RE: Zwei Fragen zu Märklin

#1 von faraway , 25.01.2021 18:19

Als alter Gleichstrombahner der sich nie mit Märklin beschäftigt hat habe ich zwei Fragen zu Märklin.

1. Als Jung in den 50,60'ger Jahren hatte ich Trix Express und extreme Probleme mit der Stromabnahme. Mein Freund mit Märklin hatte wesentlich weniger Probleme (alle Räder plus spitze Puko waren eben sicherer). Jetzt lese ich in Foren immer wieder über solche Probleme bei Märklin. Ist da wars dran?

2. "Früher" hatten Märklingleise "PuKos". Sahen aus kleine Nägel. Nun sehe ich auf Fotos kleine quer stehende Bleche und in Weichen sieht es fast wie eine Zahnradbahn aus. Warum und wann ist Märklin von den kleinen Pukos auf wesentlich auffälligere kleinen Bleche gewechselt?


Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Peters


 
faraway
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RE: Zwei Fragen zu Märklin

#2 von Michael Knop , 25.01.2021 19:12

Zitat

Als alter Gleichstrombahner der sich nie mit Märklin beschäftigt hat habe ich zwei Fragen zu Märklin.

1. Als Jung in den 50,60'ger Jahren hatte ich Trix Express und extreme Probleme mit der Stromabnahme. Mein Freund mit Märklin hatte wesentlich weniger Probleme (alle Räder plus spitze Puko waren eben sicherer). Jetzt lese ich in Foren immer wieder über solche Probleme bei Märklin. Ist da wars dran?

2. "Früher" hatten Märklingleise "PuKos". Sahen aus kleine Nägel. Nun sehe ich auf Fotos kleine quer stehende Bleche und in Weichen sieht es fast wie eine Zahnradbahn aus. Warum und wann ist Märklin von den kleinen Pukos auf wesentlich auffälligere kleinen Bleche gewechselt?



Hi Reinhard,

zu 1. Ich habe keine Probleme mit der Stromaufnahme der Märklinfahrzeuge. Ich kann bei unseren Tisch- und Teppichbahntreffen die gesamte Strecke (C-Gleis) in Fahrstufe 1 abfahren, ohne das es stockt.

Wie bei jeder Modellbahn, egal ob 2leiter oder 3Leiter, ist "Hygiene" am Gleis wichtig - bei den Pickelbahnern (wozu auch ich gehöre) ist es ebenso wichtig, dass der Mittelleiter/die Pukos nicht korrodieren können.
Wenn ein Raum dauerhaft unter 50-55 % rel. Luftfeuchte bleibt, ist das kein Problem. Wenn diese Bedingung aber nicht eingehalten werden kann (z.B. Kellerraum im Sommer ohne Lufttrockner), dann wird es nach einer längeren Betriebspause sicher stocken.

Achso, im Gegensatz zu Früher, wo alle Fahrzeuge eines Zuges durch die Metallkupplungen auch zur Masseaufnahme der Lok beitrugen, ist dieses seit Einführung von Kupplungen aus Kunststoff (ab etwa 196 bei Märklin entfallen. Daher ist es wichtiger geworden, das an der Lok die Lader sauber sind. wo wie wieder bei der "Hygiene" am Gleis (und den Rädern) sind.
Außerdem sind heute die Ansprüche für die Kontaktgabe höher, zum einen wegen der Elektronik und den verwendeten Motoren, die jede Kontaktunterbrechung schonungslos zeigen, andererseits kann und wird heute langsamer gefahren, so das Kontaktstörungen ebenfalls viel auffälliger werden.
Diese beiden Dinge betreffen aber beide Fraktionen gleichermaßen (2 und 3Leiter).




2. Diese querstehenden "Streifen"-Pukos sind bei den K-Gleisen (ab 1969) vorhanden, und Abschnittsweise auf den schlanken C-Gleisweichen (ab 1998?). Das normale C-Gleis und die "spitzen" Weichen (ab 1996) hat die kleinen, vom M-Gleis her bekannten Pukos.



Viele Grüße, Michael


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RE: Zwei Fragen zu Märklin

#3 von faraway , 25.01.2021 21:26

Hallo Michaei,
danke für die Erklärungen.


Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Peters


 
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RE: Zwei Fragen zu Märklin

#4 von jogi , 25.01.2021 21:52

Hallo , jogi hier

Hinzu kommt noch
Zu „ analog Zeiten „ hatten die MÄ Loks meist Allstrom Motore.
d.h. Das Magnetfeld wurde von einer Spule erzeugt. Gab es jetzt eine Stromunterbrechung, war auch kein Magnetfeld mehr vorhanden, so wirkte der Anker im Motor wie eine Schwungmasse.
Daher nahm man die Stromunterbrechungen nicht war.
Gleichstrom Motore haben einen festen Magnet , wenn da der Strom ausfällt bleibt der Anker sofort stehn. ( Umgebaute MÄ Motore auf HL sind Gleichstrom Motore )


Bastelnde Grüße Jogi ;
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RE: Zwei Fragen zu Märklin

#5 von Meteor , 25.01.2021 23:38

Hi Jogi,

"damals" hatte ich ja auch Märklin, und an dem Auslauf einiger Modelle habe ich mich damals erfreut. Hinterfragt habe ich es eigentlich nie. Aber Deine Erklärung war sehr erhellend und nachvollziehbar. Danke!

Ich habe später einige Märklin-Fahrzeuge auf Gleichstrom umbauen lassen. Mit Permanentmagnet. Auf einmal war der Auslauf weg, und jetzt weiß ich auch warum...


Mit freundlichem Gruß

Stefan

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RE: Zwei Fragen zu Märklin

#6 von faraway , 25.01.2021 23:41

Oh ja, daran kann ich mich jetzt auch noch erinnern. Meine Trix Loks standen immer sofort (wie jetzt eben auch) aber seine Loks hatten einen bemerkenswerten Auslauf was sicher oft unbemerkt geholfen hat.
Darauf mag auch die gelesene Bemerkung zur heute empfindlicheren Stromaufnahme beruhen. War wohl ein Oldi wie ich der von "früher" schrieb.

Kann noch jemand etwas zu den neuen breiteren Pukos anmerken? Die alten "Pickel" empfand ich als unauffälliger. Ich vermute dahinter einen triftigen technischen Grund.


Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Peters


 
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RE: Zwei Fragen zu Märklin

#7 von Michael Knop , 26.01.2021 08:59

Zitat

Oh ja, daran kann ich mich jetzt auch noch erinnern. Meine Trix Loks standen immer sofort (wie jetzt eben auch) aber seine Loks hatten einen bemerkenswerten Auslauf was sicher oft unbemerkt geholfen hat.
Darauf mag auch die gelesene Bemerkung zur heute empfindlicheren Stromaufnahme beruhen. War wohl ein Oldi wie ich der von "früher" schrieb.

Kann noch jemand etwas zu den neuen breiteren Pukos anmerken? Die alten "Pickel" empfand ich als unauffälliger. Ich vermute dahinter einen triftigen technischen Grund.



Hi Reinhard,

wie schon geschrieben, kommen die Breiten Pukos (fast) nur beim K-Gleis vor - und dort hat des produktionstechnische Gründe. Wenn Du dir das Gleis von Unten ansiehst, siehst Du wie das Mittelleiterblech unter den Schwellen liegt - aus dieser Lage einen Puko auszuformen ist bei der Lage nur quer zur Fahrtrichtung möglich.


Viele Grüße, Michael


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RE: Zwei Fragen zu Märklin

#8 von faraway , 26.01.2021 09:54

Danke für die netten Erklärungen


Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Peters


 
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