RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#1 von Quox , 14.03.2018 23:54

Ich möchte weitere Licht Signale für Blockstrecken und Einmündungen aufstellen.
Sind die Signale in der Realität immer auf der rechten Seite in Fahrtrichtung ?
Wie ist das mit den Zwergen am Rangiergleis? auch immer rechts oder auch an beiden Seiten ?
Vielleicht einen Link Hinweis zu diesem Thema?
VD
Peter


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RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#2 von Sinerb , 15.03.2018 00:02

Grüß Dich

Signale können sowohl Rechts wie Links aufgestellt sein,

da in Deutschland Rechtsverkehr herrscht ist Rechts normal.

Links aufgestellte Signale werden mittels Schachbretttafel vorher angekündigt.

hier ein Link zur Signalkunde
http://tf-ausbildung.de/SignalbuchOnline/ne4.htm

Gruß Sinerb


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RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#3 von JoWild , 15.03.2018 00:13

Zitat aus dem z.Z. gültigen Signalbuch:
Ortsfeste Signale sowie die Langsamfahrsignale Lf 1, Lf 2 und Lf 3, das Schutzhaltsignal Sh 2 und die Signale El 3, El 4 und El 5 befinden sich in der Regel unmittelbar rechts – auf zweigleisigen Strecken für Fahrten entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung auf der freien Strecke unmittelbar links – neben oder über dem Gleis, zu dem sie gehören.

Und ein Zitat aus dem Signalbuch von 1959 in der Fassung 1972:
8. Die Signale befinden sich in der Regel rechts neben oder über dem Gleis, zu dem sie gehören. Ausnahmen sind
a) im Regelbetrieb in der "Streckenliste",
b) bei Bauzuständen in der „ Übersicht der vorübegehend eingerichteten Langsamfahrstellen und der Stllen mit besonderer Betriebsregelung
oder anderen Besonderheiten (La)" oder in einer betrieblichen Anweisung
bekanntgegeben. Wegen ihrer Kennzeichnung durch Schachbretttafel siehe Signal Ne 4.


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RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#4 von Donautal , 15.03.2018 00:38

Erst seit wenigen Wochen habe ich mich hier eher zufällig über die Signale und deren Zusammenhänge informiert.
Urspünglich dachte ich, Lokführer ist ein einfacher Beruf, denn man muß nicht Lenken sondern einfach nur Gas geben und bremsen.
Aber die Fülle von Signalen samt Bedeutung und die vielen Varianten und Zusammenhänge. Respekt !
Klar wird es elektronische Unterstützungen etc. geben, aber trotzdem muß es gelernt und gekonnt sein, damit schlimme Unfälle vermieden werden.
Künftig sehe ich die Lokführer mit ganz anderen Augen.

Musste ich hier mal loswerden, auch wenn es rein gar nichts mit der Frage zu tun hat.


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RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#5 von klein.uhu , 15.03.2018 01:11

Unser Kolege "mb-didi" hat sich mal die Mühe gemacht und eine kleine Hilfe für die richtige Signalaufstellung erstellt:
viewtopic.php?f=103&t=141390 - "Kleiner Leitfäden für Signale".
Zu finden ist das im Unterforum Grundlagen.
Vielleicht hilft das weiter, lesen sollte man es mal.

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RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#6 von HGD , 15.03.2018 13:25

Hallo,
aktuelle Realität auf der Strecke zwischen Bremen Oslebshausen und Bremen-Burg (-Bremerhaven) ist folgendes:
Die Strecke ist zweigleisig und kann im "signalisierten Falschfahrbetrieb" (heißt das heute eigentlich noch so?) befahren werden, d.h. beide Gleise werden in beiden Richtungen befahren. Hier stehen die Signale für das linke Gleis normalerweise auf der linken Seite, aber ohne Schachbrett-Tafel. Alle Signale, die rechts vom "linken" Gleis , also eigentlich auf der "richtigen" Seite stehen, haben hingegen auf der linken Seite eine Schachbrett-Tafel stehen.

Hruß
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RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#7 von Quox , 15.03.2018 20:35

Super danke für die guten und schnellen Informationen Peter


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RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#8 von JoWild , 15.03.2018 21:38

Und etwas zum Hintergrund:
Wenn man in die Vergangenheit blickt, dann waren Dampfloks die überwiegenden Zugmaschinen. Die Bedienungsseite für den Lokführer an der Stehkesselrückwand war in Deutschland auf der rechten Seite der Maschine und die EBO schrieb als Normalfahrt die Benutzung des rechten Gleises zweigleisiger Strecken vor. Links war die Heizerseite. Der lange Kessel verdeckte beim Blick nach vorne die Sicht auf die linke Seite der Strecke. Der Lokführer konnte also links aufgestellte Signale nur schwer sehen. Deswegen ist/war auch die Kennzeichnung links stehender Signale mit der Schachbretttafel so wichtig.
Die meisten Dampflokomotivtypen mit Schlepptender hatten nur eine niedrige zugelassene Rückwärtsfahrgeschwindigkeit. Auch deswegen wurden die immer gedreht. Nennenswerte Ausnahmen sind die Baureihen 50, 52, 42 und 23 sowie die Umbauten aus der BR 38 zur BR 78.10 ab 1951 (sie firmierte damit als Tenderlok). Bei diesen war durch die Tenderstirnwand oder das geschlossene Führerhaus mit Sichtfenstern nach hinten auch eine gute relativ gute Streckensicht über den Tender nach hinten gegeben und eine gleich hohe Vorwärts- wie Rückwärtsgeschwindigkeit zugelassen (bei der BR 23 statt 110 km/h nur 85 km/h). Für den Einsatz auf Strecken ohne Drehscheibe am Wendepunkt konnten diese genauso wie Tenderloks eingesetzt werden.
Die mit Wendezugsteuerung ausgerüsteten Tenderloks BR65 wurden übrigens für diesen Einsatz wegen dieser Sichtverhältnisse überwiegend mit dem Kessel zum Zug gekuppelt.

Übrigens eine Kuriosität am Rande: Bei der Schlepptender-Musemslok 41018 wurde meines Wissens kürzlich die zulässige Rückwärtsgeschwindigkeit angehoben, da es fast keine Drehscheiben mehr gibt.


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RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#9 von drum58 , 16.03.2018 20:42

Zitat
Die Strecke ist zweigleisig und kann im "signalisierten Falschfahrbetrieb" (heißt das heute eigentlich noch so?) befahren werden, d.h. beide Gleise werden in beiden Richtungen befahren. Hier stehen die Signale für das linke Gleis normalerweise auf der linken Seite, aber ohne Schachbrett-Tafel. Alle Signale, die rechts vom "linken" Gleis , also eigentlich auf der "richtigen" Seite stehen, haben hingegen auf der linken Seite eine Schachbrett-Tafel stehen.



Hallo,

das ist aber kein signalisierter Falschfahrbetrieb (SFB), sondern Gleiswechselbetrieb (GWB). Betrieblich quasi zwei eingleisige Strecken nebeneinander, beide Gleise können mit voller Signalisierung und Streckenhöchstgeschwindigkeit befahren werden. Auch Parallelfahrten sind möglich, z.B. für „fliegende“ Überholungen.
Bei SFB gibt es zur Fahrt ins falsche Gleis das Falschfahrauftragssignal als Zusatzsignal am Ausfahrsignal und zur Einfahrt in den nächsten Bahnhof ein Licht-Gleisspersignal („Schotterzwerg“ rechts am falschen Gleis. Die Signalisierung ersetzt den schriftlichen Befehl B zur Falschfahrt, es gelten die Regeln für Falschfahrt nach Fahrdienstvorschrift.

Gruß
Werner


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RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#10 von Frank 72 , 16.03.2018 21:13

Das kommt auch darauf an, welche Zeit und welches Signalsystem man darstellt. Da gibt es Unterschiede, auch regional.


Gruß Frank


 
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RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#11 von Donautal , 18.03.2018 22:25

Zitat

Und etwas zum Hintergrund:
... Die Bedienungsseite für den Lokführer ... war in Deutschland auf der rechten Seite der Maschine und die EBO schrieb als Normalfahrt die Benutzung des rechten Gleises zweigleisiger Strecken vor. ...



Was mich interessieren würde: war das in Grossbritannien / England anders, also somit dort dann Fahrt auf linken Gleis ?


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RE: Lichtsignale aufstellen, aber wo

#12 von JoWild , 18.03.2018 23:39

In Großbritannien, Irland, Belgien, Schweiz und Italien wird links gefahren, in Frankreich Spanien und Österreich ist das regional unterschiedlich. Und überall gibt es dazu Ausnahmen.


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