Hallo Erny! Willkommen!
Ergänzend zu den bisher gemachten Ausführungen - nachdem Du Dich schon für Märklin entschieden hast, bleiben noch Aussagen zu Steuerung und Gleissystem:
Steuerung
Ich empfehle auf alle Fälle digital zu fahren. Da gibt es
- die Mobile Station (MS2, die baugleiche Version in der neuen schwarzen Gehäusefarbe wird auch oft "MS3" genannt, nicht verwirren lassen).
- die Central Station (CS2 oft noch verfügbar, aber die neue verbesserte Version in schwarz und mit neuen Features heisst CS3). Statt der Central Station von Märklin gibt es auch Alternativen von anderen Herstellern, vorrangig ESU.
- die komplette Computersteuerung mit einer der hier schon vorgestellten Software-Lösungen.
Die kleine Mobile Station reicht für's erste Fahren völlig aus. Sobald man allerdings ernsthaft mehrere Loks steuern, dabei auch laufend Weichen/Signale etc. schalten oder gar Features wie Gleisbildstellpult, komfortables Rückmeldungsmanagement, einfache Automatiksteuerung etc. haben möchte, kommt man mindestens um die Central Station (oder Alternativen) nicht herum. Für die volle Automatiksteuerung braucht man eine Softwarelösung am PC.
Analogbetrieb ist auch mit Digitalloks möglich, aber da braucht man nicht viel erzählen: Stromkreise sauber planen (wenn überhaupt mehrere), regelbaren Trafo dran und loslegen. Alte Trafos (blau) sind übrigens eher ungeeignet, erstens ggf. durch Alterung unsicher geworden und zweitens geben die alten 220V-Trafos mit den mittlerweile 230V zu viel Spannung aufs Gleis und machen möglicherweise Dinge kaputt.
Mischlösungen sind natürlich möglich, man kann die Loks digital fahren lassen und die Weichen/Signale dennoch analog ansteuern, da ist dem kreativen Bastlerherz fast keine Grenze gesetzt, Beispiele zuhauf hier im Forum.
GleissystemBei der Entscheidung für Märklin hast Du dich auf Gleise mit Punktkontakt festgelegt. Es bleibt damit nur das klassische M-Gleis (Metall-Gleis), das C-Gleis (Gleis mit Kunststoffbettung), das K-Gleis (Gleis mit Schwellennachbildung, ohne Bettung/Bahnkörpernachbildung) oder der Selbstbau.
- M-Gleis: Klassisches System, klappernd, scheppernd, Retro-Feeling. Für den, der's (noch) mag. Nicht mehr im Handel erhältlich, aber zuhauf im Gebrauchtmarkt (ebay, Modellbahnbörsen).
- C-Gleis: Stabil (wenn man nicht eine der alten Chargen mit "Bröselgleis" gebraucht kauft), einfach zusammenzusetzen aber etwas eingeschränkte Gleisgeometrie. Startpackungen sind voll davon. "Spielbahngleis", ideal für wechselnde Aufbauten (Teppichbahning) und/oder Kinderhände. Auch aus dem Gleis kann man optisch ansprechende Anlagen bauen, es gibt hier im Forum viele Beispiele, da muss man aber schön tricksen.
- K-Gleis: Gleis und Schwellenband. Für den Festaufbau gedacht, normalerweise die erste Wahl für feste Anlagen/Module. Hier muss man die Gleisbettung selbst dazu bauen, was ja Sinn der (Modellbau-)Sache ist.
- Selbstbau: irgendwie müssen die Punktkontakte (PuKo) ins Gleis. Hier kann man selbst kreativ werden, es gibt aber auch Anbieter, die Streifen mit PuKo's zum Anbringen in den Schwellenzwischenräumen haben. Wichtig: Märklin hat der Betriebssicherheit zuliebe recht große Radkränze und deshalb ist das Märklingleis auch höher. Bei flacheren Gleisen anderer Hersteller setzt der Radkranz von Märklinprodukten u.a. auf den Schienenhalterungen auf. Auch da kann man bastlerisch tätig werden (Radkränze tauschen, Schienen nachbearbeiten), wird aber insgesamt sehr aufwändig und spätestens dann sollte man sich Gedanken machen, ob man sich nicht doch ein anderes System als Märklin sucht.
Alle Gleissysteme funktionieren auch digital, bei den alten Gleissystemen (M-Gleis) darauf achten, dass dort in den Anschlussgleisen eventuell noch Funkentstörkondensatoren verbaut sind, die sich ungut auf den Digitalstrom auswirken und entfernt werden müssen.
Viel Spaß und Erfolg!