Hallo zusammen. Gleiche Anfrage habe ich heute morgen schon im 1:160 Forum gestellt. Da hier aber ja durchaus auch Spurweiteübergreifend Mitglieder sind, hoffe ich auf weitere Impulse (und vllt jemand der mir plausibel erklären kann, dass es nicht Feuchtigkeit ist.
"Die Frage ist hier klar auf Modellbau bezogen, aber auch allgemeiner Natur.
Den Hintergrund meiner Module habe ich aus Pappelsperrholz gebaut. Im ersten Modul habe ich (ganz naiv - war halt noch da) den Himmel mit blauer und weisser Alpina Wandfarbe (ohne Grundierung) gestaltet. Hat auch super gedeckt...
Jetzt, ein paar Monate später, sind solche Flecken (siehe Foto) da.
Ich weiß nicht warum, meine Angst ist, dass es Feuchtigkeit sein könnte... Steht im Kellerraum, nicht so gut zu lüften, Hygrometer misst 60-67%, im Schnitt bei 18 Grad, Taupunkt liegt bei ca 11-13Grad. Das Holz hat oberflächig Raumtemperatur... Eigentlich kann es also ja keine Feuchtigkeit sein.... Ich bin irritiert, etwas besorgt."
Ergänzung: Im Raum ist ein automatischer Lüfter der bei ca 65-70prozent anspringt. Die Rückseite des Holzes sieht unauffällig aus. Es gibt keiner anderen sichtbaren Feuchtigkeit Probleme im Raum.
Ja es ist mehrschichtiges 10mm dickes Pappelsperrholz. Abstand zur Wand (Hausinnenwand) beträgt ca 3 cm. Keine Lattung etc. dahinter. Zwei Abstandshalter sorgen für den Abstand. Von unten auf Querträger gestellt. Also auch Luft von unten. Noch zwei Stellen die die Punkte/Flecken zeigen
die Anordnung der Flecken ist sehr symetrisch. Dies läßt die Vermutung zu, dass Leim , der zur Verklebung der einzelnen Holzlagen verwendet wurde, beim Zusammenpressen ausgetreten ist. In Verbindung mit der Dispersion ist es jetzt nach ein paar Monaten zur Verfärbung über die normal vorhandene Feuchtigkeit im Raum gekommen.
Ich denke, du hast die Flecken beobachtet: sie sind nicht größer geworden?
okay, das macht Mut, dass es nicht ein grundlegendes Feuchteproblem ist. Dann kann ich zumindest bedenkenlos weitere Module für den Raum bauen - nur die Rückwand Gestaltung dann anders. Wahrscheinlich hilft es schon "richtigen" Lack für Holz und nicht Alpina Wandfarbe zu verwenden Ich denke dass dieser Schritt nun aber auch beim "schadhaften" Modul erforderlich sein wird...
Und wahrscheinlich auch ne Lackierung des Holzes auf der Aussenseite zum Schutz.
Die Flecken sind nicht wirklich größer geworden, eher werden es mehr. Viele Grüße
Acryllack, einmal 30% mit Wasser verdünnt und am nächsten Tag normal lackieren, beidseitig!
Aber, wir reden von einem wasserlöslichen Lack. Es ist auch hier - über die Inhaltsstoffe - des Lackes nicht ausgeschlossen, dass es nach einer gewissen Zeit wieder zu Verfärbungen kommen kann.
Der sicherste Weg sind lösungmittelhaltige Lacke, Seidenglanz matt. Nachteil: Geruchsbelästigung
mir fällt auch die Symmetrie der Flecken auf... das spricht GEGEN ein Feuchtigkeitsproblem. Mein erster Gedanke dazu ist, daß die Ursache produktionstechnisch sein könnte (vielleicht unsaubere Leimverteilung auf der Walze, ungleichmäßiger Leimauftrag, Trennmittel in der Presse etc). Jedenfalls scheinen es irgendwelche Inhaltstoffe zu sein, die durch die Acrylfarbe durchschlagen. Wenn das so ist, wird das Problem wohl auch weiterhin auftreten. Problemlösung? Entweder ein Landschaftsmotiv aufmalen, dann stören solche Flecken vielleicht weniger... Oder Rückwand neu anfertigen und dann gleich mit lösungsmittelhaltigem Lack arbeiten, evtl. auch Fotomotiv aufkleben (dann aber mit einem Papier auf der Rückseite als Gegenzug).
Hallo Thomas, bei Dispersionsfarben und auch Acryllacken kann es immer zu chemischen Verbindungen kommen, die derartige Flecken erzeugen. Ich würde den Hintergrund abschleifen und mit Caparol Allgrund grundieren. Der trocknet schön matt, ist praktisch ein Haftgrund, darauf kannst Du auch wieder mit Dispersionsfarben malen. https://www.caparol.de/produkte/bautenla...apalac-allgrund Man kann auch die Modulgrundkörper damit streichen, dies (nicht diesen Lack) empfiehlt der FREMO, um Verzug vorzubeugen. Den RAL 7001 nutze ich auch für die Seitenflächen, einen derart schönen matten Ton kann man lange suchen...
O.k., er stinkt am Anfang, Du hast Deine Sachen ja im Keller und wenn er durchgetrocknet ist, gast da nichts mehr aus...
Das stimmt mich doch zunehmen positiver, dass es kein klassisches Feuchteproblem ist. Bei den räumlichen Gegebenheiten und vor allem der etwas erhöhten Luftfeuchtigkeit, ist dies halt mein naheliegender Gedanke gewesen.
Aber gut, dann werde ich mich nun mal intensiv mit Lacken, etc beschäftigen und vor allem auch im bereits fertigen Modul schauen, dass gut hinzubekommen (und weitere Module dann entsprechend direkt richtig zu lackieren)
Hallo, ich will Dir ja nicht Angst machen, aber meine Erfahrungen zu Keller, Feuchte, Kälte mitteilen (in einem Haus am Hang):
Der Talseitig freie, schöne Raum mit Fenstern in den Garten war mit Rauhfaser tapeziert. Die Wärmedämmung war sehr schlecht; Altbau. Hier gab es trotz Heizung schwarze Flecken, weil der Tapetenkleister und Rauhfasertapete organische Bestandteile hatten - eine schlechte Sache in Kellerräumen, generell! Das zieht Schimmelbildung an! - Also habe ich die Rauhfasertapete gründlich entfernt und eine rein mineralische Wandfarbe (leider teuer) direkt auf die Wand aufgebracht: der Schimmel kam nicht wieder. Übliche Wandfarben aus dem Baumarkt haben meist organische Bestandteile (Kunststoffe) - und schon bildet das die Grundlage für Schimmelbildung. Oft wird dieser Fehler auch bei Do-it-Yourself Fassadenrenovierung gemacht, wenn organische Farben auf nicht besonnten Fassaden verwendet werden. Da bilden sich dann langsam schwarze Schimmelflecken. Und dann wird wieder mit Kunstharzfarbe renoviert - ein kostspieliger Teufelskreis ohne Ende!
Für Deine Situation könnte ich mir vorstellen: das Sperrholz ist mit organischem Leim hergestellt, der in Streifenform maschinell aufgebracht ist. Der zieht durch das Holz hindurch und verursacht streifenförmig schwarzen Schimmel-Ansatz. Problemlösung? Ich weiß keine Patentlösung, die mit wenig Aufwand (also ohne Austausch der Sperrholzplatte) machbar wäre. Möglich wäre vielleicht das Aufbringen einer Sperrschicht, die mit geeigneter Farbe übermalt wird.
Insofern ist der Vorschlag von Volker / Badabobo vieleicht wirklich zielführend.
Zitat Für Deine Situation könnte ich mir vorstellen: das Sperrholz ist mit organischem Leim hergestellt, der in Streifenform maschinell aufgebracht ist. Der zieht durch das Holz hindurch und verursacht streifenförmig schwarzen Schimmel-Ansatz. Problemlösung? Ich weiß keine Patentlösung, die mit wenig Aufwand (also ohne Austausch der Sperrholzplatte) machbar wäre. Möglich wäre vielleicht das Aufbringen einer Sperrschicht, die mit geeigneter Farbe übermalt wird. (...) Ich weiß nicht warum, meine Angst ist, dass es Feuchtigkeit sein könnte... Steht im Kellerraum, nicht so gut zu lüften, Hygrometer misst 60-67%, im Schnitt bei 18 Grad, Taupunkt liegt bei ca 11-13Grad.
Hallo Thomas, ich stimme Ulis Ausführungen zu. Mit der Sperrschicht habe ich beste Erfahrungen gemacht - nicht nur im Moba-Bereich,
Aber - 67% bei 18 Grad sind kein guter Wert! Stell mal den Entfeuchter so ein, dass über 50% entfeuchtet wird. In meinem Büro im Keller und im Mobaraum werkeln auch Entfeuchter. Gerade wenn es wie aktuell wärmer wird, werden die aktiv. Die zusätzlichen Stromkosten sind dann Bestandteil des Moba-Etats.
dass wir generell ein kleines feuchte Problem haben, ist uns bekannt. Da wird auch schrittweise dran was geändert.
Aber es ging mir genau deswegen um die Frage ob das Schadensbild hier, auch auf Feuchte zurück zu führen sein könnte. Das scheint es ja eher nur bedingt zu sein.
Sperrschicht hört sich gut an - wenn es aber denn doch Feuchte sein sollte, verlagert sich das Problem aber unter Umständen ja... Dann vllt an andere Holzbauteile oder Gips unter der Begrasung....
Ja, Entfeuchter laufen lassen, das ist quasi selbstverständlich!
Die von mir beschriebene Situation war im "Gartenzimmer" meines Hause, wo Materialaufbewahrung in Regalen und Schränken sowie mein Schreibtisch waren. Der Raum war gut zu lüften mit zwei Fenstern über Eck, und mit guter Heizung.
Meine MoBa-Anlage war nebenan - ein 24qm-Raum zur Hangseite, wo auch Feuchtigkeit in die Außenwand drückte - hätte man wohl bessser gründlich sanieren müssen, Aufgraben von außen etc.
Dort lief der Entfeuchter. Probleme und Umstände machte der nicht: er stand etwas erhöht, so daß das Kondeswasser durch einen Schlauch und ein Löchlein in der Wand zum Abfluß in der benachbarten Waschküche (meiner Werkstatt) ablief. In meinem Moba Raum waren allle Einrichtungen und vor allem die 5.00m x 1.10 m große "Platten-Anlage" mit Abstand zur Wand aufgestellt, damit Luft zirkulieren konnte. Über die Heizung wurde die Temperatur bei 19 .. 20Grad gehalten. Auch im Sommer, denn das Haus steht in schattiger Nord-Hanglage am Neckar, wo es vom Fluß her immer feucht-kühl ist - für den Menschen angenehm im Sommer!
Schimmelprobleme hatte ich nur Anfangs: auf den weißen Märklin-Schachteln. Die Schachteln wurden alle sorgfältig abgewischt mit alkoholhaltigem Mittel - und gut war's ein-für-allemal.
Zitat verlagert sich das Problem aber unter Umständen ja... Dann vllt an andere Holzbauteile oder Gips unter der Begrasung....
Hallo Thomas, "verlagert" würde ich nicht sagen. Du hast dann ein Problem an weiteren Stellen, die kommen aber oder kommen nicht, unabhängig einer Sperrschicht an anderer Stelle. Auch Gips ließe sich mit wirksamen Haftgrund absperren: https://www.pci-augsburg.eu/produkte/pci...0fffa9c722952d1 Wenn die Probleme aber so groß sind - das scheinen sie nicht zu sein - sollte man eher gurndsätzlich an die Sache rangehen und die zu hohe Raumluftfeuchte wirksam beseitigen.
zum digitalen Hygrometer habe ich noch ein analoges dazu gestellt. 62 auf dem digitalen, 58 auf dem analogen. Eine Gradwanderung im Bereich wo es kritisch werden könnte. Aber nur weil es ja ein, zwei Prozent Mal über empfohlenen Grenzwerten ist, muss ja nicht direkt ein großer Feuchteschaden entstehen. Ich bleibe also optimistisch , dass das Problem jetzt eher kosmetischer Natur ist (eben wie oben ausgeführten wurde, u.a. durch den Leim) und sich mit Lack in den Griff kriegen lassen könnte. Und das ganze mit dem eigentlich guten Gefühl dass es keine weitere "Schäden" durch feuchte geben wird.
Hallo, am wirksamsten ist eine Grundsanierung des Kellers mit Aufgraben, Abdichtung, Dämmung und natürlich anschließender Trocknung über Entfeuchter. Wir selbst haben das vor gut 15 Jahren durchexerziert. Sanierungskosten etwa 500-800€ pro laufendem Meter. Beim Bau des betreffenden Hauses vor jetzt knapp 40 Jahren wurde der Keller ohne Gewicht von oben angeschüttet. Das gab Verwerfungen im Sockelbereich, über die über Jahre Feuchtigkeit eindrang. Nach der Sanierung dauerte es etwa 3-4 Jahre bis die Feuchtigkeit weitgehend ohne elektrische Trocknung sich bei 70% relativ einpendelte. Weitere 5 Jahre bei ca. 65%. Jetzt liegt sie bei ca. 60% und ein Trockner muss nur noch sehr selten aktiviert werden. Da sieht man wie lange es braucht bis ein Bauwerk trocken wird. Durch aktive Trocknung konnte ich über die Jahre Schaden von der Modellbahn abwenden. Empfindliche Teile wie Tin Plate wurden in der Anfangsphase bereits im deutlich trockenerem Heizungskeller gelagert. Gruss Jan