... ich bisher auch nicht, bisher.
Zur Vorgeschichte:
Nachdem meine neue Anlage nun von den Gleisen her fertig ist und auch jeder neue Abschnitt zwischendurch vor dem Weiterbau ausführlich mit Drehgestell-Dieselloks getestet wurde, hatte ich mich an abschließende Testfahrten gemacht, bevor die Gleise endgültig geschottert werden.
Zufällig ergab es sich dazu, dass ich mir eine neue Diesellok kaufen ging und mir dabei eine Minitrix BR 58 mit der Achsfolge 1' E h3 ins Auge fiel, wobei ein Kauf einer Dampflok eigentlich noch gar nicht eingeplant war. Im Endeffekt kamen dann doch beide mit zu mir nach Hause.
Hier soll es aber nur um die BR 58 gehen ....... und meine Gleise:
Die BR 58 fing nämlich an, sich in den Kurven teils richtig schwer zu tun, sie blieb nicht stehen, klemmte auch nicht fest, stampfte aber angestrengt von Totpunkt zu Totpunkt der Kuppelstangen. Selbst bei Radien von 260 mm tat sie sich sehr schwer. Einen Dauerbetrieb würde sie sicherlich nicht besonders lange unbeschadet überstehen. Da sie aus anderen Gründen sowieso zum Händler zurück musste, sprach ich ihn darauf an und er meinte nur, hätte ich halt schlecht gebaut. Ok, meinte ich, werde ich mal den Meßschieber rausholen und nachmessen.
So viel neue Erkenntnisse versprach ich mir aber nicht von der Aktion, habe ich doch wirklich extrem sauber gearbeitet und nur neue Flexgleise in Radien von mind. 230 mm verlegt. Aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Vorab:
Nach NEM 110 soll bei Spur N für die Spurweite G der Minimalwert von 9.0 mm auf der Geraden nicht unterschritten werden (max. 9,2 mm). Weiteres Zitat: "Bei kleinen Radien in Gleisen und Weichen kann eine Spurerweiterung zweckmäßig sein, wenn Fahrzeuge mit einem großen festen Achsabstand verkehren sollen." ... Zu solchen Gleisen kann man wohl getrost Flexgleise zählen, anscheinend aber nicht bei Trix.
Nun meine Meßwerte von Minitrix Gleismaterial :
- Altes Gleismaterial aus den 80ern aus der Schublade, Geraden und Gleisstücke R1 und R2 : 9,17 ... 9,05 mm.
- Neue Weichen durchgängig : 9,15 ... 9,08 mm.
- Neue Flexgleise unterschiedlich aus zwei originalen Verpackungen: 8,99 ... 8,90 mm.
Daher:
- Verlegte Flexgleise auf der langen Geraden im HBF : Wie oben 8,99 ... 8,90 mm.
- Verlegte Flexgleise in den o.g. Radien : Mindestmaß nun erwartungsgemäß >= 8,85 mm !!!
Dass das gebogene Gleis eine minimal kleinere Spurweite aufweist, als die neuen, geraden Gleise, war zu erwarten. Sind bei mir im Extremfall ja auch nur 5/100 Millimeter. Leider addieren sich diese zu den nach Norm mindestens 0,10 mm zu engen Flexgleisen ab Werk. DANKE TRIX / MÄRKLIN !
Jetzt wird man vielleicht sagen: Ok, 0,15 mm, das ist jetzt Erbsenzählerei. Halt. Nach NEM 310 darf das Spurkranzaußenmaß in Summe maximal 8,70 mm aufweisen. Bei 8,85 mm Spurweite bleiben aber dann nur noch 0,15 mm Spiel. Bei einer geforderten Mindestspurweite in Radien von möglichst > 9,0 - 9,2 mm, wäre das Spiel aber mindestens knapp doppelt so groß.
Jedenfalls ist der Grund für das Klemmen der BR 58 bei mir gefunden. Wenn man also definitiv den Einsatz großer Dampfer plant, sollte man diese auch ständig während des Bauens zum Testen einsetzen bzw. mal die Spurweiten nachmessen. Man bekommt nicht immer geliefert, was man denkt.
Ich persönlich habe mich zwar erst mal geärgert, weil ich schon mal so ein, zwei größere Dampfer einsetzen wollte, aber es ist für mich kein Weltuntergang, da ich noch keine besitze und auch ein großer Fan schwerer, starker Dieselloks bin.
Vielleicht probiere ich bei Gelegenheit als Kompromiss zwischen Kurvengängigkeit und sicherer Stromabnahme mal eine 2'C 1 oder nur eine 1'C aus? Was meint Ihr? Die dürften doch eigentlich gängiger sein?
Ach so :
Falls jemand auf die geniale Idee "Abriss und Neubau" kommen sollte, vegesst es einfach wieder.