RE: Märklin Schiebebühne 89941 digital

#1 von Quattro StaZioni , 08.01.2020 13:00

Guten Tag,

vor längerer Zeit habe ich hier jemandem versprochen zu zeigen, wie ich meine Schiebebühne digitalisiert habe. Der damalige Beitrag läßt sich jedoch nicht mehr auffinden. Wenn ich es noch richtig weiß, ging es damals um dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=eE2FMaKjas0
Vielleicht haben einzelne Leser meine Schiebebühne am 08.12.2019 auf der Ausstellung in Zell (Mosel) gesehen/entdeckt. Sie war ein wenig versteckt aufgestellt.

Zuerst der der Schaltplan.

Als Decoder habe ich einen LokPilot von ESU verwendet, weil wenns nicht geklappt hätte, hätte ich ihn immer noch bei meiner H0-Anlage einsetzen können. Die Farbbezeichnungen der Kabel auf der Skizze entsprechen also denen von ESU.

Die analoge Steuerung der Schiebebühne:
Das originale Steuerpult enthält einen Gleichrichter und einen tastenden Polwendeschalter. An diesem ist der Motor (sieht aus wie ein normaler Lokmotor) angeschlossen. Der Motor bekommt zunächst über die Führungsschienen 3 und 5 (Nummern sind auf der Unterseite eingeprägt) in der Bühnengrube Strom. Neben der Schiene 5 sind passend zu den Gleisabgängen kleine Erhebungen, die den Schleifkontakt anheben und so die Bühne anhalten. Über den Taster am Steuerpult wird die Schiene 4 unter Spannung gesetzt und der Motor erhält wieder Strom für die Weiterfahrt.
An den Schienenenden auf der Unterseite sind zwei Dioden, die die Bühne anhalten und nur in die andere Richtung wieder weiterfahren lassen.

Damit ist die Digitalisierung ganz einfach:
An Aux 1 (grün und blau) kommt ein kleines Schaltrelais, wie z.B. von Viessmann. Das orangene Motorkabel vom Decoder wird an die Schiene 5 und an die schaltende Seite des Relais angeschlossen. Die Schiene 4 kommt an die andere Seite der Schaltseite des Relais. An die Schiene 3 kommt das andere Motorkabel (grau) des Decoders.

Die Funktion:
Der Motor arbeitet, solange er Strom bekommt, d.h. solange die Bühne nicht an einem Gleisausgang steht. Durch betätigen von F1 an der Digitalzentrale wird des Relais geschaltet und der Motor bekommt wieder Strom. Ausschalten von F1 läßt den Motor an nächsten Gleisausgang oder am Grubenende anhalten.

Als Zusatzfunktion habe ich an den Grubenrändern noch Gittermastleuchten eingebaut. Diese sind an die Lichtausgänge des Decoders angeschlossen. Es leuchtet immer die Lampe, in deren Richtung sich die Bühne bewegt.
An Aux 2 mit F2 geschaltet hängt noch die Innenbeleuchtung des Lokschuppens.

Das ist dann das Endergebnis. Es ist ein bissle eine Versuchsplatte, weil auch die Oberleitung als Insellösung nachträglich entstanden ist:


Und von unten:

Decoder und Relais passen in die Aussparungen der Grube auf der Unterseite. Aber aufpassen, daß die Bühnenführung nicht behindert wird.

Über die Schienen 6 und 7 wird das Bühnengleis mit Spannung versorgt. Von dort aus werden auch die abgehenden Gleise mitversorgt. Also kann die Bühne digital bewegt werden und die Loks darauf analog fahren.

Das ist meine Lösung, es gibt bestimmt weitere Ansätze. Ziel war für mich, alles flach auf der Platte unterzubekommen. Wer es nachbauen will, kann es auf eigenes Risiko gerne tun, ich übernehme jedoch keine Haftung.

Viele Grüße
Matthias


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RE: Märklin Schiebebühne 89941 digital

#2 von Quattro StaZioni , 10.01.2021 19:26

Hallo,

per PN habe ich noch eine Nachfrage bekommen, welche für alle interessant sein könnte. Hier meine Antwort dazu:
Die digitale Schiebebühne ist sozusagen eine normale, aber stationäre digitale Lok. Sie ist direkt am Digitalausgang des Steuergeräts (bei mir ECoS 1 oder Gleisbox mit Mobilstation 2) angeschlossen. Das ursprüngliche Märklinsteuergerät brauche ich nicht mehr zur Ansteuerung, es ist übrig. Außer dem genannten Relais sind keine weiteren Schalter nötig.
Die Bühnengeschwindigkeit und ihre Fahrtrichtung wird mit dem Fahrregler gesteuert, das (abrupte, wenn nicht gezielte) Anhalten an den Gleisausgängen mit F1 überbrückt.

Viele Grüße
Matthias


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