Hallo,
die Frage nach der Epoche der Anlage ist bei mir leicht zu beantworten. Obwohl...
Zunächst behaupte ich mal, ich fahre Züge zwischen Epoche 3b und 4a. Übergangszeiten haben immer besonderen Charme. In Jahren ausgedrückt zwischen 1965 und 75. Das ist schon ein großer Abschnitt, und es ist durchaus ein Unterschied, ob man die frühen oder späten Jahre zugrundelegt. Ein bekanntes Beispiel sind die Verkehrszeichen, die 1970 auf internationalen Standard umgestellt wurden. Da habe ich mich auf die späte Form festgelegt, auch wenn das sich mit den Epoche 3 Zügen eigentlich beißt. Ähnlich mit meinen Lichtsignalen Bauart 1969. Bei Gebäuden lege ich Wert darauf, daß sie genau wie Autos nicht eindeutig nach dem Ende meines Zeitrahmens entstanden sind. Details wie Fenster und Türen sind auch an jahrhunderte alten Bauten oft Ausweis einer bestimmten Zeit, denn so etwas wird eben nachgerüstet. Freiliegendes Fachwerk gab es damals kaum, das war überputzt; schließlich wollte amn modern sein. Heute baut man im Rahmen des Denkmalschutzes eher zurück. Fernsehantennen gehören auch dazu - aber keine Schüsseln. Auch Mode ist ein Stichwort. Herren tragen bei mir häufig noch Hut und Anzug, Damen Kleider. Das ist für Mitte der 70er auch nicht mehr so eindeutig, Mitte der 60er paßts. Auch die Werbung will ich später epochengerecht hben. Faller hat da wunderschöne Ladenschilder im Angebot.
Die Breite, die Pflasterung und die Möblierung der Straßen, sogar der Zustand der Pflanzen, z. B. Bewuchs auf Bahn- und Firmengelände, Art und Größe der Gewerbebetriebe - alles epochenabhängig und eine phantastische Gelegenheit, sich mit der eigenen Geschichte zu beschäftigen. Ich habe mir viel Literatur zugelegt, das ist schon ein Hobby im Hobby für mich. Ich kenne und akzeptiere aber auch die kleinen Schwächen, die meine Nachbildung immer haben wird.
Schade, daß ich die Gestaltung derzeit wegen Generalumbau abmontiert habe. Aber gerade freue ich mich umso mehr auf den Neubau.