[Salamander]

Hallo.
Ich frage mich, ob vor dem Tunnelbau -analog zu den bekannten Fährboot(Güter-)wagen- auch Reisezugwagen über den Ärmelkanal geschickt wurden.
Wenn ja, welche wären das dann gewesen?
Die speziellen, schmaleren Güterwagen gab es ja wohl wegen des kleineren Lichtraumprofils auf der Insel, aber Reisezugwagen?

Vielen Dank.
Salamander

[hmmueller]

Außer der Night Ferry gab es sowas m.W. niemals.

H.M.

[Salamander]

Vielen Dank für die freundliche Antwort, das hilft mir erstmal weiter.

Der Wikipediaartikel war sehr lehrreich.
Jetzt brauche ich nur noch entsprechende Schlafwagen in 1:160.

S.

[AlexanderJesse]

Wenn Du auf Spurweite-n nach Typ F oder Gattung F suchst kommst Du auf 13 Modelle von Arnold, Minitrix und Rivarossi: https://www.spurweite-n.de/ncontent/ndb/...RBY=Bezeichnung

Für H0 hat offenbar L.S. Models solche Wagen hergestellt.

ToiToiToi bei der Suche

[Salamander]

Hallo Alexander.
Vielen Dank für Deine Hilfe.
Leider sind das alles Gepäckwagen, keine Liegewagen.

Trotzdem nett.
S.

[Atlanta]

Moin Kollegen,

Es gab zwar eine Orient Expreß Verbindung mit Start in London,jedoch führte diese auf der Insel Nur bis zum Kanal und die Reisenden waren genötigt mit "bequemen" Fährbooten den Kanal zu überqueren.
Weiter ging die Fahrt in Luxuszügen über verschiedenen Routen bishin Konstantinopel und auch dort bestand die Möglichkeit mit einer Fähre über den Bosporus überzusetzen und die Fahrt auf der asiatischen Seite mit einem Anschlußzug in Richtung Ägypten fortzusetzen.

Die Bagdadbahn befand sich aber noch im Bau und war nicht in voller Länge befahrbar.

Die britischen Bahngesellschaften hatten früher oft eigene Fährschiffe, um den Passagieren die Überfahrt so angenehm wie möglich zu gestalten, je nach gebuchter Wagenklasse.

Was als vermeintlicher "Kurswagen" nach Großbritannien fuhr endete im Trajektbahnhof von Ostende, Belgien oder Hoek van Holland, oder Calais in Frankreich, im Anschluß gab es Trajektverbindungen nach Harwich oder Dover.

[Dölerich Hirnfiedler]

Hallo,

Wenn man das als Reisezugverkehr sehen will: Während des ersten Weltkriegs trajektierte man Lazarettzüge über den Kanal. Bilder gibt es hier https://pjbrailwayphotos.piwigo.com/picture?/18661 und hier https://blog.railwaymuseum.org.uk/port-o...el-train-ferry/

mfg

D.

[Atlanta]

Moin Kollegen,

in wie weit vom Militär requirierte Transportmittel den Beförderungsnormen der zivilen Eisenbahn vorangestellt waren, regelte die jeweilige MBO = Militär Bahn Ordnung.

Militärtransporte sind aber eine nicht zu vernachlässigende Größe einer militaristisch geprägten Epoche, besonders in Preußen, sowie im deutschen Kaiserreich nahm das Militär eine wichtige Rolle ein.

Im Kriegsfall hatte der zivile Bahnverkehr den Militärtransporten höchste Priorität einzuräumen, es ist dabei egal, um welche der muteinander kriegführenden Nationen es sich dabei handelte.

Die Eisenbahn stellte ein gutes und effizientes Transportmittel für Massengüter dar und es konnten Truppen innerhalb kürzester Zeit verlegt und an die Front gebracht werden aber auch der Nachschub an Munition und Verbrauchsmaterialien und das Sanitätswesen profitierten davon.

Im übertragenen Sinne kann man durchaus von "Reiszugverkehr zur Front und auch zurück ins Hinterland" sprechen, wenn Soldaten, Munition und Versorgungsgüter zur Front und Verwundete zu den Hospitälern gebracht wurden. Man verwendete allerdings nicht nur Reisezug- bzw. spezielle Lazarettwagen, sondern nahm jegliche Art von Transportwagen, die gerade verfügbar waren.

Im zivilen Bahnverkehr setzte man den Kurswagenverkehr ein, um parallel laufende Zugfahrten auf gemeinsamen Teilstrecken einzusparen und so freie Kapazitäten zu schaffen, die einem anderen Zweck dienen konnten.

Ein Stammzug verkehrte von einem Ort bishin zum Zielort, auf dessen Laufweg wurden Kurswagen beigestellt und entnommen, so daß nicht mehrere Züge zur selben Zeit verkehren mußten, um eine gemeinsame Teilstrecke zu bedienen.

Den Kurswagenverkehr gab es auch im Gütertransport, dann aber mit Hilfe von den speziellen Fährbootwagen, bishin nach Großbritannien.

[Salamander]

Boah, so viele interessante Diskussionsbeiträge. Danke Euch Allen.

Zitat

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... nur bis zum Kanal und die Reisenden waren genötigt mit "bequemen" Fährbooten den Kanal zu überqueren.

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Das stimmt, wie ich mittlerweile auch nachlesen konnte, mit der allereinzigsten Ausnahme, die H.M. ganz zu Anfang schon erwähnt hatte:
den Schlafwagen der CIWL.

Die Leute sollten ja nicht geweckt werden, sondern auch während der Fährbootüberfahrt durchschlafen können.
Gestern habe ich sogar eine Art Night-Ferry-CIWL-Fanclubseite im Netz entdeckt, mit alten Werbebroschüren und schönen Fotos der Schlafwagen im Bauch der Fähre.
Leider ist mir der Link gerade nicht präsent, muss ich nachreichen.

Wie es aussieht, gibt es die als Modell nur in H0, leider noch nicht in N.

Salamander

[Atlanta]

Moin Kollege,

baue dir doch einen Wagen der CIWL selber...


Gemeinfreie Abbildung eines CIWL Schlafwagens im "Organ" des VDEV von 1882

Dieser Schlafwagen wurde in München gebaut und ist für den internationalen Verkehr vorgesehen gewesen.

[CIWL]

Moin Ingo ,

schöne Zeichnung , aber dieser Waggon hat mit absoluter Sicherheit Kontinental-Europa niemals verlassen !

Es handelt sich hier um die ersten Entwürfe für die Waggons im damaligen neuen "Orient-Express" , die noch 3-achs. waren !

Diese wurden auch gebaut ( ab 1880ff. ) , aber bereits ab 1883 schrittweise durch neu 4-achs. Drehgestellwagen ersetzt .

Aber wäre mal eine interessante Vorstellung , wenn sich ein MoBa-Hersteller diese hist. interessanten Waggons in sein Sortiment

einbringen würde , jedoch fehlt mit der Glaube daran , halt doch zu sehr früh Epoche 1...mais peut-etre...

Saluts

Pierre