RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#1 von Ska , 18.02.2018 21:10

Hallo zusammen,
mir fallen immer wieder Modelle von Epoche II Tenderloks mit geschlossenen Kohlekästen auf. Zum Beispiel Fleischmann 64, Roco 93, Fleischmann 94. Alle diese Modelle gibt es auch in Epoche III, teilweise auch in Epoche II Version mit offenen, erhöhten Kohlekästen.
Weiß jemand, ob es einen konkreten Zeitpunkt gibt, ab dem diese Umbauten gelaufen sind? Aus meiner Sicht zumindest nach 1926, da die 64 offenbar noch mit geschlossenem Kohlenkasten ausgeliefert wurde...
Grüße
Stefan


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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#2 von HGD , 19.02.2018 09:44

Hallo Stefan,
einen konkreten Zeitraum für "diese Umbauten", d.h. das Entfernen der Kohlenkasten-Klappen und/oder die Vergrößerung des Kohlenkastens gab es nicht. Ersteres geschah häufig, wenn die Klappen unbenutzbar geworden waren, letzteres, wenn Bedarf an einem größeren Kohlevorrat bestand. Selbst die BR66 (Baujahr 1955) wurde übrigens mit Kohlenkastenklappen geliefert und "verlor" diese erst in den 60ern.

Gruß
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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#3 von Ska , 20.02.2018 14:32

Hallo HGD,
Danke, das ist eine Hilfe, denn dann bin ich auch 1929 relativ frei. Nur die 64 sollte ich vielleicht auf geschlossen umbauen, bei einer zweijährigen Maschine lässt sich schwer mit defekter Klappe argumentieren.
Gruß
Stefan


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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#4 von Dwimbor , 20.02.2018 16:52

Hast Du von der BR 64 mal ein Bild? Gerade bei der Baureihe hab ich das noch nie gesehen...


Viele Grüsse, Michael

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Bis bald!


 
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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#5 von TheK , 20.02.2018 18:53

Es scheint auch auf die Region anzukommen – ich erinnere mich an Bilder von Rügen noch aus der Epoche III, wo die 78er diese Klappen hatten. Möglicher Weise, weil man dort viel rückwärts fuhr und ein höherer Kohlekasten die Sicht versperrt hätte.


Gruß Kai

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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#6 von Ska , 20.02.2018 23:29

Hallo Michael,
Es gab mal eine Fleischmann 4064 in DRG Ausführung mit Geschlossenem Kohlekästen. Loknummer war 64 268, später Artikel 4062, Loknummer 64 390. Sorry, hab kein Bild, aber im Modellbau Wiki kann man es ganz gut sehen.
Gruß
Stefan


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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#7 von TheK , 21.02.2018 04:37

http://www.modellbau-wiki.de/wiki/Datei:...64_-_64_268.jpg

…Jo, da ist der Deckel gut zu sehen. Das der Kasten später aufgestockt wurde, ist bei späteren Aufnahmen gut zu erkennen – jedoch nicht, ob da ein Deckel ist. Wie sieht es bei der Denkmallok in Konz (bei Trier) aus? Die hat zumindest wieder einen niedrigen und ein Deckel wäre ob des Standortes praktisch…


Gruß Kai

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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#8 von Thilo , 21.02.2018 15:30

Hallo zusammen,

ich versuche einmal MIchaels Wunsch nach Bildern des geschlossenen Kohlenkastens einer 64er nachzukommen.

Auch bei mir ist es 64 268. Übrigens ist sie eine echte Rendsburger Deern (Lokalpatriotismus! ).




Und der Vergleich zu einer Halbschwester mit offenen Kohlenkasten (allerdings mangels einer zweiten 64 mußte 86 578 einspringen).


Bei meiner Suche in den Bellingrodt-Bildbänden bin ich auch fündig geworden.

64 234 (Auslieferung 01.09.1931) hatte zum Aufnahmepunkt 13.03.1933 bereits einen offenen und erhöhten Kohlenkasten (aber keinen Vorwärmer!). Damit sollten Stefans Bedenken aus dem Weg sein, da 64 234 zu dem Zeitpunkt nicht einmal zwei Jahre alt war.

Andererseits besaßen auf Bildern der Jahre 1936 bis 1938 noch 85 010, 85 002 und 86 004 sichtbare Klappdeckel auf den Kohlenkasten (bei 86 004 hatte ihr Heizer zum Photozeitpunkt allerdings die Klappen vor Fahrtantritt scheinbar nicht geschlossen).

Bei vielen Photos in der klassischen Bellingrodt-Perspektive sind die Kohlenkästen leider nicht sichtbar.

Liebe Grüße

Thilo


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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#9 von Guardian71 , 23.02.2018 16:34

Zitat
mir fallen immer wieder Modelle von Epoche II Tenderloks mit geschlossenen Kohlekästen auf.



Das war bis weit in die Dreißiger Jahre der Standard. Erst nach und nach verloren einige Loks die Klappen, um die Reichweite durch größere Vorräte zu erhöhen. So richtig Effekt hätte das aber noch nicht. Erst durch die gleichzeitige Vergrößerung des Kohlebehälters durch Erhöhung des Kohlekastens lässt sich ein spürbarer Effekt erzielen. Kohlenkastenaufbauten wurden ab den späten Dreißigern angebaut, zunächst meist aus Holz. Die trichterförmigen Erhöhungen aus Blech sind typisch für die Nachkriegszeit.

Ich meine, dass die Maßnahmen je nach Baureihe unterschiedlich vorangetrieben würden. Allererste Kandidaten wären sicherlich die preußischen T 11 und T 12, die mit Minibehältern ausgeliefert worden waren und nach Umsetzung "auf's Land" (nach Elektrifizierung der Berliner S-Bahn) dringend größere Kohlenvorräte benötigten.

Grüße
Mark


Beste Grüße,
Mark


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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#10 von Schwanck , 23.02.2018 17:05

Moin,

was der wahre Grund für die Kohlenkastendeckel ist und warum sie nicht bei jeder Lok angebracht worden sind, wurde m.E. noch nicht gesagt.
Sie wurden angebracht, wenn eine Tenderlok mit Vmax > 60 km/h viel rückwärts fahren musste, weil eben dei schneller Rückwärtsfahrt der Fahrtwind Kohlenstaub mitten in den Führerstand pustet. So einfach ist das.


Tschüss

K.F.


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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#11 von Jochen53 , 23.02.2018 17:16

Hallo KFS,
spielte es auch eine Rolle, ob die Kohle bei Regen naß wurde? Klappen zu - Kohle trocken?
Gruß, Jochen.


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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#12 von Schwanck , 23.02.2018 22:10

Moin Jochen,

Regen spielt für die kohlegefeuerte Dampflok keine Rolle; er sist sogar eher gewünscht! Die Schlepptender-Loks hatten sogar eine Kohlenässeinrichtung - sprich Kohlendusche - an Bord. Trockener Kohlenstaub ist nämlich sehr gefährlich, der brennt wie Schwarzpulver!


Tschüss

K.F.


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RE: Geschlossene Kohlekästen bei Tenderloks Epoche II

#13 von HD-Mainz-MoBa , 23.02.2018 22:11

Hallo,
Jochen, das war bestimmt nicht der Grund; die Kohle wurde sogar vorsätzlich nass gemacht, damit es nicht so staubt! In der Hitze der Feuerbüchse ist das Wasser an den Kohlen sehr schnell, wenn nicht schlagartig, verdampft.
Alle, bei den Epoche I Modellen der Bayerischen Staatsbahn waren bei den Loks mit Torf-Feuerung die Brennstoffkästen immer abgedeckt wegen Schwund bei Fahrtwind.
Gruß
Hans-Dieter


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