#1 von
Bahnbastler
(
gelöscht
)
, 05.04.2018 19:51
Hallo,
in wie weit wurde in der Epoche 3/4 bei Tag (mit Ausnahme von Tunnels) außer beim rangieren (und wie ich vor kurzem gelesen habe nicht mal da) mit Spitzen- bzw. Schlußlicht gefahren?
Überlege ob sich so ein "Tagfahrer" wie ich sich gewisse Arbeiten beim digitalisieren nicht sparen kann...
Spitzenlicht wurde bei Tag nur auf Strecken geführt, für die die Direktion das vorgab. Ausnahme: Triebwagen, einzeln fahrende Loks und Steuerwagen - diese mussten immer Spitzenlicht führen, weil allein aus der Zusammenstellung des Zuges die Fahrtrichtung nicht erkennbar ist und war.
Zu meinem Erstaunen zeigen diese Bilder teilweise kein Licht trotz Tunnels auf der Strecke; man hat wohl selbst im Tunnel nicht zwingend Licht geführt - oder es entgegen meiner bisherigen Annahme doch zwischendurch ausgeschaltet. http://riedelfoto.de/strecken-und-landsc...s-bis-1980.html
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
Hallo Markus, Anwort zur Epoche 3 findest Du hier Epoche 4 hier Wobei unter XII 197. deutlich ausgeführt ist das die Nachtzeichen auch am Tage geführt werden müssen wenn die Wetterverhältnisse die Schicht einschränkten.
Gruß Thomas
Die härteste Droge der Welt, die Bahn, ein Zug und Du bist weg. Wer Rechtschreib Fehler findet, darf diese Behalten.
Spitzenlicht wurde bei der DB nur bei Nacht oder auf Tunnelstrecken geführt und immer bei geschobenen Wendezügen. Zugschluss muss jeder Zug führen, Reisezüge haben Schlusslichter, für Güterzüge wurde in den 80ern die Schlusslaterne durch eine rückstrahlende Zugschlussscheibe ersetzt. Allein fahrende Loks (Lz) trugen oft das vereinfachte Schlusssignal (runde Scheibe).
Gruß Werner
edit: Die von Thomas verlinkten Seiten zeigen DR-Signalbestimmungen, bei der DB gab es teilweise andere Vorgaben und Bezeichnungen.
Bis zum Jahre 2002 war das Führen von beleuchteten Nachtzeichen ( lies Spitzenlicht und Rücklicht ) zu bestimmten Tageszeiten genau festgelegt. Bei Schneegestöber oder unsichtigem Wetter war tagsüber das Führen der Nachtzeichen vorgeschrieben.
Geschobene Züge ( Wendezüge ) und Triebwagenzüge mussten die Nachtzeichen auch tagsüber führen..
Fuhr eine Lok Lz musste bei Tage eine ( unbeleuchtete ) rote Scheibe und bei Nacht eine rote Laterne am hinteren Zughaken eingehängt werden. Gleiches galt für nachschiebende Loks.
In Tunnels wurden damals tagsüber nur die Innenbeleuchtung aller zur Personenbeförderung dienenden Wagen eingeschaltet.
Mfg. Christian ................................ Nur das Vorbild ist Vorbild fürs Modell!
Zitat Überlege ob sich so ein "Tagfahrer" wie ich sich gewisse Arbeiten beim digitalisieren nicht sparen kann...
Also "ja, du kannst dich gewisse Arbeiten sparen"
Selber bevorzuge ich mit Licht zu fahren, auch tagsüber. Obwohl es auf meine Bahn 1970 ist und die Beleuchtung tagsüber meist aus war. Meine Begründung: es ist mieses Dreckwetter... Stimmt mit das Herbstlandschaft: November.
#8 von
Bahnbastler
(
gelöscht
)
, 05.04.2018 23:44
Hallo,
danke für eure Antworten. Ausgerechnet das auf was ich gehofft hatte war nun nicht dabei oder ist nicht möglich...
Ich habe einen älteren VT98 von Roco, dessen Bei- und Steuerwagen mit einer von einem Vorbesitzer selbstgebauten stromführenden Kupplung ausgestattet ist. So wie es aussieht hat er einen SB-Modellbau Antrieb (wusste der Verkäufer wohl selbst nicht) und er ist mit Personen besetzt, die man bei innenbeleuchteten Fahrzeugen natürlich besser sieht. Da es ziemlich aufwändig war den von DC auf 3-Leiter-DC umzubauen (irgendwas zickte immer und überall...) hatte ich mir erhofft, die Beleuchtung einfach abschalten zu können.
So wie es aussieht müsste ich mindestens das Spitzen- und Rücklicht anschließen, so richtig Lust habe ich keine! Warum nicht? Weil einer der beiden Pole der Kupplung Schienenmasse führt um die Stromaufnahme des Triebwagens sicher zu stellen. Der andere Pol führt die Spannung für die Innenbeleuchtung, die gleichzeitig sowohl am Trieb- als auch am Steuerwagen für das rote Rücklicht oder das Spitzenlicht sorgt.
Ich habe vom Decoder her nur die Möglichkeit am Lichtausgang 150mA zu schalten, somit fällt eine Beleuchtung der Wagen in der bisherigen Form flach. Auch zwei zusätzliche Relais bringen mich aus aktueller Sicht nicht weiter, weil ich ja je Fahrtrichtung einen Pol für die Beleuchtung bräuchte.Jedes Fahrzeug mit einem Schleifer und Funktionsdecoder auszustatten ist eigentlich auch nicht möglich, weil ich vermute dass der Triebwagen dann die Steigung nicht mehr hoch kommt (was ich sowieso noch testen muss). Eine 4-polige Kupplung halte ich an dem Fahrzeug das mit einer Art Stangenkupplung ausgestattet ist für eine Illusion.
Ich denke, es bleibt mir nur die Möglichkeit (vorerst) auf die vorbildgerechte Beleuchtung zu verzichten. An meinen Wendezügen habe ich zumindest an einem nicht einmal die Möglichkeit ihn zu beleuchten...
#10 von
Bahnbastler
(
gelöscht
)
, 06.04.2018 00:05
Hallo,
die Idee hatte ich auch schon aber es bleibt weiterhin das Problem der Stromübertragung, die ja nur 2-polig ist. Ein Pol ist und soll Schienenmasse bleiben, der andere kann einfach nur Schienenspannung führen (Funktionsdecoder im Steuerwagen) oder die Lichtspannung. Da diese nicht mehr die Polung wechselt, entfällt der Lichtwechsel. Um den zu bekommen müsste ich mit zwei Polen die Lichtspannung übertragen, dann entfällt aber die Schienenmasse die ich gerade im Digitalbetrieb gerne beibehalten würde.
Hallo Markus, habe ich Dich richtig verstanden, Du hast eine 2-polige Verbindung zwischen VT und VS, ein Pol ist als "Schienen-Masse" gesetzt ist und das Potential des anderen kann noch gewählt werden? Ich würde in diesem Fall den zweiten Pol auf "Schienen-Plus" (bzw. in der 3-Leiter-Welt auf "Mittelleiter") legen. In der DCC-Farb-Norm entspricht das dann "Rot" und "Schwarz". VT und VB bekommen jeweils einen eigenen Decoder, der auf dieselbe Adresse gesetzt wird. Mittels CV-Konfiguration kannst du die Decoder so programmieren, dass sich die Funktionen nur soweit gegenseitig beeinflussen, wie Du es willst (z.B. Spitzenlicht am VT und Schlusslicht am VS schalten gemeinsam). Die (einmalige) Konfiguration ist vielleicht etwas kompliziert, und Du musst jeden Decoder einzeln programmieren, aber alles, was Du willst, ist so möglich.
Noch ein Tipp: Bei Lenz gibt es Decoder, die können auch den "klassischen" DC-Lichtwechsel durch Umpolen der Potentiale schalten (--> Standard+ bzw. wenn es kleiner sein soll, Silver mini+). Das sind zwar keine expliziten Funktionsdecoder (die haben auch Motorausgänge), aber Lenz baut keine "Nur-Funktionsdecoder" und verweist stattdessen auf diese Decoder (was ökonomisch mehr als sinnvoll ist)