Zitat ... Ich möchte einen Wendezug mit ein oder zwei Silberlinge und an jedem Ende eine V100 betreiben.
Jetzt zur eigentlichen Frage. Wie sind die Lok's angeordnet? Ich meine damit welche Seite der Lok's sind jeweils an den Wagen zugewand. - an jedem Wagenende die kurze Lokseite. - an jedem Wagenende die lange Lokseite. - oder abwechselnd, einmal das kurze und einmal das lange Lokende. ...
Dann können wir das doch so zusammenfassen: Es wurde gekuppelt, wie die Loks gerade standen.
Bei der Modellbahn sehe ich dann noch das Problem, dass die Geschwindigkeiten der beiden Loks einigermaßen gegenseitig angepasst sein sollten. Hier dürfte wohl Ausprobieren angesagt sein oder eine Lok hat keinen Antrieb.
Ich habe auf meinem Gleisoval 2,5m x 1m das ich zum Einmessen meiner Los benutze, die beiden Loks eine halbe Runde versetzt laufen lassen und nach ca. 7 Runden einen Versatz von ca. 15cm gahabt. Da die Loks auf der Anlage bis zum nächsten Halt max. 2,5m fahren sollte das genau genug sein.
weil Ep das gerade ansprach, und ich mir mal wieder V100 im Volmetal ansehen wollte, und...
ach was, warum viel reden. Dieser Film zeigt mehrere interessante Wendezüge mit 2*V100 in Lüdenscheid, das damals noch Endpunkt einer Steilstrecke mit 27,5 Promille Steigung war. Die Steigung existiert immer noch, aber die Strecke ist zur Nebenstrecke abklassiert und darum nicht mehr in der Liste der Steilstrecken.
Also: Ein V100-Sandwich mit drei Silberlingen (da muss wohl ein Verstärker dazugekommen sein): pöse Purchen hatten Altschwellen im Gleis verkeilt, der Steuerwagen war aufgelaufen und entgleist, und während der Reparatur fuhr das Sandwich. Ich kann aber nicht erkennen, wie herum die hintere Lok steht. Dann ein Sandwich mit drei Wagen des BFS-Bürgerbahn-Zuges: hier stehen beide V100 mit der langen Nase nach "oben". Und als Schmankerl der BFS-Zug mit seinem Steuerwagen und zwei arbeitenden V100 am anderen Ende, zu meiner Verwunderung die V100 an der Bergseite, während sonst die Züge üblicherweise nach Lüdenscheid hinauf (und gen Hagen bzw. Dortmund geschoben und nach Brügge gezogen) wurden. Ich schätze, der Film ist nicht nur für Hans Gander interessant. Viel Spaß!
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
der BFS-Zug stand viele Jahre lang im Güterbahnhof Brügge (Westf.) abgestellt, wenn er nicht benutzt wurde. Was daraus geworden ist, weiß ich leider nicht. Hermann Reitz ist vor einigen Jahren verstorben, der BFS existiert noch, aber auf seiner Webseite ist nichts über den Zug zu lesen.
Ja, der Bahnhof Lüdenscheid war schon ziemlich heruntergekommen, den hatte die DB - die von manchen so verklärte Behördenbahn! - wirklich verkommen lassen, weil sie eigentlich schon in den Achtziger Jahren die Volmetalbahn komplett aufgeben wollte. Wenig nach diesen Bildern wurden die lokbespannten Wendezüge durch 628 ersetzt, die im Herbst in der Lösenbach hängen blieben (das kam mit 795+995 auch schon vor; man hätte es wissen können...). Der Umschwung kam mit der DME, die moderne Talent-Züge einsetzte und auch gern einen Halbstundentakt gefahren wäre - wenn denn das zweite Gleis zwischen Brügge und Delstern noch da gewesen wäre.
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
[quote="Erich Müller" post_id=1863443 time=1534697676 user_id=26147] ... weil sie eigentlich schon in den Achtziger Jahren die Volmetalbahn komplett aufgeben wollte. [/quote]
Keine Panik - Märklin hat noch Vollmetallbahn! (kleines OT... )
Nettes Video! Boah, was für'n Graffiti-Geschmiere!
die Station Vollme an der Volme gab es wirklich (und leider wurde das einstmals schöne Stationsgebäude abgerissen) - aber lass uns mal woanders weiterulken, das gehört nicht hierher.
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
Kurze Seite voraus. Dann bekommt man den Mief vom Motorraum und Abgasstutzen nicht so mit. Im alten Zugfunkgerät konnte man nur von F2 die Zugnummer einstellen und hatte ggf gleich ne Gedächniskrücke welche Zugnummer gerade aktuell war.
im Saarland gab es Wendezüge aus Silberlingen in Verbindung mit Lokomotiven der BR23, die mit dem Schlot zum Zug fuhren. Ist jetzt auch nicht eine häufig auf der Moba zu sehende Wendezugvariation. Im Frankfurter Raum gab es Wendezüge aus Donnerbüchsen in Verbindung mit V80. Im Raum Hamburg waren es Donnerbüchsen mit BR78. Ebenfalls in Hamburg fuhren Wendezüge aus Mitteleinstiegswagen, V160 Vorserie und Doppeleinheiten der ehemaligen Lübeck-Büchener Eisenbahn. Letztere waren aber ausschließlich zwischen Hamburg und Lübeck unterwegs. Apropos Lübeck. Dort fuhren Wendezüge aus Silberlingen und V200 herum. Ich gebe zu bedenken, dass ich als DB Ep.III- Modellbahner in erster Linie Zugkombinationen aus ebendieser Epoche aufzeigte.
Lieben Gruß
acecat
werter Kollege
Die Wende-23er wurde selten bis nie mit dem Kamin am Zug gekoppelt, da die Lok wenn sie zugführend ist, "Tender voraus" ein Vmax von 85 kn/h hat. Werden jedoch Wagen durch die Gegend geschoben, konnte sie mit 110 km/h verkehren.
Dies ist eine bauliche Einschränkung der Tenderkuppelvorrichtung. Der Tender ist nicht als fahrzeugführendes Element ausgelegt.
aus der Südwestdeutschen Ecke (Einsätze der V100 durch Bw Kaiserslautern, Karlsruhe) kenne ich diese Diskussion einer Vorzugsorientierung überhaupt nicht.
Vielleicht wäre es sogar möglich, dass sich bei hauptsächlich sternförmigen Einsatzgebieten die Loks niemals umdrehen, und es dem Grunde nach "Hauptorientierungen" gab. Aber man bindet und disponiert doch im Betrieb seinen Lokbestand nicht in zwei Hälften zur "passenden" Ausrichtung an Steuerwagen?! Und die müssten ja ebenso eine "Hauptorientierung" haben? Das würde doch irgendwie in Lok-Laufplänen zuerkennen sein?
Ich könnte mir eher vorstellen, dass solche Beobachtungen vermehrt gleich positionierter Wendezuggarnituren auf einzelnen Linien verschiedenen Hintergründen folgten:
- Die V100 hatte in manchen Werkstätten vielleicht für die Instandhaltung eine "Lieblingsseite", z.B. für Arbeiten am Motor im langen Vorbau. Wenn möglich wurden die Loks für größere Arbeiten passend gewendet (am Beispiel Kaiserslautern aber: Keine Drehscheibe in späteren Jahren und kein Gleisdreieck vor Ort). So orientiert gingen die Loks wenn praktiziert auch wieder in den Betrieb zurück. - Ähnliches bei Steuerwagen in den Wagenwerken. - Dass auf einzelnen Linien Wendezüge alle ähnlich orientiert waren, könnte mit den wiederkehrenden Rangierarbeiten zum Beispiel zum Tanken zusammenhängen: Wenn Loks in bestimmten Bahnhöfen der Linien einzeln zum Tanken gingen und dann wieder an die abgestellten Wagengarnituren, bot sich dazu eine festgelegte Zugbildung mit Vorzugsseite der Lok an, um effiziente Rangierbewegungen mit den Abstellungen der Wagen durchzuführen. - Zu späteren Zeiten der gerupften Infrastruktur hatte es Vorteile, wenn der "plötzlich defekte" Steuerwagen sich im größeren Knotenbahnhof offenbarte, und man für die Züge noch durch Tausch oder zweiter Lok reagieren konnte. Im Endbahnhof hingegen war das spontane Umsetzen bei Steuerwagenausfall jedoch schwerfällig (schlüsselabhängige Weichen, keine Umsetzmöglichkeiten mehr in Wendegleisen). So konnte man Lok voraus immer noch wieder abfahren.
Bei Lokomotiven aus der V160-Familie war bei der Verwendung in Wendezügen es durchaus beliebter, dass die Lok mit dem Führerstand 1 an den Wagenpark gekuppelt wurde, da beim Wenden und Führerstandswechsel u. a. der SiFa-Absperrhahn getätigt werden musste. Dieser ist auf der Lok im Führerstand 2 verbaut, was den unbeliebten Gang durch den Maschinenraum ersparte.