RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#1 von Andreas Poths , 03.11.2018 13:48

moin zusammen,
folgende Situation:
V 36 fährt von Bhf A nach Bhf B. Holt dort aus Abstellgleis Güterwagen (evtl Donnerbüchsen & Co.) ab und schiebt (!) sie wieder nach A. Umsetzen vor den Zug aus Ermangelung an Gleis(en) nicht möglich.
Frage: wie viele Waggons dürfen max. über freie Strecke geschoben(!) werden? Es kommen Köf, V36, V60 und evtl Tenderloks zum Einsatz.
Und nein, auf dem vordersten Waggon steht kein Zugbegleiter/Rangierer ff. mit Funk usw.
Ist die Anzahl der Waggons oder die Zuglänge entscheidend?

Ich danke schon mal im Voraus für eure Mühe!!!


gruß pothsi
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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#2 von Schwanck , 03.11.2018 15:36

Moin Pothsi,

eigentlich gibt es keine Beschränkung bei der Anzahl der Wagen, wohl aber eine in der Länge der Rangiereinheit. Bahnhöfe, in denen so gearbeitet werden muss, wie du es beschreibst, benötigen ein Einfahrsignal und am Ende dessen Durchrutschweges steht die Tafel HALT für Rangierfahrten Ra 10. Die Wegstrecke zwischen dieser Tafel und der 1. Bahnhofsweiche bestimmt die Länge. Auf örtliche Gegebenheiten wird Rücksicht genommen Stichwort: Bahnhofs-Fahrordnung.


Tschüss

K.F.


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#3 von volkerS , 03.11.2018 15:46

Hallo Pothsi,
hast du diese Frage nicht schon am 1.3.2010 hier gestellt?
viewtopic.php?t=49190#p521899
Ich glaube kaum dass sich in der zwischenzeit die Vorschriften alter Epochen geändert haben.
Gruß
Volker


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#4 von H0Fahrer , 03.11.2018 17:55

[quote="Andreas Poths" post_id=1890677 time=1541249328 user_id=898]
moin zusammen,
folgende Situation:
V 36 fährt von Bhf A nach Bhf B. Holt dort aus Abstellgleis Güterwagen (evtl Donnerbüchsen & Co.) ab und schiebt (!) sie wieder nach A. Umsetzen vor den Zug aus Ermangelung an Gleis(en) nicht möglich.
Frage: wie viele Waggons dürfen max. über freie Strecke geschoben(!) werden? Es kommen Köf, V36, V60 und evtl Tenderloks zum Einsatz.
Und nein, auf dem vordersten Waggon steht kein Zugbegleiter/Rangierer ff. mit Funk usw.
Ist die Anzahl der Waggons oder die Zuglänge entscheidend?

Ich danke schon mal im Voraus für eure Mühe!!!
[/quote]

Hallo,

so wie du die Situation schilderst, brauchen wir uns keine Gedanken über eine mögliche Anzahl Wagen oder eine Länge des Zuges machen. Das was du schilderst ist Nonsens, da die Fahrdienstvorschrift die Besetzung der Spitze fordert. Also ist mindestens ein Betriebseisenbahner für die Besetzung der Spitze nötig.

Bis dann

Nils


 
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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#5 von Challenger , 03.11.2018 19:10


 
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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#6 von Andreas Poths , 04.11.2018 09:36


Ja, ich hatte die Frage irgendwann mal gestellt, war mir aber des Ergebnisses nicht sicher.
Ich weiß dass Donnerbüchsen KEINE Güterwagen sind
Diese Situation gab es und ist/war alles andere als "merkwürdig"; da gibt es sicher noch "merkwürdigere" Situationen.
Es wurden ein bis zwei geschlossene Güterwagen in den 70ern bis in die 80er von Bad Homburg mit einer Köf nach Friedrichsdorf geschoben(!, auf dem ersten Waggon war KEIN Rangierer o.ä.), obwohl es in Bad Homburg möglich war/ist, die Lok VOR den Zug zu setzen.Streckenlänge 5(?) km.
(Den Lokführer lernte ich Jahre später im Verein kennen; da war aber die MoBa irgendwo unter ferner liefen. Der ist aber seit Jahren irgendwie verschollen...)
Mir ging es um die Anzahl/Zuglänge.
Anlagensituation.
Lok fährt von A nach B. Fährt bis Ende Bahnhof B , wechselt die Richtung um in das Abstellgleis zu fahren. Holt Waggons aus den Abstellgleis, fährt zurück aufs Streckengleis und schiebt die Waggons wieder Richtung A.
Sollte bei einigen der Eindruck entstanden sein, ich hätte was geraucht oder mein Hirn versoffen weil sowas ja unmöglich zu fragen ist, bitte sehr.


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#7 von Michael Knop , 04.11.2018 11:11

Hi Andreas,

Nicht alles, was praktiziert wird/wurde, ist auch zulässig!


Viele Grüße, Michael


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#8 von Andreas Poths , 04.11.2018 11:43

[quote="Michael Knop" post_id=1891039 time=1541326279 user_id=102]
Hi Andreas,

Nicht alles, was praktiziert wird/wurde, ist auch zulässig!


Viele Grüße, Michael
[/quote]


Danke für dein statement; ich werde meine Zugfahrten wahrscheinlich "komplizieren" dürfen


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#9 von Robur , 05.11.2018 12:08

Servus,

es gab zwar merkwürdige Dinge auf Schienen, aber die Vorschriften wurden immer beachtet. Gerade in der BD Frankfurt waren solche Merkwürdigkeiten im Rangier- oder Übergabeverkehr ausgeschlossen. Hast du diese Rangierfahrt denn tatsächlich auf der gesamten Strecke mit verfolgt? Vielleicht auch fotografisch festgehalten?

Eine geschobene Rangiereinheit zwischen zwei Bahnhöfen, die 5,11 km auseinanderliegen? Ohne besetzte Spitze? Das halte ich für ausgeschlossen. Vermutlich hast du den Rangierer übersehen, der damals noch schwarz gekleidet mit gelbem Schutzhelm aktiv war.

Ich vermute eher, du hast eine Rangiereinheit gesehen, die im Bereich Bad Homburg Wagen zusammenstellte und dazu bis vor das Einfahrsignal rangierte. Danach dürfe die Köf solo oder mit Wagen nach Friedrichsdorf gefahren sein, aber ganz sicher nicht als geschobener Zug, denn die Sicht aus der Köf mit Wagen vor der Nase ist ziemlich eingeschränkt.

Das Thema ist: zwingend vorgeschrieben ist die Streckenbeobachtung vor dem Zug. Was mit 2 Wagen vor der Nase nicht machbar ist. Deswegen braucht es den Rangierer auf dem ersten Wagen. Und der war ganz sicher mit dem Zug unterwegs.

Übrigens, es gibt durchaus auch das Lokführer-Latein

Und daß du dich nach 40 Jahren noch detailreich an diese Art der Übergabefahrt erinnerst, finde ich beeindruckend.


Viele Grüße

Michael

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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#10 von Andreas Poths , 05.11.2018 15:20

Zitat

Servus,

es gab zwar merkwürdige Dinge auf Schienen, aber die Vorschriften wurden immer beachtet. Gerade in der BD Frankfurt waren solche Merkwürdigkeiten im Rangier- oder Übergabeverkehr ausgeschlossen. Hast du diese Rangierfahrt denn tatsächlich auf der gesamten Strecke mit verfolgt? Vielleicht auch fotografisch festgehalten?

Eine geschobene Rangiereinheit zwischen zwei Bahnhöfen, die 5,11 km auseinanderliegen? Ohne besetzte Spitze? Das halte ich für ausgeschlossen. Vermutlich hast du den Rangierer übersehen, der damals noch schwarz gekleidet mit gelbem Schutzhelm aktiv war.

Ich vermute eher, du hast eine Rangiereinheit gesehen, die im Bereich Bad Homburg Wagen zusammenstellte und dazu bis vor das Einfahrsignal rangierte. Danach dürfe die Köf solo oder mit Wagen nach Friedrichsdorf gefahren sein, aber ganz sicher nicht als geschobener Zug, denn die Sicht aus der Köf mit Wagen vor der Nase ist ziemlich eingeschränkt.

Das Thema ist: zwingend vorgeschrieben ist die Streckenbeobachtung vor dem Zug. Was mit 2 Wagen vor der Nase nicht machbar ist. Deswegen braucht es den Rangierer auf dem ersten Wagen. Und der war ganz sicher mit dem Zug unterwegs.

Übrigens, es gibt durchaus auch das Lokführer-Latein

Und daß du dich nach 40 Jahren noch detailreich an diese Art der Übergabefahrt erinnerst, finde ich beeindruckend.



moin,
man konnte dies von der Liegewiese des Bad Homburger Seedamm-Freibades sehen. Es war wohl keine regelmäßige Situation, aber sie gab es (ich war ja auch nicht jeden Tag im Bad.....)
Dieses einsehbare Streckenstück (damals ca. 200m lang) lag ca. 2km von Bad Hbg Bhf in Richtung Friedrichsdorf linker Hand! Mittlerweile ist das ziemlich zugewachsen.
Geld oder Interesse für Fotos? Nee....die Kohle ging für WWG* drauf.....

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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#11 von Epsuedgro44 , 06.11.2018 16:48

Hallo Andreas,


selbst wenn es auf diesen Streckenteil keine Bü gibt (gab) ist das immer noch sehr gewagt, selbst mit einem G-Wagen ist die Streckensicht von der dahinter befindlichen Köf so gut wie Null und ein Baum oder anderes HIndernis beendet so eine Fahrt sehr schnell.

Ich will nicht abstreiten,das es wirklich so gemacht wurde, da früher die Köf ja von den Rangierern bedient wurden und dort nicht immer die hellsten Leuchten am arbeiten waren.


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#12 von Bernd Irrgang , 06.11.2018 17:50

[quote="Andreas Poths" post_id=1891579 time=1541427631 user_id=898]
moin,
man konnte dies von der Liegewiese des Bad Homburger Seedamm-Freibades sehen. Es war wohl keine regelmäßige Situation, aber sie gab es (ich war ja auch nicht jeden Tag im Bad.....)
Dieses einsehbare Streckenstück (damals ca. 200m lang) lag ca. 2km von Bad Hbg Bhf in Richtung Friedrichsdorf linker Hand! Mittlerweile ist das ziemlich zugewachsen.
[/quote]
Von der Liegewiese aus konntest du nur die linke Seite eines Richtung Friedrichsdorf fahrenden Zugs sehen. Der Rangierer steht aber immer rechts. Was macht dich so sicher, dass kein Rangierer drauf war?

Fragt zweifelnd der Bernd


Ich habe genug davon, immer nur im Kreis zu fahren (Niki Lauda)


 
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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#13 von Andreas Poths , 07.11.2018 09:17

[quote="Bernd Irrgang" post_id=1892057 time=1541523056 user_id=18656]
[quote="Andreas Poths" post_id=1891579 time=1541427631 user_id=898]
moin,
man konnte dies von der Liegewiese des Bad Homburger Seedamm-Freibades sehen. Es war wohl keine regelmäßige Situation, aber sie gab es (ich war ja auch nicht jeden Tag im Bad.....)
Dieses einsehbare Streckenstück (damals ca. 200m lang) lag ca. 2km von Bad Hbg Bhf in Richtung Friedrichsdorf linker Hand! Mittlerweile ist das ziemlich zugewachsen.
[/quote]
Von der Liegewiese aus konntest du nur die linke Seite eines Richtung Friedrichsdorf fahrenden Zugs sehen. Der Rangierer steht aber immer rechts. Was macht dich so sicher, dass kein Rangierer drauf war?

Fragt zweifelnd der Bernd
[/quote]

meine Erinnerung.
Aber da das ja alles angezweifelt wird, ist hier für mich finito.


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#14 von h_guenther , 07.11.2018 10:31

Moinsen,

hier in Hamburg gab es zum Hafengeburtstag "früher" den Sonderzug "Bürgermeister Mönkeberg"
Der wurde meist aus grob 13 "Silberlingen" / Nahverkehrswaggons und Diesellok gebildet
und führ dann alle Rangierbahnhöfe rund um den Hafen ab.
Einmal ist er kurz vor dem Prellbock direkt an der Elbe mitten im Containerterminal "gestrandet"
weil wir im Waggon direkt hinter der Lok waren konnten wir teilweise mithören, was er ins Funkgerät geflucht hat
Sinngemäß ergab das dann folgendes:
- ich kann nicht umlaufen, weil das dazu vorgesehene Nebengleis incl. Weichenverbindung mit einem Zug besetzt ist
- der Zug ist als Schiebezug zu lang mit 13 Waggons
- ich weigere mich, so etwas mit Fahrgästen zu riskieren, dafür muß jemand anders die Verantwortung übernehmen

Schlußendlich hat eine höhere Stelle die Verantwortung übernommen
und das ganze war dann plötzlich eine "Rangierfahrt" mit Schrittgeschwindigkeit bis zur nächsten Gleisverbindung zum Umfahren mit der Lok.

So weit ich das mitbekommen habe, durfte die Fahrt ohne Rangierer stattfinden, weil keiner zeitgerecht aufzutreiben war

"es ist also alles möglich" .....

Gruß Heinz


mit freundlichem Gruß
Heinz Günther (Vorname Heinz, Nachname Günther)

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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#15 von Robur , 07.11.2018 12:29

Servus Pothsi,

jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt, nur weil deine 40 Jahre alte Erinnerung an eine unmögliche Schubfahrt ohne Zugspitzenbesatzung angezweifelt wird. Bestimmt stand da ein Rangierer auf dem ersten Wagen. Aber wenn der keine Rangierbühne hatte, dann wage ich selbst das auch stark anzuzweifeln, denn sich auf 5km Strecke bei maximal 30 km/h lange ordentlich festzuhalten, ist schon viel verlangt.

Und dennoch, solche Schubfahrten ohne Rangierer vorn drauf, auf die freie Strecke hinaus, zwischen zwei Bahnhöfen, kann es vorschriftsmäßig so nicht gegeben haben. Dies müßte dann eine Zugfahrt gewesen sein und die fordert eben einen Steuerwagen oder eine Lok vorne dran.

Gab es irgendwo zwischen den beiden Bahnhöfen noch einen Anschließer? Dann wäre das eine Sperrfahrt gewesen, aber auch die muß mit einem Rangierer an der Zugspitze besetzt sein.

War die Strecke eigentlich immer schon zweigleisig bis Friedrichsdorf oder kam der Ausbau erst mit der S-Bahn?

Und - ich bezweifle absolut, daß die Bahnhofsköf die Wagen rangiererlos bis in den Bf Friedrichsdorf geschoben hat. Eventuell gabs in Seulberg einen Anschließer.


Viele Grüße

Michael

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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#16 von Genua , 08.11.2018 12:36

Ich wäre da auch eingeschnappt, wenn ein von mir beobachteter Vorgang beschrieben wird, dieser jedoch mangels Beweise als Münchhausengeschichte ausgelegt wird.
Es ist mittlerweile eine Unsitte in diesem oder anderen Foren, dass eine Aussage nicht mehr reicht. Wenn eines Foristen Gattin ihm sagt, sie hätte gut geschlafen...fragt dieser dann nach Belegen und Beweisen für diese gewagte These?

Wenn Andreas das so gesehen hat, dann hat Andreas das so gesehen. Ganz einfach. Manch einer kann sich tatsächlich an Dinge erinnern, die vor vielen Jahren passiert sind...und dies durchaus mit überraschender Genauigkeit.

Schöne Grüße
Henning


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#17 von Michael Knop , 08.11.2018 13:06

Zitat

Ich wäre da auch eingeschnappt, wenn ein von mir beobachteter Vorgang beschrieben wird, dieser jedoch mangels Beweise als Münchhausengeschichte ausgelegt wird.
Es ist mittlerweile eine Unsitte in diesem oder anderen Foren, dass eine Aussage nicht mehr reicht. Wenn eines Foristen Gattin ihm sagt, sie hätte gut geschlafen...fragt dieser dann nach Belegen und Beweisen für diese gewagte These?

Wenn Andreas das so gesehen hat, dann hat Andreas das so gesehen. Ganz einfach. Manch einer kann sich tatsächlich an Dinge erinnern, die vor vielen Jahren passiert sind...und dies durchaus mit überraschender Genauigkeit.

Schöne Grüße
Henning



Hi Henning, hi @ all,

genau deshalb hatte ich ja auch schon geschrieben, dass nicht alle Dinge, so wie sie "passieren", auch erlaubt sind - genau dass ist die Sache:

Andreas schein eine betriebliche Praxis gesehen zu haben, die entgegen dem Regelwerk ist .....



Viele Grüße, Michael


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#18 von Schwanck , 08.11.2018 16:26

Moin zusammen,

[quote="Michael Knop" post_id=1892728 time=1541678778 user_id=102]
Andreas schein eine betriebliche Praxis gesehen zu haben, die entgegen dem Regelwerk ist
[/quote]

ja, das muss wohl so gwesen sein. Ich erinnere mich genau, dass vor 30 Jahren eine Rangiereinheit mit einer V 90 und 3 Getreidewagen die 2 km auf dem Anschlussgleis von Minden-Dankersen nach Berenbusch geschoben unterwegs sein musste, weil in Berenbusch ein Umfahren nicht möglich war. Auf dem führenden Wagen befand sich ein Rangierer, der über Rangierfunk (Sabbelkasten) mit dem Lokführer in Verbindung stand, auf der Strecke gibt es 3 ungesicherte Bahnübergänge! Wohlgemerkt: das ist ein Anschlussgleis und keine Strecke, die wie in Bad Homburg dem öffentlichen Verkehr dient (heute sogar S-Bahn zweigleisig!) 2 Jahre später entfielen Lokführer und Rangierer; sie wurden durch einen Lok-Rangierführer ersetzt, der die Lok mit dem "Bauchladen" vom führenden Güterwagen aus fernbediente, am BÜ konnte er auch die Loktröte erklingen lassen.


Tschüss

K.F.


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#19 von Erich Müller , 09.11.2018 07:24

Hallo,

Zitat

So weit ich das mitbekommen habe, durfte die Fahrt ohne Rangierer stattfinden, weil keiner zeitgerecht aufzutreiben war



nicht dass ich deine Erinnerung in Frage stelle. Aber verwundert bin ich schon, dass man

  1. diesen Zug nicht als Wendezug mit Steuerwagen eingesetzt hat, und
  2. Wenn schon kein Wendezug, dass für die notwendigen Richtungswechsel mit Lok-abkuppeln - Umlaufen - Lok-ankuppeln - Bremsprobe kein Rangierer an Bord war. Der wäre ja nun wirklich kein Luxus gewesen.
    (Ob er einen "Sabbelkasten" gehabt hätte, wäre dann die nächste Frage gewesen, aber sowas sollte man auf einem Verschiebebahnhof auftreiben können...)


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#20 von Dwimbor , 24.11.2018 21:43

Zitat

...
Dies müßte dann eine Zugfahrt gewesen sein und die fordert eben einen Steuerwagen oder eine Lok vorne dran.
...



Wie Hubert AKA Challenger schon gezeigt hat, fordert sie das eben nicht.

Ein Beispiel waren die Übergaben von Betzdorf nach Grünebach und nach Schutzbach im Westerwald, wo die Züge wegen mangelnder Umsetzmöglichkeiten tatsächlich in einer Richtung geschoben wurden, mit Grenzlasten bis 800t (!), Zugloks (steht so tatsächlich im Buchfahrplan, obwohl ja ineiner Richtung geschoben wurde...) BR 57.10 bzw. 94.5. Das Ganze findet sich im Anlagenvorschlag 'Mansardenglück mit Grünebach' in MIBA Spezial 28.


Viele Grüsse, Michael

Einladung zum Gegenbesuch: Nibelungenbahn: Nibelheim II

Bis bald!


 
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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#21 von JoWild , 25.11.2018 18:10

Zitat

§ 67. Schieben der Züge

Grüße Hubert


Nun, jemand, der etwas vor etwa 40 Jahren beobachtet haben will, die EBO von 1928 vorzulegen, ist auch nicht ganz stichhaltig. 1967 trat eine neue EBO in Kraft, wo das Schieben der Züge in §41 geregelt ist.
Und zusätzlich spricht er von der V36 (vor Epoche III trug die nicht diese Bezeichnung), die man bei der Bundesbahn zum Teil extra mit einer Kanzel auf dem Führerhaus ausgerüstet hat, damit Sicht über die Wagen gegeben ist. Ob sich daraus Ausnahmen für die Besetzung des vorderen Wagens beim Schieben ergeben, kann ich dazu allerdings nicht finden.

https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav...__1543165405192
ab Seite 1563

Heute gibt es diesen Paragraphen nicht mehr und das ganze ist im § 45 Besetzen der Triebfahrzeuge und Züge geregelt.
"(6) Das vorderste Fahrzeug geschobener Züge ist mit einem Betriebsbeamten zu besetzen. Hiervon darf
bei kurzem Zurücksetzen abgewichen werden. Der Betriebsbeamte muß sich mit dem Triebfahrzeugführer
verständigen können und Signalmittel zur Warnung der Wegebenutzer vor Bahnübergängen ohne technische
Sicherung mitführen."


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#22 von H0Fahrer , 25.11.2018 20:22

Hallo,

es mag ja durchaus stimmen, das der Hinweis auf die EBO von 1928 nicht wirklich hilfreich ist. Aber es hilft noch weniger, solchen Quark zu verfassen:

Zitat

Nun, jemand, der etwas vor etwa 40 Jahren beobachtet haben will, die EBO von 1928 vorzulegen, ist auch nicht ganz stichhaltig. 1967 trat eine neue EBO in Kraft, wo das Schieben der Züge in §41 geregelt ist.
Und zusätzlich spricht er von der V36 (vor Epoche III trug die nicht diese Bezeichnung), die man bei der Bundesbahn zum Teil extra mit einer Kanzel auf dem Führerhaus ausgerüstet hat, damit Sicht über die Wagen gegeben ist. Ob sich daraus Ausnahmen für die Besetzung des vorderen Wagens beim Schieben ergeben, kann ich dazu allerdings nicht finden.



Ja, 1967 trat in der Bundesrepublik eine neue EBO in Kraft, diesen Satz meine ich gar nicht, sondern die folgenden Sätze.
Einige V 36 wurde tatsächlich mit Dachkanzeln verschiedener Bauarten ausgerüstet, das stimmt und daran ist nichts zu rütteln. Diese Dachkanzeln wurden aber nicht dafür entwickelt, damit Wagen wie besengt durch die Landschaft geschoben werden konnten. Dieser Umbau begann 1953 und sollte den Beimann, der nur für die Streckenbeobachtung zuständig war, ersetzen. Bei der V 36 war die Sicht bei Rückwärtsfahrt zwar hervorragend, mit dem Motorvorbau voraus aber stark eingeschränkt. Zusätzlich waren wichtige Bedienelemente nur auf der rechten Seite des Führerstandes angebracht. Ab 1958 wurden Maschinen, die vorzugsweise im Rangierdienst verwendet wurden, auf Einmannbedienung ohne Dachkanzel umgebaut. Dazu wurden die Bedienungselemente im Führerstand auf der linken Seite zusätzlich angebaut. Die Sicht nach vorne blieb damit zwar schlecht, aber da die Rangierloks von Rangieren begleitet wurden, nahm die Bundesbahn diesen Mangel als vertretbar hin. Also nochmal deutlich, der Grund für den Einbau von Dachkanzeln war nur Kosteneinsparung durch Wegfall des Beimanns!

Zitat

https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav...__1543165405192
ab Seite 1563

Heute gibt es diesen Paragraphen nicht mehr und das ganze ist im § 45 Besetzen der Triebfahrzeuge und Züge geregelt.
"(6) Das vorderste Fahrzeug geschobener Züge ist mit einem Betriebsbeamten zu besetzen. Hiervon darf
bei kurzem Zurücksetzen abgewichen werden. Der Betriebsbeamte muß sich mit dem Triebfahrzeugführer
verständigen können und Signalmittel zur Warnung der Wegebenutzer vor Bahnübergängen ohne technische
Sicherung mitführen."



Was wurde ihm denn jetzt falsches geraten? Wenn es schon in der steinalten EBO so steht und du die Ausgabe von 1967 gefunden hast und hier verlinkst und zusätzlich vermutlich noch auf die aktuelle Ausgabe verweist, wird doch deutlich das die Aussage stimmt. Es hat sich nicht mal viel geändert zwischen 1928 und 1967! Das was sich geändert hat, ist nur der Ort wo es niedergeschrieben wurde, mal steht es in einem Paragraphen zu Anfang der Vorschrift, mal steht es am Ende der Vorschrift. Die Kernaussage bleibt aber seit 1835 gleich und gilt bis heute: Die Spitze des Zuges muß besetzt sein.

Bis dann

Nils


 
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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#23 von Dwimbor , 25.11.2018 21:32

Zumal auch die EBO von 1967 geschobene Züge ohne Steuerwagen oder Lokomotive an der Spitze erlaubt.


Viele Grüsse, Michael

Einladung zum Gegenbesuch: Nibelungenbahn: Nibelheim II

Bis bald!


 
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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#24 von Dwimbor , 25.11.2018 22:52

Zitat

... Bei der V 36 war die Sicht bei Rückwärtsfahrt zwar hervorragend, mit dem Motorvorbau voraus aber stark eingeschränkt. Zusätzlich waren wichtige Bedienelemente nur auf der rechten Seite des Führerstandes angebracht. Ab 1958 wurden Maschinen, die vorzugsweise im Rangierdienst verwendet wurden, auf Einmannbedienung ohne Dachkanzel umgebaut. Dazu wurden die Bedienungselemente im Führerstand auf der linken Seite zusätzlich angebaut. Die Sicht nach vorne blieb damit zwar schlecht, aber da die Rangierloks von Rangieren begleitet wurden, nahm die Bundesbahn diesen Mangel als vertretbar hin. Also nochmal deutlich, der Grund für den Einbau von Dachkanzeln war nur Kosteneinsparung durch Wegfall des Beimanns!
...



Komplette Zustimmung meinerseits, aber meines Wissens war bei der V36 das Ende mit Führerstand vorne. Man müsste also vorne und hinten bei Dir vertauschen...


Viele Grüsse, Michael

Einladung zum Gegenbesuch: Nibelungenbahn: Nibelheim II

Bis bald!


 
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RE: ? zu Anzahl geschobener Waggons auf Strecke

#25 von H0Fahrer , 25.11.2018 23:40

Hallo,

Zitat


Komplette Zustimmung meinerseits, aber meines Wissens war bei der V36 das Ende mit Führerstand vorne. Man müsste also vorne und hinten bei Dir vertauschen...



davon habe ich bisher noch nie gehört, auf Fotos fiel mir auch noch nie Kennzeichnung der Fahrtrichtung auf. Bei den Wendezügen wurde immer mit dem Motorvorbau am Zug gefahren. Das lag darin begründet, das der Lokführer in beide Richtungen etwa gleich gute Sicht auf die Strecke hatte. Also fährt eine Lok, die den Wendezug zieht, mit dem Führerstandsende in Richtung vorwärts (bezogen auf den Zug), technisch aber fährt sie rückwärts. Deshalb würde ich nicht von vertauschten Fahrtrichtungen sprechen, ich belasse deshalb meinen Post erstmal so.

Bis dann

Nils


 
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