RE: Wagenbezeichnung

#1 von helmut01 , 18.11.2018 20:04

Hallo,
versuche gerade die Bezeichnungen der Schnellzugwagen zu entschlüsseln
z.B. Aüm 202, Aüm 203, ABüm 223, ABüm 225, ABwümz 227
die Buchstaben weis ich, aber für die Zahlen dahinter konnte ich im Internet keine Erklärung finden.
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen
Wo liegt beispielsweise der Unterschied ABüm 223, ABüm 225

Grüße Helmut


helmut01  
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RE: Wagenbezeichnung

#2 von rhb651 , 18.11.2018 20:11

Hi Helmut
vielleicht hilft dir das hier weiter?
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?31,4974974


Viele Grüße,
Achim
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RE: Wagenbezeichnung

#3 von helmut01 , 18.11.2018 20:29

Hallo Achim,
alles klar, dank dir

Grüße Helmut


helmut01  
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RE: Wagenbezeichnung

#4 von jimknopf , 19.11.2018 16:52

Hallo Helmut,

zunächst einmal "Step's Wagenseiten" aus dem verlinkten DSO-Beitrag zum direkten Anklicken:

Personenwagen

Güterwagen

Die Bauartnummern verschlüsseln bestimmte technische Merkmale der einzelnen Wagen.


Außerdem füge ich eine Übersicht über die Haupt- und Nebengattungszeichen der Bundesbahn von etwa 1980 an.
Diese Aufstellungen "fließen", sie werden immer mal wieder geändert.


Reisezugwagen

Hauptgattungszeichen

A: Sitzwagen 1. Klasse
AB: Sitzwagen 1. und 2. Klasse
AD: Sitzwagen 1. Klasse mit Gepäckabteil
AR: Sitzwagen 1. Klasse mit Küche und Speiseraum
ARD: Sitzwagen 1. Klasse mit Speiseraum und Bar
B: Sitzwagen 2. Klasse
Bc: Liegewagen 2. Klasse („couchette“)
BD: Sitzwagen 2. Klasse mit Gepäckabteil
BR: Sitzwagen 2. Klasse mit Küche und Speiseraum
DAB: Doppelstock-Sitzwagen 1. und 2. Klasse
DB: Doppelstock-Sitzwagen 2. Klasse
D...f: Doppelstock-Sitzwagen mit Führerraum
D: Reisezug-Gepäckwagen
DPost: Reisezug-Gepäckwagen mit Postabteil
DD: offener Doppelstock-Autotransportwagen
MD: Gepäckwagen der Behelfsbauart mit Holzaufbau
WGS: Gesellschaftswagen mit Sonderausstattung
WG: Gesellschaftswagen
WR: Speisewagen („wagon-restaurant“)
WL: Schlafwagen („wagon-lits“)
K: Schmalspurwagen


Nebengattungszeichen

p: Schnellzugwagen mit Großraum und Mittelgang („Pullman“)
v: Schnellzugwagen mit geschlossenem Seitengang und verringerter Abteilzahl
w: Schnellzugwagen der Bauart „üm“, jedoch mit verringerter Abteilzahl
t: Schnellzugwagen für den Turnusverkehr
bu: Schnellzugwagen mit Büffet
ü: Reisezugwagen mit geschlossenen Übergängen (Gummiwulst) und Seitengang
y: Reisezugwagen mit Großraum und Mittelgang
i: Reisezugwagen mit offenen Übergängen
m: Reisezugwagen von mehr als 24 m Länge mit geschlossenen Übergängen (Gummiwulst) und elektrischer Heizung oder Heizleitung / Wagen der Bauarten ym und yg haben außer den Endeinstiegen auch noch einen Mitteleinstieg
n: Nahverkehrswagen von mehr als 24 m Länge mit geschlossenen Übergängen (Gummiwulst), geschlossenem Seitengang der 1. Klasse, Großraum und Mittelgang der 2. Klasse elektrischer Heizung und zwei Mitteleinstiegen
h: Klimaanlage oder sonstige elektrische Einrichtungen, die vom Achsgenerator oder der elektrischen Heizleitung gespeist werden
z: Reisezugwagen mit zentraler Energieversorgung aus der elektrischen Heizleitung
g: in Verbindung mit „y“ = geschlossene Übergänge (Gummiwulst) / entfällt bei „m“ und „n“
r: in Verbindung mit „n“ bei Bahnpostwagen = Hochleistungsbremse (Rapidbremse) KE-GPR
s: - in Verbindung mit „y“ = geschlossener Seitengang der 1. Klasse
- bei Gepäckwagen und Sitzwagen mit Gepäckabteil
- bei Gepäckraum mit geschlossenem Seitengang
- bei Schlafwagen mit Einzelabteilen
k: Wagen mit Wirtschafts- und Küchenabteil
e: Wagen mit elektrischer Heizung / entfällt bei „m“, „n“ und „yg“
(e): Wagen mit elektrischer Heizleitung / entfällt bei „m“, „n“ und „yg“
f: Wagen mit Führerraum für den Wendezugbetrieb (Steuerwagen)
b: Wagen mit besonderen Brems- und Steuerleitungen für den Wendezugbetrieb

Anmerkung: Aufgrund einer Verfügung des BZA Minden vom 24.11.1976 entfällt bei allen Sonderreise- und Schnellzugwagen der Nachkriegsbauart mit den Bauartnummern 101-913 das Nebengattungszeichen „ü“. Durch dieselbe Verfügung gab es auch eine Änderung bei der Gattungsbezeichnung der Eilzugwagen mit Mitteleinstieg der Bauartnummern 401-459. Anstelle des bisherigen Nebengattungszeichen „m“ wird nun das neue Nebengattungszeichen „l“ angeschrieben. Diese Änderungsverfügung gilt auch für den Gepäckwagen der Bauart 961.

Quelle: „Reisezugwagen Deutsche Bundesbahn“; Horst Obermayer/J. Deppmeyer; Lizenzausgabe Weltbild-Verlag 1994; ISBN 978-3-89350-819-8
Erstausgabe Franck-Kosmos-Verlag 1978




Güterwagen

Gattungsbuchstaben nach UIC-Richtlinien, gültig ab 01.01.1980

E: Offene Wagen in Regelbauart, 2/4 Achsen, mit Flachboden
F: Offene Wagen in Sonderbauart, 2/4/6 Achsen
G: Gedeckte Wagen in Regelbauart, 2/4 Achsen
H: Gedeckte Wagen in Sonderbauart, 2/4/6 Achsen
I: Kühlwagen, 2/4/6 Achsen, mit mittlerer Isolierung, Luftumwälzung , Fußbodenrost, Eiskästen
K: Flachwagen in Regelbauart, 2 Achsen, mit klappbaren Borden und kurzen Rungen
L: Flachwagen in Sonderbauart mit unabhängigen Achsen, 2/3/4 Achsen
O: Offener/Flach-Mehrzweckwagen in Regelbauart, 2 Achsen, mit klappbaren Borden und Rungen
(in Deutschland nicht gebräuchlich)
R: Drehgestell-Flachwagen in Regelbauart, 4/6 Achsen, mit klappbaren Stirnborden und Rungen
S: Drehgestell-Flachwagen in Sonderbauart, 4/6 Achsen
T: Wagen mit öffnungsfähigem Dach, 2/4 Achsen
U: Sonderwagen, die nicht unter die Gattungen F, H, L, S und Z fallen
Z: Kesselwagen mit Behältern aus Metall für flüssige oder gasförmige Stoffe


Kennbuchstaben

Hinweis von mir: diese Tabellen füllen 6 Seiten im Obermayer-Buch. Viele Kennbuchstaben haben bei verschiedenen Hauptgattungen auch eine andere Bedeutung. Das tippe ich hier nicht in epischer Breite ab! Ich beschränke mich auf einige Kernaussagen. Wer die Details wissen möchte, kaufe oder leihe sich das Bändchen bitte aus. Danke schön für Euer Verständnis.

a:
E, F, G, H, I, T, U, Z = 2 zweiachsige Drehgestelle
L, O = 3 Achsen
S = 2 dreiachsige Drehgestelle

aa:
E, F, G, H, I, T, U, Z = 6 oder mehr Achsen
L = 4 Einzelachsen
S = 8 oder mehr Achsen

b:
vergrößerte Ladefläche oder Laderaum
L, S = Tragwagen für pa-Container („porteur aménagé“)

bb:
sehr große Ladelänge oder -fläche

c:
E = mit Entladeklappen im Wagenboden
F = für Selbstentladung durch Schwerkraft
I = mit Fleischhaken
L, S = mit Drehschemel
U, Z = für Entladung durch Druckluft

cc:
F = mit Entladeklappen für Selbstentladung durch Schwerkraft in Tiefbunker

d:
I = für Seefische
L, S = für Transport von Straßenfahrzeugen, aber nur eine Ladeebene
T, U = für Selbstentladung durch Schwerkraft

dd:
T, U = mit Entladeklappen für Selbstentladung durch Schwerkraft in Tiefbunker

e:
verschiedenste Aussagen
L, S = Doppelstockwagen für Transport von Straßenfahrzeugen

ee:
H = mit mehr als 2 Böden

f:
Fährbootverkehr mit Großbritannien

g:
verschiedenste Aussagen
K, L, R = für Containerbeförderung
Z = für den Transport von Gasen

gg:
verschiedenste Aussagen

h:
verschiedenste Aussagen

hh:
verschiedenste Aussagen

i:
verschiedenste Aussagen

ii:
I = technischer Begleitwagen

j:
K, L, R, S, T, Z = mit Stoßdämpfer (im Kupplungshaken)

k:
verschiedenste Aussagen zu Lastgrenzen

kk:
verschiedenste Aussagen zu Lastgrenzen

l:
verschiedenste Aussagen

ll:
F, T, U = schlagartige Selbstentladung durch Schwerkraft in Tiefbunker

m:
verschiedenste Aussagen zu Ladelängen

mm:
verschiedenste Aussagen zu Ladelängen

o:
verschiedenste Aussagen

oo:
verschiedenste Aussagen

p:
verschiedenste Aussagen

pp:
verschiedenste Aussagen

q:
mit elektrischer Heizleitung

qq:
mit elektrischer Heizleitung und Heizeinrichtung

s:
s-fähig, zugelassen für Züge bis 100 km/h

ss:
ss-fähig, zugelassen für Züge bis 120 km/h

Nur bei DB-Güterwagen:

t:
H = mit Transportschutzeinrichtung System Daberkow

tt:
H = mit verriegelbaren Trennwände

u:
E, F, S = mit hydraulischer Kippeinrichtung
G, H, I, K, L, T = mit Dampfheizleitung

v:
mit elektrischer Heizleitung 1 kV

vv:
mit elektrischer Heizleitung und Heizeinrichtung 1 kV

w:
G, H, S = mit durchgehender Funkenschutzabdeckung

ww:
mit Funkenschutzblechen nach UIC-Merkblatt 543

z:
F = Muldenkippwagen
H = Leig-Einheiten
T = Wagen wird als Td oder Tdg eingesetzt

zz:
F = Kübelwagen

Quelle: „Güterwagen Deutsche Bundesbahn“; Horst Obermayer/J. Deppmeyer; Lizenzausgabe Weltbild-Verlag 1994; ISBN 978-3-89350-819-8
Erstausgabe Franck-Kosmos-Verlag 1980




Weiterhin habe ich einmal Aufstellungen zur "Fahrtrichtung" von Bahnfahrzeugen gemacht. Es ist ja alles genormt, und deswegen hat jedes Eisenbahnfahrzeug ein Ende namens "Vorne" und ein anderes namens "Hinten". Das ist eine formale Entscheidung, damit "das Kind einen Namen hat". Es erleichtert z.B. die Arbeit der Werkstätten, damit bei einem Auftrag klar ist, an welchem Fahrzeugende der Fehler liegt.

Grundlage sind die Normen DIN 25 005 und DIN 25 006. Allerdings hat sich die Bundesbahn nicht stur daran gehalten , sondern es gibt immer wieder Abweichungen, z.B. der Einbauort der Handbremsen in Reisezugwagen. Warum? Bitte beim BZA Minden oder München nachfragen .

Meine Aufstellungen enthalten die wichtigsten Angaben sowie eigene Beobachtungen an Bahnfahrzeugen. Als pdf hier unten:

[[File:Richtung_Triebfahrzeuge.pdf]]

[[File:Richtung_Reisezugwagen.pdf]]

[[File:Richtung_Güterwagen.pdf]]


*************************
Viele Grüße, Reiner

Dateianlage:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Dateien zu sehen

 
jimknopf
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Stromart AC, Analog

zuletzt bearbeitet 03.06.2021 | Top

RE: Wagenbezeichnung

#5 von helmut01 , 19.11.2018 17:58

Hallo Reiner,

danke für die Links und die ausführliche Erläuterung

Jetzt ist alles klar

Grüße Helmut


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