[dede]

Hallo zusammen,

diese Frage wurde bestimmt schon etliche male beantwortet aber ich finde nichts dazu.

Wenn eine Mehrsystemlok unterwegs ist hat sie - wenn ich es richtig verstanden habe - für jedes Stromsystem einen eigenen Pantographen. Am Beispiel einer Vectron wäre das dann ja der Pantopraph für AC mit einer Breite von 1950mm (also der äußere über Führerstand 2) - richtig? Ich habe aber mal irgendwo gelesen, dass eine E Lok wenn möglich den in Fahrtrichtung hinteren Pantopraphen oben hat (Ausnahme wären dann brennbare Güter und Pkws)? Das ist ja dann in diesem Fall nicht möglich, da sich der richtige Pantograph ja auch vorne befinden könnte. Wie wird es dann gehandhabt, wenn brennbare, entzündliche Güter transportiert werden und der hintere Pantopraph angehoben werden muss?

Kann mir da evtl. jemand weiterhelfen?

Vielen Dank schonmal im voraus.

[rhb651]

Hi Daniel,
wenn sie nur einen Stromabnehmer für das Stromsystem hat, dann muss sie ihn nehmen. Die Lok drehen ist ja eher net möglich.

[Schroedjs]

Ich hatte mal eine ähnliche Frage.
Schau mal hier. Frage und Antwort

viewtopic.php?f=2&t=159879&p=1854315&hilit=vectron+phanto#p1854315

[Vau100]

Hallo Daniel,

mein Senf auch noch dazu:

Ich denke wenn im schlechtesten Fall der hintere SA benutzt werden muss und wenn es sich um einen Ganzzug mit Tankwagen handelt, dann wird evtl. ein Schutzwagen oder dergleichen hinter die Lok gespannt. Denn wenden wir nicht immer gehen; wo gibt es heutzutage noch großartig Drehscheiben oder Gleisdreiecke ... Oder es wird bewusst eine Lok genommen die gleich korrekt gekuppelt werden kann.


Oder bestimmte Vorschriften sind gelockert worden und obiges entfällt dadurch.


Alles laienhafte Mutmaßungen von mir.


Gruß ins schöne Allgäu,

Wolfgang

[H0Fahrer]

Zitat

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Hallo Daniel,

Ich denke wenn im schlechtesten Fall der hintere SA benutzt werden muss und wenn es sich um einen Ganzzug mit Tankwagen handelt, dann wird evtl. ein Schutzwagen oder dergleichen hinter die Lok gespannt. Denn wenden wir nicht immer gehen; wo gibt es heutzutage noch großartig Drehscheiben oder Gleisdreiecke ... Oder es wird bewusst eine Lok genommen die gleich korrekt gekuppelt werden kann.

Oder bestimmte Vorschriften sind gelockert worden und obiges entfällt dadurch.

Wolfgang

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Wolfgang, mit deinem letzten Satz liegst du genau richtig. Die Vorschrift, welcher Stromabnehmer zu heben ist, wurden mit der Einführung der Mehrsystemloks gelockert. Wie rhb 651 schon richtig festgestellt hat, wird nur ein Stromabnehmer gehoben, wenn er der einzige für dieses Stromsystem ist. Es geht ja gar nicht anders, Schutzwagen werden in diesem Fall nicht beigestellt. In Nürnberg Rbf gibt es genügend Drehscheiben, es sind drei Stück. Die dritte wurde erst vor wenigen Jahren mit Inbetriebnahme der neuen Werkstatt eingebaut. Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber sagen, das sich kein Lokführer die Mühe macht, deswegen auf die Drehscheibe zu fahren, da die Vorschriften ja geändert wurden.

Nils

[Vau100]

Hallo Nils,

danke für die Info. Dann bin ich ja gar nicht ganz falsch gelegen.


3 Drehscheiben in Nürnberg - ich dachte diese sind heutzutage eher ein "Rarität". Warum braucht man die heute noch großartig ? Werden moderne Loks wegen Radreifenverschleiß gewendet ?


Gruß Wolfgang

[H0Fahrer]

Zitat

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Hallo Nils,

danke für die Info. Dann bin ich ja gar nicht ganz falsch gelegen.
3 Drehscheiben in Nürnberg - ich dachte diese sind heutzutage eher ein "Rarität". Warum braucht man die heute noch großartig ? Werden moderne Loks wegen Radreifenverschleiß gewendet ?

Gruß Wolfgang

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Hallo,

Radreifenverschleiß ist kein Grund für den Einbau eine Drehscheibe, sie haben halt gegenüber einer Weichenstraße den Vorteil das sie extrem Platz sparend sind. Du kannst ja mit deinem bevorzugtem Luftbildbetrachtungsprogramm dir die Situation anschauen.

Nils

[11652]

Zitat

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...

Wolfgang, mit deinem letzten Satz liegst du genau richtig. Die Vorschrift, welcher Stromabnehmer zu heben ist, wurden mit der Einführung der Mehrsystemloks gelockert.

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Nils

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Das wird dann wohl auch für Loks mit nur einem Stromabnehmer gelten... Ob dies dann wirklich gut ist oder das Risiko von Zwischenfällen mit der Fahrleitung durch Verbesserungen an dieser nun kleiner ist, weiss ich nicht.

Doch gab es, seit dies so praktiziert wird schon auch Zwischenfälle mit Stromabnehmern, welche die Fahrleitung beschädigten - ich meine bei Loks in Doppeltraktion, wenn die beiden gegenüberliegenden SA angelegt sind - also der kürzest mögliche Abstand zwischen zwei SA (wenn man mal den Fall des Anlegens der beiden SA einer Seite einer Lok wie Vectron/Traxx einmal absieht - es ginge vermutlich auch gar nicht).

Was ich meine zeigt dieses Bild, welches vor Änderung der Vorschriften es so nicht hätte geben dürfen:

BLS Re 425 183 und eine weitere Re 425 by Christian Müller, auf Flickr

Bei uns sieht man des öfteren auch Traxx oder Vectron, die eben so angelegt fahren - halt wie es gerade kommt...

[DerDrummer]

Moin Moin
Wie schon von anderen erwähnt, wird eben der Pantho gehoben, der gerade passt. Hat man mehrere, ist es praktisch, sonst ist es halt so.
Bei manchen Züge hat es dennoch Auswirkungen. So wird beim ICE 2 die Höchstgeschwindigkeit auf 160km/h begrenzt, wenn beide Triebköpfe in der Mitte sind. Bei Güterzüge dürfte das aber egal sein, weil die ja eh langsamer fahren. Der einzige Personenzug mit zwei E-Loks, der mir jetzt aus dem Kopf einfällt, ist der EC "Transalpin" und auf der Bergstrecke werden eher weniger 200km/h ausgefahren.

Aber zurück zu den Mehrsystemloks. Auf railcolor.net gibt es einige Infos, zum Vectron aber scheinbar noch nicht so viele. Die ES64-F4/BR 189 ist dagegen recht ausführlich erklärt.

Lg Justus

[rhb651]

Zitat

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Was ich meine zeigt dieses Bild, welches vor Änderung der Vorschriften es so nicht hätte geben dürfen:

BLS Re 425 183 und eine weitere Re 425 by Christian Müller, auf Flickr

Bei uns sieht man des öfteren auch Traxx oder Vectron, die eben so angelegt fahren - halt wie es gerade kommt...

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Naja, in der Schweiz war es diesbezüglich anders. Die im Re425 im Bild haben ja nur einen Stromabnehmer und somit keine andere Chance. Aber auch Re465 sind so schon gefahren. Hat aber auch mit dem Fahrleitungssystem bzw. der Abspannung zu tun.

[11652]

...das war und ist vielleicht schon anders. Nur früher vermied man dies auch bei diesen Loks. Als das gang und gäbe wurde rissen genau zwei solche Loks in Liestal die Fahrleitung hinunter. Natürlich kann das auch andere Ursachen gehabt haben.

Bei den 465 sieht/sah (?) man das öfters, weil diese z.T. auf einem SA eine DB-Breite Wippe für ein Wendemanöver in Weil am Rhein erhielten. Aber das weisst du vermutlich.
Und ja, heute mit den Vectron, Traxx und ES64F4 ist das ja alltäglich.

[Elokfahrer160]

Moin,

in der Schweiz verschwand schon bei der Vorgänger Lok der heutigen Re 4/4 - BLS , bei der Ae 4/4 der BLS der 2. Stromabnehmer. Ich meine
das war so ab 1955 , als die Ae 4/4 Loks von " tannengrün " wieder in schokoladenbraun umlackiert wurden und das Dach anderweitig belegt
werden musste.

Noch heute fährt die Ae 4/4 - 258 bei der BLS Historic mit nur 1 Stromabnehmer durch die Lande.

Gruss - Elokfahrer160 / Rainer

[dede]

Vielen Dank für Eure Antworten.
Damit ist mir erstmal weitergeholfen