Moin Eric,
der mechanische Zugzielanzeiger wurde nur auf größeren Bahnhöfen aufgestellt, wo mehr Züge zu unterschiedlichen Zielen fuhren.
Bei kleineren Bahnhöfen gab es sie auch in einer vereinfachten Art oder mit Schildern zum Einschieben in einer Halterung.
Die Rollschilder, welche bei Dunkelheit von hinten beleuchtet wurden und wo oben und unten eine Rolle eingebaut war die abwechselnd auf- und abgespult wurden gab es erst in den 1950er Jahren.
Nicht vergessen werden sollten Bänke, Papierkörbe, Stationsschilder, eine Bahnhofsuhr, Laternenmasten und Stationslautsprecher.
In der Bahnsteigmitte gab es meistens auch Wartehäuser für Reisende, im Wintee beheizt, eventuell einen Zeitungskiosk und einen Kiosk für Reisebedarf (Schokoladen, Nüsse, Bockwurst und Obst und Getränke, im Sommer auch Eis).
Bei größeren Stationen gab es auch ein Diensthaus der Bahnsteigaufsicht.
Der Aufsichtsbeamte trug eine rote Mütze wie der Stationsvorsteher (heutzutage Fahrdienstleiter eines Stellwerks), der damals auch der oberste Dienstmann im Bahnhof war.
Es gab auf einigen Bahnsteigen auch Kofferkulis, ähnlich wie am Flughafen.
Es gab Handkarren oder Sackkarren für Gepäckträger.
Es gab Handwagen, die auch an die Elektrokarre angehängt werden konnten, die waren aber meistens zu beiden Seiten auf Mitte des Bahnsteigs abgestellt worden.
Du kannst auch beladene Kofferwagen darstellen, die auf eine Beladung eines erst noch kommenden Zuges warten oder von der Gepäckausgabe noch nicht vom Bahnsteig abgeholt wurden.
Auch gab es auf manchen Bahnsteigen gelbe Postkarren oder Handwagen, je nach dem, wieviel Post dort verladen wurde.
Nicht immer gab es Züge mit Postwagen, dann wurden Postsäcke im Gepäckwagen mittransportiert und vom Gepäckwagenschaffner am Zielort auf den Bahnsteig geschmissen.
Die Eisenbahner hatten meistens kein gutes Verhältnis zu den Postarbeitern, Postsäcke blieben solange auf dem Bahnsteig liegen, bis ein Postarbeiter den Postsack abholte.
Bei Zügen mit Postwagen hatten die Postarbeiter immer große Eile. Es blieb nicht viel Zeit den Postwagen auszuladen oder zu beladen, wurde der Packwagen als fertig gemeldet, fuhr der Zug ab, ganz egal ob die Post noch beladen oder ausgeladen werden mußte.
Nicht selten flogen die Postsäcke zu beiden Seiten aus dem Postwagen sobald der Zug hielt und es wurde sehr eilig begonnen die weiterführende Post zu verladen.
Rund um den Postwagen sah das meistens wie ein Schlachtfeld aus, wenn viel Post be- und entladen werden mußte.
In der Bahnsteigmitte befanden sich die Fahrpläne:
– weißer Fahrplan für Ankunft
– gelber Fahrplan für Abfahrt
Auch gab es Traggestelle für Heizrohre und Bremsschläuche, Zugschlußzeichen und Zugschlußlaternen wurden dort auch meistens abgestellt.
Auf Bahnsteigen, wo irgendwo später Zugtrennung gemacht wurde, wurden mobile Schilder aufgestellt mit dem Hinweis für die Zugtrennung an dieser Stelle, damit der Reisende nicht in den Zugteil einsteigt, wo er im Fahrtverlauf nicht hin möchte.
Ich hatte in Epoche IV mal solch einen Fall, daß ich mein Fahrrad zur Selbstverladung in den Packwagen stellte aber nicht darauf achtete, daß der Zug später getrennt wurde.
Ich war extrem überrascht, daß mein Fahrrad ganz woanders hinfuhr und ich somit 17 Km nach Hause laufen durfte.