[w3llschmidt]

Gab es wirklich Versionen mit nur einem Handrad?

[Iceman]

Natürlich, das ist die ursprüngliche Version. Das zweite Handrad gab es erst mit dem Einmann-Umbau. Bei Loks mit Hochführerstand wurde das 2. Handrad auch mittig hochgelegt. Und nicht alle Loks wurden umgebaut.

Bilder gibt es z.B. im Lauscher-Buch "Die Diesellokomotiven der Wehrmacht".

[JoWild]

Ein Foto mit linkem Handrad der Nachkriegsnachbauten ab V36 401 ...18 findest du da: https://de.wikipedia.org/wiki/Wehrmachts...e_WR_360_C_14#/

Hier noch ein Zitat zweier Absätze aus "Handbuch der Dieseltriebfhrzeuge der Deutschen Bundesbahn" 2. Auflage 1966:

Mechanische Steuerung: Mit einem am Führertisch senkrecht angeordneten und nach beiden Seiten drehbaren Handrad werden das Getriebefüllventil über ein Gestänge und die Motorfüllung über eine Seilscheibe, die mit dem Gestänge gekuppelt ist, gesteuert. Eine mechanische Getriebesperre am Führertisch ermöglicht das Aufschalten des Dieselmotors, ohne daß das Getriebe gefüllt wird. Auf der linken Seite des Führertisches ist ein Schalthebel für die Wendeschaltung (nur bei Stillstand der Lokomotive zu betätigen) eingebaut Der Hebel für die beiden Geschwindigkeitsbereiche des Stufengetriebes (nur bei Stillstand der Lokomotive zu betätigen), befindet sich an der Stirnseite des Führertisches. Für eine Doppelsteuerung der Lokomotive wird die Drehbewegung des Handrades über eine Rollenkette auf eine Welle unter dem Führerhaus übertragen. Diese Welle wird beim Kuppeln zweier Lokomotiven durch eine Gelenkwelle verbunden, so daß eine unbesetzte von einer besetzten Lokomotive mechanisch gesteuert werden kann. Ein Teil der Lokomotiven wurde inzwischen mit einer pneumatischen Steuereinrichtung ausgerüstet, durch die die beim Drehen des Handrades beschriebenen Steuerfunktionen pneumatisch ausgeführt werden.

…..

Besonderheiten: Eine größere Zahl Lokomotiven der Baureihe V 36 wurde auf Einmannbedienung umgebaut und gleichzeitig deren Führerstand gegen die Motorgeräusche isoliert. Die wesentlichen Merkmale dieser Maßnahmen sind der Einbau der Sicherheitsfahrschaltung und die Umgestaltung des Führerstandes. Bei diesem wurde bis 1958 dos Führerhausdach aufgeschnitten und darauf ein kanzelartiger Aufbau errichtet. Der auf dem Führertisch stehende Lokomotivführer hat dadurch vollkommene Rundsicht. Außerdem wurden alle Bedienungshebel usw., die für die Fahrt notwendig sind, wie Füllungshandrad für das Getriebe, Hebel für das Wendegetriebe, Führerbremsventil, Zusatzbremse, Hebel für Sandstreuer, Makrofon und Läutewerk bis dorthin hochgezogen. Später wurde diese Ausführungsform wieder verlassen und die genannten Einrichtungen auf beiden Seiten des Führerstandtisches getrennt eingebaut. Auch so ist es möglich, die Lokomotive uneingeschränkt von beiden Seiten aus zu bedienen.

[w3llschmidt]

Danke ..... !