RE: Aderendhülsen

#1 von AndreasHL , 04.10.2018 10:06

Hallo,

Manche technische Neuerung erfährt man nur durch Zufall. So hatte ich noch nie von "Aderendhülsen" gehört. Dabei sind diese kleinen Helferlein inzwischen für jeden Elektriker ein Muss. Und wo gibt es sonst noch Hobbyisten, die so viel mit Kabeln und Strom zu tun haben wie bei der Modellbahn?

Die Aderendhülsen gibt es in den verschiedensten Größen. Erstaunlicherweise kann man auch ohne Probleme Hülsen für dünne Drähte bekommen. Damit ist es sehr einfach, z. B. LED-Anschlüsse mit einem Vorwiderstand zu verbinden.

Die Hülsen gibt es mit Plastikkragen und ohne. Da muss jeder selbst entscheiden, was praktikabler ist.

Die Aderendhülsenzange gibt es in Ausführungen mit mittigem Loch, besser ist ein Zange mit verschiedenen Einsätzen, auch hier geht es nach dem persönlichen Geschmack.

Ich finde die Hülsen toll, man spart viel löten.

Viele Grüße

Andreas


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RE: Aderendhülsen

#2 von b8541n ( gelöscht ) , 04.10.2018 11:25

Hallo Andreas,
eine kleine Ergänzung/Korrektur: eine Adernendhülse ersetzt kein Löten (mal abgesehen davon, wenn man mehrere Leiter miteinander verbindet und das jetzt per Klemme tut, statt zu löten).
Litzen zu verzinnen und dann mit Klemmen zu verbinden ist schon seit vielen, vielen Jahren unzulässig, weil es beim Verschrauben der Leiter in der Klemme zu Querschnittsverjüngungen kommt.
Viele Grüße - Frank


b8541n

RE: Aderendhülsen

#3 von h_guenther , 04.10.2018 12:02

Lötzinn ist "druckflüssig"
es wandert im Laufe der Zeit unter Druck beiseite
damit lockern sich verlötete Drähte in Schraubverbindungen
und können durch entstehende Übergangswiderstände schlechten Kontakt
bis Kabelbrand durch Wärmebildung des Widerstandes bedeuten

Also weder Schraubklemmen mit verlöteten Litzen
noch Aderendhülsen mit gelöteten Litzen quetschen

Die Aderendhülsen sind ja gerade für diesen Fall erfunden worden,
ohne Lötzinn zu verhindern, dass einzelne Fädchen der Litze "vagabundieren gehen"

Im Auto-Zubehör und sicher auch woanders gibt es auch vergleichbares
als "dicke Klemme mit dünnen Kontaktstift", da kann man dann auch
minimal "zu kleine" Schraubklemmen mit "beliebigem" Kabel betun,
solange der Querschnitt nicht extrem abweicht zwischen Kabel und Kontaktstift


mit freundlichem Gruß
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RE: Aderendhülsen

#4 von Lanz-Franz , 04.10.2018 19:16

Hallöchen,

Zitat

noch Aderendhülsen mit gelöteten Litzen quetschen



Wäre dann auch doppelt gemoppelt.
mfG Werner

Edit.
Hielt das zunächst für abwegig, das man Litze verzinnt und dann Aderendhülsen anquetscht. (finde ich immer noch).
Aber da gibt es bestimmt die Fälle, dass man einen Elektronikbaustein verbaut, der schon mit Kabeln versehen ist, die verzinnte Litzen haben. In den Fällen also verzinnte Enden abschneiden, neu abisolieren und dann Aderendhülsen anquetschen.
mfG Werner


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RE: Aderendhülsen

#5 von h_guenther , 05.10.2018 12:32

Mahlzeit,

es ist aber sehr praktisch für "nicht-Elektroniker"
die einzelnen Fädchen der Litze mit Lötzinn zu bändigen
weil trotz "verdrillen" immer einzelne Fädchen versuchen, sich von den anderen zu entfernen.
Lötzinn "pappt" die Fädchen sicher zusammen ....

Und selbst bei gekaufter Ware gibt es "Unsinn"
Ein Bekannter hat ohne etwas dafür zu können einen Zimmer / Hausbrand riskiert

Er hat mich um Hilfe gebeten, weil sein Schnurlos-Telefon Probleme macht
Die "Lüsterklemmen" im Innern seiner gekauften Steckdosenleiste
haben verlötete Enden gehalten, der Übergangswiderstand hatte Teile des Kupfers schon ausgeglüht
und die Kabelisolierung ausgehärtet, sowie den Wackelkontakt des Telefons verursacht.

Die Steckdosenleiste lag direkt auf 40 Jahre altem "gut abgelagertem" Holz-Parkett
in einem Raum, der nur wenige Stunden pro Woche benutzt wurde ...

Wenn also sogar Firmen so etwas missachten, kann man vom normalen
Modellbahner nicht erwarten, dass er es besser macht als die zu vermutenden Spezialisten.

Sonst hätte ich hier auch nicht versucht, den "Besserwisser" zu spielen......


mit freundlichem Gruß
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RE: Aderendhülsen

#6 von b8541n ( gelöscht ) , 05.10.2018 13:47

Hallo Guenther,

aber darum geht es doch in dem Thread gar nicht. Das hat doch auch gar nichts mit Besserwisserei zu tun.
Ich finde es wichtig und richtig, wenn jemand schreibt, wie man es nicht macht. Dass man unkorrekte Sachen Trotzdem in der Praxis findet, sollte doch kein Freibrief dafür sein, es selbst auch falsch zu machen zu dürfen.
Und für Litzen, die man nicht verlötet, gibt es eben Adernendhülsen. Und für dünne Litzen gibt es kleine Adernendhülsen. Und für die Litzen, die so klein sind, dass es da keine Adernendhülsen gibt, für die gibt es Lötleisten, an die man sie an entsprechenden Lötfahnen oder Lötpunkten anlötet. Man klemmt sie aber auf keinen Fall direkt unter einer Schraube fest. Eine normale Lüsterklemme oder Anschlusstecker (außer die ganz einfachen von Märklin z.B.) haben extra einen Blechstreifen unter der Schraube, damit man Litzen (unverzinnt!) darunter klemmen kann. Hält die Litze darunter nicht, ist sie für die Verbindung einfach zu dünn.
Sorry, aber alles andere ist Murks und unter Umständen sogar gefährlich. Du selbst hast doch geschildert, zu welchen Gefahren es führt, wenn es nicht korrekt ausgeführt wird … .
Und DOCH, man muss von jedem, der eine Arbeit ausführt verlangen, dass er dies korrekt tut, ohne dass von seiner Arbeit ein Risiko für Leib und Leben für sich selbst und für andere ausgeht - auch von einem Modellbahner!

Viele Grüße - Frank


b8541n

RE: Aderendhülsen

#7 von uhx , 05.10.2018 14:46

Zitat

Und DOCH, man muss von jedem, der eine Arbeit ausführt verlangen, dass er dies korrekt tut, ohne dass von seiner Arbeit ein Risiko für Leib und Leben für sich selbst und für andere ausgeht - auch von einem Modellbahner!



Danke!


Schöne Grüße,
Ulli


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RE: Aderendhülsen

#8 von Jandrosch ( gelöscht ) , 05.10.2018 15:09

Zitat

Mahlzeit,

es ist aber sehr praktisch für "nicht-Elektroniker"
die einzelnen Fädchen der Litze mit Lötzinn zu bändigen
weil trotz "verdrillen" immer einzelne Fädchen versuchen, sich von den anderen zu entfernen.
Lötzinn "pappt" die Fädchen sicher zusammen ....

Und selbst bei gekaufter Ware gibt es "Unsinn"
Ein Bekannter hat ohne etwas dafür zu können einen Zimmer / Hausbrand riskiert

Er hat mich um Hilfe gebeten, weil sein Schnurlos-Telefon Probleme macht
Die "Lüsterklemmen" im Innern seiner gekauften Steckdosenleiste
haben verlötete Enden gehalten, der Übergangswiderstand hatte Teile des Kupfers schon ausgeglüht
und die Kabelisolierung ausgehärtet, sowie den Wackelkontakt des Telefons verursacht.

Die Steckdosenleiste lag direkt auf 40 Jahre altem "gut abgelagertem" Holz-Parkett
in einem Raum, der nur wenige Stunden pro Woche benutzt wurde ...

Wenn also sogar Firmen so etwas missachten, kann man vom normalen
Modellbahner nicht erwarten, dass er es besser macht als die zu vermutenden Spezialisten.

Sonst hätte ich hier auch nicht versucht, den "Besserwisser" zu spielen......



Dann hing an der Steckdosenleiste aber sicherlich noch so manch starker Verbraucher dran.
Bei einem Schnurlos Telefon wird nur relativ wenig Strom gezogen, dass dabei Kupfer ausgeglüht wird, lag mit Sicherheit nicht am Telefon.
Ob es nun richtig ist oder nicht, ich verlöte die Enden von Litzen bei der Modellbahn immer - egal, ob sie später in einem schraubbaren Stecker oder in einer Lüsterklemme verschwinden. Bei den relativ geringen Strömen der Modellbahn wird mit Sicherheit kein Kabelbrand entstehen. Man sollte natürlich auf den Leitungsquerschnett achten, der kann nämlich ein Kabel stark erhitzen, wenn er zu gering ist und zuviel Strom durchgeht.


Jandrosch

RE: Aderendhülsen

#9 von b8541n ( gelöscht ) , 05.10.2018 20:01

Aha, bei einem zu geringen Leitungsquerschnitt können sich die Leitungen erhitzen. So so. Und warum sollten sie das nicht, wenn man den Querschnitt der verzinnten Leitung durch das Quetschen der mit der Schraube verjüngt? Und wer meint, dass Modellbahn ja nur mit geringen Strömen zu tun hat, der möge mal ein Strommessgerät benutzen, wenn einem die Digitalzentrale das nicht von sich aus anzeigt. Da reden wir bei mittleren Anlagen schon mal von 3 bis 4 A … Und Booster sind auch nicht nur zum mehrfachen Einspeisen des Fahrstromes erfunden worden …

Seid bitte nicht so leichtsinnig und gebt hier noch beschwichtigende Kommentare ab!

Im Idealfall mag alles funktionieren und nichts passieren. Aber wehe es kommt durch eine Kontaktunsicherheit oder irgendeinem Fehler bei dem der Stromverbrauch unbemerkt über längere Zeit ansteigt. Wir wollen doch alle Spaß an unserem Hobby haben und nicht das Nachsehen, nachdem die Feuerwehr wieder weg ist.
Selbst das Miniatur Wunderland in Hamburg hat nicht umsonst Rauchmelder in den Kabelinstallationen verbaut. Auch die hatten schon Rauchentwicklungen in diesem Bereich. Und bei denen kann man nun wirklich ganz sicher davon ausgehen, dass die Installation professionell und nach allen geltenden Vorschriften ausgeführt wurde.

Viele Grüße - Frank


b8541n

RE: Aderendhülsen

#10 von Jandrosch ( gelöscht ) , 05.10.2018 23:06

Mal ehrlich, wenn ich die Litze quetsche, was passiert dann?
3 bis 4 Ampere auf einer privaten Modellbahn? Wir sprechen hier nicht vom MiWuLa sondern von unseren kleinen Anlagen.
Wenn man im Verein ist, mag man da vielleicht anders denken, obwohl ich schon dort so manch Kunststückchen gesehen habe und nie etwas passiert ist.
Eine Lok im Digitalmodus zieht so um die 300mA - setzen wir vorraus, dass wir ein paar Loks betreiben und zusätzlich vielleicht noch bißchen Licht, dann kommt man auf 1 bis 2 Ampere ......... maximal.
Wenn ich die Stromversorgung mit kleinster Litze ausgelegt habe, dann ist dies schon etwas gewagt - schaut Euch mal an, mit welchem Leitungsquerschnitt die Decoder arbeiten und welche Leistung sie vertragen.
Kennt Ihr den Spruch, nach fest kommt ab?
Man klemmt nicht eine Leitung derart fest, dass alles auseinandersplisst - dies würde auch eine Aderendhülse nicht vertragen.
Macht hier im Modellbau keine Panik - im Haushaltsbereich mit mehreren Ampere Leistung sieht es da sicherlich anders aus.

Ich will hier keinen zu irgendwelchen krummen Dingen animieren, aber Panik ist auch kein guter Ratgeber.


Jandrosch

RE: Aderendhülsen

#11 von uhx , 06.10.2018 00:56

Zitat

Macht hier im Modellbau keine Panik - im Haushaltsbereich mit mehreren Ampere Leistung sieht es da sicherlich anders aus.

Ich will hier keinen zu irgendwelchen krummen Dingen animieren, aber Panik ist auch kein guter Ratgeber.


Hier hat niemand Panik gehabt oder von Panik gesprochen. Es ging lediglich um sorgfältiges Arbeiten, entsprechend den anerkannten Regeln der Technik. Diese sind "anerkannt", weil sie sich als sinnvoll erwiesen haben. Sich damit auseinanderzusetzen, bricht auch dem gemeinen Modelleisenbahner keinen Zacken aus der Krone. Ich finde es daher angemessen jenen Aussagen zu widersprechen, die letztlich darauf hinauslaufen, dass das alles den Modelleisenbahner nicht zu interessieren braucht.


Schöne Grüße,
Ulli


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RE: Aderendhülsen

#12 von Lanz-Franz , 06.10.2018 06:40

Abgebrannt ist bei mir bisher auch noch nichts.
Was mir allerdings schon mit verzinnten Litzen passiert ist waren Wackelkontakte, bzw. Adern die sich in den Klemmen gelöst hatten.
Ist halt eine Tatsache, dass verzinnte Litzen unter Druck nachgeben.
mfG Werner


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RE: Aderendhülsen

#13 von b8541n ( gelöscht ) , 06.10.2018 10:09

Hallo zusammen,
das, was Werner hier noch mal beschrieben hat, ist zusammen mit dem möglicherweise verjüngten Querschnitt genau das, was (auch ohne verjüngten Querschnitt) zum Fiasko führen kann:
Dort, wo Kontaktflächen nicht mehr fest miteinander verbunden sind, bildet sich ein Übergangswiderstand, über dem eine Spannung abfällt. Mit dem Strom multipliziert, der dadurch fließt, ergibt sich exakt die Leistung, die an dieser kleinen Stelle in Wärme umgewandelt wird und schon so manchen Wohnungsbrand ausgelöst hat (nicht nur wegen der Modellbahn). Und wer jetzt noch meint, dass man statt Adernendhülsen, entsprechenden Klemmvorichtungen oder Lötösen verzinnte Litzenenden benutzen möchte, der sollte nicht nur das Telefon mit der abgespeicherten 112 nicht so weit weg legen, sondern es bitte vermeiden, anderen die Vorzüge des Verzinnens anzupreisen. Es ist und bleibt nicht nur unzulässig, sondern ist und bleibt auch gefährlich!!!!
Viele Grüße- Frank


b8541n

RE: Aderendhülsen

#14 von Jandrosch ( gelöscht ) , 06.10.2018 10:31

Zitat

Zitat

Macht hier im Modellbau keine Panik - im Haushaltsbereich mit mehreren Ampere Leistung sieht es da sicherlich anders aus.

Ich will hier keinen zu irgendwelchen krummen Dingen animieren, aber Panik ist auch kein guter Ratgeber.


Hier hat niemand Panik gehabt oder von Panik gesprochen. Es ging lediglich um sorgfältiges Arbeiten, entsprechend den anerkannten Regeln der Technik. Diese sind "anerkannt", weil sie sich als sinnvoll erwiesen haben. Sich damit auseinanderzusetzen, bricht auch dem gemeinen Modelleisenbahner keinen Zacken aus der Krone. Ich finde es daher angemessen jenen Aussagen zu widersprechen, die letztlich darauf hinauslaufen, dass das alles den Modelleisenbahner nicht zu interessieren braucht.




Guten Morgen Ulli,
sorgfältiges Arbeiten sollte grundsätzlich vorhanden sein - keine Frage.
So ist in den VDE Richtlinien ja auch der Einsatz und Umgang mit flexiblen und starren Leitungen im Zusammenhang mit Aderendhülsen festgelegt worden.
Wohlgemerkt wird in den Richtlinien des VDE über Kabel in der Hausinstallation geschrieben - von Modellbahn oder ähnlichem ist dort nichts zu lesen. Selbstverständlich kann man diese Richtlinien auch in der Modellbahntechnik zum Einsatz bringen und ist mit Sicherheit auch nicht verkehrt.
Panikmache empfinde ich eben nur, wenn man bei geringen Stromstärken im Niederspannungsbereich von Kabelbränden etc. spricht / schreibt.
Bitte nicht verallgemeinern und Miniaturwunderland, Clubanlagen und Vergleichbares mit unseren Heimanlagen gleichsetzen.
Wenn ich zwei Loks gleichzeitig fahren lasse, fünf weitere eingeschaltet (Soundloks) auf der Anlage stehen habe, komme ich auf ungefähr 600 mA.
Auch wenn noch etwas Beleuchtung hinzukommt - in den meisten Fällen wohl LED-Technik - werde ich 1A nur geringfügig überschreiten.
Wie es mit alten Anlagen aus den 50ern des letzten Jahrhunderts bestellt ist, habe ich nie gemessen und vermag da keine Aussagen zu treffen.
Das Lötzinn so manch eigenwillige Eigenschaft aufweist, ist bekannt - ich neige auch eher dazu, Verbindungen komplett zu löten als zu quetschen.
Trotzdem habe ich noch die (schlechte?) Angewohnheit, verlötete Litzen (0,14mm² an schraubbare Ministecker anzuschließen.
Für dickere Flexleitungen gibt es ja entsprechende Lüsterklemmen, wenn keine Aderendhülse zum Einsatz kommt, die ein Aufsplissen verhindern sollen.

Es muss jeder selber wissen, was er macht und für sich das entsprechende Vorgehen entscheiden. Ich habe neulich auf einem Treffen mal jemanden gehört, der einen FI Schalter (Fehlerstromschutzschalter) in die Stromversorgung mit eingebaut hat. Ok, wenn er meint, dass dies notwendig sei .....


Jandrosch

RE: Aderendhülsen

#15 von Jandrosch ( gelöscht ) , 06.10.2018 10:37

Frank, in diesem Thread wurden die Aderendhülsen in bezug zur Modellbahn erwähnt.
Ich gebe Dir absolut Recht, wenn wir zum Thema Hausinstallation oder auch KFZ-Elektronik sprechen.
Übrigens habe ich schon sehr schlechte Kabelverbindungen von Flexiblen Litzen gesehen, die weder eine Aderendhülse, noch eine Lötstelle aufwiesen und in einer Lüsterklemme steckten. Auch hier gibt es dann Übergangswiderstände mit den von Dir benannten Effekten.
Aus diesem Grund verlöte ich Verbindungen auch eher, als das ich sie klemme oder quetsche.


Jandrosch

RE: Aderendhülsen

#16 von Schwanck , 06.10.2018 12:13

Moin zusammen,

es kann doch hier nicht nur darum gehen ob oder, wenn ja, warum sondern es geht um das Wie! Wie sollen die Adernendhülsen auf die Litze kommen? Es gibt da drei Möglichkeiten, wovon nur eine wirklich gut ist. Das ist die Verquetschung mit einer Spezialzange, die die Hülsen wirklich rund lässt und über den Umfang nur kleine Quetschungen anbringt, bei denen zwischen Hülse und Litze eine Kaltverschweißung entsteht. Leider sind diese Zangen nicht billig; so zwischen 130 und 145 Euro für die Zangen von KNIPEX! Es gibt natürlich auch Quetschen für 20 Euro im Baumarkt oder bei Pollin, die drücken die Hülsen flach mit Längsrille drin. Das gibt bei Federklemmen leider schlechte bis mangelhafte Kontakte. Die 3. Methode mit dem Seitenschneider ist Pfusch.
Wenn es mir gelingt, gibt es noch ein Bild dazu.


Tschüss

K.F.


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RE: Aderendhülsen

#17 von uhx , 06.10.2018 12:49

Zitat

Guten Morgen Ulli,
sorgfältiges Arbeiten sollte grundsätzlich vorhanden sein - keine Frage.
So ist in den VDE Richtlinien ja auch der Einsatz und Umgang mit flexiblen und starren Leitungen im Zusammenhang mit Aderendhülsen festgelegt worden.


Hallo Jandrosch,

du hast dich ja offensichtlich mit dem Stand der Technik auseinandergesetzt und daraus Schlüsse für deine Anlageninstallation gezogen. Man könnte also sagen, du weißt was du tust. Somit alles gut!

Das trifft nun ja aber leider nicht auf alle Heimbastler zu. Ein Verhalten, bei dem der Bastler nicht weiß was er tut, durch die Aussage zu goutieren, von einem Modelleisenbahner könne nicht erwartet werden sich mit den best practises zu beschäftigen, finde ich nicht in Ordnung.

Dabei geht es mir auch gar nicht um den speziellen Fall der Aderendhülse, sondern um das mit der oben zitierten Aussage verbundene implizite Negieren, dass von der Elektroinstallation einer Modelleisenbahn überhaupt eine Gefährdung ausgehen könne. Die damit verbundene Grundeinstellung (eine Beschäftigung mit der Sicherheit dienenden Regeln sei für den Modelleisenbahner nicht notwendig) kann eben am Ende doch zu einer Gefährdung führen, wenn die Summe an Gefährdungsereignissen mit niedriger Eintrittswahrscheinlichkeit durch Pfusch an allen Ecken und Enden plötzlich doch nicht mehr vernachlässigbar klein ist.

Letztlich wollte ich, und ich denke auch Frank, nichts anderes sagen, als was du mit den Worten, sorgfältiges Arbeiten solle grundsätzlich vorhanden sein, ausgedrückt hast. Ich denke also, im Grunde genommen, sind wir uns einig, nur die Wortwahl war etwas unterschiedlich

Ein schönes Wochenende wünscht,
Ulli


Schöne Grüße,
Ulli


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RE: Aderendhülsen

#18 von b8541n ( gelöscht ) , 06.10.2018 12:56

Es ist leider schade, dass einige sich halt des Risikos nicht bewusst zu sein scheinen und dann ggf. erst durch Schaden klug werden wollen. Man kann nur hoffen, dass im Falle eines Falles nicht Dritte und deren Eigentum in Mitleidenschaft gezogen wird.
Mehr kann ich dazu eigentlich nicht beitragen und ich kann nur hoffen, dass der geneigte Leser dieses Threads die für ihn richtigen Schlüsse daraus zieht. Danke an der Stelle auch an Ulli, der sich auch große Mühe gegeben hat, hier mit Irrtümern und riskanten Ansichten aufzuräumen, um andere vor möglichen Fehlern zu bewahren.
@KFS: Du hast Recht, hochwertige Quetschungen sind nur mit entsprechendem Werkzeug möglich. Eine Standard-Adernendhülse in einen 'runden' Querschnitt zu quetschen ist aber auch mit Knipex und Co. nicht möglich. Das geht nur mit einseitig offenen Endhülsen. Mehr als Sechskant kann auch Knipex nicht. Und auch dieser Hersteller hat die einfachen (Tiefzieh-)Zangen im Angebot, welche Du dem Baumarktsegment zuordnest. Richtig angewendet, bringen aber auch diese Werkzeuge für die meisten Anwendungsfälle brauchbare Ergebnisse.
Bei Federklemmen, wie bei WAGO benötigt man keine Adernendhülsen (wenn auch zulässig). Die sind für direkte Installation mit Litze ausgelegt. Von falschem Werkzeug zum Quetschen, wie mit dem Seitenschneider, brauchen wir - glaube - gar nicht erst reden.
Viele Grüße - Frank


b8541n

RE: Aderendhülsen

#19 von Schwanck , 06.10.2018 19:34

Zitat

.... Eine Standard-Adernendhülse in einen 'runden' Querschnitt zu quetschen ist aber auch mit Knipex und Co. nicht möglich. Das geht nur mit einseitig offenen Endhülsen. Mehr als Sechskant kann auch Knipex nicht....



Moin Frank,

das stimmt nicht ganz. Die runde Endhülse 0,75 mit 6 mm Länge wird nur an 3 Stellen zum Sechseck gequetscht und zwar bei 1, 3 und 5 mm auf jeweils ca. 0,5 mm Länge; somit bleiben fast 4 mm der Hülse rund.


Tschüss

K.F.


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RE: Aderendhülsen

#20 von volkerS , 07.10.2018 09:55

Hallo Jandrosch,
es gibt ab 0,08qmm Aderendhülsen. Für DIN-gerechte 4-Kant bzw. 6-Kant-Pressung gibt es Zangen die den Querschnittsbereich von 0,08 - 6qmm mit einer Zange abdecken.
Volker


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RE: Aderendhülsen

#21 von Donautal , 08.10.2018 20:26

Hallo Volker,

bislang habe ich mich vor Endhülsen etwas gedrückt, da es so viele verschiedene Sorten gibt. Ich muss ja immer die richtige Hülse für den richtigen Durchmesser auswählen.

Dann gehört ja noch die richtige Zange dazu - verstehe ich richtig, es gibt Zangen, bei denen ich nicht ins richtige Loch steckdn muss sie sondern die Zange quetsch von sich aus richtig?
Wenn ja, hast Du mir da bitte mal einen Link dazu?

Viele Grüsse,

Michael


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https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=156146

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RE: Aderendhülsen

#22 von b8541n ( gelöscht ) , 08.10.2018 21:07

HAllo Michael,
ich bin zwar nicht Volker aber wenn Du so etwas suchst, dann gib mal bei google 'adernendhülsenzange automatisch' oder 'adernendhülsenzange selbsteinstellend' ein.
Dann muss man ggf. noch schauen, welchen Bereich man abdecken möchte. Den weitesten Bereich dürfte z.B. die Knipex KN 97 53 14 mit Seiteneinführung und einem Bereich von 0,08 - 16 qmm haben. Die sind natürlich ganz schön teuer. Mit einem kleineren Bereich aber leider nicht gleich bei 0,08 qmm beginnend gibt es so was schon zu gut 30 Euro bei Amazon (aber bitte auch mal einen Blick auf die Bewertungen werfen).
Bedenke aber bitte eins: Je mehr die Zangen können, je schwerer sind sie leider auch, aber sie lassen sich durch ein entsprechendes Übersetzungsverhältnis leichter zusammendrücken. Aber wenn man sie ne Weile hoch halten muss, kann das ganz schön auf die Arme gehen.
Ich selber benutze die Knipex 97 53 08 mit Fronteinführung. Die geht von 0,08 bis 10 qmm, es gibt sie aber auch als 97 53 09 von 0,08 bis 16 qmm.
Wenn man mal nur gelegentlich crimpt und die Adernendhülsen ein bisschen sortiert aufbewahrt, reicht aber eine einfache Zange allemal aus. Wenn man es öfter macht und eine bessere Crimpung haben möchte, dann sollte man sich aber schon zu einer ordentlichen Zange durchringen.
Ich würde mich freuen, wenn ich Dir helfen konnte.
Viele Grüße - Frank


b8541n

RE: Aderendhülsen

#23 von volkerS , 09.10.2018 14:26

Hallo Michael,
die Ausführungen von Frank sehe ich genau so.
Aderendhülsen ab 0,14qmm gibt es bei Reichelt, ebenso die Crimpzange.
Es wäre die KN 97 53 04 für seitliches Einführen und die KN 97 53 08 für Frontzuführung, letztere ist bei beengten Platzverhältnissen die bessere Wahl.
0,08qmm Aderendhülsen gibt es meist nur im Elektrogroßhandel. 0,1qmm gibt es bei Conrad/Völkner. Ich bevorzuge Aderendhülsen mit Isolationskragen, dieser stützt den Übergang der feinen Drähtchen am Isolationsende.
Volker


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RE: Aderendhülsen

#24 von uhx , 09.10.2018 17:29

Zitat

Ich bevorzuge Aderendhülsen mit Isolationskragen, dieser stützt den Übergang der feinen Drähtchen am Isolationsende.


Die benutze ich inzwischen auch nur noch, weil dann die Leitung bei seitlicher Zugbelastung zwischen Aderendhülse und Isolation nicht so stark abknickt. Und es sieht auch einfach schöner aus


Schöne Grüße,
Ulli


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RE: Aderendhülsen

#25 von Donautal , 09.10.2018 22:16

Danke für die Erklärungen und kontreten Empfehlungen. Da werde ich mir jetzt mal etwas besorgen und dann damit einüben. Ich denke, jetzt werde ich damit zurecht kommen.

Helfen wir es mir allemal - schon alleine weil ich es hasse, wenn ich Adern in eine Klemme reinfummeln muß und immer ein paar Äderchen meinen aus der Reihe tanzen zu können. Ich drille mir dann einen Wolf, da hätte ich bestimmt schon zigmal crimpen können.


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