[BSwing]

Hallo Forumsmitglieder,

Wie von mir schon angekündigt, möchte ich in diesem Thread den Bau der Borkumer Diesellok
"Hannover" dokomentieren und deren Bauabschnitte zeigen.
Die Lok ist eine Wendelok, dieses heißt, dass eine Lok vorn und eine Lok sich hinter Personen sowie Gepäckwagen befindet. Gefahren wird sie auf einem Schmalspurgleis.
Wir drei Modellbaukollegen werden vier Stück davon anfertigen. Der Maßstab ist 1:8 und sie wird sich
später auf dem 5 Zoll Gleis bewegen.




Hersteller:Schöma, Typ: CFL150DCL, Baujahr:1993, Nr.:5342, Leistung:180 kW, Achsfolge: B

Hier auch noch zu sehen:
http://www.bahnbilder.de/bild/Deutschland~Inselbahnen~Borkumer+Kleinbahn/1050632/lok-hannover-wartet-im-bereich-des.html

[ICE Hannover]

Hallo,

das Thema klingt sehr interessant, da ich schon sehr oft auf Borkum war und Hannover auch noch meine Heimatstadt ist .
Ich bin gespannt auf Ergebnisse .

[volkerS]

Hallo,
bin gespannt wie ihr die seitlichen Lüftungslamellen realiesiert. Stehe vor der gleichen Aufgabe.
Volker

[BSwing]

Moin moin,

Noch einmal die Vorderansicht und Seitenansicht, mit den Originalmaßen.
Auf der Zeichnng ist auch zu ersehen, wo die Lok angehoben werden kann.
Die Lok ist mit einem Mittelpuffer ausgerüstet. Dieses werden wir aber leider
ändern müssen, da wir sonst keine Zulassung auf den Veranstaltungsanlagen wie zum Beispiel, Köln und Friedrichshafen, bekommen.





MfG Bernhard

[8erberg]

Hallo,

also gibts Seitenpuffer ala "Emma", der Dampflok auf Borkum?



Peter

[BSwing]

Hallo Peter,

ja für die Alten Wagen.
Die neuen Wagen sind mit dem Mittelpufer ausgerüstet, also nicht kompatibel.

MfG Bernhard

[8erberg]

Hallo,

hmmm... wie wäre es mit einem "Übergangswagen", 1-seitig mit Mittelpuffer und die andere Seite mit Seitenpuffern?


Peter

[BSwing]

Hallo alle,

heute will ich mal mit der Baubeschreibung beginnen. Angefangen sind wir am 24.01.2016 mit der
Zeichnung vom Unterrahmen.



Wer jetzt nun meint 2016, da müsste die ja jetzt fertig sein, liegt mit seiner Meinung falsch. Wir haben nun 2018 und ..... aber ich will noch nicht zuviel verraten.
Die ersten Teile auf der Palette standen am 27.02.16 vor der Tür und hatten den Seeweg gut überstanden. Mein Kollege war zu der Zeit auf dem Festland und konnte den spannenden Augenblick der Paketöffnung nicht miterleben.
Die Teile hatten wir von der Firma "Technologiepool" in Emden schneiden lassen und das in
einer Top Qualität.









Seitenwangen, Stahl 4 mm
Umlauf, Stahl 4 mm
Vorder und Rückseite, Stahl 10 mm
Pufferbohle, Stahl 4 mm


Gruß Bernhard

[8erberg]

Hallo,

schön blanke Schnittflächen. Wasserstrahl-geschnitten?

Peter

[BSwing]

Hallo Peter,

keine Ahnung....werde mal bei Gelegenheit nachfragen.

MfG Bernhard

[81013-5]

Hallo Bernhard,

Ich Glaube das ist Laser geschnitten.
Das geht super bei den Tanks die "meine" Firma baut ist fast alles Laser geschnitten.

Gruß,
Kelvin

[Rudi1963]

Warum gibt es mit Mittelpuffer keine Zulassung? Ist Kompatiblität eine Bedingung? Da könnte man doch auch einen Zwischenwagen entsprechend ausrüsten!

[BSwing]

Hallo alle,

nachdem alles begutachtet wurde, war nun die nächste Überlegung, die Bohrpunkte für die Verbindung der Rahmenteile
anzulegen. Wenn ich gewusst hätte, dass die Firma die Teile so genau brennt, hätte ich auch diese gleich mitmachen lassen.
Wie auf den Bilder zu sehen, habe ich die Rahmen auf einem Stück Multiplexsperrholz zum Bohren gelegt. Anschläge halfen hier, die Bohrungen bei allen Teilen exakt gleich zu setzen. Die Vorder und Rückteile wurden dann noch mit einem Gewinde versehen.
Dieses alles diente nur zur provisorischen Fixierung, alle Teile wurden später noch verschweißt.







Vorm Verschraubung der Teile mußte noch der Zunder von den Blechen entfernt werden.
Ein Abschleifen kam für mich nicht in Frage, einfach zu aufwendig. Eine ander Lösung mußte her.
Hierzu habe ich mir aus Konstruktionsvollholz erst einmal einen Rahmen angefertigt und den dann mit Folie ausgelegt.
In dem entstandenen Becken wurde nun Wasser mit verdünnter Salzsäure gefüllt.
Dann kamen die Teile einge Minuten ins Bad. Nach dem Bad wurden die Teile mit Wasser abgespült und getrocknet. Ein schnelles Trocknen war hier wichtig um ein Verrosten zu verhindern.
Jetzt konnten die Rahmenteile verschraubt werden und die nächste Aufgabe, die Anfertigung der Radlager, in Angriff genommen
werden.







MfG Bernhard

[BSwing]

Hallo,

hier noch einige Bilder von der Anfertigung der Achslager.



Bereitstellen des Material.



Hier wurden gerade die Ausfräsungen für die Federungen vorgenommen.





Die Halterungen für die Stoßdämpfer.





Montage der Achslager. Hier wurde entgegen der Zeichnung die Gegenhalterung weiter nach
oben gelegt und noch zusätzlich am Umlauf befestigt.



Aufpressen der Räder auf der Achse.









So kann nun natürlich das Radlager nicht am Modell ausschauen. Die Radlager
sehen im Original ganz anders aus. Hier sind Radlager nicht auf Federn gelagert sondern
auf Gummiblöcken. Dieses war die nächste Herausvorderung.


Weiter demnächst und allen einen
schönen 1. Mai.
Bernhard

[volkerS]

Hallo Bernhard,
wird bei der Lok nur eine Achse angetrieben?
Sind die Radscheiben kalt auf die Achsen gepresst oder zusätzlich geklebt bzw. warn geschrumpft?
Gruß
Volker

[BSwing]

Hallo Volker,

Gut entdeckt..... Es werden natürlich beide Achsen über eine Kette angetrieben. Hier hat mein Kollege
vergessen, dass Ritzel vorher aufzustecken.
Die Radscheiben sind kalt aufgepresst.

MfG Bernhard

[volkerS]

Hallo Bernhard,
die Kettenwäder werden ohne Passfeder auf der Achse befestigt?
Ihr baut also eine umlaufende Kette (Rad/Rad/Motor) ein.
Ich bevorzuge Motor-Zwischenwelle und von dort zu den Achsen.
Das Auspressen der Radscheibe ging hoffentlich gut oder habt ihr ein geteiltes Kettenrad einbeaut?
Volker

[BSwing]

Hallo Volker,

durch ein flaches anschleifen der Welle im Bereich der Kettenräder werden diese später
durch zwei Madenschrauben gehalten.
Eine Lok bleibt auls Dummilok, ohne Antrieb, kann ohne Kettenrad bleiben.
Das Aufpressen der Radscheiben ging super und sie sitzen bombenfest auf den Achsen ( Räder und
Achsen von den Westerwäldern)



MfG Bernhard

[volkerS]

Hallo Bernhard,
auch bei einer Dummy-Lok hätte ich die Zahnräder auf den Achswellen eingesetzt.
Nachträglich die Radscheiben wieder abziehen, wenn doch mal ein Antrieb eingebaut werden soll, ist deutlich mehr Aufwand.
Antrieb ist ein Matcon 24V 350W?
Volker

[BSwing]

Hallo Volker,

da streiten sie sich noch drum 24 oder 12 Volt.
Ich gehe mal davon aus, das irgendwann doch noch mal ein Antrieb rein kommt. Aber das ist nicht meine Entscheidung.

MfG Bernhard

[BSwing]

Wer jetzt meint, im Sommer kann es nicht schneien, den werde ich jetzt was besserem belehren.
Aber fangen wir doch nochmal von Anfang an......



Geplant war, wie ich schon erwehnte, die Lagergummis für die Radlager anzufertigen.
Die einfachste Möglichkeit wäre diese als Messing oder Rotguss von einer Firma fertigen zu
lassen. Dieses würde allerdings die Kosten sprengen, auch ein 3D Druck wäre zu teuer.
So habe ich, da ich mir vor Jahren selber einen kleinen 3D Drucker gebaut hatte, ein Muster
von dem Lager ausgedruckt und hatte somit das erste Teil in der Hand. Die Qualität natürlich
nicht berauschend, dass ich sie alle gedruckt hätte.
So habe ich das Muster dem entsprechend bearbeitet, geschliffen, gespachtelt, ect. damit es gut aussah
und ich davon eine Silikon Form machen konnte. Die von der rechten und linken Seite, der Lok, sind auch noch
unterschiedlich, also zwei Abrücke.







Danach habe ich sie in Polyester ausgegossen mit etwas Glasfaser als Verstärkung, was aber nicht das erwünschte Ergebniss erziehlte. Das Polyester, blieb trotz peinlichst genauem Mischungsverhältnis, klebrieg.
Eine Umstellung auf Epoxidharz, war ein voller Erfolg.



(Hier noch mit Polyester, an der stark gelben Färbung zu erkennen)

Als ich sie alle fertig gegossen hatte, musste nun die Rückseite bearbeitet werden, sodass die Lageratrappe auf den
Messingblock passt.
Nun kam der Schnee ins Spiel, dies ist natürlich kein echter Schnee sonderen nur Polyesterspäne. Ich habe die Rückseite mit der CNC
bearbeitet, die Lageratrappe wurde in einer selbst angefertigten Halterung gehalten und fixiert.
Das ausfräsen hatte natürlich den "Schweinkram" verursacht. Zusätzlich wurden noch vier Bohrpunkte im Lagerdeckel gesetzt, womit die Lageratrappe im Messingblocklager befestigt werden konnte.
Die Achsen laufen auf Sinterbronzelager und durch eine schräge Bohrung, die man auf dem Bildern nicht sehen kann, können diese geölt werden. Vielleicht werde ich sie später gegen Kugellager austauschen. Aber da muß man schauen wie es im Betrieb der Lok funktioniert.







MfG Bernhard

[ICE Hannover]

Hallo Bernhard,

gibt es mittlerweile Neuigkeiten von der Lok?
Ich sitze schon auf heißen Kohlen .

[BSwing]

Hallo alle,
Auch hier gehts auch mal weiter.
Die Karossierieteile haben wir Brennen und Kanten lassen.









Mfg Bernhard

[kaeselok]

Na, das sieht doch schon so richtig nach "Lok" aus!

Weiter so!!!


Viele Grüße,

Kalle

[BSwing]

Hallo Alle,

jetzt geht's weiter und ich möchte nun die Anfertigung der Lüfterlamellen beschreiben, ich glaube darauf warten schon einige sehr gespannt.
Werde mit den Vorderen beginnen, die meiner Meinung nach am einfachsten waren.





Als Erstes wurden die Lammellen, laut Zeichnung, auf Länge gefräßt und dann.....



mit einer Einfräsung versehen. Hier wurden immer 15 Lamellen auf einmal gefräst. Gebraucht wurden 120 Stück, 30 pro Lok. (paar mehr als Reserve)
Die Fräsarbeiten habe ich mit der CNC Fräse vorgenommen.



Als nächstes kamen die Seitenteile. Die mussten mit Nuten versehen werden, wo drin die Lamellen fixiert und positioniert wurden. Um gleich mehrere
in einem Stück anfertigen zu können habe ich mir eine treppenartige Schablone, aus Buchenholz, angefertigt.



Hier sind einige fertige Teile zu sehen. Nun mussten die Teile verlötet werden.



Hier fertigte ich mir eine Aluschablone an, worauf ich die Teile fixieren konnte.



Leider gestaltete sich die Fixierung etwas schwierig so das....



ich mir seitlich eine Spannvorrichtung anfertigte, so konnte sich das Material beim Löten noch ausdehnen um ein verziehen zu verhindern.





Fertig

Bernhard