Hallo zusammen,
an dieser Stelle möchte ich unsere Gartenbahn vorstellen, die zurzeit gerade entsteht. Ich freue mich über alle Kommentare.
Zunächst sollte ich sagen, dass ich, was Gartenbahnen angeht, absoluter Anfänger bin . Zwar sammle ich seit Jahren (mit immer mal wieder schwankender Intensität) H0-Modelle und warte auf den richtigen Zeitpunkt, mal eine stationäre Anlage im Keller zu bauen. Aber wie das so ist - mal fehlt die Zeit, dann sind andere Dinge wichtiger...
Schon vor Jahren schenkte meine Frau mir und unseren Jungs ein LGB-Starterset; schnell kamen ein paar Schienen von Modellbahnbörsen dazu, aber bei den Jungs zündete das gar nicht. Und jetzt zu Ostern stand plötzlich eine LGB-251 vor der Tür. Und da dachte ich: Jetzt muss gehandelt werden.
Wir haben einen schönen Garten, durch den allerdings ein steiler Hang verläuft: Mit Steigung von 45 bis 50 Prozent und einer Höhe von etwa 2,50m trennt er den Garten in oben und unten. Der Hang selbst ist mit Büschen und hohem Gras bewachsen. Die erste Idee, um überhaupt mal Fahrbetrieb machen zu können, war ein einfaches Oval um den unteren Garten zu legen: Am Fuß des Hanges entlang, zwei hölzerne Rampen mit R1-Kurven und an der Terrassenkante zurück. Das ging auch ganz gut - aber: Ständig verrutschen die Gleise auf der Terrasse, und vor allem die kurzen Verbindungen über die Rasenfläche federn und sorgen für Entkupplungen der Fahrzeuge.
Also: Eine richtig stationäre Gartenbahn muss her. Und das heißt: auf verschiedenen Höhenniveaus immer am Hang entlang und in den Baumgruppen und Rosenbeeten links und rechts die schleifenartige Brückenbauwerke. Die Höhenniveaus werden dabei von der Treppe vorgegeben, die auf westlicher Seite die untere und obere Rasenfläche verbindet. Die Schienenquerungen sollen jeweils auf einer dieser Stufenebenen verlaufen. So fiel die Entscheidung, zwischen Hin- und Rückweg 35 cm Höhenunterschied zu überwinden.
Im Luftbild sieht das so aus: die weiß eingezeichnete Linie (alles nur freihand, es gibt keine exakte Zeichnung) zeigt den projektierten Streckenverlauf, am Fuß des Hanges erkennt man die Streckenführung des ersten Ausbaus. Die blau eingezeichneten Abschnitte sind die im Rohbau fertige Trassenführung, rot sind dabei die Kurven, die ich mit R1 auslegen muss.
In der ersten Ausbauphase mit der Terrassen-Lösung nahm ich einfache Schalungsberetter als Trassenunterbau, unter die ich langschenklige verzinkte Blechwinkel schraubte, die ich ca. 30 cm tief in den Boden senkte. Das hielt sehr gut, der Fahrweg ist gerade und verwindungssteif. allerdings waren die Bretter etwas zu schmal gewählt, die Pflanzen wuchern wie verrückt über die Trasse. In der nächsten Ausbaustufe wollte ich also eine etwas breitere und auch festere Trasse bauen.
Für die weiteren Brückenbauwerke nehme ich nun 40mm starke Baubohle, die ich wie die Stützen (einfache Pfosten in Bodenhülsen) anthrazit streiche. Abschließend sollen die Brücken kleine Seitenwände erhalten, die Schienen sollen eingeschottert werden; das ganze wird dann so ähnlich aussehen wie auf diesem Testdummy.
Mittlerweile ist die Westschleife, wie ich sie nenne, im Rohbau fertig, die Übergänge zwischen den Teilrampen müssen noch angeglichen werden. Ich hoffe, dass die Spalten nicht mehr zu sehen sind, wenn die Seitenwände angebracht sind.
Vergleichsweise aufwändig waren die Schneisen, die zwischen den Stufen der Treppe im Hang und der Westschleife durch den Hang zu schneiden waren - zumal hier die Hausherrin streng darauf achtet, dass ihre Rosen nicht leiden . Um eine gerade Rampe zu bekommen, habe ich einen 180cm langen Granitquader genutzt, den ich behutsam in eine entsprechende Grube gelassen habe. Diese Granitrampe führt jetzt von der Treppe weg hin zu einer Kurve, die dann in die Westschleife führt.
Am anderen Ende der Schleife wartet eine Kurve, die dann durch einen vergleichsweise tiefen Einschnitt durch den Hang wieder zur Treppe zurückführt, um da 35 cm höher erneut zu queren. Auf der Sohle dieses Einschnitts ist der Trassenunterbau betoniert. Der gesamte Fahrweg zwischen den beiden Querungen ist ca. 14 Meter lang, sodass wir eine Steigung von etwa 2,5 % haben.
Für die beiden Kurven, die in die Schleife führen, musste ich leider R1 nutzen, alle übrigen Kurven sollen etwas größere Radien erhalten, die ich als Flexgleise verlegen will.
Hier noch ein Blick auf die Treppe, an der beide Querungen verlaufen werden.
Und schließlich ein Bild von der Hauptdarstellerin, der wir das alles zu verdanken haben: 251 903 beim Queren der Treppe .