RE: Selbstbau von Wagen, die es für Märklin Maxi nicht gibt, Teil 3: Kbgs 443 mit Bremserbühne

#1 von guido , 03.08.2020 20:43

Hallöchen,

zuerst mal ein Bild, um zum Lesen anzuregen:


Da ich das Messing und die Farben für den Pwi 29a aus Teil 2 dieser Serie immer noch nicht bestellt habe, heute aber ein wenig Zeit zum Basteln hatte, nahm ich mir ein kleines Projekt vor, das auch schon längere Zeit schlummerte.

Vielleicht kennen einige das Maxi-Post-Set 54105 mit V 60 und zwei Güterwagen. Das habe ich schon einige Zeit, war aber mit dem Containertransport auf dem Niederbordwagen nicht so recht glücklich. Irgendwie wollte ich das gern etwas spezieller haben.

Die Lösung: Der Kbgs 443 mit Bremserbühne, im Original ein Rungenwagen. Nach dem Taschenbuch von Obermayer Güterwagen Deutsche Bundesbahn konnten diese Wagen, erstellt aus Rlmms(o) 58, Container aufnehmen. Und hatten zum Teil auch Bremserbühne.
Jucheh, tolles Vorbild, also in Maxi umsetzen!

Wieder aus Schrottwagen und gebrauchten Einzelteilen entstand dieser Wagen.
Die Teile:
-Chassis, Radsätze, Puffer: von Schrottwagen.
-Wagenboden, Stirnwände: "Beifang" aus der Bucht
-Bremserbühne, Geländer: von Schrottwagen
-Kupplungen: Neuware
-Containerauflage: Vom Niederbordwagen aus Märklin 54105 "ausgeliehen"

Das Wesentliche sollte sein, dass ein "längerer" Eindruck entsteht als beim Niederbordwagen. Dazu habe ich zwei Änderungen zum Standard-Aufbau des Wagens vorgenommen:
a) Vorsatz einer Bremserbühne (OK, sieht schon ziemlich Länderbahn-Personenwagenmäßig aus, aber wie lautet doch das schönste Motto bei der Modellbahn: "Was soll's!!!")
b) Versatz der Achse am Bremserbühnenende um eine "Schraublochdistanz" nach außen.

So ergibt sich sowoh eine längere LüP und natürlich auch ein größerer Radstand, so dass der Wagen schon etwas "erwachsener" aussieht als sein kleiner Bruder aus dem Set.

Alles, was ich noch tun musste, war, ein paar neue Löcher zu bohren, wo zuvor keine waren, und die Stirnwand und die Bremserbühne, wo sie aneinanderstoßen, jeweils mit ein paar mutigen Sägeschnitten anzupassen, so dass sie ineinander griffen.

Na, Bilder sagen mehr als Worte, daher jetzt eine Bilderstrecke zum Schauen:

Der Wagen ohne Container. Wer die Maxi-Personenwagen kennt, bemerkt die Kürzungen der Bühnentritte und des Geländers. Bei dem Spender-Schrottwagen hatte der Vorbesitzer die untersten Stufen mit einem Seitenschneider ( ) abgekniffen. Diese Schrottteile, versäubert und entgratet, kamen aber nun für einen Güterwagen gerade richtig.


Aus der Vogelperspektive. Die Containerauflagen sind grau geblieben: Falls sie wieder auf den Niederbordwagen sollen!


Die Bremserbühne von Nahem. Alle schwarzen Teile mussten neu lackiert werden! Schrottwagen sind meist sehr abgestoßen...


Die Bremserbühne von unten. Man sieht die neuen Schraubverbindungen und wenn man genau hinsieht, auch ein wenig den gesägten Ausschnitt in der Stirnwand. Der musste sein, da die Bühne flach auf das Chassisende aufgeschraubt wird (mit den beiden Schrauben links neben dem Radsatz, deren Köpfe unterm Wagenboden versteckt sind), während die Stirnwand senkrecht am Chassi sitzt. Diese beiden Teile greifen nun also schachtelartig ineinander.. Die Bühne musste dazu übrigens links und rechts zum Chassis hin leicht abgeschliffen werden, um Platz für die senkrechten "Stirnwandlaschen" zu schaffen. Ganz ohne Metallarbeiten ging es also auch diesmal nicht!


So und hier sieht man von unten im Vergleich die veränderten Maße zum Niederbordwagen. Wer Maxi nicht so gut kennt: Für die zweiachsigen Güter- und Personenwagen hat Märklin lediglich zwei Fahrzeuglängen realisiert; eine kürzere Variante für eine Kipplore sowie einen kurzen offenen Wagen und dann die Standardlänge, deren Chassis hier verwendet wurde. Längere Maxi-Wagen haben dann Drehgestelle.
Man sieht auf diesem Bild auch sehr schön die jeweils drei "Spalten" Bohrlöcher an den Wagenenden. Normalerweise sind die äußersten für Stirnwände von gedeckten Güterwagen. Die zweite "Spalte" dient der Fixierung der Stirnwände von Personenwagen, die stets eine Bühne haben. Die dritte "Spalte" schließlich ist für die Achslager. Ich habe links das Lager einfach eine "Spalte" nach außen gesetzt.


Ja, mal sehen, vielleicht gieße ich den Wagen noch kräftig mit Modellbahnfluid und es wird ein noch längerer Res draus über Nacht? Hmmmm...

Oder in bestell langsam mal das Messing für den Packwagen.
Bis zum nächsten Mal,

Guido


N-Anlage
1-Anlage
Lokbau
Motorumbauten
Wagenbau


 
guido
InterCity (IC)
Beiträge: 703
Registriert am: 28.06.2019
Gleise N: Peco; 1: ML-Train
Spurweite N, 1
Steuerung N: Trafo mit IR, teils IB für Weichen; 1: IB mit Iris und Daisy Funk
Stromart Digital, Analog


   

"Einstieg" in Spur 1 und Frage zur Märklin MS 2
Radius 760 mm für Märklin Maxi S 3/6 tauglich?

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz