RE: Modellauto-Neuheiten zur Spielwarenmesse 2015

#26 von kurtbroer , 24.03.2015 09:07

Zitat von aps
An den henschel kommt derzeit kein Hersteller heran. Selbst im hohen Alter ist es trotz des nur angenäherten H0-Maßstabs imho die gelungenste Umsetzung des Henschels. Betrüblich ist aus meiner Sicht die Farbwahl, die zu schmale Veteranenpritsche und das Krupp-Fgst.


Den Henschel finde ich auch interessant und stimme zu, Pelzer hatte damals die Lepoix-Linien der Kabine gekonnt verkleinert.
Die Farbwahl scheint, so der Pressetext, Henschel-Hausfarben von Messefahrzeugen widerzugeben. Das ist interessant, da ich nur schwarz-weiss Fotografien der damaligen Henschel-Messefahrzeuge kenne; die auf diesen diesen Aufnahmen ähnlich hell erscheinen. Gleichwohl wären mir kräftigere Farben auch lieber gewesen. Bezüglich der Wahl des Krupp-Fahrgestells (ich gehe hier freilich davon aus, dass der Henschel so ausgeliefert wird, wie es das Fotomuster zeigt) ist der Grund wohl im gewählten Pritschenaufbau zu suchen, da dieser ausschließlich auf dieses Fahrgestell passt. Wiking hätte jedoch gut daran getan, das vorhandene Henschel-Fahgestell zu verwenden, das es auch im Formenfundus gibt (siehe Fahrgestell des Pritschenhängerzug Henschel "Mönchshof-Bräu Kulmbach", Artikel-Nr. 041701, Modellpflege August 2013). Ein anderer Pritschentyp wäre dann auch auskömmlich gewesen.

Spitze ist auch der Glück-Henschel mit flacher Pritsche; zum Glück parkt bereits die damals schnell abverkaufte Version mit hoher Pritsche und noch intakter Form des Fahrerhauses (mit Trittstufen) aus dem Juni 2012 (Wiking-Nr. 067306) bei mir, die mir persönlich sogar etwas besser gefällt als die aktuelle Flachpritsche. Knapp drei Jahre später gibt es die Flachpritschenversion sogar einen Euro günstiger (UVP 12,99 statt 13,99 EUR).

Eventuell würde es sich auch lohnen, liebe Wikinger, das angesprochene untere Karosserieteil der kurzen Henschel-Kabine, das aufgrund einer Formenreparatur nicht mehr über Trittstufen und Türgravuren verfügt, neu zu konstruieren.


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RE: Modellauto-Neuheiten zur Spielwarenmesse 2015

#27 von kurtbroer , 12.07.2015 21:09

Mit dem Volvo F88 ASG von Wiking (054099, Neuheit Juni ´15) liegt mein erstes Modell des "neuen alten" Volvo-LKW von Wiking vor (den Bier-aus-Gotha-Tanklaster als F89 habe ich verschmäht). Gut gefällt mir das nun typische Zubehör an der Kabine des ASG (Dachgepäckträger und Leiter am Fahrerhaus). Zudem ist das Fahrerhaus kippbar und zeigt einen arg stilisierten Motor, auf dem ich fünf Zylinderköpfe zähle (womit einer fehlt, denn die Volvos hatten stets einen Reihensechszylinder).
Ansonsten ist das Modell wikingtypisch umgesetzt, alles etwas vereinfacht, das Fahrgestell der Zugmaschine nicht durchbrochen, aber die Proportionen stimmen. Dass es sich um ein Modell in 1:90 handelt, wird beim Vergleich mit einem Volvo F88 von Albedo bzw. jetzt Helmut Rebs deutlich. Die Wiking-Kabine ist im Vergleich etwas kleiner.
Insgesamt gefällt mir aber der Wiking-Volvo in den markanten ASG-Farben sehr gut.


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RE: Modellauto-Neuheiten zur Spielwarenmesse 2015

#28 von aps , 12.07.2015 21:25

Moin,

der ASG ist sicher ganz nett und täte auch meinen alten Scania-Lastzug und Sattelzug ergänzen, weil er von der Größe her paßt. Darauf baut Wiking mit dem Konzept in 1:90. Vorhandene Uraltauflieger passen und Wiking-Fans werden nicht durch maßstäbliche Umsetzungen geschockt. Zulegen werde ich ihn mir nicht, denn das Albedo-Modell ist in 1:87 imho besser wiedergegeben.


Gruß aus dem Münsterland
Andreas


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#29 von Ermel , 17.07.2015 19:58

Wenn Wiking eh praktisch nur Doppelentwicklungen macht im LKW-Bereich, dann haben sie auch meinen vollen Segen, die in 1:90 zu machen. Leider gibt es aber einen Bruch im Sortiment zwischen alten (und ganz neuen) Oldtimern in 1:90 und neueren (und ganz neuen) modernen Lastern in 1:87. Ich hätte Actros, TGX und Co. in 1:90 nur konsequent gefunden.

Liebe Grüße, Ermel.


Öfter mal was Neues:
http://blog.modellbahnfrokler.de/


 
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RE: Modellauto-Neuheiten zur Spielwarenmesse 2015

#30 von aps , 17.07.2015 22:21

Moin Ermel,
an Deiner Ausführung ist was dran.
Auf dem letzten mo87-Stammtisch haben Fred und ich darüber nachgedacht, ob der F88/F89 von Albedo nicht vielleicht zu groß ist. Herpa hat ja, um sich deutlich von Wiking als maßstäblich abzuheben, NG und Transconti größer gebaut. Ob die Magirus Iveco T auch davon betroffen sein könnten ...


Gruß aus dem Münsterland
Andreas


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RE: Modellauto-Neuheiten zur Spielwarenmesse 2015

#31 von kurtbroer , 20.07.2015 23:41

Hallo Andreas,
der Herpa-Transconti ist eindeutig zu groß; der dürfte bei 1:85 liegen. Beim Herpa-MB NG und SK bin ich mir nicht sicher. Ich komme hier auf ca. 1:87; die Modelle von Wiking (NG Großraum und SK) waren eher noch in 1:90 gehalten (wobei der Wiking SK in der Form nicht schlecht war). Ich gehe davon aus, dass Iveco T und Turbo-Star von Herpa auch maßstäblich in 1:87 sind. Der Turbo-Star von Wiking liegt ebenso eher bei 1:90.

Beim Vergleich des Albedo F88 mit dem Wiking Wiking F88 fällt auf, dass die Wiking-Kabine schmaler ist. In der Höhe nehmen sich beide nicht viel (Albedo minimal höher als Wiking). Was zudem auffällt: beide Modellinterpretationen haben kippbare Fahrerhäuser. Albedo klappt vorbildwidrig mit Stoßstange ab (wie alle älteren Herpa-Modelle auch), Wiking kippt vorbildkonform über der festen Stoßstange ab.


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RE: Modellauto-Neuheiten zur Spielwarenmesse 2015

#32 von aps , 22.07.2015 22:02

Moin Kurt,

die alten Kipphütten von Herpa sind tatsächlich falsch oder lassen sich nur bedingt kippen (F8). Hier hatte Herpa offensichtlich noch nicht den richtigen Dreh raus. Bei Kibri kppt die kippbare NG-nahverlehrshütte übrigens inkl. Stoßstange und komplettem Kotflügel. Dagegen kippt die entsprechende Preiser-Hütte zwar komplett und richtig, hat aber den grob klobigen Mechanismus zu leben-

Warum der Transconti derart groß ausfällt, bleibt ein Rätsel. Auch die NG-Hütte der kurzen Kabine ist eher 1:85. Der Wiking Transconti gefällt mir formal besser, dürfte aber in 1:90 gehalten sein. Das ist lediglichlich eine Vermutung.


Gruß aus dem Münsterland
Andreas


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RE: Modellauto-Neuheiten zur Spielwarenmesse 2015

#33 von kurtbroer , 23.07.2015 14:19

Zitat von aps
Warum der Transconti derart groß ausfällt, bleibt ein Rätsel. Auch die NG-Hütte der kurzen Kabine ist eher 1:85. Der Wiking Transconti gefällt mir formal besser, dürfte aber in 1:90 gehalten sein. Das ist lediglichlich eine Vermutung.


Stimmt, der Transconti von Wiking, den es in grob drei unterschiedlichen und baujahrspezifischen Varianten gab (Version 1: mit FORD-Schriftzug an der Front, Version 2: mit Ford-Pflaume an der Front, Version 3: hintere Kabinenfenster geschlossen), überzeugt mich von der Formensprache her auch eher als das Herpa-Modell; dafür hat Herpa dann um 1985 den formverwandten Renault gebracht, den ich - bis auf das auch hier vorbildwidrige Abkippen mit kompletter Stoßstange - recht schön finde. Und Roskopf hatte den Renault ja auch zeitgleich mit Herpa im Programm, das Modell ist ebenso ganz brauchbar.
Noch eine Anmerkung: Beim Herpa NG mit Großraum-Haus fällt auf, dass die Hütte recht breit ist (Breite könnte 1:85 sein), in der Höhe kommt 1:87 hin. Von daher werden die frühen Herpa-LKW sicherlich irgendwo zischen 1:85 und 1:87 liegen.

Zitat von aps
...Bei Kibri kppt die kippbare NG-nahverlehrshütte übrigens inkl. Stoßstange und komplettem Kotflügel. Dagegen kippt die entsprechende Preiser-Hütte zwar komplett und richtig, hat aber den grob klobigen Mechanismus...


Den Kibri-NG mit kippbarem Nahverkehrshaus (natürlich nur in Kibris überarbeiteter NG-Version) gab es doch nur auf dem Vierachs-Fgst. (z.B. Betonpumpe oder Kühlkoffer-LKW), oder? Von Preiser kenne ich nur den Kippmechanismus beim NG-Fernverkehrs-Haus (Schwerlastzugmaschine)...


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RE: Modellauto-Neuheiten zur Spielwarenmesse 2015

#34 von kurtbroer , 13.11.2015 21:24

Auf mo87.de gibt es sehr schöne Besprechungen zu den Oktober-Neuheiten von Wiking:

Jens Müller stellt Wikings Interpretation des Morris Mini Minor vor. Endlich steht eine zeitgemäße Version der frühen Baujahre des britischen Klassikers zur Verfügung. Das Herpa Modell, seit 1992 im Angebot, schlägt sich im Vergleich mit die Neuerscheinung von Wiking sehr beachtlich durch; es repräsentiert gegensätzlich aber die späten Baujahre des Ur-Mini.

Friedrich Auffenberg vergleicht die Wiking-Neuauflage des Busmodells Saurer RH IV 525-23 nach schweizerischem Vorbild mit der Urauflage von Roskopf aus dem Jahre 1985. Wiking übernahm einst den Formenfundus des legendären Traunsteiner Modellbauers Marcel Roskopf. Nun erscheint der interessante Alpenpostwagen der schweizerischen Post PTT erneut unter der Regie der Lüdenscheider. Der Artikel ist sehr lesenswert, da er die Feinheiten beider Modelle auch in Bildern herausarbeitet.

Die Modelle sind im Maßstab H0 1:87 gehalten.


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RE: Modellauto-Neuheiten zur Spielwarenmesse 2015

#35 von Buegelfalte , 14.11.2015 15:21

Zitat von kurtbroer

Jens Müller stellt Wikings Interpretation des Morris Mini Minor vor. Endlich steht eine zeitgemäße Version der frühen Baujahre des britischen Klassikers zur Verfügung. Das Herpa Modell, seit 1992 im Angebot, schlägt sich im Vergleich mit die Neuerscheinung von Wiking sehr beachtlich durch; es repräsentiert gegensätzlich aber die späten Baujahre des Ur-Mini.



Als "zeitgemäß" würde ich die Ausführung des Wiking-Minis nicht unbedingt beschreiben. Zwar sind die Proportionen deutlich gelungener als die des Herpa-Modells, aber von der Ausführung her wirkt das Wiking-Modell beinahe so, als wäre es bereits vor 30 Jahren erschienen. Besonders die teigigen Gravuren enttäuschen. Das kann Wiking auch besser.


Grüße, Björn


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RE: Modellauto-Neuheiten zur Spielwarenmesse 2015

#36 von kurtbroer , 14.11.2015 15:32

Zitat von Buegelfalte

Zitat von kurtbroer

Jens Müller stellt Wikings Interpretation des Morris Mini Minor vor. Endlich steht eine zeitgemäße Version der frühen Baujahre des britischen Klassikers zur Verfügung. Das Herpa Modell, seit 1992 im Angebot, schlägt sich im Vergleich mit die Neuerscheinung von Wiking sehr beachtlich durch; es repräsentiert gegensätzlich aber die späten Baujahre des Ur-Mini.



Als "zeitgemäß" würde ich die Ausführung des Wiking-Minis nicht unbedingt beschreiben. Zwar sind die Proportionen deutlich gelungener als die des Herpa-Modells, aber von der Ausführung her wirkt das Wiking-Modell beinahe so, als wäre es bereits vor 30 Jahren erschienen. Besonders die teigigen Gravuren enttäuschen. Das kann Wiking auch besser.




Dass Wiking mehr und es besser kann als das, steht außer Fage. Das Modell stammt aus chinesischer Fertigung. Demnach sind dort wohl auch die Werkzeuge hergestellt worden. Gewisse Abstriche sind da dann hinzunehmen. Das trifft auch auf die Gravuren der Karosserie zu, besonders deutlich wird es an der Bodenplatte des Mini. Ich stimme Dir zu.
Die Vokabel "zeitgemäß" sehe ich im Kontext zum Ur-Mini von Eko. Wer dieses Modell vor Augen hat, versteht, wie es gemeint ist.
Hingegen bin ich mir nicht sicher, ob Wiking die Proportionen des Mini besser getroffen hat als Herpa. Das Herpa-Modell schwächelt konstruktionsbedingt an der etwas dicken oberen Dachkante, da das Dach des Herpa-Modells als Einzeleil auf die Karossierie gesteckt wird. Herpa wählte diese Art der Konstruktion, um ein farblich abgesetztes Dach umsetzen zu können.
Am Heck wirkt jedoch das Wiking-Modell etwas zu klobig, hier trifft Herpa die Linien des Vorbildes ganz eindeutig besser.


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