Moin Leute,
ich will mal wieder ein Modell im Bau vorstellen, einfach weil ich denke, dass dieses Modell mal wieder gut vorzeigbar und bisher gut dokumentiert ist. Es handelt sich um einen 1:87 RC LKW, der eine Sattelzugmaschine werden soll. Er bekommt irgendwas zwischen 40 und 50 LEDs und eine Buchse für einen Auflieger.
Das Modell bekommt auch einen Messingrahmen, den ich gezeichnet und bei Shapeways produzieren lassen habe. Das besondere ist, dass ich die Montage der hinteren Kotflügel wie im Original in Form von seitlichen Streben vollziehen möchte. Erkenntnis: Loctite würde reichen, das Ergebnis wäre sauberer und das Material stabiler.



Das Getriebe hat bisher leider Probleme, ich hatte (so viel Eigenkritik muss sein) eine falsche Geometrie veranschlagt und es trotz Nacharbeit noch nicht zum Laufen bekommen. Eine neue Version wird beizeiten erstellt, allerdings habe ich noch nicht abschließend herausgefunden, woran es lag.

Im Folgenden habe ich fast nur an der Beleuchtung gebaut.
Die Frontblitzer passen wunderbar zwischen die Streben des Kühlergrills:

Für die Scheinwerfer wurden zunächst 0,8er Löcher für die Blinker angebohrt. Die LEDs können leicht in die Löcher eingedrückt und verklebt werden.

Mit etwas Sekundenkleber (Loctite 635) werden die LEDs vorsichtig und möglichst symmetrisch und ordentlich ins Glas geklebt.

Die Nebelscheinwerfer werden hinter das leere Loch geklebt. Dieses wird anschließend von außen mit UV-Kleber verklebt und gehärtet.

Büschen Farbe zum Abdichten. Diesmal ohne zusätzlichen Kleber, damit es weniger dick aufträgt.

Leider waren dann die Blinker am Ende unterschiedlich hell und eine LED defekt...

...daher nochmal neu. Es wurden zusätzlich zu Scheinwerfer, Nebelscheinwerfer und Blinker jetzt im zweiten Versuch auch Fernscheinwerfer verbaut.

Es folgten die Rückleuchten, wieder in meiner nervenaufreibenden, aber bewährten Manier: Die sortierten LEDs im Spannbock vorsichtig und mit wenig Druck einspannen, dann den Plus gemeinsam verdrahten an einem Kupferlackdraht und abschließend die einzelnen Drähte an die LEDs löten. Während das Einspannen sehr anstrengend ist weil die LEDs durch die Gegend purzeln und an jedem metallenen Ausrichtwerkzeug kleben, bietet sich hier der Einsatz eines Plastikwerkzeuges an.

Die vorderen Kotflügel wurden mit Blinker und Arbeitsscheinwerfer ausgestattet. Die Arbeitsscheinwerfer baue ich, indem ich 0402 LEDs in die Blister von 0603 LEDs einziehe und mit UV-Licht vergieße. Neben der guten Optik eines schönen Gehäuses hat es auch den Vorteil, dass das Licht hier unidirektional verteilt wird und nicht aus jeder Richtung sichtbar ist.



Das Armaturenbrett bekommt wieder LEDs für alle Lichtfunktionen. Orange für Nebelscheinwerfer, 3x Grün für Abblendlicht und Blinker li/re, blau für Fernlicht und rot für die Rundumleuchten. Die große 0603 in weiß soll den Schein des Displays repräsentieren. Vergessen habe ich eine zweite rote für die Zusatzfunktion der Arbeitsscheinwerfer - die muss ich wohl nachträglich irgendwie reinfriemeln. Die Widerstände sind in der Lenksäule und im Fahrersitz.


Test der Frontblitzer, man hätte sie auch zwei Streben weiter unten montieren können... Naja, jetzt sitzen sie oben auf Hlhe des Sterns.

Kleiner Zwischenstand mit Vergleich zum Original:

Hier erkennt man, dass bei dieser wenig geräumigen Hütte der Platz gut genutzt werden muss. Der Tiny für Frontblitzer und RKLs von Sven Löffler findet unter dem Fahrersitz seinen Platz:

Das Fahrerhaus hat flache, orange RKLs bekommen und an der Rückwand wieder Arbeitsscheinwerfer.


Auf diesem Bild erkennt man noch die Sonnenblende mit den Positionslampen. Ein besseres Bild habe ich leider beim Bau nicht gemacht. Die Widerstände sind direkt hinten an die Sonnenblende geklebt und mit schwarz getarnt, der Rest der Fahrerhauswiderstände sind in das Dach geklebt.

Nun habe ich die Kotflügel erneuert. Mir gefallen die im 3-Achs-Basismodell enthaltenen nicht. Die Form wie sie Herpa immernoch verbaut war vielleicht bis zur 2. oder 3. Actros-Generation aktuell, beim Antos haben sie im Original die gleiche Form wie die, die Herpa bei der 2-Achs-Version verbaut. Lange Rede kurzer Sinn: Man nehme zwei Sattelzugmaschinen, beraube sie ihren hinteren Kotflügeln und füge sie zu neuen Doppelkotflügeln zusammen.
Step 1: Professionell vermessenen Abstandshalter aufkleben:

Step 2: Einspannen in den Achsabstand der 3-Achs-Fahrgestelle:

Step 3: Verkleben und Rückleuchten transplantieren:

Step 4: Einen dünnen Farbauftrag mit der Airbrush. Die Rückleuchten sind abgeklebt mit feinem Maskierband, nach dem Farbauftrag mit "Engine Grey" kann man das ablösen. Abschließend mit Seidenmatt über Lack und Rückleuchten.

So weit, so gut.
Anschließend habe ich ein neues Getriebe gezeichnet und gedruckt.

Als Tipp habe ich bekommen, ihn nicht mit Farbe, sondern mit Edding zu bemalen. Hat zwei Vorteile: Kann nirgends reinlaufen, und das Getriebe kann wegen dem vernachlässigbar dicken Farbauftrag immernoch pendeln.

Stellprobe: Passt.

Weiter geht's mit dem Rahmen, der wirkt ja noch recht kahl. Wir brauchen Farbe und Tanks. Ich habe mich entschieden, den Rahmen in Ochsenblut zu lackieren. Gut, Ochsenblut war nicht da, deswegen habe ich Rostschutzfarbe genommen. [grin] Der Farbstamm ist der gleiche, und dass es matt ist fällt nicht negativ auf. Einen roten Rahmen wollte ich schon immer bauen, und zu dem grau passt das wunderbar. Außerdem zeigt das die ja doch recht besondere Aufnahme der hinteren Kotflügel umso besser. Also: Ran an den Lack!



Dem findigen Beobachter fällt auf: Es müssen noch farbliche Details gesetzt werden. Der Motor und der Batteriekasten müssen noch grau gepinselt und die Radnaben sowie die Drucklufttanks noch rot gepinselt werden. Als Detail habe ich den Drucktank, der an der letzten Rahmenstrebe am Heck sitzt, von der 2-Achs-Zugmaschine abgeschnitten und hier eingeklebt. Auch er muss noch lackiert werden in rot. Abschließend sind noch ein paar Klebeflecken in grau und rot zu tarnen, hier zeigt sich Stabilit für Stabilität.
Der Empfänger wurde mit doppelseitigem Klebeband am Servo angebracht.

Ich konnte den Dieseltank und den Abgasreinigungsblock erst jetzt montieren, diese brauche ich für die Befüllung mit Widerständen und Schalter.
Auch warte ich momentan noch auf Reifen vom Sven Löffler Modellbau und einen Lipo, der hoffentlich einigermaßen in die Hütte passt. 18x16x8mm ist wohl kein sehr verbreitetes Format, so einer würde tip top hineinpassen...
Ihr findet weitere Infos zum Mikromodellbau im Forum (http://78514.homepagemodules.de/), in unserer Facebook-Gruppe (1:87 RC / Mikromodellbau) und auf meinem Facebook-Blog "Mikroengineering".
LG Nico