RE: Projekt historischer Polizei Wasserwerfer

#1 von Modellbusfreak , 03.04.2021 16:47

Hallo zusammen,
heute stelle ich mal ein etwas ausgefallenes Modell vor. Es handelt sich um das Modell des ersten Wasserwerfers überhaupt, der von Daimler Benz Ende der 1920iger Jahre für die Berliner Polizei entwickelt und gebaut worden ist. Auf das Fahrgestell eines L5000 wurde eine verlängerte Kabine und ein Wassertank aufgesetzt. Die Kabine besaß eine drehbare Kuppel, mit der ein Wasserstrahl gezielt abgegeben werden konnte.
Das Fahrzeug kam für die unruhigen Zeiten gerade recht. Bis dahin wurde mit Wasserschläuchen auf Demonstranten gespritzt, die von Hydranten gespeist wurden und dadurch für die Polizei nicht sehr flexibel war.
Das Modell ist im Maßstab 1:43 kompett scracht gebaut und besteht ganz aus Kunstoffplatten 1,0/2,0 mm Polystyrol. Als Vorlage dienten zahlreiche Fotos vom Vorbild und Aufnahmen von DB Oldtimern diese Typs. Ansonsten war für die Umsetzung kreativität gefragt.
Die Fotos vom Vorbild stammen von der Landesbildstelle und waren frei.
Das Modell befindet sich jetzt in der Polizeihistorischen Sammlung der Berliner Polizei.



























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RE: Projekt historischer Polizei Wasserwerfer

#2 von Rebuilt Claughton , 04.04.2021 01:33

Hallo,

ein sehr schöner Eigenbau.

Bist Du Dir sicher mit dem L3000? Im Oswald-Buch über die Mercedes-Benz LKW aus dem Motorbuchverlag ist ein Photo des Wasserwerfer drin, und der Typ wird mit L5000 angegeben. Passt auch mMn besser zur Statur des Wasserwerfers.
Beim L5000 sind die semi-elliptischen Blattfedern der Hinterachse vorne und hinten schwimmend in Schäkeln aufgehängt. D.h. die Blattfedern können keine Zug- und Schubkräfte übertragen. Es sind auch keine Längslenker zu sehen (und der Daimlersche Ritzelantrieb war schon passé). Tatsächlich sieht man in einem Seitenprofil, dass der L5000 eine Schubrohrachse hat
Der optische Hauptunterschied ist, dass es kein Kardangelenk vor dem Hinterachsdifferential gibt
Die Gelenkwelle wird aus dem Getriebe nach hinten bis ungefähr zur "Mitte" geführt, wo kräftige Querbleche im Rahmen eine Schubkugel halten. Die Schubkugel stützt das Schubrohr von der Hinterachse, und überträgt die Zug- und Schubkräfte der Hinterräder durch das Schubrohr auf den Rahmen. Das gesamte Schubrohr ist natürlich kräftig und gelenklos aufgebaut. Das war eine Bauweise, die spätestens Ender der 40er jahre aufgegeben wurde, ist aber eventuell auch für BVG Busse der 20er und 30er Jahre relevant.

Grüße
Manfred

Korrektur:
Mit "aufgegeben" hatte ich den Büssing 7000 ca. 1948 im Kopf. Aber der Unimog U406 hatte ja auch noch Schubkugel (und sogar geteilte Differentialgehäuse). Hintergrund ist die Verschränkbarkeit der Achsen des Unimog. Insofern kann die Schubkugel auch heute noch "irgendwo" verwendet werden. In StrassenLKW aber nicht mehr mMn.


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RE: Projekt historischer Polizei Wasserwerfer

#3 von Modellbusfreak , 04.04.2021 11:28

Hallo Manfred,
danke für den Hinweis, das war ein Fehler meinerseits, es muß heißen DB L5000, so habe ich es auch in meinem Konzept.
Dank
Werner


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RE: Projekt historischer Polizei Wasserwerfer

#4 von Meteor , 08.04.2021 12:11

Hallo,

vielen Dank fürs Zeigen. Wunderschöner Eigenbau!

Ich wußte gar nicht, daß diese Technik schon so alt ist. Soll mal einer sagen, die Beschäftigung mit der Moba und den verwandten Themen sei nicht gut für die Bildung.

Manfreds Ergänzungen sind historisch/technisch auch spannend. In wie weit das in H0 umsetzbar ist, bleibt eine Frage des Aufwands, der investiert wird. Ich bin eher der Umbauer, verwende also lieber Teile, die es schon gibt. Bei komplettem Eigenbau geht natürlich noch mehr. Ob sich das lohnt, muß jeder selber entscheiden.

So oder so, dieses Modell hat was Geniales.


Mit freundlichem Gruß

Stefan

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