RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#26 von StephanLeist , 20.03.2018 19:51

Schönen guten Abend,

Vielen Dank für eure Meinungen.

Man kann sehen, dass bei der Frage, ob automatische PC-Steuerung oder Betrieb mittels herkömmlicher Zentrale, die einzelnen Vorlieben und die Anlagengröße eine sehr dominante Rolle spielen.

Die Vor- und Nachteile, die jede Lösung mit sich bringt, werden durch individuelle Bedürfnisse und technische Ansprüche auf- und abgewertet. Im Schnitt, so scheint es bis jetzt, überwiegen die positiven Aspekte, einer PC-gesteuerten Anlage.

@Erich: Ich habe hier nichts anderes wollen, als die Frage der Gegensätze in den Raum zu stellen und die Aspekte der Steuerung mit PC-automation denen der herkömmlichen Zentralensteuerungen gegenüber zu stellen. Darum auch vs. = versus -> "gegen", "im Vergleich zu".
Und diese Aspekte gegenüberstellen und vergleichen kann man sehr wohl, ohne dass es dabei eines Kampfes oder anderer kriegerischer Auseinandersetzung bedarf. Deine Interpretation finde ich mehr als fraglich, wenn du hier bei der Fragestellung des Themas bereits eine "Kampfansage" anstatt einer Gegenüberstellung siehst. Was willst du damit erreichen? - Willst du sagen, dass eine solche Fragestellung schon falsch, also nicht erlaubt ist?
[quote="Erich Müller" post_id=1812275 time=1521563481 user_id=26147]
Wenn ich dir zu dem letzten Satz sage, was mir auf der Zunge liegt, ist der Thread schneller in den Tagesthemen, als du Piep sagen kannst.
[/quote]Ich würde dir vorschlagen einmal etwas vom Gas zu gehen und auf dem Teppich zu bleiben.

[quote="Erich Müller" post_id=1812275 time=1521563481 user_id=26147]
Das ist aber genau das, was du selbst formuliert hast!
[/quote] Nein! Ein entweder oder kann höchstens als Ergebnis meiner Frage herauskommen, was es allem Anschein nach bis jetzt nicht zu tun scheint.

[quote="Erich Müller" post_id=1812275 time=1521563481 user_id=26147]
Zu den Aussagen, die du im Verein eingesammelt hast: sage mir, wie du die Frage stellst, und ich sage dir, welche Antworten du bekommst.
Ich habe in meinem Berufsleben genügend Umfragen auswerten dürfen, um einigermaßen zu wissen, dass die Formulierung der Frage ziemlich nachdrücklich die Antwort beeinflusst, und dass man also von denselben Leuten zu ein und derselben Problematik nahezu gegensätzliche Antworten bekommen kann, wenn man nur die Fragen "richtig" formuliert.
[/quote]Starke Ansage... Machen wir es doch anders herum, da du dich auf dem Gebiet auskennst. Wie habe ich denn genau meine Fragen Formuliert, dass ich diese Antworten bekommen habe?

Denn das
[quote="Erich Müller" post_id=1812275 time=1521563481 user_id=26147]
Dementsprechend fühlen sich die Befragten in Rechtfertigungsnot bzgl. der automatischen Abläufe im Verein und sehen sich quasi genötigt zu erklären, dass sie das zuhause aber auch noch anders machen. (Denn wer gibt schon gern zu, nur "Zweitklassiges" zu mögen?)
[/quote]ist falsch. Bitte richtig lesen.... Genau so hat man mir eben nicht geantwortet. Die Antworten waren, dass sie zuhause teilweise mit komplett Automation mit PC fahren und das nicht mehr so viel Spaß macht wie früher. -> Die Ähnlichkeit zu einem reinen Computerspiel sei zu groß usw.
Zuhause wird also nicht anders als im Verein gefahren, sondern teilweise sogar mit mehr Automation, weils dem Vater so gefällt.


[quote="Erich Müller" post_id=1812275 time=1521563481 user_id=26147]
StephanLeist hat geschrieben: ↑
Sa 17. Mär 2018, 11:05
Ich habe dann gefragt, ob sie im Verein auch noch Modellbahn "spielen"

Davon ausgehend, dass du das mit eben der Ausdrucksweise gefragt hast, die du hier wiedergibst: damit drückst du eine eindeutige Aufwertung des manuellen "Spiels" aus und eine Abwertung automatischer Abläufe.
[/quote]Du weißt doch garnicht in welchem Kontext diese Frage entstanden ist.
Aufhänger war, was sie an der Moba begeistert und warum sie im Verein sind.
- "Mir hat schon als Kind das Spielen mit meinem Vater and der Moba sehr viel Spaß gemacht. Dann kam das Basteln und realistische Gestalten der Landschaft hinzu und weil man das zuhause nur beengt kann, manche Dinge sich garnicht umsetzten lassen, bin ich (sind wir (er und sein Vater)) in den Verein gegangen."
So die Antwort eines Jungen. Andere waren da recht ähnlich.
Auf diese Antwort hin habe ich die Frage gestellt, ob er denn im Verein auch noch Moba "spielt" oder mehr baut usw.. Die Anführungszeichen sollen hier nur klar machen, dass ich das Betreiben einer Moba nicht pauschal als Spielerei abtun will, mehr nicht.

@Martin:

Zitat

Das Hobby MoBa ist sehr vielfältig und kann die unterschiedlichsten Interessen befriedigen. Vitrinenbahner, Modellbauer, Spielbahner, etc. etc. ... können alle auf Ihre Weise Spaß mit der MoBa haben und sind in ihren Anforderungen und Wünschen doch teilweise sehr unterschiedlich.

Das stimmt und zeigt sich auch bei dieser Frage sehr deutlich, weil die Fähigkeiten/Features, die unterschiedliche Steuerungen mit sich bringen, ganz unterschiedlich bewertet werden.

Der eine genießt es gerade zu seinen Zügen zuzusehen und bewundert die komplexen, zuvor einprogrammierten Betriebsabläufe, der nächste möchte alles von Hand machen und eine vielzahl befindet sich irgendwo dazwischen.

Zitat

Für mich ein wesentlicher Aspekt bei der MoBa ist das gemeinsame, aktive Spielen mit anderen Menschen (z.B. meinem Sohn, aber nicht nur) und die gemeinsame Interaktion, und dass man eben kein Computerspiel mit einer simulierten Realität hat, sondern "echte" Dinge, die man z.B. auch anfassen kann. Ich sitze den ganzen Tag beruflich am Computer, da ist es auch mal schön, in der Freizeit nicht auf den Bildschirm zu starren.

Das finde ich schön, dass du mit deinem Sohn zusammen "spielst". Das wurde ja von einem Jungen etwas beklagt, dass er mit seinem Vater nicht mehr so wie früher an der heimischen Anlage "spielen" kann wie früher.
Auch das Thema mit der Zeit die man vor'm Bildschirm verbringt, ist für manche ein Thema. Für mich z.B. auch. Wenn man keine Automation ablaufen lässt, sitzt man in dem einen Fall doch häufig vor dem Bildschirm. Klar kann man auch dem PC die Aufgabe des Fahrdienstleiters übertragen und dann per Hand fahren. In dem Szenario sitzt man dann nicht vorm Monitor aber Aufgabenverteilung (Fahrdienstleiter, Lokführer) geht nicht, ohne dass dann wieder einer vor'm Bildschirm Platz nehem muss.

@Dreispur:

Zitat

Die Beobachtungen sind durchaus in Richtung selbst Fahrdienstleiter , Stellwerker und Lokführer zu sein .
Als Einzelspieler wid das anhand keiner Komunitation mit Mitspieler bald öde . Leider .

Da hast du wohl recht. Hier ist die PC-Softwarelösung gold wert.

Zitat

Da hilft natürlich die Elektronik das Aufgaben geteilt wird und trotzdem ein Handbetrieb gemacht wird .
Es schließt ja das eine das nandere nicht aus .
Preislich ist sowas natürlich abzuwegen was alles Sinnvoll ist in Bezug der Eigenen Erwartung .

Ja, das sehe ich auch so. Es ist eben immer auch eine Kosten Nutzen Frage, wobei sich der Nutzen ganz persönlich definiert.


Zitat

Eeine HO Anlage von ca. 3,5 x 1,4 Meter wird kaum mit 5 Züge gleichzeitig gefahren .

Um auf große Anlagen überhaupt zurecht kommen sind digitale Lok ein Segen .
Auch hier kann per Hand einiges halbautomatisch gefahren werden . Wurde schon angesprochen 2-3 Zugfahrten zugleich gefahren und per Hand rangieren neue Zugbildung . Bereithalten Rangierlok zur Zugfahrt Lok wechsel bereitstellen . Die Automatik übernimmt .
Muß noch eine Eigenkritik anbringen , Ich bin zu neugierg aber auch kein Geldwegwerfer . Was ich an Gebrauchten einspare geht wieder in Digital auf .

Digital fahren wollte auch jeder, den ich gefragt hatte.
Ich kann auf meiner Anlage z.B. zeitgleich 5 Züge auf der Hauptstrecke fahren lassen (6 Blockabschnitte). Auf der 1 gleisigen Nebenstrecke fahren auch noch 2 Züge in Abwechslung. Im Extremfall fahren also gerade 3 Züge in meinen HBf ein wärend 2 andere ausfahren und ich bspw. von Hand rangiere. Hierfür braucht es also nicht zwingend eine PC-gesteuerte Anlage.
Für die Abwechslung sorgen dann noch ein dreigleisiger und fünfgleisiger SB.

Viel Spaß weiterhin mit euren Mobahnen,
Stephan


Freundliche Grüße,
Stephan Leist


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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#27 von StephanLeist , 20.03.2018 20:49

Hallo gleich nochmal ,

Zitat

Die jungen Leute verstehe ich ebenso. Wer sich heute einem Hobby wie der Modelleisenbahn widmet, will eben NICHT am Computer sitzen. Mir selbst geht es ein Stück weit genauso: Ich verbringe den halben Tag am PC, ich möchte aus meiner Eisenbahn kein Computerspiel machen.

So habe ich die Jungen auch verstanden und kann ihnen das, bei aller liebe zum einfachen handling eines PC, auch nachfühlen. "Wenn ich am PC spielen will, dann spiele ich ein PC-Spiel..."
Mir geht es auch ähnlich wie dir, ich programmiere beruflich schon rel. viel und möchte meine Zeit am PC nicht auch noch übermäßig beim Hobby ausweiten.

Zitat

Betrachtet man die Modellbahnanlage insgesamt als (komplexes) technisches Spielzeug muß man einfach fragen, WAS man damit spielen möchte. Verschiedene Varianten sind hier ja schon genannt worden. Das "Spiel", quasi das Benutzer-Interface, ist aber genau genommen nur ein Aufsatz auf dem technischen System. Dieses muß erst einmal funktionieren, und für diese Aufgabe kommt eigentlich nur eine PC-Steuerung in Frage. Und dann muß erst einmal alles funktionieren, und DANN kann man sich Gedanken machen, wie man die eigene Spiel-Idee umsetzen kann.

Alles klar. Das klingt nachvollziehbar. Ich habe in meinem BSW praktisch auch einen kleinen Computer (Embedded "PC"). Das für die aufgaben nur eine PC-Steuerung in Frage kommt, wage ich zu bezweifeln, es ist eine Lösung. Vielleicht sogar die günstigste, weil ein PC sogut wie in jedem Haushalt eh vorhanden ist. Allerdings ist es immer eine Frage des Konzepts, welches dahintersteht. Ein PC, wie wir ihn alle zuhause haben und nutzen, kann in Sachen Realtime-Tasking anderen Lösungen bei weitem nicht das Wasser reichen. Erst recht nicht, wenn die Software auf Windows läuft.
Deine Idee mit dem PC als festen Bestandteil des techn. Spielzeugs Modellbahn finde ich sehr interessant. Und logisch, erst wenn dann das techn. Spielzeug voll funktioniert, was immer das im Detail bedeutet, kann man sich erst Gedanken zur Spiel-Idee machen.

Zitat

Ich selbst habe sogar drei "Interfaces" gebaut. Das eine ist der PC, der im Hintergrund sowieso werkelt und wenn ich mag drücke ich einfach "Züge starten", mache ein Bier auf und schaue zu. Dieses war nicht unbedingt mein Ziel, muß aber funktionieren, sonst geht alles andere auch nicht.
Weiterhin habe ich eine simple Multimaus und ein Tastenpult aus Reihentastern mit dem ich Weichenstraßen schalten kann, quasi als Handbetrieb.
Und aktuell baue ich eine Art Gleisbildstellwerk (physisch, mit Tastern) mit dem ich bestimmte Aktionen starten und stoppen kann, quasi als Stellwerk.
Diese beiden Varianten funktionieren aber nur als Aufsatz auf der PC-Steuerung, die läuft immer, nimmt alle Eingaben an und steuert alle Vorgänge. Ich muß da nicht hinschauen - und das war ja auch Zweck der Übung.

Das ist auch eine Herangehensweise. Diese Bestätigt aber auch, dass es eben doch etwas anderes ist, wenn man trotz PC oder was auch immer, ein oder meherere HIs (= human interfaces) zur interaktion hat als fast nur die PC-Mouse. Ähnliches Konzept verfolge ich ja auch, allerdings brauche ich dafür nicht zwangsläufig einen PC, es reicht wie gesagt ein leistungsfähiger embedded Computer, der entsprechend programmiert wird.

Zitat

Wenn das elektronische Getriebe erst einmal funktioniert, hat man gerade mit der PC-Steuerung alle Möglichkeiten der Welt die Anlage auch ohne PC zu bedienen. Kleine Eingabegeräte, Tablets (als Benutzeroberfläche), Tastenpulte, auch richtige Gleisbildstellwerke: alles geht.

Jap, das entspricht dann in etwa einer Sterntopologie mit dem PC als Fixpunkt. Es geht aber eben auch in anderen Formen/Topologien und da ist dann nicht einmal zwingend ein herkömlicher PC von Nöten. Also das Argument pro PC-Steuerung alleine aus dem Grund, weil es nicht anders geht, stimmt nicht ganz; alles andere schon.
Deine Betrachtungsweise finde ich klasse, die hat auch mir neue Aspekte eröffnet, danke.


Freundliche Grüße,
Stephan Leist


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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#28 von Martin_G , 20.03.2018 23:25

Hallo,

Ich hätte da einmal eine Frage, besonders an die, die sowohl eine Steuerung üder einen PC mit Software kennen als auch eine über Zentralen und Handregler ohne PC Software.

Gesetz dem Fall es gäbe keinen funktionellen Unterschied und Mehrkosten zwischen einer Steuerung mit und einer Steuerung gänzlich ohne PC.
Was würdet ihr dann bevorzugen?
Und aus welchem Grund würdet ihr euch dann trotzdem für oder gegen einen PC als zentralen Knotenpunkt der Anlagensteuerung entscheiden?
(Also wenn weder funktional noch beim Preis Unterschiede sind)

Noch eine andere Frage:
Glaubt ihr, dass man junge Leute (wie mich selbst ) eher schrittweise an das Hobby heranführen müsste und das Interesse für eine komplexe Softwaresteuerung erst mit der Zeit entsteht?
Auf den Punkt gebracht: Kann es sein, dass eine vom PC mittels Software gesteuerte Anlage weniger interessant und attraktiv wirkt, als eine, wo der PC garnicht oder nur unmerklich im Hintergrund vorkommt und die desshalb mehr Aktionismus der Akteure verlangt?

Über konstruktive Antworten würde ich mich freuen auch wenn teilweise dazu schon hier und da etwas angedeutet wurde.


Grüße,
Martin

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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#29 von StephanLeist , 21.03.2018 11:30

Hallo,

Ich möchte hier noch eine Nachricht anonym einstellen, die ich per PN eines 25 jährigen Stummis bekommen habe, weil er mit seiner ehrlichen Meinung keine persönliche Hetze heraufbeschwören will.
Ich finde seine Ansicht sehr ansprechend und ehrlich und man sieht, dass es auch zu dem, was einige Vorredner wie bspw. der Ulf325 geschrieben haben, passt.
(ich habe selbstverständlich vorher gefragt, ob ich seine Nachricht anonym posten darf)

Zitat

Eine PC-Steuerung ist schon echt super und extrem vielseitig, wenn sie einmal läuft. Das ist nämlich der Punkt, die muss erst einmal laufen.

Eine PC-Steuerung macht in meinen Augen nur dann richtig Sinn, wenn sie so in die Anlage integriert ist, dass sie alles machen könnte. Einen vollautomatischen Betrieb mit allen erdenklichen Extras. Wenn man diesen Zustand hat, ist es relativ leicht, wieder einige Aufgaben von Hand zu erledigen, trotz der großen vielfalt die sich dann immer noch ergibt.

Dafür ist aber ein großer Aufwand nötig.

Nachdem man die Anlage, also den Gleisplan, rein schematisch in den PC gezeichnet hat, muss man diesem noch das "Leben" einhauchen.Man macht hier eigentlich nichts anderes, als dass man die real existierende Anlage im PC komplett "simuliert" (alle realen Rückmelder, Weichen usw. werden jetzt imaginär erzeugt - relativ hoher Zeitaufwand).
Je näher diese Simulation nun mit der realen Anlage übereinstimmt, desto besser ist die Steuerung.
Als Hilfsmittel bedient man sich größtenteils Gleisbesetzt/Melde-Baugruppen punktuell und/oder abschnittsweise (am besten beides), die entsprechend an den PC melden können.
Dann gibt es natürlich noch die Schaltdekoder für Weichen und Signale, die ihren Schaltzustand zurückmelden und ggf. irgendwelche Funktionsdekoder für was weiß ich.
Nicht zu vergessen sind auch die Fahrzeuge mit ihren Dekodern. Hier reicht es jetzt nicht, die Dekoder, wie immer, nur auf die jeweilige Lok anzupassen, man muss jede Lok noch für die Software einmessen, damit auch diese von der Software simuliert und vorhersagbar gesteuert werden kann. Das Halten vor einem Signal soll ja die Software übernehmen können, daführ muss sie über das Fahrprofil der Lok bescheid wissen. Anders als sonst, wo der Dekoder ggf. das automatische Bremsen übernimmt.
Übrigens sollte hier die ABV im Lokdekoder auf 1 stehen. (Das kann blöd sein, wenn man mit der selben Lok dann mal manuell fahren will)

Bis dahin, braucht man schon für das Einrichten der Anlage sehr viel Zeit und für das Anlegen und Einmessen jedes Fahrzeugs nochmals. Kauft man sich eine neue Lok, ist halt nichts mit draufstellen und los, auch hier muss erst das Einmessprozedere vollzogen werden.

Dann stellt man bspw. eine bereits eingemessene Lok aufs Gleis und der entsprechende Abschnitt wird im PC als belegt gemeldet. Die Software weiß jedoch per se nicht, dass es sich um eine Lok und auch nicht, um welche genau es sich handelt. Auch das muss ich dem Programm sagen.
Alles Weitere ist dann mehr oder weniger logische Konsequenz wärend des Fahrbetriebs. Wenn Lok X von Abschnitt A über B nach C fahren soll, dann die Abschnitte B und C nacheinander, nach Start der Fahrt, besetzt melden, sagt das Programm, das Lok X über B in Block C gefahren ist. Das Programm weiß das nicht wirklich es schließt diese Inforation eben aus der logischen Konsquenz. Das muss man wissen, wenn man bspw. im Betrieb einfach mal eben eine Lok vom Gleis nimmt, weil diese liegen geblieben ist und durch eine andere ersetzt.


Für mich ist eine PC-Steuerung das richtige und mir reicht eine rein von Hand gesteuerte Anlage nicht mehr aus. Ich bin aber auch nie den Weg der Teilautomatisierung gegangen, sondern habe gleich auf den PC gesetzt. Heute weiß ich von anderen, dass man einiges auch ohne PC kann, trotzdem bereuhe ich meine Entscheidung nicht.

Es stimmt aber nicht, dass eine PC-Steuerung ein Allheilmittel gegen mangelnden Spielbetrieb, geringen Abwechslungsreichtunm, für Kostenersparnis, für Zeitersparnis oder für Geldersparnis ist.

Ich denke mit meiner Schilderung ist klar geworden, dass, wenn man es sinnvoll einsetzten will:
- es sehr viel Zeit in Anspruch nimmt bis alles so läuft
- die Kosten und den Verdrahtungsaufwand überhauptnicht geringer werden
- die Zuverlässigkeit nur bei entsprechendem Aufwand (Hardware) gegeben ist
- die Steuerung nicht so flexibel ist, wie gerne behauptet (siehe neue Lok, oder schenller Loktausch von Hand usw.)

+ Für den, dem es auch einmal gefällt seinen Zügen beim Fahren, Rangieren, Wenden usw. zuzusehen, führt kein Weg an der PC-Software vorbei.
+ Wenn der oben beschriebene Zustand einmal an der Anlage erreicht ist, lässt sich auf Wunsch auch ganz leicht, sehr vieles wieder manuell steuern. Kombination mit BSWe o.ä. ist dann auch kein Problem.
+ Gerade für eine Großanlage, an der viele (auch Kinder) gleichzeitig fahren wollen, ist es unabdingbar, wenn im Hintergrung ein PC dafür Sorge trägt, dass es nicht andauernd zu Unfällen etc. kommt. Hier wird eine PC-Steuerung eine Bereicherung darstellen (bzw. ohne wäre es garnicht möglich : ).

Ich sehe das ebenso wie du, dass hier nun die persönlichen Vorlieben und die vorliegenden Gegebenheiten darüber entscheiden, wie stark die Pros und Kontras bewertet werden.
So kommt jeder auf seine Sicht der Dinge. Und ich finde man kann nicht sagen, dass die eine Steuerung die bessere und tollere ist. Die PC-Steuerung hat in manchen Dingen das Nachsehen, ebenso wie eine Digitalsteuerung ohne PC das hat.
Ich persönlich finde es einen Quatsch zu sagen, dass man den PC einsetzen muss, nur um eine entsprechend zeitgemäße Form der Anlagensteuerung zu haben.
Wenn ich nicht durch bestimmte funktionelle Wünsche "gezwungen" wäre, den PC als zentrale Steuereinheit zwischen Mensch und Anlage einzusetzten, würde ich das auch nicht tun. Für mich ist er hier einfach nur Mittel zum Zweck und nicht ein "Must-have".
Darum finde ich es auch sehr interessant was du geschrieben hast, wegen Steuerungen mit gleicher funktioneller Vielfalt trotz Absens eines PCs.

Freundliche Grüße,



Schade, dass man sich für so eine Aussage hier schon vor persönlichen Angriffen fürchten muss.


Freundliche Grüße,
Stephan Leist


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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#30 von Ulf325 , 21.03.2018 13:04

Zitat
Das für die aufgaben nur eine PC-Steuerung in Frage kommt, wage ich zu bezweifeln, es ist eine Lösung. Vielleicht sogar die günstigste, weil ein PC sogut wie in jedem Haushalt eh vorhanden ist. Allerdings ist es immer eine Frage des Konzepts, welches dahintersteht. Ein PC, wie wir ihn alle zuhause haben und nutzen, kann in Sachen Realtime-Tasking anderen Lösungen bei weitem nicht das Wasser reichen. Erst recht nicht, wenn die Software auf Windows läuft.


Auch wenn es sich vielleicht so liest; aber den Begriff "PC" ist natürlich nicht auf einen Windows-Computer beschränkt. Für die Aufgabe kommt im Grunde jedes System in Frage das in Sachen Software und Schnittstellen "offen" ist. Ein Embedded mit Linux drauf kann das natürlich genauso sein

Zitat
Gesetz dem Fall es gäbe keinen funktionellen Unterschied und Mehrkosten zwischen einer Steuerung mit und einer Steuerung gänzlich ohne PC.


das funktioniert so nicht, den die Konsole wäre ja immer noch nicht offen bzgl. eingesetzter Software und stark eingeschränkt bzgl. der Hardwareschnittstellen

Zitat
Und aus welchem Grund würdet ihr euch dann trotzdem für oder gegen einen PC als zentralen Knotenpunkt der Anlagensteuerung entscheiden?
(Also wenn weder funktional noch beim Preis Unterschiede sind)


Wenn ich EINEN Punkt herauspicken müsste: an einem Computer (welches System auch immer) kann ich einen richtigen Bildschirm, Maus und Tastatur anschließen, keine der Zentralen die ich kenne hat eine wirklich komfortable Benutzeroberfläche


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

2L DCC + Roco Z21 + Rocrail
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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#31 von StephanLeist , 21.03.2018 14:42

Hallo Ulf,

Zitat

StephanLeist hat geschrieben: ↑
Di 20. Mär 2018, 20:49
Das für die aufgaben nur eine PC-Steuerung in Frage kommt, wage ich zu bezweifeln, es ist eine Lösung. Vielleicht sogar die günstigste, weil ein PC sogut wie in jedem Haushalt eh vorhanden ist. Allerdings ist es immer eine Frage des Konzepts, welches dahintersteht. Ein PC, wie wir ihn alle zuhause haben und nutzen, kann in Sachen Realtime-Tasking anderen Lösungen bei weitem nicht das Wasser reichen. Erst recht nicht, wenn die Software auf Windows läuft.

Auch wenn es sich vielleicht so liest; aber den Begriff "PC" ist natürlich nicht auf einen Windows-Computer beschränkt. Für die Aufgabe kommt im Grunde jedes System in Frage das in Sachen Software und Schnittstellen "offen" ist. Ein Embedded mit Linux drauf kann das natürlich genauso sein

Ich habe mit dem PC auf dem Windows läuft doch nur einen besonderen Fall herausgepickt. Natürlich kann man auf seinen PC bspw. auch ein Linux aufspielen. Von was für besonderen Schnittstellen redest du eigentlich? Meinst du USB, LAN, FireWire, ... ?
Warum muss das System für jede erdenkliche Software offen sein? Wenn ich eine Software auf MAC laufen lassen will, muss ich eben eine für MAC entwickeln ebenso für Windows oder Android, oder, oder, oder
(Das Thema VM = "virtual machine" lasse ich jetzt einmal bewusst weg)
Bei manchen Softwarefeatures etc. muss man ja sogar noch die Verision des Betriebssystems beachten, sowie die Prozessorarchitektur.
Wie ist das also gemeint "... in Sachen Software offen ..." ?
Die Software für meinen Embadded Computer, musste ich mir doch auch selbst schreiben. Das können andere auch, also ist es doch "offen", oder nicht?

Zitat

Wenn ich EINEN Punkt herauspicken müsste: an einem Computer (welches System auch immer) kann ich einen richtigen Bildschirm, Maus und Tastatur anschließen, keine der Zentralen die ich kenne hat eine wirklich komfortable Benutzeroberfläche

Ah, alles klar. Du schätzt halt die komfortable, über Jahre bewärte, Bedienweise eines PC. Durchaus nachvollziehbar. Gibt es wirklich keine Zentrale, die man im Prinzip wie einen PC bedienen kann?


Freundliche Grüße,
Stephan Leist


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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#32 von aftpriv , 21.03.2018 15:14

Hallo Forianer

einen PC (vor Allem mit Windows oder Linux als Betriebssystem) als MobaZentrale zu verwenden ist eigentlich eine Res­sour­cen-Verschwendung.

Ein Einplatinencomputer (RaspberryPi, BananaPi, BeagleBone usw.) mit Linuxals Betriebssysten, auf dem z.B. Rocrail oder ähnliche Steuerungsprogramme laufen, ist eine kostengünstige und stromsparende Variante. Die Visualisierung und Eingabe kann dabei mit jedem PC, Tablet oder Smartphone (Windows, Linux, Android usw.) bewerkstelligt werden.

Alles wird entweder im Hausnet (LAN und/oder WLAN) verknüpft, oder es wird ein dediziertes MoBa-Netz aufgebaut (ebenfalls LAN und/oder WLAN). Wenn ein bidirektionaler externerZugang geschaffen wird, kann bei geeigneter Videovisualisierung die Loks usw. vom Strand auf Oahu-Beach gesteuert werden ( ).

Gruß
Alf


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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#33 von Ulf325 , 21.03.2018 15:44

Zitat
Ich habe mit dem PC auf dem Windows läuft doch nur einen besonderen Fall herausgepickt. Natürlich kann man auf seinen PC bspw. auch ein Linux aufspielen. Von was für besonderen Schnittstellen redest du eigentlich? Meinst du USB, LAN, FireWire, ... ?
Warum muss das System für jede erdenkliche Software offen sein? Wenn ich eine Software auf MAC laufen lassen will, muss ich eben eine für MAC entwickeln ebenso für Windows oder Android, oder, oder, oder
(Das Thema VM = "virtual machine" lasse ich jetzt einmal bewusst weg)
Bei manchen Softwarefeatures etc. muss man ja sogar noch die Verision des Betriebssystems beachten, sowie die Prozessorarchitektur.
Wie ist das also gemeint "... in Sachen Software offen ..." ?
Die Software für meinen Embadded Computer, musste ich mir doch auch selbst schreiben. Das können andere auch, also ist es doch "offen", oder nicht?


Natürlich kann man nicht auf jedem Computer jede Software benutzen, aber man hat mindestens Wahlfreiheit. Die größte natürlich mit einem Windows-System, aber auch für Unix gibt es etliche.
Auf einer - sagen wir mal ESU Ecos - läuft nur genau 1 Programm, unzwar das des Herstellers.

Schnittstellen meine ich sehr allgemein, Hardware- wie Softwareschnittstellen. Natürlich kann man auch hier wieder nicht an jedes System jede Schnittstelle nachrüsten, aber es geht. Bei einer Zentrale kann man gar nichts nachrüsten, was der Hersteller nicht von vornherein drangelötet hat.

Zitat
Ah, alles klar. Du schätzt halt die komfortable, über Jahre bewärte, Bedienweise eines PC. Durchaus nachvollziehbar. Gibt es wirklich keine Zentrale, die man im Prinzip wie einen PC bedienen kann?


nicht nur das; es ist einfach eine Quälerei auf so einem Teil zum Beispiel einen Gleisplan zu zeichnen

Zitat
einen PC (vor Allem mit Windows oder Linux als Betriebssystem) als MobaZentrale zu verwenden ist eigentlich eine Res­sour­cen-Verschwendung.


das ist erstmal richtig, kehrt sich aber um wenn man ein gebrauchtes Gerät benutzen kann


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#34 von StephanLeist , 21.03.2018 18:18

Hallo,

Zitat

Natürlich kann man nicht auf jedem Computer jede Software benutzen, aber man hat mindestens Wahlfreiheit. Die größte natürlich mit einem Windows-System, aber auch für Unix gibt es etliche.
Auf einer - sagen wir mal ESU Ecos - läuft nur genau 1 Programm, unzwar das des Herstellers.

Alles klar, jetzt verstehe ich, was du meinst.

Zitat

Schnittstellen meine ich sehr allgemein, Hardware- wie Softwareschnittstellen. Natürlich kann man auch hier wieder nicht an jedes System jede Schnittstelle nachrüsten, aber es geht. Bei einer Zentrale kann man gar nichts nachrüsten, was der Hersteller nicht von vornherein drangelötet hat.

Ok, auch das ist jetzt klar, was du mir sagen willst.
Die Schnittstelle zur PC-Software ist doch in fast allen Fällen der USB-Port oder?
Gibt es eigentlich einen Hersteller der für sein PC-Interface einen eigenen Treiber geschrieben hat, oder nutzen die alle nur einen virtuellen COM-Port?

Zitat

nicht nur das; es ist einfach eine Quälerei auf so einem Teil zum Beispiel einen Gleisplan zu zeichnen

Das stimmt allerdings. Das kam für mich von vornherein nicht in Frage. Ich halte dieses Feature eher für eine Spielerei. Für eine größere Anlage, an der man richtig Betrieb machen will, total unbrauchbar. Kein vergleich zu einem BSW.

Zitat

einen PC (vor Allem mit Windows oder Linux als Betriebssystem) als MobaZentrale zu verwenden ist eigentlich eine Res­sour­cen-Verschwendung.

Ein Einplatinencomputer (RaspberryPi, BananaPi, BeagleBone usw.) mit Linuxals Betriebssysten, auf dem z.B. Rocrail oder ähnliche Steuerungsprogramme laufen, ist eine kostengünstige und stromsparende Variante. Die Visualisierung und Eingabe kann dabei mit jedem PC, Tablet oder Smartphone (Windows, Linux, Android usw.) bewerkstelligt werden.

Ich persönlich finde Martins Konzept gar nicht schlecht. Wie ich das sehen konnte, ist das Konzept einfach strukturiert und liefert je nach Wunsch des Anwenders mehr oder weniger Funktionalität. Da ist ein PC o.ä. nur zu Konfigurationszwecken nötig der Betrieb kann auch ohne in vollem Umfang stattfinden. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.


Freundliche Grüße,
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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#35 von RedTrain , 21.03.2018 21:33

Zitat

Die Schnittstelle zur PC-Software ist doch in fast allen Fällen der USB-Port oder?


Hallo Stephan
ich verwende direkt den Ethernet-LAN-Anschluss mit dem GC1e-CAN-Interface; problemlos und schnell.


Beste Grüsse, Carlo

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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#36 von graetz , 22.03.2018 13:31

Zitat


Gesetz dem Fall es gäbe keinen funktionellen Unterschied und Mehrkosten zwischen einer Steuerung mit und einer Steuerung gänzlich ohne PC.
Was würdet ihr dann bevorzugen?




Die Grenzen verfliessen doch so langsam. Siehe ALAN von Toytec. Das ist eben schon ein fertig konfigurierter Server, der dann mit jedem Web-Browser bedient werden kann. Märklin und Co scheinen Linux bzw. Android-Geräte zu sein, die um eingebaute Regler ergänzt wurden. Also im Prinzip auch schon Computer, nur eben mit nur einer vorinstallierten Software in einem speziellen Gehäuse.

Da also dort auch schon nahezu alles in Software gegossen ist, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Software vom Umfang her der PC-Software gleich kommt. Da wahrscheinlich nicht jeder so viele Funktionen haben will, wird es dann verschiedene Umfänge zu kaufen geben bzw. sich nachrüsten lassen, wie auf dem PC z.B. mit Traincontroller Bronze/Silber/Gold.

Der nächste Schritt ist dann eine offene API und die Möglichkeit, das Dritte neue Funktionen nachrüsten können, also so eine Art Appstore. Zwei Softwarehersteller hatte ich schon nach APIs gefragt, die zeigten aber daran kein Interesse. Aber ich bin sicher, das wird mal Standard. Auch bei oder grade den Zentralen. Der Vorteil davon ist nämlich, dass die Hersteller eben nicht mehr jede Funktion dann selbst implementieren müssen. Das ist eines der Prinzipien von "Digitalisierung".

Nach dem Vorbild von ALAN habe ich mir einen kleinen lüfterlosen PC direkt unter die Anlage geschraubt. Als Festplatte ist eine SSD verbaut, also hat der Rechner selbst keine mechanischen Komponenten mehr. Kostenpunkt: ca. 250 Euro) Da sollte ursprünglich dann ein Touchscreen dran, habe aber wegen der besseren - auf Maus optimierten - Bedienung doch Monitor, Tastatur und Maus daneben gestellt. Die Tastatur brauche ich aber nur selten. TC bietet ja als Ergänzung auch einen Webserver - also auch wie bei ALAN, so dass der reine Fahrbetrieb auch von (billigen) Tabletts oder Smartphones als "Handregler" bedient werden kann.

Und das alles nur deswegen, weil ich mir eigentlich ALAN zulegen wollte, aber der Automatisierungsgrad mir noch nicht ausreichend genug war.
Ich persönlich würde also schon "nur" eine Zentrale kaufen, wenn der Funktionsumfang stimmen würde. Weil sie zu diesem Zeitpunkt von einem PC dann kaum noch zu unterscheiden wäre. Ich kann dann halt auf diesem "PC" nur Modellbahn. Das Argument für "Zentrale" ist dann eben die leichtere Bedienung und Wartbarkeit.


Gruß

Andreas

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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#37 von E-Lok-Muffel , 22.03.2018 18:04

Hallo Stephan und alle andere Mitdiskutanten,

Ich habe jetzt mal die ganzen zwei Seiten durchgelesen und bilde mir ein, mindestens jeden zweiten Post verstanden zu haben.
Ich finde, Dein anonymer Stummi hat das Thema sehr gut zusammengefaßt.


Ich selbst beschäftige mich schon eine Weile mit den Möglichkeiten von Zentralen und einer Software-Steuerung per PC (PC deshalb, weil ich einfach immer ein paar alte Computer zu Hause herumstehen habe, die ich in diesem Sinne "recyceln" kann - solange ich ein abgeschottet WLan exklusiv für den Moba-Raum aufmache und den Rechner eben nicht ins Heimnetz hänge, dürfte es auch ein alter XP-Rechner oder ähnliches tun, ich habe ja gerade gelernt, das die Steuerung einer Anlage weniger Ressourcen verbraucht als z.B. Windsack 13) für meine in Planung befindliche DEO-Anlage (s. Signatur).

Die Anlage ist recht simpel aufgebaut: Ein Hundeknochen, am einen Ende der Schattenbahnhof, am anderen an der Oberfläche eine riesige zweigleisige Kehrschleife (mit konfliktfreier Streckentrennung), in der Mitte ein fünfgleisiger Unterwegs-Bahnhof, das alles auf einer Fläche von 8 x 4 Metern (Deo halt )

Allein beim geplanten sequentiellen SBF ist eine Software von unschätzbarem Vorteil: Im Gegensatz zur Zentrale hat sich die Software durch die ständige Simulation der Anlage gemerkt, an welcher Stelle mein gerade angewählter Zug steht und welche Züge sie zusätzlich bewegen muss, damit mein Zug erscheint. Einen Zug manuell aus einem Gleis herauszufahren, in das man keinen rechten Einblick hat (ist ja nicht umsonst ein Schattenbahnhof) ist nicht mein Ding.

Allerdings gibt es für mich noch einen anderen Aspekt, der mich nach Software-Lösungen schauen läßt.
Zumindest im AC-Universum können die Zentralen nicht alles, weil der Rückmelde-Bus zuwenig eingebunden ist.

Vielleicht irre ich mich auch, aber ich glaube, die CS2/CS3 kann kein Melder-Signal mit einem Lok-Decoder-Befehl verknüpfen, v.a. natürlich weil die Zentrale nicht weiß, welcher Decoder gerade für dieses Melde-Signal verantwortlich war (Die Software "weiß" das wegen der fehlenden Rückmelde-Fähigkeit der Decoder auch nicht, deshalb wird die Anlage ja auch simuliert und die Zugbewegungen hochgerechnet, weshalb die Software eine hohe Wahrscheinlichkeit berechenen kann, welcher Zug gerade den Melder ausgelöst hat).
Beispiel:Licht/Sound/Rauch
Es ist unsinnig, diese Funktionen gleich vom Start des Zuges im Schattenbahnhof zu aktivieren, das Rauch-Öl z.B. hält bei manchen Loks nur einige Minuten, bis der Zug an die Oberfläche kommt, ist der Raucherzeuger leer...
Wenn man, wie ich, einen sequentiellen SBF plant, bei dem ich - um einen Zug an die Oberfläche zu holen - vier Züge gleichzeitig eine Runde drehen lassen muss, auch gleich den Sound bei allen Loks anmacht, gibt das einen Höllenlärm, von dem man nie etwas zu Gesicht bekommt.
Also wäre es praktisch, diese Funktionen automatisch erst dann aktivieren zu lassen, bevor der Zug aus dem Tunnel kommt. Bis jetzt ist mir keine Zentrale bekannt, die das könnte.

Auch Gleissicherungen im Bahnhof wurden schon angesprochen: wenn ein Zug am Bahnsteig hält, geht das Einfahrsignal auf rot, das geht mit einfacher Blocksicherung, wenn man zusätzlich jetzt die Einfahrweiche (oder eine Weichenstrasse) auf ein leeres Gleis stellen will, müssen aber noch mehr Bedingungen erfüllt sein: Der Zug muss wirklich halten (unsinnig, die Weiche umzustellen, wenn er nur durchfährt) und er muss komplett eingefahren sein.

Ich weiß mittlerweile, dass es für alles auch eine Lösung auch ohne PC gibt, Es gab auch schon vor dreissig Jahren komplett analoge komplexe Steuerungen, ich finde allerdings, dass sind aufwendige "work-arounds", weil es die "Zentrale" eben nicht von selbst hinbekommt, dann doch lieber gleich alles auf den Computer laden und zentral verarbeiten…

Gruß
uLi


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RE: PC-Steuerungen vs. Zentralensteuerungen

#38 von StephanLeist , 22.03.2018 21:03

Guten Abend,

@Andreas:

Zitat

Ich persönlich würde also schon "nur" eine Zentrale kaufen, wenn der Funktionsumfang stimmen würde. Weil sie zu diesem Zeitpunkt von einem PC dann kaum noch zu unterscheiden wäre. Ich kann dann halt auf diesem "PC" nur Modellbahn. Das Argument für "Zentrale" ist dann eben die leichtere Bedienung und Wartbarkeit.

Das sehe ich ganz genauso wie du. Ich meine auch, dass die Grenzen zwischen PC und einer Zentrale immer mehr verschwimmen. Die großen Zentralen sind ja alle im Prinzip embedded Computer mit einem Linux oder so. Ich denke desshalb eben auch, dass man das Konzept der Zentralen so anpassen müsste, dass es eben keinen zusätzlichen bzw. herkömlichen PC mehr braucht.


@uLi:

Zitat

Dein anonymer Stummi hat das Thema sehr gut zusammengefaßt.

Finde ich auch, vielleicht nimmt er ja doch noch an der Diskussion teil...

Zitat

Allein beim geplanten sequentiellen SBF ist eine Software von unschätzbarem Vorteil: Im Gegensatz zur Zentrale hat sich die Software durch die ständige Simulation der Anlage gemerkt, an welcher Stelle mein gerade angewählter Zug steht und welche Züge sie zusätzlich bewegen muss, damit mein Zug erscheint. Einen Zug manuell aus einem Gleis herauszufahren, in das man keinen rechten Einblick hat (ist ja nicht umsonst ein Schattenbahnhof) ist nicht mein Ding.

Da kann ich dich verstehen. Eine Software kann schon sehr mächtig sein, wie mir das von "Anonym" geschrieben wurde, wenn sie entsprechend in die Anlage eingeflochten wird.


Zitat

Allerdings gibt es für mich noch einen anderen Aspekt, der mich nach Software-Lösungen schauen läßt.
Zumindest im AC-Universum können die Zentralen nicht alles, weil der Rückmelde-Bus zuwenig eingebunden ist.

[...]
Es ist unsinnig, diese Funktionen gleich vom Start des Zuges im Schattenbahnhof zu aktivieren, das Rauch-Öl z.B. hält bei manchen Loks nur einige Minuten, bis der Zug an die Oberfläche kommt, ist der Raucherzeuger leer...
Wenn man, wie ich, einen sequentiellen SBF plant, bei dem ich - um einen Zug an die Oberfläche zu holen - vier Züge gleichzeitig eine Runde drehen lassen muss, auch gleich den Sound bei allen Loks anmacht, gibt das einen Höllenlärm, von dem man nie etwas zu Gesicht bekommt.
Also wäre es praktisch, diese Funktionen automatisch erst dann aktivieren zu lassen, bevor der Zug aus dem Tunnel kommt. Bis jetzt ist mir keine Zentrale bekannt, die das könnte.

Ja, das stimmt soweit (zumindest für DCC und Märklin-Systeme). Darum finde ich Martins Ansatz und konzept auch sehr vorteilhaft. Schade, dass es das bei DCC nicht gibt -> hätte ich mir sofort gekauft. Bei ihm ist fürs Fahren nicht zwingend ein herkömmlicher PC von nöten und die Steuerung weiß wirklich wo eine Lok ist und nicht nur aufgrund von Simmulation und logischer Konsequenz.
OT Ende.

Zitat

Auch Gleissicherungen im Bahnhof wurden schon angesprochen: wenn ein Zug am Bahnsteig hält, geht das Einfahrsignal auf rot, das geht mit einfacher Blocksicherung, wenn man zusätzlich jetzt die Einfahrweiche (oder eine Weichenstrasse) auf ein leeres Gleis stellen will, müssen aber noch mehr Bedingungen erfüllt sein: Der Zug muss wirklich halten (unsinnig, die Weiche umzustellen, wenn er nur durchfährt) und er muss komplett eingefahren sein.

Um entsprechend komplexe Abläufe mit vielen verschiedenen Bedingungen zu steuern, brauche ich auch einen embedded Computer für mein BSW. Mit alter analoger Technik, also mit Relais, ergäbe das wahrscheinlich einen großen Schaltschrank, an den Energieverbrauch garnicht zu denken.


Freundliche Grüße,
Stephan Leist


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