RE: Uhlenbrock 76320 Problem an CS3+

#1 von Dynaletik , 28.03.2020 23:46

Guten Abend zusammen,

ich betreibe bisher eigentlich lediglich Märklin Decoder an meiner CS3+ (SW 2.0.0). Nun habe ich erstmalig einen Uhlenbrock 76320 Decoder im Einsatz und zuerst klappte auch mit der Programmierung in DCC übers Programmiergleis alles einwandfrei (Adresse 230 einprogrammert). Der Decoder steuert einen HLA in meiner Drehscheibe 7186 und am Lichtausgang hängt der Entriegelungsmagnet. Das Entriegeln und Fahren der Drehscheibe am Programmiergleis funktionierte, also habe ich die Scheibe vom Programmiergleis in die normale Anlage zurück gestellt und beobachte folgendes Problem:
Sobald der Decoder am normalen Gleisanschluss ist, funktioniert der Lichtausgang nicht mehr. Ganz selten schaltet er dann doch mal ganz kurz durch. Den Motor kann ich in beiden Richtungen fahren, sobald ich aber F0, also Lichtausgang einschalte, bleibt der Motor nach ca. 1 Sekunde stehen.
Wenn ich den Decoder wieder am Programmiergleis anschließe, funktionieren alle Funktionen wieder ohne Probleme.
Ich habe im Decoder schon die Analog bzw. Motorola Erkennung abgeschaltet, habe in der CS3 schon die Protokolle MM2 und mfx deaktiviert zum Testen, aber egal was ich probiere, der Decoder läuft nur am Programmiergleis zuverlässig.

Hat schon jemand ähnliches beobachtet oder kennt gar eine Lösung?


Grüße,
Chris


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RE: Uhlenbrock 76320 Problem an CS3+

#2 von Instandsetzung , 29.03.2020 03:16

Hallo Chris,

der Vorteil der Uhlenbrock Decoder ist ja, daß die Funktionsausgänge auch ohne Probleme 1 A verpacken. Es kann ja nun sein, daß der Elektromagnet zum Entriegeln zu viel Strom verbraucht, was dem Decoder ja erst mal nichts ausmacht.
Und wenn er am Programmierausgang hängt, so steht ja die Endstufe des Programmierausganges nur für die Drehscheibe zur Verfügung.
Wenn er aber am Gleisausgang hängt, so kann es ja vielleicht sein, daß Du auf Deiner Anlage bereits zu viele Verbraucher stehen hast. Zum Beispiel Wagen mit Innenbeleuchtung verbrauchen ja auch Strom.

Schau doch mal in der CS 3 nach, wie viel Strom im Ruhezustand Deine Anlage zieht, und wie viel Strom gezogen wird, wenn Du den Magneten einschaltest.
Vielleicht ist die CS 3 da ja dann gerade an ihre Belastungsgrenze und der Decoder versagt den Dienst, weil die Spannung einbricht.


Es kann aber vielleicht auch eine ganz andere Bewandtnis haben. Hier im Forum ist schon mal davon berichtet worden, daß zu viele Decoder einer bestimmten Sorte das Digitalsignal derart stören, daß ein problemloser Betrieb nicht mehr möglich ist. Und diese Störungen fabrizieren diese Decoder auch, wenn die Lokomotiven stehen.

Das lässt sich ganz leicht überprüfen. Ziehe einfach den Stecker, an dem Deine Anlage hängt, von der CS 3 ab und stecke an diesen Ausgang den Stecker des Programmiergleises und hänge dann daran die Drehscheibe. Wenn sie dann funktioniert, liegt es wahrscheinlich an Störungen, die von Deiner Anlage kommen.

Bei einem Bekannten trat dieses Problem nämlich auch auf.
Wenn mehr als 20-25 Loks auf seiner Anlage standen, liessen sich Uhlenbrock Decoder nicht mehr vernünftig regeln.

Abhilfe erreichten wir durch Einbau eines Stützkondensators ( Mindestens 35 Volt, 47 mikro Farad ), der jeweils an den Decoderplus und Decoderminus angeschlossen wurde.
Auch wenn der 76320 keine Susi-Buchse hat, so hat er doch zumindestens die Lötpads dafür.
An den beiden äußeren Lötpads liegen Plus und Minus an. Da kann man den Kondensator gut anlöten.

MfG
Oliver


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RE: Uhlenbrock 76320 Problem an CS3+

#3 von Dynaletik , 29.03.2020 07:23

Guten Morgen Oliver und vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Exakt der Vorteil mit den hoch belastbaren Funktionsausgängen hat mich auf den 76320 gebracht. Ich habe mir zuvor nämlich einen mld3 mit dem Magneten gegrillt. Der Magnet zieht wohl um die 500 mA, der mld3 kann aber nur 250.
Ich habe die Drehscheibe nun auch allein an den Gleisanschluss angeschlossen. Also die gesamte Anlage und auch die Datenleitung zu den Boostern komplett abgesteckt. Und dann nur die Drehscheibe wechselnd an den Programmieranchluss und den normalen Anschluss der CS3 angeschlossen.
Das Ergebnis bleibt leider das gleiche. Am Programmieranschluss alles super, am normalen Anschluss läuft nur der Motor, sobald ich Licht einschalte bleibt der Motor kurz darauf stehen. Der Magnet macht keinen Mucks, ich hatte die Helligkeit des Lichtes auf 22 gedimmt, aber selbst wenn ich auf 31, also maximal stelle passiert nichts am normalen Gleisanschluss. Um das Schnarren der Spule durch die Digitalspannung zu verhindern (scheinbar glättet der 76320 die Ausgänge nicht wie ein mld3) hatte ich einen 470 microFarad Kondensator mit 10 Ohm Widerstand eingebaut. Klappt am Programmiergleis auch hervorragend; aber am Hauptgleis tut sich nichts.
Dann habe ich mit dem Multimeter den Ausgang gemessen: Wenn ich am Programmiergleis schalte, kommen dort etwa 18 Volt an in beiden Richtungen, alles wie es soll. Am Hauptgleis bleibt die Spannung 0 Volt. Einen Kurzschluss schließe ich aus, sonst würde ja am Programmiergleis nicht alles laufen?!
Den Tip mit dem Stützkondensator kann ich nochmal testen, ich glaube aber, dass der Decoder und die CS3 ein Kommunikationsproblem haben.
Ich gehe irgendwie davon aus, dass der Decoder auf dem Hauptgleis ein anderes Signal erhält als am Programmiergleis und dieses falsch interpretiert. Ich werde den Decoder mal resetten und mit Motorola statt DCC ansprechen. Vielleicht hilft das ja.

EDIT: Auch mit Motorola Protokoll bleibt es dabei, am Hauptgleis schaltet der Funktionsausgang nicht zuverlässig, am Programmiergleis klappt’s immer auf Anhieb.


Grüße,
Chris


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RE: Uhlenbrock 76320 Problem an CS3+

#4 von Dynaletik , 29.03.2020 09:14

Ich habe das Problem scheinbar gefunden:
Der 10 Ohm Widerstand vor dem Kondensator ist wohl zu klein, der Decoder hat eine Kurzschlusserkennung (CV 60). Wenn ich diese deaktiviere, klappt das schalten auch am Hauptgleis. Scheinbar ist diese am Programmiergleis immer deaktiviert, weshalb der Decoder dort einwandfrei die Spule geschaltet hat.

EDIT: Nach Austauschen des 10 Ohm Widerstandes durch einen 22 Ohm Widerstand klappt es nun, der Magnet summt im Gegensatz zum 10 Ohm Widerstand minimal. Das geht im Motorgeräusch aber sowieso unter und die Kurzschlusserkennung springt nicht an. (Ein 100 Ohm Widerstand lässt den Magneten leider noch deutlich hörbar schnarren.)


Grüße,
Chris


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