RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#1 von A_Haack , 26.12.2015 17:16

Hallo,

als ich vor 2 Jahren wieder mit dem Thema Modellbahn begonnen habe schwirrte mir schon eine ganze weile das Thema Schmalspur/Feldbahn im Kopf herum. Da ich auch nicht besonders viel Platz habe, kommt mir das auch entgegen.

Dann hatte ich mir auch überlegt eine Lok selbst zu bauen, aber dazu später mehr.

In diesem Jahr habe ich mich nach fertigen oder Bausätzen für Feldbahnloks umgesehen.
Dabei bin ich auf die folgenden drei Hersteller gestoßen.


Minitrains:

Die Firma Minitrains hat keine ZL105 im Programm, die Gmeinder Loks sind aus Kunststoff.
Leider steht bei ihr der Motor sichtbar im Führerhaus.
Mit etwas Aufwand zu digitalisieren.

Hapo:

Die Firma Hapo hat zwei ZL105 in H0e im Programm, eine mit geschlossenen Führerhaus und die andere offen.
Da ich mich für die offene Variante interessiere, kommt wenn nur diese in Betracht.
Als ich mir das Bild auf auf der Webseite angesehen habe, habe ich mich gewundert.
Es kann sich bei der offenen Variante eigentlich nicht um eine ZL105 handeln, da diese nur eine Motorabdeckung hat.
Sie sieht eher wie eine ZL114 aus.
Für mich sind bei dem Preis zu viele Details nicht stimmig:
- ZL105 eher eine ZL114
- die Radlager passen nicht, sie sehen blechern(flach) aus
- Federpakete an den Radlagern fehlen (bei der 750mm Version außen)
- Kühlergrill paßt nicht
- Bremshebel auf der falschen Seite
- Prägung auf der Motorabdeckung spiegelverkehrt

Panier/Carocar:

Panier hat keine ZL105, dafür aber eine ZL114 die auch wie eine aussieht. Die Detaillierung ist wesentlich besser als bei Hapo.
Scheinbar stimmen aber die Proportionen nicht ganz. Sie sieht zu breit und flach aus.
Angegeben ist die Breite im Modell mit 15.5mm was bei der 750mm Variante im Original entsprechen 1240mm müßten,
im Modell (H0e) müßten das dann nur 14.25mm sein, aber auch nur wenn die Federpakete auch außen liegen würden.
Dadurch sieht sie irgendwie aus, als ob sie in die breite gezogen wurde.
Immerhin kann sie Digitalisiert werden.
Wenn ich mich richtig erinnere war der Preis vor einigen Tagen auch noch wesentlich geringer.

Sollte es noch andere Hersteller geben, wäre ich über jeden hinweise dankbar.


Da mir alle drei Möglichkeiten nicht so besonders gefallen werde ich bei meinem Entschluß
"Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau" bleiben.

Schließlich ist der Weg das Ziel und warum sollte man immer den einfachsten und leichtesten Weg gehen.

Viele Grüße
Andreas


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#2 von A_Haack , 26.12.2015 17:25

Hallo,

hier ist nun der eine Beschreibung meiner ersten Versuche von vor zwei Jahren ein Fahrgestell zu bauen.

Angefangen habe ich, indem ich tagelang mit Autocad mögliche Getriebe Anordnungen probiert (gezeichnet) habe,
als ich dann eine Kombination gefunden hatte, die mir gefallen hat habe ich die nötigen Bauteile
wie Motor, Zahnräder Radsätze bestellt.

Als ich die Teile hatte, aber ich begonnen das Fahrgestell mit Solidworks als 3D Model zu erstellen.



Nachdem die Zeichnungen fertig waren ging es ans Bauen. Wie sich nach einem ersten Test des Getriebes zeigte,
habe ich die Achsabstände nicht groß genug gemacht.
Also auf ein neues. Jetzt paßten die Abstände und das Getriebe lief leichtgängig.

Ich habe dann Fahrgestellblock geteilt und beide Hälften weiter bearbeitet. Wie es kommen mußte ist mir mit einem Knall die zweite hälfte des Fahrgestelle aus der Fräse um die Ohren geflogen.
Da hatte ich die Zustellung des Fräsers wohl etwas zu groß gewählt. Das Teil war komplett verbogen.

Also alle guten dinge sind drei. Diesmal hat alles funktioniert.

Hier die 3 Versuche:



Nach ersten Testfahrten stellte sich heraus, das die Anordnung der Stromabnehmer nicht besonders gut ist.
Sie liegen auf der Innenseite der Räder, wobei der Federweg viel zu gering ist.
Entweder ich habe keinen Kontakt oder die Räder werden blockiert.
Der nächste Konstruktionsmangel ist das ich die Radachsen in Bohrungen gelagert habe,
dadurch ist ein Demontage des Fahrgestells nur möglich wenn man die Räder vorher abzieht.

Hier ist das Ergebnis:





Aufgrund der Mängel am Fahrgestell Konstruiere ich es nun ganz neu, damit auch ein Digitaldecoder eingebaut werden kann.
Aber dazu später mehr.

Viele Grüße
Andreas


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#3 von derOlli , 26.12.2015 19:48

Hallo Andreas,

die Lok ist ja wirklich winzig.
Hat der Motor keine Schwungmasse? Ich vermute mal du hast kein Platz dafür. Das würde die Fahreigenschaften auf jeden Fall verbessern.
Hast du mal ein Bild wie die Lok später aussehen soll?


Gruß von Olli


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#4 von A_Haack , 26.12.2015 20:34

Hallo Olli,

Du vermutest richtig, der Motor bei der Version von vor zwei Jahren hatte keine Schwungmasse.
Die ZL 105 wird eine, wenn auch kleine, Schwungmasse haben.

Ein Bild von einer ZL 105 kann ich leider nicht einstellen, da ich kein selbst gemachtes Bild habe an dem ich auch die Rechte habe.
Du findest aber mit Googles Hilfe sehr leicht welche.

http://www.google.de/?q=jung+zl+105+bilder

Damit geht es leichter.

Ich arbeite aber an einer Zeichnung, die ich hier dann zeigen kann, z.Zt. ist sie noch nicht detailliert genug.

Viele Grüße
Andreas


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#5 von hanulleff , 27.12.2015 12:15

Moin Andreas,
Deine Steine habe ich schon bewundert und jetzt bin ich gespannt auf die Eigenbaulok.
Die Hapo-Loks habe ich mir auch schon mal angesehen. Ich suche noch (nicht besonders dringend) O&K-Loks aus der Zeit vor 1948, die es dort auch nicht gibt. Insgesamt kamen mir die Hapo-Loks (1:87) eigentlich zu groß vor, vor allem im Vergleich mit denen von Busch. Ich habe allerdings keine Original-Maße zum echten Vergleich.
Meinst Du, Deine (noch kommende) Zeichnung könnte man auch für HOf anpassen? Der Maßstab ist ja derselbe, die Spurweite sollte kein Problem sein.
Jedenfalls freue ich mich schon auf die weitere Entwicklung dieses Threads.
Frohes Basteln,
Reiner


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#6 von A_Haack , 27.12.2015 15:51

Hallo Reiner,

die ZL105 wurde im Original in den Spurweiten 600-1000mm gebaut und das alles auf dem selben Rahmen.
Der unterschied dabei besteht darin ob die Radlager mit den Federpaketen sich innerhalb oder außerhalb des Rahmens befinden.
Damit ändert sich die dann Gesamtbreite von 1020 auf 1270mm.
Dies ist auch das Maß das ich nicht einhalten kann, da die Räder dafür zu breit sind.

Im Modell wird die Lok ohne Radlager 12.8mm breit, Im Maßstab dürften es aber nur 11.73mm sein.

Das Fahrgestell kann auch für H0f benutzt werden, dazu muß es nur im Bereich der Räder etwas schmäler werden.

Viele Grüße
Andreas


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#7 von A_Haack , 27.12.2015 16:02

Hallo,

hier ist nun eine einfache Zeichnung von der Seitenansicht der ZL 105. Bei dieser fehlen noch die ganzen Details.
Da ich die Zeichnung als Grundlage fürs 3d Design habe, werde ich diese Bild von Zeit zu Zeit aktualisieren.



Hier ist noch ein Bild der ZL 105 in 3d zu sehen. Einige Teile sind dabei transparent dargestellt.



Auch dieses Bild werde ich von Zeit zu Zeit aktualisieren.



Viele Grüße
Andreas


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#8 von derOlli , 27.12.2015 16:14

Hallo Andreas,

das sieht doch schon mal gut aus
Kommt der Decoder dann unter der Fahrerkabine :


Gruß von Olli


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#9 von GMWE , 27.12.2015 17:31

Hallo Andreas,

da Du zu entscheidenden Details nichts sagts:
Mir erscheint das Untersetzungsverhältnis für eine Feldbahnlok zu hoch. Bei einer Nenndrehzahl des Motors von ca. 12000 U/min.
würden sich bei der jetzigen Ausführung die Laufachsen etwa 320 U/min drehen. Ich kenne jetzt den Laufraddurchmesser nicht,
aber das Lökchen würde damit viel zu schnell sein und ein dauerndes Runterregeln mit Hilfe des Decoders tut dem Motor nicht gut.
Eine geplante Dreipunktlagerung wäre zur sicheren Stromabnahme bei so einem kleinen Zweiachser notwendig. Dazu könnte man die
Laufräder in zwei getrennten Lagerblöcken montieren, von denen einer mit dem kompakten Gehäuse verbunden ist.

Viel Spaß noch bei der weiteren Konstruktion!

Peter


Schmalspur1


 
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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#10 von nortim , 27.12.2015 18:10

Hallo Andreas,

mit Interesse verfolge ich Deinen Bericht.
Peter muß ich bedingt zustimmen.
Vielleicht kannst Du ja noch einen Satz zur Untersetzung schreiben.
Bei meiner Ns2 in Spur 0 hab ich ca. 170 U/min am Abtrieb erreicht.
Das ist o.k. , noch langsamer wäre natürlich besser.
Welchen Motor verwendest Du, das interessiert mich sehr?
Ein 1016 ist es wohl nicht? (Den kenn ich nur in "silbrig")

VG
Norman




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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#11 von A_Haack , 27.12.2015 18:17

Hallo Peter,

da Du schon Details haben möchtest kann ich sie Dir auch jetzt schon geben, eigentlich wollte ich dies erst machen wenn ich die einzelnen Komponenten beschreibe.

Zitat von GMWE
Mir erscheint das Untersetzungsverhältnis für eine Feldbahnlok zu hoch.



Ich glaube eher, Du meinst eher zu gering.

Hier nun die Daten in kurzer Auflistung:

Raddurchmesser 5.6mm
Nenndrehzahl 5410 min-1
Untersetzung 39:1

Das müßte eine Geschwindigkeit von etwa 12km/h ergeben.
Die ZL105 kann lt. Beschreibung 4.1 oder 8.2 km/h fahren, was nicht soweit weg ist.

Für eine höher Untersetzung hätte ich eine weitere Getriebestufe einbauen müssen,
was wegen dem geringen Platzangebotes doch eher schwierig ist.

Viele Grüße
Andreas


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#12 von A_Haack , 27.12.2015 18:22

Hallo Norman,

der Motor ist ein Maxon 347727.
Die anderen Angaben hatte ich gerade schon Peter geschrieben.

Viele Grüße
Andreas


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#13 von nortim , 28.12.2015 07:25

Hallo Andreas,
dank Dir für die Info.
Der Motor müsste dann ja ca. D=8mm und L=16mm sein, also ein wenig dünner als der Faulhaber 1016.
Damit wohl der kleinste 12 Volt taugliche am Markt, oder???
Du schreibst von einer Nenndrehzahl von 5410 U/min, das ist dann ja aber nur bei ca. 4Volt oder?
Weil das Datenblatt sagt um die 15000.
Aber sollte schon reichen, für ein ausgewogenes Fahrverhalten.

VG
Norman




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#14 von A_Haack , 28.12.2015 19:30

Hallo Norman,

ja der Motor hat einen Durchmesser von 8mm und eine Länge von 16mm.

Ob es der kleinste 12V Motor ist, kann ich nicht sagen.

Die Nenndrehzahl ist bei 12V und dem Nennmoment angegeben.

Viele Grüße
Andreas


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#15 von A_Haack , 29.12.2015 21:58

Hallo,

so nun will ich endlich anfangen etwas zu fräsen. Ich werde mit dem Fahrgestell beginnen.

Das größte Problem dabei war es das richtige Material zu finden, die Gründe dafür sollten klar sein:
Gewicht

Das Fahrgestell samt Motor, das ich vor 2 Jahren gebaut habe wiegt gerade mal 17.5g, das ist entscheidend zu wenig.

Auf der suche nach einem Material, habe ich mir möglichst schwere Materialien ausgesucht.

Leider ist abgereichertes Uran aus verständlichen Gründen entfallen,
obwohl in feinster Pulverform hätte man es überall rein stopfen könne.
Scherz beiseite.
Auf Uran bin auch nur gekommen, da es früher bei großen Passagierflugzeugen als Ausgleichsgewichte zum Einsatz kamen.

Dies wurde aber schon in 80er Jahren durch Wolfram ersetzt, was wiederum schon Interessanter wurde.
Aber Wolfram ist nicht so leicht zu bearbeiten.
Eine Überlegung war auch Gold, was eine fast genauso hohe Dichte wie Wolfram hat.
Aber der Preis wäre doch etwas hoch, dafür wäre es aber einfacher zu bearbeiten.

Da die 3D Drucktechnik immer weiter voranschreitet und dabei auch Metalle gesintert werden,
habe ich geschaut ob nicht Wolfram gesintert werden kann.
Dabei bin ich auf Wolframkupfer gestoßen (WCu), dieses gibt es in verschiedenen Zusammensetzungen und hat dabei eine Dichte von 14.3-15.5g/cm³.
Ich habe sogar eine Quelle für Vierkantstangen gefunden bei der es auch kleine mengen davon gibt.

Was mir dann auch aufgefallen ist, das ich schon vor 30 Jahren wohl mit WCu gearbeitet haben muß.
Währen meiner Ausbildung habe ich im Prüffeld einer großen Elektrofirma gearbeitet, wo ich an SF6 gefüllte Hochspannung Schaltern zu tun hatte und dort die Kontakte wechseln durfte die aus einem sauschweren Kupfer bestanden.
Die habe ich dann immer nach dem Testbetrieb zum Schrott gebracht. Toll,
für 20Pfennig pro Kilo hätte ich mir davon was Kaufen können.

Durch Zufall habe ich letzte Woche eine Bericht, in einem anderen Forum gesehen wo jemand genauso ein Fahrgestell aus WCu baut.

Da aber WCu nur mit VHM Werkzeugen bearbeitet werden kann, werde ich wohl doch darauf verzichten,
da ich auch plane Gewinde mit M1 und M1.2 zu scheiden, was schon in Messing nicht ohne ist.

Eine Lösung ist mir noch eingefallen ist, da ich viel mit VHM Fräsern/Bohrern für Leiterplatten zu tun habe,
kam mir die Idee die Schäfte zu verwenden.
Daraufhin habe ich geplant, an allen mögliche Stellen das Messing auf 3.2mm aufzubohren und dort dann VHM Stifte einzukleben.
Die steigern das Gewicht an den Stellen dann um ca. 10g/cm³.

Hier ist nun das Ausgangsmaterial für das Fahrgestell aus Ms58. Nach dem absägen von der Stange habe ich es noch Thermisch entspannt,
damit es sich später nicht so leicht bei der Bearbeitung verzieht.



Der Block wiegt jetzt 41.4g, was ein schönes Gewicht für die Lok wäre, lt. 3D CAD Programm wird davon aber wieder 3/4 entfernt.

Viele Grüße
Andreas


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#16 von A_Haack , 30.12.2015 18:59

Hallo,

heute habe ich begonnen das erste Teil (Fahrgestell/Rahmen) für die ZL105 zu fräsen.

Von dem Ausgangsmaterial mit einen Gewicht von 41.4g, sind nach dem ersten Arbeitsschritt,
nur 17.6g übriggeblieben.



Nachdem ich noch die Einbuchtungen für die Räder gefräst habe waren es sogar nur noch 11.3g.



Bevor ich nun mit den Radlagern beginne, habe ich mir noch einmal Gedanken gemacht
ob ich die Achsen direkt im Messing lagere oder doch besser Bronze Lager anfertige.
Da ich heute noch Ersatz für die Wellen bekommen habe, diese lagen bei der ersten Lieferung leider oberhalb der Toleranz.
Habe ich mir ein kleines Testlager angefertigt, um zusehen ob es was bringt.



Vor dem weiteren fräsen muß ich das jetzt mal testen und mich dann entscheiden.

Was mir auch leider erst jetzt aufgefallen ist, man ist die Lok sch... klein, was habe ich mir da vorgenommen.
Am Computer sah das alles noch so GROß aus.


Viele Grüße
Andreas


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#17 von GMWE , 31.12.2015 09:41

Hallo Andreas,

einerseits besteht bei deiner "Learning by Doing"- Bauweise ständig die Gefahr, das angearbeitete
Modell in die Tonne treten zu müssen, andererseits ist es wahrscheinlich die beste Methode, sich
praktische Erfahrungen im Triebfahrzeugbau anzueignen. Mal sehen, wie Du das Modell weiter entwickelst.
Ich werde deine Baufortschritte beobachten!

Gruß, Peter


Schmalspur1


 
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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#18 von nortim , 31.12.2015 10:35

Hallo Andreas,

lass Dich von der "Kleinheit" der Teile nicht abschrecken.
Ich habe meine Ns2 viewtopic.php?f=50&t=124174
genauso gebaut, wie von Peter beschrieben.
Da ich des CAD nicht mächtig bin (leider), habe ich mir alles aufgemalt und munter drauflos gefräst...
Dabei mußte ich die Erfahrung machen, daß sich z.B. Wellenabstände bei Zahnrädern, wunderbar theoretisch ermitteln lassen.
Aber die Praxis sieht, auch ob der Toleranzen meiner Spielzeugfräse, oft ganz anders aus.
Daher habe ich alles durch (ich liebe diese Wortschöpfung ) Sukzessive Approximation auf´s rechte Maß gebracht.
Die meisten Teile haben aber auf Anhieb gepasst. Daher finde ich die Variante "learning by doing" gar nicht so schlecht, zumindest
für Einzelanfertigungen. Und wenn man, so wie ich, ausbildungs- und berufsmäßig so überhaupt nichts mit Fräsen, Drehen, Feilen ... am Hut hat,
dann ist die Freude wenns läuft, natürlich um so größer.

VG
Norman




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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#19 von A_Haack , 02.01.2016 15:24

Hallo Peter

ich wünsche Dir ein gutes und gesundes neues Jahr.

Das mit dem "Learning by Doing" ist so eine Sache.
Vieles teste ich auch schon im CAD Programm und verwerfe es dann wieder.
Da sieht man schon einiges was man dann sich sparen kann zu bauen.

Wenn wirklich mal ein Teil Müll ist, dann ist es halt so.
Ein kleines Stück Messing kostet auch nicht die Welt.

Bei den teureren Teilen wie Motor, Decoder und Zahnrädern sollte es aber passen.

Viele Grüße
Andreas


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#20 von A_Haack , 02.01.2016 15:40

Hallo Norman,

ich wünsche Dir ein gutes und gesundes neues Jahr.

Ich habe mir Deinen Thread über Deine Ns2 angesehen.
Einfach toll geworden!

Welchen Durchmesser haben Deine Wellen/Kugellager?

Hast Du zufällig bei Deinem Besuch beim Feldbahnmuseum Herrenleite Fotos von der ZL 105 gemacht?
Sie sollen ja noch eine der wenigen existierenden ZL105 haben.

Die Berechnung der Wellenabstände ist nicht das Problem, nur man(ich) sollte sich dann auch beim Bohren/Fräsen daran halten.

Die Sukzessive Approximation kenne ich nur aus dem Bereich der Elektronik (Meßverfahren bei Analog/Digitalwandlern).
Aber es paßt ja auch hier, allerdings sollten nicht so viele Schritte nötig sein, um zum Ergebnis zu kommen.

In meiner Ausbildung im letzten Jahrhundert , habe ich doch einiges über Metallbearbeitung gelernt, auch wenn es nur Feilen, Bohren und Drehen usw. war.
Leider haben ich dort nicht fräsen gelernt.
Dafür habe ich mir von den ersten "Ausbildungsvergütungen" schon damals meine erste kleine Dreh/Fräsmaschine gekauft.

Ein Einzelstück soll es ja nicht werden, sondern insgesamt 3 kleine Loks.
Nächste Woche werde ich mir Erstmal den Motor und noch einige Zahnräder bestellen, da mit es weitergehen kann


Viele Grüße
Andreas


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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#21 von nortim , 02.01.2016 17:25

Hallo Andreas,

habe grade nochmal meine Rohdaten durchforstet.
Leider habe ich keine Bilder von der Jung.

http://www.feldbahnmuseum-herrenleite.de/

Hier gibt es ein Bild, unter "Sammlung", dann "Lokliste", dort Nummer 27.

Meine Kugellager haben D(a)=5mm, D(i)=2mm und Breite=2,3mm und sind geschlossen (wichtig wegen Schmutz)
Aus diesem Grund mußte ich auch M=0.4 nehmen. Habe keine Zahnräder/Schnecken mit M 0.3 und 2mm Bohrung gefunden.
Die Kugellager hatte ich in der Bucht geschossen. Bei GHW-Hüttel sind sie aber billiger (da kauf ich auch meist meine Zahnräder, superschneller
Versand!!!)
Von mikroantriebe.de (Achtung Firma sitzt aber in Polen, gibt da geteilte Meinungen hinsichtlich (Liefer)service - ich hatte nie Probleme)
gibt es auch noch kleinere Kugellager. Habe welche daliegen, mit D(a)=3mm, D(i)=1mm, Breite=1mm.

Die sukzessive Approximation kenne ich noch als Iterationsverfahren aus Matheunterricht (kotz, spei, würg...)

Viele Grüße
Norman




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#22 von A_Haack , 02.01.2016 17:50

Hallo Norman,


Zitat von nortim
http://www.feldbahnmuseum-herrenleite.de/



die Seite kenne ich schon. Als ich mit den Planungen letzten Oktober angefangen habe, hatten ich diese schon entdeckt.
Sie hatten leider schon zu, sonst wäre ich schon längst mal hingefahren. So weit ist der Weg von Berlin nicht.

In Berlin soll es auch eine ZL105 im Technik Museum geben, dazu habe ich aber noch keinen weiteren Infos.

Meine Zahnräder und Schnecken werden alles M0.2 sein. In Polen hatte ich schon vor 2 Jahren bestellt und war zufrieden.
Allerdings haben sie meine Email vom Dezember nicht beantwortet. Ok, sie war in deutsch.

Kugellager habe ich auch schon mal in der Bucht gekauft, bis ich gesehen habe, das der Laden hier in Berlin/Spandau ist.

Für die ZL105 werde ich es mit Bronzelagern für die Schneckenwelle und die Radachsenlager probieren.

Du hast ja bei Deiner Ns2 das Fahrgestell geteilt, um Unebenheiten auszugleichen.
Ich probiere mal die Radachsenlager in einem Schlitz (~+/-0.2mm)beweglich zu machen und zu Federn(durch Stromabnehmer).
Der Federweg ist ja im Original auch nicht besonders groß.

Vielleicht klappt es ja.

Viele Grüße
Andreas


Hier gehts zu meinem Steinfluch:
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A_Haack
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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#23 von nortim , 02.01.2016 18:06

Hallo Andreas,

in Sachen Beweglichkeit des Fahrwerkes, wäre die Lösung von Joachim sicher auch eine Option.

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Aber er baut halt in einer ganz anderen Liga...

Grade noch gefunden!!!
Die Schlanstedter haben ne Jung

http://www.feldbahn-schlanstedt.de/fahrzeuge_3.html

Von Berlin ist das ja nicht so weit.
Ich war im Oktober mal dort. (leider war da kein Fahrtag, daher keine Lok-Bilder)

Was mir noch einfällt. Am 30/31.01.2016 ist wieder, das schon legendäre Winterfest der Modellbahn im Kulturhaus "Sonne" in Schkeuditz!!!

http://www.ig-modellbahn-schkeuditz.de/


Gerd aus dem Nachbarforum baut ja ne Ns1 in H0 und wird auch da sein. Wenn Du es einrichten kannst, komm vorbei.
Bin die letzten Jahre immer dort gewesen, war immer toll.

VG
Norman




eine Feldbahn in Spur Null entsteht hier:
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=50&t=124174

Wo die Hasen Hosen haßen und die Hosen Husen haßen, ja
do bie iech dorham!


www.bimmlbahner.de


 
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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#24 von A_Haack , 02.01.2016 18:21

Hallo Norman,

die Kunstwerke von Joachim kenne ich schon. Von Ihm habe ich mich auch wegen der Radlager inspirieren lassen.

Zitat von nortim
Grade noch gefunden!!!
Die Schlanstedter haben ne Jung

http://www.feldbahn-schlanstedt.de/fahrzeuge_3.html



die kenne ich auch schon. War leider auch schon zu spät letztes Jahr

Das mit Schkeuditz hört sich nicht schlecht am, mal sehen ob es was wird.

Zitat von nortim
Gerd aus dem Nachbarforum baut ja ne Ns1 in H0 und wird auch da sein. Wenn Du es einrichten kannst, komm vorbei.
Bin die letzten Jahre immer dort gewesen, war immer toll.



Die habe ich ebenfalls schon gefunden.

Ich habe mehrere Tage das Internet nach Bilder und Quellen zur ZL105 abgegrast.


Wie warst Du mit der Qualität von Shapeways bei Deiner Ns2 zufrieden?


Viele Grüße
Andreas


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A_Haack
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RE: Feldbahnlok ZL 105 von Jung - im Eigenbau

#25 von nortim , 02.01.2016 18:33

Andreas,

http://www.entlang-der-gleise.de/Feldbah...dbahn-jung.html

hier noch paar Bilder, aber kennst Du bestimmt schon?

Zitat
Wie warst Du mit der Qualität von Shapeways bei Deiner Ns2 zufrieden?



Hatte FUD bestellt (extreme Detail gabs da noch nicht).
Die Qualität ist grausam, möchte nicht wissen, wie das Teil in "strong and flexible" ausgesehen hätte...
Ohne tagelange Schleiforgien kann man das Teil in die Tonne treten.
Ich würde sowas nie wieder bestellen.

VG
Norman




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