[Hilfsheizer]

Hallo in die Runde,

ich lese seit einiger Zeit mit und stelle jetzt mal meine erste Frage ins Forum - in der großen Hoffnung, dabei nicht gleich anfängermäßig einen Haufen Regeln zu verletzen....

Ich baue derzeit eine An-der-Wand-lang-Anlage aus drei Segmenten, auf der neben Normalspur- auch ein kleinerer Schmalspurbetrieb stattfinden soll. Die grobe Streckenplanung ist abgeschlossen, betrieblich möchte ich, dass die Schmalspur/Feldbahn sowohl der "großen" Spur zuliefert (mit dann interessanten Umladevorgängen) als auch unabhängig davon "eigenständig" Punktverkehr auf ihrem (kleinen) Netz machen kann.

Bezüglich des möglichen/glaubwürdigen Fahrzeugeinsatzes habe ich eine Frage, die damit zusammenhängt, dass ich aus "Jugendzeiten" noch ein bisschen Rollmaterial habe, dass ich gern wieder einsetzen würde. Allerdings sind sowohl Feldbahnloren (Kipploren, Langholz etc.) als auch Schmalspurfahrzeuge darunter. Sind Euch Vorbilder bekannt, bei denen auf gleicher (Teil-) Strecke beide Fahrzeugarten nebeneinander verkehrten? Wie sieht es da z.B. mit den sog. Waldbahnen aus?
Wäre es denkbar, dass die etwas größeren Schmalspurgüterwagen zwischen Bahnhöfen und Anschließern verkehren, während eine Beladung an freier Strecke z.B. mit land-/forstwirtschaftlcihen Gütern - wegen der dann wesentlich niedrigeren Beladehöhen - auf Loren stattfand?

Ein Nebeneinander von 2 getrennten Strecken würde am Platz scheitern.

Bin für jeden Hinweis dankbar...
Euer Hilfsheizer

[Lanz-Franz]

Hallo Hilfsheizer.

in der Schmalspurecke.
Grobe Streckenplanung bedeutet noch nicht abgeschlossen?
Dann solltest du unter Anlagenplanung einen Trööt eröffnen. Dort könntest du dich mit anderen austauschen.
Unabhängig davon auch einen derzeitigen Gleisplan hier in diesem Trööt einstellen. Dann kann man sich schon besser ein Bild von deinen Vorstellungen machen.
Zu Fahrzeugen und Betriebsablauf kann ich nichts Konkretes beitragen.

Alles Gute, Werner

[Hilfsheizer]

Hallo Werner,

danke für Deine Anregung . Ja, ich will mal sehen, ob ich den Plan einstelle. Grob abgeschlossen sollte heißen, dass ich den Plan mit einer Software erstellt habe und nun gespannt bin, wie sich das im Original umsetzen lässt. Beim Normalspurteil mit Bettungsmaterial war das kein Problem, aber im HOe-Bereich kommen ja auch noch Flexgleise hinzu.

Vielleicht findet sich ja jemand, der mir beim Waggoneinsatz weiterhilft.

Danke nochmals,
Hilfsheizer

[Cargolino]

Hallo Hilfsheizer,

Die von Dir gesuchte Konstellation Feldbahn und Schmalspurwagen ist schon selten. Dazu fällt mir nur der 750mm Inselbetrieb der Nassauischen Kleinbahn in Braubach vom Rheinhafen zur Bleihütte ein. Allerdings war der Schmalspurverkehr auf 1000 mm unterwegs. In Braubach lag deshalb Dreischienengleis 750/1000mm.
Bei Waldbahnen ist die Kombi Loren und Personenwagen sicher vorbildgerecht.

Gruß Kai-Nils

[md95129]

Die MPSB (Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn) hatte viele Anschlussgleise zu landwirtschaftlichen Betrieben. So viel ich weiss, besass sie auch Kipploren und Langholzwagen. Spurweite war 600mm. Da koenntest Du fuendig werden. Leider ist ein Teil meiner Bibliothek 8000km weit entfernt, sonst koennte ich nach Beispielen suchen.
Regards

[Bertyk]

Moin Hilfsheizer,

nun möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben. Bitte überleg Dir noch einmal genau, ab Du wirklich am Berg über der Kehrschleife einen Steinbruch und nahebei auch noch einen Torfstich anlegen willst. Beides passt nämlich schon aus geologischen Gründen kaum zueinander. Torf entsteht in einem feuchten bis nassen Umfeld, der Untergrund dort ist sehr weich. Die Feldbahn bedient sich bestimmter Hilfsmittel, um im weichen Boden nicht einzusinken. Gäbe es in unmittelbarer Nähe größere Felswände - die sind nun mal für einen Steinbruch Grundvorausetzung - so würde das schwere Gestein unweigerlich im morastigen Grund versicken - und nichts wärs mit dem Steinbruch. Ich kenne selbst etliche Torfstiche aus eigener Erfahrung. Und dort gibt es weit und breit keine so großen Felsen, die einen Steinbruch auch nur annährend zuließen.
Im Übrigen: Weniger ist bei der Moba oft mehr...

Viel Spaß bei der weiteren Entwicklung Deines Projekts!

[Hilfsheizer]

Hallo Kai-Nils und Henner,

Sorry erst mal für meine späte reaktion, aber ich hab nur wenig Zeit fürs Hobby.
Ich danke Euch ganz herzlich für Eure Anmerkungen und vor allem die konkreten Hinweise auf mögliche Vorbilder. Ich werde die gegebenen Hinweise mal weiterverfolgen, wenn ich Zeit finde. Zugegeben ist es ja eine sehr eigentümliche Zusammenstellung...

@Kai-Nils: An die Waldbahnen hatte ich auch schon gedacht. Wobei ich mir gar nicht ganz sicher bin, wie sich diese eigentlich definieren. Was war das besondere an den gerade diesen Waldbahnen? Wo kann ich mich kundig machen?

@Bertyk: Deinen Beitrag verstehe ich nicht ganz. Es gibt bei mir weder eine Kehrschleife, über der ein Berg entünde noch habe ich etwas von Torf geschrieben.. was meinst Du???

[Bertyk]

Hallo Hilfsheizer,

ich glaube, ich leide an Gedächtnisschwund. Der Kommentar sollte wohl eigentlich in einen anderen Trööt rein. Wahrscheinlich brauche ich nun bald einen Hilfströötleser und -schreiber
😱. Wenn Du einverstanden bist, lösche ich meinen Senf wieder. Tut mit echt leid. Werde wohl langsam alt...
🤔

[Dreispur]

Hallo !
Eine Kombination ist sicher möglich .
Jedoch sollte man wissen was für Rollmaterial du meinst mit HABE EIN BISCHEN VON DA UND DORT ist nicht viel geholfen .
Spur : HOf / HOi
SPUR : N
SPUR : HOe
SPUR :TT
SPUR : M

Im Grunde mußt selber entscheiden ob Vorbild sein soll . Oder DEINE Wünsche befriedigt werden sollen.
Man kann auch ein Dreischienengleis -System verwenden . Da fahren HO/HOe oder HO /HOm ,Solltest diese Spuren haben , auf einen Bahnkörper .


Hier was zum nachzulesen :
HOf oder HOi sind im Maßstab zu HO gefertigt .
Die ideale Ergänzung zur Feldbahn sind die Gebäude von Ziegelei und Torfwerk, die nach Originalvorbildern aus verschiedenen Regionen gestaltet sind (Torfwerk Haidgau in der Nähe von Bad Wurzach in Baden-Württemberg, Ziegelei Erbs in Pegau bei Leipzig). Die Betriebsgebäude der Ziegelei mit Presshaus, Trockenschuppen und Ringofen lassen ebenso einen realistischen Betriebsablauf zu wie das Torfwerk mit Eingangstor, Entladerampe, Ölschuppen und Holzbaracke.
Weiteres :
von Busch
https://www.busch-model.info/modellbau/feldbahn-h0fh0i/

Für eine Einbindung in das Gleis HO / mit HOf müsstest selber basteln . Da könnte man am Kunstoff - Gleis jeweils eine Schwelle rausnehmen .
Allerdings ist zu bedenken das das HOf Gleis von Busch ein Metall in der Schwelle eingearbeitet hat damit der Magnet an der Lok den nötigen Anpressdruck Traktion erreicht .
So ohne weiteres geht es nicht .


AUSSERDEM IST DIE SPANNUNG ZUM MOTOR GEFÄHRLICH : Nennspannung 3 V = Nennstrom max. 70 mA
KÖNNTE BEI ENTGLEISEN ZUM ZERSTÖREN DES MOTORS FÜHREN :

WÜRDE ICH NICHT MACHEN OBWOHL ICH SCHREIBE ; KÖNNTEST JA SELBST AUF DIE IDEE KOMMEN UND NICHT BEDENKEN
ALSO GETRENNT FÜHREN

Hoffe es dient dir , wenn auch nicht alles .

[Hilfsheizer]

Hallo Bertram,

ach was, alles gut. Musst Du nicht löschen, zumal die allgemeinen Anmerkungen wie "weniger ist mehr" ja auch in diesem Bereich mehr als zutreffend sind.

Axel

[HLB]

Hallo Hilfsheizer,

eine solche Kombination verschiedener Verkehre auf einem Gleis ist durchaus vorbildgerecht. Es gibt (bzw. gab) zahllose Beispiele hierfür.
Wie hier zum Teil schon erwähnt:
- Mecklenburg Pommersche Schmalspurbahnen: Neben Personenzügen, PmGs und GmPs und "schweren" Güterzügen befuhren auch landwirtschaftliche Loren zur Erntezeit die Hauptstrecke. Dazu wurden mobile Gleise von der "Hauptstrecke" auf die Felder gelegt. Die landwirtschaftlichen Loren waren zweckentsprechend so leicht und klein gebaut, daß sie mit den "normalen" Fahrzeugen teils nicht kuppelbar waren (unterschiedliche Pufferhöhen usw) oder wegen geringerer Rahmensteifigkeiten nur am Zugschluß eingestellt werden durften.

-Nassauische Kleinbahn AG: Ortsdurchfahrt Braubach vom Rheinhafen zur Silberhütte. Irgendwer hat erzählt, daß seinerzeit sogar meterspurige Dampfloks die 750 mm spurigen Bleiloren zur Hütte gezogen haben.

- Heidelberger Straßenbahn- Heidelberger Zementwerke in Leimen: Die Zementwerke benutzten ein Teilstück der Straßenbahn mit ihrer Feldbahn um Kalksteine von einem Bruch zu ihrem Werk zu transportieren. Dafür legten sie ihre Feldbahn extra in Meterspur an. Feldbahnzüge und Straßenbahn waren m.E. nicht kuppelbar.
Erwähnenswert ist hier natürlich auch der gemeinsame Betrieb der Straßenbahn und der OEG mit Güterzügen und Rollbockverkehr.

- Bei vielen Feldbahnen waren Fahrzeuge, die u. U. sogar den selben Zwecken dienten, oft nicht kompatibel oder kuppelbar. z.B. 1. Generation Holzkastenkipper (durchgehende Rahmenbalken dienen als außenliegende Puffer), 2. Generation kleine Kipploren (Mittelpuffer) 3. Generation große Kipploren ( Raddurchmesser größer, dadurch Rahmen höher = andere Pufferhöhe) , 4. Generation Diema Selbstfahrer (gar keine Kupplungsvorichtung vorhanden). z.B. in Hainstadt benutzten mehrere Ziegeleien gemeinsame Stammstrecken um ihre jeweiligen Gruben zu erreichen.

- Bahnen um Bad Muskau und Weißwasser: Hier wurde für die unterschiedlichsten Zwecke ein Feldbahn/Kleinbahnnetz angelegt. Besuchenswert!

- Feldspurbahnen in Namibia früheres Deutsch-Südwestafrika: Die Hälfte des Netzes von über 1000 km in 600 mm Spur wurde von Feldbahntruppen mit vorhandenem (leichtem) Militärfeldbahnmaterial aufgebaut, die andere Hälfte von der Firma Arthur Koppel für die Otavi Minen und Eisenbahngesellschaft mit schwererem Material. Die beiden Betreiber konnten die Strecken wechselseitig befahren, hatten aber unterschiedliche Pufferhöhen.

- In USA gibt/gab es ein Bergbaugebiet, das durch verschiedene Gesellschaften erschlossen wurde. Der einzige wirtschaftliche Zugang war durch eine Schlucht möglich, in der nur ein Gleis Platz hatte. Nach einigem Hin und Her einigten sich die Gesellschaften dieses Gleis gemeinsam anzulegen, zu unterhalten und wechselseitig zu benutzen.

- großes Vorbild DBAG und Privatbahnen: ICE, S-Bahn, Erzzüge, Nahverkehrstriebwagen, "normale" Schienenfahrzeuge, SKL benutzen oft die gleichen Gleise, sind aber oft nicht so ohne weiteres oder gar nicht kompatibel.

Viel Spaß mit der Bahn

[Rolf]

So weit mir bekannt ist, gab es bei der Rügenschen Kleinbahn auch Loren für den Kreidetransport von der Grube zur Verladung in einem Hafen. Die haben meines Wissens auch einen Teil der 750mm-Schmalspurstrecke genutzt. Allerdings bin ich nicht sicher, ob das als "Feldbahn" zählt. Aber immerhin waren es Loren auf einer normalen Schmalspurstrecke.

Viele Grüße
Rolf

[felixS]

Hallo

Wenn man etwas weiter in die Welt schaut gibt's das auch. Ich war 2008 in Indonesien Zuckerrohrbahnen verewigen.

Zum Beispiel in Asembagus Zuckerfabrik, hatte da noch nebst Zuckerrohrloren und Zuckertransport mit Güterwagen. Meist gab es auf diesen Plantagenbahnen auch Personentransporte, allerdings meist nur für die bleichen Leute. Aber das ist ein Thema das ich hier nicht diskutieren will.

Hier der Güterzug mit Diesellok überholt unseren Dampfbespannten Loren Zug.
https://www.youtube.com/watch?v=5M-PM0gzC7g

Und auf meiner H0e Anlage wird Ton in Loren Transportiert.

Felix