[Bertyk]

Moin Ihr Schmalspur- und Feldbahnstummis!

Hat jemand von Euch schon generelle Erfahrungen mit den Weichen des H0e-Gleises von Minitrains gemacht? Überlege z.B., ob man die Dinger ggf. auch einfach auffahren kann, evtl. nachdem man die Feder entfernt hat?

[Jandrosch]

Hallo Bertram,
selber habe ich die Weichen von Minitrains noch nicht verbaut (baue derzeit eigene Weichenexemplare).
Habe aber mal auf die Internetseite von MiniTrains Zubehör geschaut und mir das Bild respektive die Stromversorgung der Weichenzungen angeschaut. Da bin ich mir nicht sicher, ob es mit dem "Auffahren" klappt.
Schau mal selber (runterscrollen) - aber vielleicht hast Du ja auch schon eine Weiche von denen in der Hand.

[Bertyk]

Danke Jandrosch!

Seit ein paar Wochen habe ich 4 Weichen da. Nun überlege ich, meine H0e-Anlage „Alte Kiesgrube“, die seit Jahren irgendwo im Anlagenforum herumgeistert, noch mal neu zu aufzubauen. Damals hatte ich Roco-Feldbahngleis und -Weichen verwendet. Speziell mit den Weichen hatte ich aber von Anfang an Probleme. Deshalb will ich beim Neubau die Weichen von Minitrains und evtl. H0e-Flexgleis von Tillig verwenden:
- Minitrains-Weichen, weil sie einen sehr steilen Abzweigwinkel haben und einen stabilen Eindruck machen (Code 83, vermutlich Peco-Produktion)
- Tillig-Gleis (Code 83), weil hier noch ein paar Meter herumliegen.

Ich werde in den nächsten Tagen mal testen, ob sie sich auffahren lassen. Da könnte ich mir ggf. die Weichenantriebe sparen.Mein Nachbar praktiziert das erfolgreich bei seiner großen TT-Anlage.

[Bauzugfahrer Andreas]

Moin Bertram,

ja, ich habe einige dieser Weichen hier liegen und habe auch einige Versuche damit angestellt.

Die Weichenzungen haben eine kleine Schnipp-Schnapp Feder. Ähnlich der Peco Weichen. Wenn du die entfernst, dann kannst du sie auffahren. Aber sie haben dann keine stabile Endlage, was das befahren von der Spitze her schwierig macht.

Die Stromversorgung der Weichenzungen erfolgt durch das Anpressen an die Außenschiene. Das das nicht 100% funktioniert ist klar - spätestens wenn die Gleise "einrostet" wurden.
Abhilfe bringt das Anlöten einer dünnen Litze, die Stromversorgung kann/muss dann durch den 1-poligen Umschalter erfolgen. Das Herzstück ist ja aus Kunststoff und daher brauchst du die nicht polarisieren.

Zum Stellen der Weichen verwende ich den Weichenantrieb MTB - MP 1. Drei Millimeter Stellweg reichen aus. Aber nimm einen dünneren Draht als den der beiliegt.

auf einem Testkreis kam es immer mal wieder zu Entgleisungen, die nicht reproduzierbar waren. (1 von 10....1 von 25...1 von....) Vor allem bei Fahrten im graden Gleis von der Spitze her.
Nach etlichen Versuchen habe ich rausgefunden, das die Radlenker nicht wirklich lenken. Der Abstand zur Außenschiene ist zu groß. Wenn der Zug etwas ruckelt kann es vorkommen, das die kleinen Loren sich schräg stellen und dann mit dem Spurkranz auf das Herzstück auflaufen. Und entgleisen...
Im Bogen kann es bei gezogenen Zügen nicht passieren, da die Loren vom Herzstück weggezogen werden - zur Kurveninnenseite hin...

Wenn der Radlenker vorsichtig abgehebelt wird und mit etwas weniger Abstand wieder angeklebt wird - so das der Radlenker ein Ausbrechen zur Mitte hin verhindert - wofür er ja eigentlich auch vorgesehen ist, klappt es auch wieder mit den Fahrten. Aber nicht zu eng bitte.....

was den Übergang auf andere Gleissysteme angeht - ich habe mit den Peco Flexgleisen gearbeitet - hier hilft nur Basteln. Die Höhe der Profile passt. Aber die Breite der Schienenfüße ist unterschiedlich. Feilen und Flexen mit der Proxon und unter zu Hilfenahme von Tillig Schienenverbindern für H0 ist nötig. Damit ich nicht die Weichen bearbeiten mußte, habe ich mir aus Gleisstücken von MiniTrains Gleissystem kurze Übergangsstücke gebastelt und mit den Peco Gleisen verlötet.

Abgesehen davon fahren sowohl MiniTrains als auch Roco Modelle ordentlich auf dem Gleissystem.

Ich hoffe ich konnte helfen...nicht das du jetzt vor Schreck wieder nach England ausbüxt.

Andreas

[Bertyk]

Moin allerseits!

Danke an Andreas für den ausführlichen Bericht! Zum Auffahren: Ich hatte die Idee, mich an den sächsischen Schmalspurbahnen zu orientieren. Dort wurde meines Wissens Im Bahnhof immer von der Weichenspitze her gerade ins nachfolgende Gleis eingefahren. Ausgefahren wurde dann über den Abzweig (bei Hauptgleisen). So sollten Entgleisungen beim Befahren des Abzweigs von der Spitze her vermiedenen werden.

Dieses Prinzip will ich evtl. bei der Moba übernehmen. Was bei der großen Eisenbahn klappt, sollte doch auch im Kleinen funktionieren. Und ich will mir dabei möglichst die elektrischen Weichenantriebe samt Verkabelung ersparen, vor allem weil ich ggf. wieder eine Styrodurplatte als Grundplatte verwenden möchte. Aber klar, das A und O bleibt die saubere Betriebsführung durch eine funktionierende Stromübertragung . Na mal sehen, ich werd das gelegentlich mal testen. Über das Ergebnis werde ich dann berichten.

Besten Dank nochmals an Euch!