RE: Spur 0e Zuckerrohr Lore aus altem H0 Güterwagen (Lasercut- Bauweise)

#1 von Claus60 , 04.04.2020 17:52

Hallo.
Ich möchte euch gerne ein "Lückenfüller" Projekt vorstellen, eine Fingerübung um das Zeichnen für und den Umgang mit dem Lasercutter zu erlernen. Außerdem brauche ich mal eine Erholung von den langwierigen (und langweiligen) Umräum und Renovierungsmaßnahmen zur Vorbereitung auf den Bau meiner Anlage. Nächste Woche geht es dann tatsächlich los, zunächst mit dem Unterbau für die Seite mit 75 cm Tiefe, auf der der Schattenbahnhof sowie der Bahnhof Charlottestown untergebracht werden.

Bis dahin habe ich angefangen, eine Lore für Zuckerrohr zu konstruieren. Als Basis sollen ausrangierte H0 Güterwagen verwendet werden. Zur Inspiration für die Lore diente ein Modell des Australischen Modellbauers und Kleinserienherstellers Ian Lindsay:



Von seiner Webseite stammt auch das Bild oben.

Diese Lore ist recht lang, recht breit und hat für eine Lore ziemlich große Räder. In sofern würde herkömmliche Loren Fahrwerke hier nicht ganz so passend sein und sich ein alter H0 Güterwagen als Basis geradezu aufdrängt. Das die RTR ursprünglich mal gegründet wurde, um Zuckerrohr zu befördern, passt natürlich wie "Faust aufs Auge".

Ich hätte mir ja einen Bausatz bestellt, da es mit 33 Aus$ (umgerechnet etwa 16€ nicht sonderlich teuer ist. Allerdings kann Ian zur Zeit aus gesundheitlichen Gründen nichts mehr liefern. Es steht auch nicht fest, ob er die Produktion und Lieferung jemals wieder aufnehmen kann.

Fangen wir also einfach an. Zuerst wird der Güterwagen präpariert. In diesem Fall handelt es sich um einen ca 40 Jahre alten Roco G20, der auf einem "Standard- Fahrwerk" aufgebaut ist, womit ohne irgendwelche Änderungen die Lore auch auf diverse andere Güterwagen aus der Periode passen müsste.



Wenn wir fertig sind, ist nicht mehr viel vom ursprünglichen G20 übrig. Aber ich kann mit diesen alten Schätzchen nichts mehr anfangen. Ein heutiger H0 Bahner hat daran kein Interesse, weil sie noch nicht mal einen Normschacht haben. Außerdem wurden diese Wagen in großen Massen produziert, so das sie auch nicht als Sammlerobjekt oder Wertanlage taugen. Langer Rede kurzer Sinn, diese Wagen wird man selbst dann kaum los, wenn man sie verschenkt. Ein irgendwie gearteter Verkauf ist völlig sinnlos. Aber wenn man diese Wagen als Basis für 0e Fahrzeuge verwendet, so sind zumindest gute Laufeigenschaften gesichert. Ich habe schon einige, dann aber längere H0 Güterwagen aus dieser Zeit zu 0e Wagen umgebaut, dabei aber stets größere Räder (die Magic Train Achsen laufen hervorragend in alten Roco Güterwagen) eingebaut. Bei diesen Loren verwende ich zum ersten Mal die Original- Radsätze weiter.

Also erst mal den G20 zerlegen.



Nun müssen noch diverse Anbauten am Fahrwerk entfernt werden. Die Pufferbohlen und auch die Bremsanlage muss gehen.



Hier sind auf einer Seite die Pufferbohle und die Bremsen schon entfernt und auf der anderen Seite noch nicht.



Das ist in Etwa das, was übrig bleibt. Allerdings muss jetzt noch Platz für die Kadee No 5 geschaffen werden. Mit größeren Rädern und längerem Überhang ist das überhaupt kein Problem. Wenn man nun die Kupplung so tief montiert, das sie unter dem Fahrwerk zu liegen kommt, dann kann man zwar die Loren untereinander kuppeln, aber weder mit Loks noch mit anderen Wagen.



Hier kommen sich Fahrwerk und Kupplung wirklich in die Quere. Also muss vom Fahrwerk noch mehr abgeschnitten werden…



Jetzt haben auch die Kadee’s genug Platz.

Zum Testen habe ich mal eine Kupplung mit Tape angeklebt.



Nun ist genug Platz.

Der Flachwagen ist von Bachmann in 0n30. Selbst dagegen sieht der H0 Wagen noch winzig aus.

Da nun das Fahrwerk vorbereitet ist und anständig vermessen werden kann, startet jetzt die Konstruktion. Ich habe hierfür Inkscape verwendet. Inkscape ist sowas wie die Gratis- Version von Corel Draw, auch wenn man Inkscape damit nicht wirklich gerecht wird. Zum einen ist Inkscape leicht zu bedienen. Zum anderen ist Inkscape Open Source und somit völlig kostenlos. Und zum dritten gibt es für Inkscape ein gutes Laser G-Code Plugin. Das ist zwar nicht im Lieferumfang von Inkscape enthalten, lässt sich aber leicht downloaden und installieren. Hersteller dieses Plugins ist JTech Photonics, eine amerikanische Firma, die Produkte und Service rund um Lasercutter bietet. Das Inkscape Plugin kann auf der Herstellerseite kostenlos und ohne Anmeldung von jedem herunter geladen werden. Der Drektlink:

https://jtechphotonics.com/?page_id=2012#5

Dort gibt es auch eine Installationsanleitung und viele Beispiele, wie man mit dem Plugin G-Code erzeugt. Natürlich nur auf Englisch, wie es sich für Texaner gehört. Aber inzwischen funktioniert Google Translate doch schon akzeptabel, so das es keine all zu große Hürde sein sollte:



Zunächst habe ich mir ein Blatt mit den Abmessungen des Arbeitsbereichs meines Lasers/meiner CNC Fräse angelegt. Dann habe ich aus verschiedenen Rechtecken, die teilweise addiert, subtrahiert oder sonstwie verknüpft wurden, die Teile für den Rahmen der Lore gezeichnet.

Sobald die Zeichnung fertig ist, kann man mit dem JTech Tool den G- Code generieren.



Mit diesem G-Code kann man jetzt das Steuerprogramm für den Laser füttern. ich verwende LaserGRBL dafür:



Damit kann man den Laser direkt ansteuern. Und schon ist er auch in Aktion:



So sieht es dann aus, wenn der Laser fertig ist (dauert etwa 4 Minuten in diesem Fall):



Das ist der erste Versuch, bei dem sich ein Fehler eingeschlichen hat, der mir erst nach dem Zusammenbau aufgefallen ist. Zur Erklärung. Um die Teile zu verschieben, damit sie gut auf das Balsabrettschen passen, das ich zum Testen verwendet habe (der "finale" Kasten wird aus gleich dickem MDF hergestellt, von dem ich mir deutlich mehr Stabilität verspreche), habe ich die Ausschnitte für die Kupplungen mit den Stirnwänden gruppiert. Aber das Laser Tool nimmt nur die Außenkanten eines Objekts und generiert daraus G-Code. Da ich aber zunächst vergessen habe, die Gruppierung der Ausschnitte wieder aufzuheben, wurden sie nicht mit ausgeschnitten. War schlicht mein Fehler.

Trotzdem habe ich den Kasten schnell zusammen gebaut (dauert keine 4 Minuten), nur um mal einen ersten Eindruck zu bekommen. Die Passgenauigkeit ist erstaunlich hoch, dafür das es mein allererstes Mal war.



Und so sieht es aktuell von innen aus:



Soweit bin ich heute gekommen. Als nächstes werden noch zwei Füll- Einlagen gezeichnet. Die erste dient dazu, das Gewicht an seinem Platz zu halten. Dadurch kommt der Wagen und damit die Kupplung noch mal 1 mm höher zu liegen. Und die zweite Lage wird aus zwei Streifen bestehen, die rechts und links vom Fahrwerk dafür sorgen, dass das Fahrwerk mittig sitzt. Nach dem Lackieren wird das Fahrwerk mit dem Aufbau verklebt und sollte Stabil und haltbar sein und sehr gute Laufeigenschaften haben.

Als Aufbau kommt dann zunächst mal eine 1 mm Lage aus MDF, die Bohlen eingraviert bekommt, um so den Boden des Fahrzeugs darzustellen. Der Rahmen des Aufbaus bzw des Käfigs wird wieder aus 2 mm MDF gelasert. Und das Gitter, da weiß ich noch nicht, ob ich das so gezeichnet bekomme, damit ich es aus 0,5 mm Karton lasern kann. Eine Alternative wäre die Verwendung von kleinen Stücken Gardienenstoff (Stor). Das sieht nach dem Lackieren auch aus wie Gitter.

Aber das sind Arbeiten für die nächsten Tage und Wochen.


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RE: Spur 0e Zuckerrohr Lore aus altem H0 Güterwagen (Lasercut- Bauweise)

#2 von Bertyk , 05.04.2020 09:40

Tach Claus,

das ist ein interessantes Projekt. Ich finde es immer spannend zu sehen, wie jemand solch technische Dinge selbst am PC konstruiert und danach auch noch lasert oder in 3D druckt.

Bin gespannt, was Du da noch so produzieren wirst. Viel Erfolg!👍


Gruß ins Stummiland!
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RE: Spur 0e Zuckerrohr Lore aus altem H0 Güterwagen (Lasercut- Bauweise)

#3 von Claus60 , 05.04.2020 12:44

Hallo.
Weiter geht es. Als nächstes werden nun die Teile aus 1 mm Holz konstruiert.

Hierbei ist zu beachten, das man sowohl Schnitte als auch Gravuren benötigt. Deswegen muss man auch zweimal G-Code mit unterschiedlichen Einstellungen für Laser- Leistung und Geschwindigkeit erzeugen, die dann nacheinander abgearbeitet werden müssen, ohne das Material zu verschieben. Da beim Lasern aber keinerlei mechanische Energie auf die Bauteile einwirkt, ist das kein großes Problem.



Also zunächst mal die Einlege- Platten für den Fahrzeugkasten gezeichnet. Das ist nicht sehr aufwendig, da es sich nur um einfache Rechtecke handelt. Die Schnitt- Linie für den Fahrzeugboden ist ebenfalls nur ein einfaches Rechteck. Die Gravur- Linien habe ich bewusst länger als nötig gezeichnet. Somit ist etwas Spielraum. Die Gravuren, die über den Rand des eigentlichen Bauteils hinaus gehen, betreffen ja nur das Abfall- Holz. Die Gravur- Linien habe ich ebenfalls bewusst per Hand positioniert, damit das Ganze etwas lebendiger, nicht gar so "perfekt" wirkt… Schließlich soll das Naturholz simulieren und solche Loren werden meist in irgendwelchen Ecken des Betriebswerks "frei Schnauze" von Hand zusammen gedengelt.

Beim Lasern muss man natürlich mit den Gravuren beginnen, da so noch alle Teile fest mit dem Material verbunden sind.



Danach werden dann die Teile ausgeschnitten



Man sieht, dass das 1 mm Balsaholz sich schon verbiegt, nur durch die Hitze, die beim Lasern entsteht. So dünnes Balsaholz ist nicht gerade ideal zum Lasern. Wenn man das ernsthaft einsetzen will oder muss, ist es wahrscheinlich besser, mehrere Durchgänge mit verringerter Laser- Leistung zu fahren. Aber ich weiß auch nicht, in wie weit mein Balsaholz von minderer Qualität ist. Es stammt aus einem "Bastel- Paket", bei dem diverse Platten und Abschnitte zusammen verramscht wurden. Normalerweise stört mich das beim Basteln nicht im Geringsten…



Nachdem der Laser fertig war (2 Minuten das Gravieren und wieder 4 Minuten das Schneiden), hatte ich alle Teile für den ersten Prototyp des Chassis zusammen.



Beim Auslösen der 2 mm Teile benötigte ich kein Cuttermesser, bei den 1 mm Teilen waren tatsächlich an 2 Stellen die Schnitte nicht ganz durch gegangen. Aber das war in ein paar Sekunden erledigt.



Der Zusammenbau des Chassis gestaltet sich problemlos. Alle Teile passen ganz ohne Nacharbeiten. Eine Sache von wenigen Minuten.



Auch das Ballast- Gewicht des alten Güterwagens passt perfekt.



Apropos Gewicht. Die „Flach- Lore“ wiegt unlackiert mit einer Kupplung (die zweite müsste ich erst noch zusammen bauen) 32 g, ein Wert, mit dem man leben kann. Der Original- G20 ist kaum schwerer.



Die Kupplungshöhe passt ebenfalls, jetzt wo die zusätzliche Einlage montiert ist. Theoretisch könnte man die Lore auch schon so einsetzen. Flachloren sind ja nicht gerade selten… Aber ich werde auf jeden Fall diesen Käfig auf die Lore bauen. Dadurch wird das Fahrzeug doch erst interessant.

Ich werde zunächst den ersten Prototypen aus Balsa fertig konstruieren und bauen, allerdings nicht lackieren. Denn auch mein Lackier- Platz musste der zukünftigen Modellbahnanlage weichen. Eine Idee, was ich stattdessen mache, habe ich zwar schon, die ist aber noch nicht umgesetzt. Dazu später mehr, wenn es an die Umsetzung geht… Wenn beim Prototyp alles klappt, wird dann die Serienproduktion aus MDF in Angriff genommen. Ich plane so etwa 8-10 Loren für mich herzustellen. Mal sehen, vielleicht auch noch ein paar mehr. Die Kosten sind ja zu vernachlässigen. Das Teuerste daran sind wohl fast schon die Kupplungen…

Jetzt ist erst mal Zwangspause, da es morgen schönes Wetter werden soll und ich somit erst mal die ganzen Sägearbeiten für den Unterbau meiner Anlage machen werden. Das macht so viel Dreck und Lärm, das ich es nicht in der Wohnung machen möchte. Sonst hätte ich schon damit angefangen. Heute am Sonntag wollte ich nicht so viel Lärm machen, sonst wäre es schon heute losgegangen.


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Zuckerrohr Lore Teil 2

#4 von Claus60 , 11.06.2021 19:01

Hallo.
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…. Irgendwie stehen alle meine Eigen- Konstruktionspläne unter keinem guten Stern. Nachdem ich angefangen habe, die Zuckerrohr Lore aus Holz zu lasern, habe ich entdecken müssen, das sich diese Arbeit schon jemand vor mir gemacht hat. Auf Thingiverse gibt es ein 3D Modell einer Zuckerrohr Lore in 0n30 frei zum Download und ausdrucken. Auch wenn in der Titelzeile H0n30 steht, ist die Lore definitiv in 0n30 konstruiert. Dasselbe Schicksal hat auch mein C 50 Projekt ereilt. Auch diese Lok gibt es auf Thingiverse in 1:45 kostenlos zum Download… Dazu später mehr im entsprechenden Beitrag,

Die Lore kann ich mit meinem Elegoo Mars in einem Durchgang gleich zweimal drucken. Das spart eine Menge Zeit.



Die Kosten für das Harz liegen pro Lore bei gut 1€ (der Display Verschleiß ist dabei schon einkalkuliert). Und das, obwohl ich aus schlechten Erfahrungen der letzten Zeit gelernt habe, lieber zu viel als zu wenig Stützen einzuplanen.



Das Fahrwerk ist ein einzelnes Druckteil, der Käfig wird aus 4 Teilen montiert.



Bei so reichhaltigem Support macht das Versäubern etwas Arbeit. Dafür sind die Teile nicht so wellig, dort wo das Modell gestützt werden muss…



Nach dem Versäubern und Aushärten ging die Suche nach passenden Radsätzen los. Leider passen die bei mir in großer Zahl vorhandenen Roco H0 Radsätze auch hier nicht. Im Gegensatz zu den Five79 Bausätzen (für die die Roco Achsen zu kurz sind) sind hier die Achsen aber zu lang. Es passen aber Radsätze von Fleischmann und auch Märklin Hamo, die einen knappen Millimeter kürzere Achsen haben. Nur habe ich davon bei weitem nicht so viele, leider…



Der MT Wagen dient zur Höhenjustage der Kupplung und als Größenvergleich. Nachdem ich passende Radsätze hatte, musste ich noch passende Kupplungen auftreiben. Eine mögliche Variante wäre es, eine Kadee NEM Kupplung von unten gegen den Rahmen zu kleben/schrauben. Die NEM Köpfe haben eine Feder zur Mittel- Justage bereits integriert. Das wäre eine zumindest halbwegs funktionierende Lösung gewesen.



Die Loren haben einen Schlitz, in den ein 3D Druck Teil als „Feldbahn- Kupplung“ eingesetzt werden kann. Zufällig ist dieser Schlitz exakt in der passenden Höhe, Dicke , Breite und Tiefe um direkt eine „Whisker“ Kupplung (Kadee #118) aufzunehmen. Nun muss man nur noch eine Schraube von Unten eindrehen, um die Kupplung zu befestigen. Das ist die bessere und auch preisewertere Lösung denn die NEM Kupplungen kosten etwas mehr bzw. sie gibt es nicht in Großpackungen. Eine Lore kommt so komplett auf 5 bis 6€ incl. Radsätzen, Kupplungen, Kleber und Lack. Muss man sie drucken lassen, wird es natürlich deutlich teurer, weil kein Dienstleister rein für die Materialkosten arbeitet, arbeiten kann…

Zum Komplettieren der Lore benötigt man neben dem eigentlichen 3D Druck zwei H0 Radsätze, zwei Kupplungen passend zum eigenen System, etwas Kleber und Lack sowie ein wenig Fliegengitter- Stoff, am besten in Schwarz. Diesen Stoff gibt es für ganz kleines Geld im 1€ Shop und er eignet sich neben der Bespannung dieser Loren auch als Maschendrahtzaun und ähnliches. In aller Regel hat man ein paar Reststücke übrig, wenn man seine Fenster vor den lästigen Plagegeistern schützt. Also nicht wegwerfen, sondern weiter verwerten, ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens…



Im Vergleich zu dem MT Personenwagen ist die Lore doch recht winzig. Die Breite ist aber so, das es gut zueinander passt. Das Fahrwerk kann man auch für andere Flach- oder Kasten- Loren verwenden… Dazu kann man leicht aus etwas Balsaholz einen Boden und ggfs. Seitenwände „schnitzen“.

Jetzt mus sich erst noch eine Lösung für das Ladegut finden. Wachsendes Zuckerrohr werde ich auf meiner Anlage mit Gras- Teppichen für Outdoor Gebrauch simulieren. Aber geschnittenes Zuckerrohr sieht doch anders aus. Das werde ich nun eine Weile dran grübeln. Die Ladung will ich vor der Endmontage und dem Lackieren zumindest vorbereitet haben. Sonst müsste ich einen Holz- Boden einbauen, wie er für leere Loren auf jeden Fall nötig wäre..



Zum Abschluss für heute noch mal ein Foto mit der Porter, die besser zu den Loren passt als der vergleichsweise riesige MT Personenwagen…

Fortsetzung folgt.


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RE: Zuckerrohr Lore Teil 2

#5 von Claus60 , 12.06.2021 13:41

Hallo.
Da ich zufällig ein schönes Reststück Furnierholz gefunden habe, werde ich den Loren doch allen einen Echtholz- Boden spendieren. So kann ich mich auch später noch um das Ladegut kümmern, wenn mir irgendwann dann doch mal was dazu einfällt.



Um zu entscheiden, wie ich die Maserung laufen haben möchte, habe ich einen Boden in Längs- und einen in Quer- Richtung ausgeschnitten und verglichen.



Der Sieger ist eindeutig die Quer- Richtung… Also noch einen zweiten Boden ausgeschnitten, bevor die Käfige auf die Fahrwerke geklebt werden.



Das dünne Furnier für den Boden ist ziemlich wellig. Das wird sich legen, wenn es später mit dem Fahrzeug verklebt worden ist.



Das Zusammenkleben ist etwas fummelig, da es keine Rastnasen oder Ähnliches gibt und die Teile stumpf aneinander geklebt werden müssen. Dazu lässt sich das Harz nicht mit Kunststoffkleber, auch nicht mit Ruderer verkleben. Es funktioniert nur Sekundenkleber, was die ganze Sache nicht erleichtert. Zusätzlich ist mir auch gerade noch der Gel Kleber ausgegangen, der für solche Arbeiten erheblich besser geeignet ist, als der dünnflüssige „normale“ Sekundenkleber.



Nichtsdestotrotz habe ich die beiden Loren zusammen gebaut bekommen.



Das ist doch ein niedliches Züglein, oder?

Als nächstes will ich noch 2 x 2 Loren ausdrucken sowie Sekundenkleber Gel und Fleischmann Radsätze organisieren. Die Märklin Hamo Radsätze passen zwar rein, da die Achsen aber 24,4 mm lang sind, laufen sie nicht so leicht wie die 24,0 mm Fleischmann Achsen. Mit den Fleischmann Radsätzen laufen sie wirklich gut. Deswegen gibt es einen kompletten Satz 10,4 mm Räder mit 24,0 mm Achsen für meine 6 geplanten bzw. existierenden Loren.

Was ich noch nicht gemessen habe, ist das Gewicht. Allerdings erschienen sie mir nicht zu leicht, von daher… Zur Not kann man ja immer noch Ballast unter den Fahrwerken bzw. unter dem Ladegut anbringen. Allerdings denke ich erst mal nicht, dass das nötig sein wird.

Das Finish mache ich erst, wenn alle 6 Loren so weit sind, um alle auf einmal lackieren zu können. Die Option später noch mehr von diesen Loren herzustellen, steht mir ja jederzeit offen. 3D Druckdaten werden nicht schlecht, verbrauchen keinen Platz und nutzen sich auch nicht ab. Ein Resin Drucker wird auch in Zukunft fest zu meinem Werkzeugpark gehören. Es sei denn, es gibt demnächst etwas noch Besseres in einem vergleichbaren Preisrahmen.

Fortsetzung folgt.


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RE: Zuckerrohr Lore Teil 2

#6 von UKR , 12.06.2021 13:49

Hallo Claus

Sehen wirklich gut aus die Loren

Harzliche Grüße

Ulrich


Hier geht es zu meinen Fahrzeugen:

Marzibahner .....auf Schiene und Straße
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RE: Zuckerrohr Lore Teil 2

#7 von gima , 13.06.2021 17:53

Sehr schön gemacht, endlich mal jemand hier der auch lasert.
Ich verwende gern MDF zwischen 1 und 4 mm.
Erzähl doch mal was über Deine Laserquelle.

Gruß Manuel


gima  
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RE: Zuckerrohr Lore Teil 2

#8 von Claus60 , 13.06.2021 19:14

Hi.

Zitat von gima im Beitrag #7
Erzähl doch mal was über Deine Laserquelle.


Der Laser ist ein 405 nm Diodenlaser mit 15 Watt Leistung. Das Laser- Modul kann ganz einfach in meine Bausatz CNC 3018 Fräse eingesetzt werden und macht aus der Fräse einen Lasercutter. Die Halterung für die Frässpindel hat entsprechende Aussparungen, in die das Laser Modul exakt rein passt. Der Umbau der Fräse zum Laser oder umgekehrt dauert keine 2 Minuten. Mit 15 Watt muss man dann doch schon aufpassen. Aber da die Fräse im Gegensatz zu den einfachen Bausatz- Lasercuttern eine geschlossene Bodenplatte hat, kann eigentlich nicht viel passieren. Eventuelle Reflektionen sind nicht mehr stark genug um ernsthaft Schaden anrichten zu können und der direkte Blick in den Laser wird durch die Grundplatte verhindert. Trotzdem arbeite ich nur mit Schutzbrille.


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RE: Zuckerrohr Lore Teil 2

#9 von Claus60 , 29.06.2021 13:00

Hallo.
Inzwischen habe ich alle 6 Loren der ersten Auflage ausgedruckt und mit neuen Radsätzen von modellbahn-radsatz.de ausgerüstet. Zum lackieren bin ich aber noch nicht gekommen, also sind die Loren weiterhin nur in Grau zu „bewundern“. Hier auf meinem „Fiddle- Gleis“ mit der 0-4-2 Porter von Bachmann als Zugpferd.



Wirkt durchaus „karibisch“. Auch die Bachmann Shay macht sich ganz gut vor den Loren, obwohl ich sie vorrangig im Touristen- Verkehr einsetzen will, da die Shay eine echte Attraktion für Bahn- Fans ist.



Wenn mir das Ganze mal zu exotisch wird, könnte ich die Loren problemlos auch ins mitteleuropäische Hochmoor verlegen. Eine Jung Feldbahnlok davor und das ganze Karibik- Flair ist dahin… Nun ist es ein „langweiliger“ Torfzug…



Irgendwann die Tage muss ich dann doch mal lackieren, damit die Loren fertig montiert werden können…

Fortsetzung folgt.


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