RE: H0f - Mindestradius?

#1 von nordlicht83 , 25.08.2020 00:04

Hallo zusammen,

als frischer Neuling mit einem Starterset in H0f von Busch bin ich in die spannende Planung meines ersten "Diorama" eingestiegen. Faszinierend, was man auf rund 60x40 cm so erreichen kann (Plan: eine Eurobox als Grundlage nehmen, damit ich alles einfach verstauen kann).

Da ich gerne eine Wendeschleife realisieren würde, die im Radius der Buschgleise fast die halbe Fläche einnimmt, bin ich auf der Suche nach einer kompakteren Lösung.

Meine Wahl bisher:

- Rokuhan Radius 45 mm ohne Bettung, 180°
- Rokuhan Radius 45 mm mit Bettung, 45°
- Rokuhan Radius 70 mm mit Bettung
- Rokuhan Radius 95 mm mit Bettung
- Flexgleis

(Dass noch eine zusätzliche Metallschiene/-platte notwendig ist, habe ich in einem anderen Thread schon erfahren. Das scheint machbar.)

Bei dem Gleis mit Radius 95 mm habe ich wenig Zweifel, dass die Lok es schaffen könnte. Beim Gleis mit 45 mm wäre der Radius im Vorbild rund 4 m und somit nicht vollständig unrealistisch bezogen auf Grubenbahnen.

Die wichtigste Frage wäre aber: kann die Lok das schaffen?

Die "Shorty Chassis" von Rokuhan scheinen einen ähnlichen Achsabstand zu haben, aber natürlich können die Radsätze anders sein. Durch den Magneten hat man (in meiner Vorstellung) noch etwas Spiel, wenn man die Radsätze etwas "weiten" würde? Die Lok würde ja zwischen den Gleisen gehalten.

Hat schon jemand Erfahrungen mit diesen Gleisen von Rokuhan gesammelt?

Und zudem: wie eng kann man ein Flexgleis überhaupt biegen? Hat jemand Erfahrungen, welche Fixierungen dann noch notwendig wären?


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RE: H0f - Mindestradius?

#2 von Lanz-Franz , 25.08.2020 09:43


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RE: H0f - Mindestradius?

#3 von nordlicht83 , 25.08.2020 10:53

Danke für die Links, die hatte ich noch nicht gefunden.

Insbesondere im ersten Link, Bahn im Schuhkarton, ist die Idee mit der Nut für das Gleis gut. Damit kann man ja recht sicher das Flexgleis in der Lage halten. Da ich die betreffenden Abschnitte eh in Sand/Kies/Lehm legen wollte ("im Abbaugebiet"), könnte ich die Schwellen auch fast ganz verschwinden lassen. Dann bräuchte ich auch nicht Schwellen raustrennen, durch die Nut liegt das Gleis schon tiefer und man muss weniger auffüllen.

Vier von den 180°-Kurven von Rokuhan habe ich mir mal bestellt. Ich werde auf jeden Fall nach Eintreffen der Gleise mal einen Versuch durchführen und hier berichten. Wenn es damit passt, wird es mit jedem weiteren Radius mit Flexgleis (mit der Nut möglich) ja auch funktionieren.


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RE: H0f - Mindestradius?

#4 von Bertyk , 25.08.2020 13:27

Hallo Nordlicht,

Nur eine kurze Bemerkung vom „Erfinder“ der Nut mit Eisendraht:

A) Durch die Nut liegt das Gleis nicht etwa tiefer. In der Nut (sozusagen Ebene -0,5) liegt nur der Draht. Die Gleise liegen darüber auf Ebene 0.

B) Bei dieser Methode musst Du unbedingt gewährleisten, dass die Drahtenden für einige Millimeter nebeneinander liegen, ohne sich zu berühren. Andernfalls kann es dort zu magnetischen Umpolungen kommen und die Busch-Loks bleiben unter Umständen hängen.

C) Man kann auch Z-Flexgleis auf Streckmetall verlegen. Bei diversen Versuchen konnte ich keine magnetische Umpolung feststellen. Der Anpressdruck der Loks war nicht überragend aber halbwegs ausreichend.

Fazit: „Versuch macht klug!“, sagte der Teufel und setze sich mit dem nackten Hintern in die heiße Bratpfanne!


Gruß ins Stummiland!
Bertram

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RE: H0f - Mindestradius?

#5 von Feldbahn-Freak , 26.08.2020 16:41

Hallo Nordlicht,

bei der Suche nach dem kleinsten möglichen Radius kann man mal einen Blick in die "Normen europäische Modellbahnen" werfen. Die NEM111 "kleinste Bodenradien" machen zumindest für die Schmalspur eine Aussage. Ich denke zwar, dass die Feldbahn wirklich auch in dieser Hinsicht was Besonderes ist, aber als Anhaltspunkt finde ich diese Norm schon brauchbar. Demnach wäre ein Radius von 97,5 mm das Minimum (15 x G). Natürlich kann man sich auch auf ein bestimmtes Fahrzeug festlegen und einfach probieren. Aber wenn irgendwann ein Gastfahrzeug auf Deiner kleinen Anlage fahren soll, kann es schwierig werden, denn die Fahrzeughersteller richten sich natürlich nach solchen normierten Vorgaben.

Weiter viel Spass und Erfolg bei Deinem Projekt wünscht

Joachim


 
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RE: H0f - Mindestradius?

#6 von Bertyk , 26.08.2020 19:14

Hallo Nordlicht,

Joachim hat vollkommen Recht, was die einschlägigen Normen angeht. Aber:

Ich habe vor Jahren, als die Gruben- bzw. Feldbahn von Busch gerade auf dem Markt erschienen war, etwas mit möglichen Mindestradien experimentiert. 5 - 5,5 cm Radius schafft die Busch-Lok mit kurzer Lore noch, ohne aus dem Gleis zu springen. Allerdings funktioniert es nur mit kurzer Lore und nur im Schiebebetrieb! Wird die Lore gezogen, ist das „Kuppeleisen“ zu kurz, Lok und Lore verkannten sich bei diesem engen Radius und die Lore wird aus dem Gleis gekickt.

Hier 4 Links zu YouTube, wo mein diesbezüglichen Experimente zu sehen sind (alles mit Märklin Z-Gleis):






Im Indernetz findest Du auch Informationen zu Gleisen und Radien der großen Feld- und Grubenbahn.

Viel Erfolg!


Gruß ins Stummiland!
Bertram

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RE: H0f - Mindestradius?

#7 von nordlicht83 , 27.08.2020 00:29

Hallo Bertyk,
hallo Feldbahn-Freak.

Vielen Dank für die Informationen und die Videos. Ich denke, ich werde es mit den R45-Gleisen probieren, befürchte aber, dass es ohne weitere Modifikationen nicht geht.

Es geht um eine Mikroanlage: es wird wohl auf 55x55 cm² vorne eine kurze Verladung mit Ausweiche, Ausziehgleis für die Lok zum Wenden und einem kurzen Abstellgleis sowie hinten ein Stichgleis in den "Wald" und eine Strecke in die "Sandgrube" mit Wendeschleife. "Gastfahrzeuge" erwarte ich nicht, d.h. ich kann meine Fahrzeuge darauf optimieren. Für die Loren kann ich mir eine Änderung an der Kupplung vorstellen (ich hatte heute eine Kette statt dem kleinen Metallstück gesehen), für den Übergang Lok-Lore bin ich noch am überlegen, dies fernsteuerbar (ent-)kuppelbar zu gestalten.

Alternativ habe ich das Layout optimiert, ich käme jetzt auch mit einem 70mm-Radius hin. Ich habe mir mal Code40-Profile bestellt und versuche mich dann mal auch an einem eigenen Satz Feldbahnschienen (mit Metallschwellen statt Holz).


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RE: H0f - Mindestradius?

#8 von Bertyk , 27.08.2020 10:29

Hallo Nordlicht!

Ich wollte mit meinen 4 Videos keine Eigenwerbung betreiben. Wollte nur mal zeigen, was alles möglich ist. Wenn sie Dich stören, kann ich sie auch wieder rausnehmen bzw. nur die nackigen Links drinlassen.

Viel Spaß beim Experimentieren und Basteln!


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RE: H0f - Mindestradius?

#9 von volkerS , 27.08.2020 20:45

Hallo Nordlicht,
115mm Radius wäre der kleinste Bogen (=10m) den nach Henschel eine Dampflok mit 1m Achsstand befahren kann.
Volker


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RE: H0f - Mindestradius?

#10 von Bertyk , 27.08.2020 22:37

Hallo Nordlicht!

Ich noch mal. Ich konnte mich gerade noch dunkel erinnern, dass wir das Themen „Gleise, Radien und Normen“ bei Feld- und Grubenbahn vor etlichen Jahren schon mal diskutiert hatten. Hier ein Link zu diesem Tröt. Dort gibt es auch noch mindestens einen weiteren Link auf eine interessante Webseite zum Thema. Da werden u.a. die Beziehungen zwischen Achsstand, Raddurchmesser und Mindestradius behandelt.

https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=50&t=89190

http://www.ralf-mit-f.feldbahn.de/tabellev/v-minr.html



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