Hallo Karl Heinz,
Deine niederbayerischen Gebäude sind eine Wucht. Das ganze Ensemble wirkt derartig „stimmig“, einfach wunderschön.
Was mir besonders gut gefällt:
• die gekonnte Kombination aus verputzten Wänden und Bruchsteinmauern
• die Nachbildung von Unebenheiten in den verputzten Flächen
• die durchgängige Gestaltung vorbildgetreuer Wandstärken
• die Burgeinfahrt durch den Torturm mit den abgeschrägten Laibungen und dem massiven Burgtor
• die im leichten Bogen verlaufende Stützmauer mit vorbildlicher Mauerstärke, dahinter der gepflasterte, von gewachsenem Fels gesäumte Weg
• die bestens abgestimmte Farbgebung aller Steine (Felsen, Mauern, Pflaster)
• die unauffällige Einbindung der Luft-Gemäuer (soweit ich diese überhaupt als solche identifizieren kann). Das ist die mit Abstand am besten gelungene Integration von Luft-Bauteilen in ein eigenes Arrangement, die ich kenne
• die gesamte Vegetation auf dem Schaustück ist vom feinsten
• mit dem großzügigen Einsatz sorgfältig bemalter Figuren und anderer Details hast Du die Szenerie gekonnt belebt.
Alles in allem eine herausragende Modellbauleistung. Es ist Dir wirklich gelungen, den landesüblichen Baustil glaubhaft umzusetzen. Besonders Passau kommt mir dabei natürlich sofort in den Sinn. Wie Du aber selbst schreibst, auch Elemente anderer Städte Donau-aufwärts sind erkennbar.
Es ist Dir zudem gelungen, die unterschiedlichen Mauerteile mehrerer Hersteller so zu geschickt zu verbinden, dass sich ein harmonischer Eindruck ergibt, der vermuten ließe, das Du vieles davon doch geritzt haben könntest.
Ich zögere jetzt sehr, noch ein paar persönliche Vorschläge anzufügen. Bitte sieh’ darin keine Kritik – nicht einmal im Ansatz – sondern wirklich nur ein paar Ideen, die mir bei der Betrachtung Deiner Bilder spontan durch den Kopf gingen.
Zum einen könnte ich mir ein paar dieser eisernen Maueranker gut vorstellen, wie sie bei derartig altem Gemäuer gerne vorkommen. Dann vielleicht ein Storchennest auf einem der Dächer (samt dem dazugehörenden, verschissenen Dach, etwa so wie am Dach des Klosters in Donauwörth). Beim ersten Durchsehen kamen mir noch die Dachflächen etwas zu einheitlich gefärbt und ein wenig glänzend vor, aber da bin ich mir inzwischen schon nicht mehr so sicher. Du hast die Dachflächen durchaus glaubhaft verwittert. Denkbar wäre allenfalls, das eine oder andere Dach stärker zu altern, unterschiedlich alte Bausubstanz und Ausbesserungsstellen nachzubilden.
Inzwischen hast Du neue Bilder nachgeschoben und auch erwähnt, dass die Dächer nur auf den Bildern so glänzen. Wahrscheinlich ist es tatsächlich die Reflexion des Lichts auf den schrägen Dachflächen, die die Farbgebung der Dächer auf den Bildern verfälscht. Die Gestaltung des Burghofs ist natürlich genauso gelungen wie der Rest der Anlage.
Aber noch einmal: Meine Anmerkungen sind lediglich spontane Ideen. Dein Arrangement ist derart gelungen, dass ich dir nur herzlich dazu gratulieren kann. Wenn Du eine ganze Anlage auf diesem Niveau bauen und ausgestalten willst, dann wirst Du Dir zunächst einmal noch kräftig in die Hände spucken müssen, aber am Ende wirst Du eine echte „Traumanlage“ haben. Du spielst damit jedenfalls auch in der gleichen Liga wie die Herren Brandl & Co.
Herzliche Grüße und weiterhin gutes Gelingen!
Willi