Hallo Mobafreunde!
Heute möchte ich Euch ein paar Eindrücke von meiner Anlage geben, die in den Grundzügen gerade fertig geworden ist. Ein Dankeschön auch an alle hier, die mir mit Ratschlägen, Adressen und Teilen weiter geholfen haben!
Vor vier Jahren begann ich mit einem größeren Sammelsurium 60er-Jahre Märklin Eisenbahn. Nach zwanzig Jahren Betriebsruhe, bzw. Teppichbahn, stand endlich wieder ein geeigneter Raum zur Verfügung. So entstand die Strecke Bembelburg - Apfelhausen über Zwiebelskirchen und Wurstfroschingen. Sicherlich hätte ich in dem Raum noch mehr unterbringen und auch noch mehr auf die Platte packen können, aber ich wollte 1. möglichst nur bereits vorhandenes Material verbauen und wenig zukaufen, 2. nichts überladen und absolute Zugänglichkeit (ohne Durchstiegsluken, Kraxelei und Kriechen unter der Anlage) sicher stellen, 3. annehmbare Zug-, Bahnsteig- und Streckenlängen erreichen, 4. vielfältige Spiel- und Rangiermöglichkeiten bei sinnvollen Fahraufträgen (kein Kreisverkehr) haben, 5. ein kleines BW bauen und 6. mit einfacher Steuertechnik auskommen. Das bedeutete in der Umsetzung analoges Fahren ohne Automatik in der Zugfolge, maximale Anlagentiefe = Armlänge (90 cm) und einen Abstand von 30 cm zwischen Schattenbahnhof und Oberfläche.
Zunächst der Gleisplan des sichtbaren Bereichs. Ich machte eine ungefähre Skizze auf der zur Verfügung stehenden Fläche, danach verlegte ich probeweise Gleise, bis es stimmte:
(Anbau der neuen Abtellgruppe siehe Seite 4!)
Die Strecke beginnt in dem kleinen zweispurigen Kopfbahnhof Bembelburg. Es gibt im Personenbereich 2 Normalspur- und 2 Schmalspurgleise (Liliput H0e). Dahinter sind noch ein paar Gleise zum Aufstellen, Beladen und Rangieren, sowie die Lokbehandlung mit Drehscheibe und ein kleiner Ringschuppen angeordnet.
Von hier führt die Normalspur in allmählicher Steigung um den ganzen Anlagenschenkel herum und gelangt über die große Gitterbrücke des Verbindungsstückes auf den zweiten Anlagenschenkel. Im Gefälle geht es nun zum Durchgangsbahnhof Zwiebelskirchen. Die Schmalspurbahn unterfährt dieselbe Brücke und wendet in einer verdeckten Kehrschleife. Damit hat sie ihre eher „dekorative“ Aufgabe bereits erfüllt.
In Zwiebelskirchen angekommen, gibt es für die Normalspur 2 Durchgangsgleise, sowie ein Ladegleis und einen kleinen Lokschuppen. Ein Drehkran zum Be- und Entladen ist hier vorhanden. Es kann Schrott per Hebemagnet oder Schüttgut mit dem Greifer verladen werden. Dann verschwindet die Bahn im Tunnel und führt über eine Wendel in die untere Ebene. Hier kommt sie noch einmal kurz ans Licht und erreicht den Haltepunkt Wurstfroschingen. Gleich geht es wieder in den Tunnel, dem imaginären Bahnhof Apfelhausen entgegen, der natürlich ein Schattenbahnhof ist und als Wendeschleife angelegt wurde.
Der Plan des Schattenbahnhofs, bzw. des verdeckten Bereichs:
Der Schattenbahnhof wurde natürlich als erster gebaut. Hier verschwanden sämtliche vorhandenen 5100er M-Gleisbögen und Weichen, während im sichtbaren Bereich nur die 5200er verwendet wurden, mit Ausnahme einer DKW. Jedes Gleis im Schattenbahnhof hat ein Schaltgleis, das einen Signalton auslöst, wenn ein eingefahrener Zug stromlos geschaltet werden kann. Das vorderste Gleis ist ein reines Durchfahrtsgleis, das nur dann befahren wird, wenn die anderen besetzt sind und alle Weichen damit gerade aus stehen. Der verdeckte Bereich ist elektrisch vom sichtbaren getrennt.
Der Schattenbahnhof Apfelhausen:
Darüber entsteht Bembelburg:
Die Zwiebelskirchener Seite, hinten die Wendel:
Ach die beiden sichtbaren Anlagenschenkel mit dem Verbindungsstück (elektrische Trennung hier in der Mitte) haben eine eigene Steuerung. Man kann also von einem Drehstuhl aus, in der Mitte sitzend, alleine oder auch nebeneinander sitzend zu zweit oder zu dritt spielen (jeder quasi eine Station). Alles läuft komplett analog und auch das übersichtliche Gleisbild bereitet Gästen kaum Probleme. Alles kann fernbedient werden, es muß nicht per Hand eingegriffen werden (es sei denn, der „Anlagen-Kobold“ hätte mal wieder zugeschlagen). Die wenigen Signale sind von beiden Seiten ohne Zugbeeinflussung passierbar. Letztere kann bei Bedarf zugeschaltet werden. Eine Automatik gibt es im Fahrbetrieb nicht, man muß also selbst fahren (und aufpassen).
In Bembelburg sind nur die beiden vorderen Bahnsteiggleise und das hintere Ziehgleis elektrifiziert, so daß man eine angekommene E-Lok mal aus der Schußlinie bringen kann. In Zwiebelskirchen ist alles unter Draht. Man kann also mit Ober- oder Unterleitung rangieren, je nachdem, was für eine Zuglok vorgespannt ist, und somit echten Zweizugbetrieb machen. Alle Bahnhofsgleise sind aber auch zusätzlich in zwei abschaltbare Bereiche mit je einem Entkuppler geteilt. Man kann also auch mit zwei Loks auf einer Leitung rangieren. Der Schattenbahnhof hat keine Oberleitung, Lokwechsel ist also ggf. in Zwiebelskirchen angesagt.
Auf schmaler Spur läuft derzeit nur die U 43 mit zwei Personenwagen. Auf der Regelspur ist der Fuhrpark schon etwas größer: BR 81, 24, 50, 44, 01, V 60, V 100, DHG 500, 3 Einheiten VT 95 mit Beiwagen, E 63 und ein Krokodil Be 6/8. Diese bewegen eine Garnitur Silberlinge, eine Garnitur 3achsige Umbauwagen, eine Garnitur Eilzugwagen, etliche 2achsige Güterwagen und 2 mit Drehgestellen. Alle Fahrzeuge laufen einzeln und können theoretisch beliebig gekuppelt werden. Mann hat also vielfältige Spielmöglichkeiten: Ein ganzer Tagesablauf vom Frühzug bis zum Lumpensammler, nur Güterverkehr, alles nur mit Dampf oder nur mit Diesel oder gemischt, Schrott-, Schütt- und Stückgutverladung, mal nur Schienenbus-Verkehr oder ähnlich. Fährt man von Bembelburg die ganze Strecke durch den Schattenbahnhof und zurück, so sind das gut 50 m Strecke. Da können die Züge je nach Gattung 4 bis 6 min (ohne Halt gerechnet) durch die Gegend zockeln.
Jetzt noch ein erster Schnappschuß von den Anfängen. Wenn Ihr wollt, stelle ich dann weitere Fotos von den Fortschritten im Landschaftsbau ein. Ein paar liegen schon bereit, denn die „grüne Decke“ hat sich inzwischen geschlossen.