RE: Montan HDAG

#3901 von hda , 19.05.2019 21:59

Hallo,

der Lichtschein an der Wand hat mir auch spontan gefallen, Frank, Peter und Thomas.
Aber ich musste kurz überlegen, wo er herkommt - vom Wagen ist er nämlich nicht…..

Das ist eine undichte Stelle in der Gießrinne! Beim Rumhantieren bleibe ich manchmal an der Gießhalle hängen, und da hat sich nun ein kleiner Spalt zwischen Hallenboden und Ofen aufgetan. Das nutzt die helle Rinne natürlich sofort aus….
Von oben ist das nicht zu bemerken und unten macht es sich gut, also kann das mal so bleiben

Aber sonst gibt es nichts Gutes zu melden. Ganz im Gegenteil.
Vor etwa einem Jahr hat an der Entstaubung eine LED angefangen zu flackern. Wieder eine von diesem vermaledeiten ebay Angebot, über das ich mich schon öfter aufgeregt habe.
Letzten Herbst haben sich dann die anderen drei, die mit ihr in Reihe geschaltet sind, solidarisch erklärt und flackern seitdem im Gleichklang mit.
Das nervt auf Dauer! Macht überhaupt keinen Spaß mehr, das Licht einzuschalten….

Gut, ein paar Monate habe ich Anlauf gebraucht, mich zu einer Reparatur durchzuringen. Wegen der versteckten Leitungen käme ein Austausch einer Lampe nämlich einer kompletten Neuinstallation gleich - und in Erinnerung an die damalige Plage kann ich mich dazu überhaupt nicht begeistern….
Zudem habe ich vor einiger Zeit auch noch den Mast der besagten Lampe abgerissen, sodass sie nur noch an ihren Anschlussdrähten hängt. Die sind aber so kurz, dass da an Abzwicken und wieder Löten nicht zu denken ist.
Also gut, die LED muss oben vom Mast getrennt und erneuert werden. Das ist aber auch nicht so einfach wie z. B. am Freitag ein Bierchen zu trinken…..

Hilft nix, das Ding muss weg. Eine Pinzette soll so lange den Mast halten





Nach Abkratzen der Farbe ging das Ablöten sogar einigermaßen gut. Die Masseleitung hängt hier noch dran, das ist aber kein Problem mehr. Das Stückchen Isolierkarton hat sich vor Schreck quer gespalten, die Hälfte am Mast ist bereits entfernt und der Rest wird mit der LED weggeworfen.

Gut, mit dem Rauskriegen war schon viel gewonnen und mit einigem Würgen ließ sich auch ein neues Exemplar anlöten. Was für eine Erleichterung!

Jetzt muss man nur noch schnell einen Strom suchen und dann das Ding ausprobieren.

Und?

Es flackert!!!!!! Alle vier, wie zuvor!

- - - - - - - - - - - - -

Von den drei noch beteiligten Verbrechern hängen zwei ebenfalls an Masten nebenan und die vierte klebt unter der obersten Etage des seitlichen Treppenturms - ungefähr so zugänglich wie ein Adlernest auf Korsika…... Das will ich erst hin, wenn es um Kopf und Kragen geht.
Also mache ich stinksauer die nächste Lampe vom Mast ab und eine neue dran.
Ich brauche ja nicht zu erwähnen, dass danach immer noch alle vier flackern….

Die am Turm bleibt außen vor, demnach ist jetzt der dritte Mast dran.
Somit sind alle drei Mastlampen neu.
Und es flackert.

Bluatige Hennakepf! …..wie unser Stadtpfarrer Nagel selig zu sagen pflegte

Nu mach mal so eine LED weg, die unter der durchbrochenen Plattform des Karton Treppenturmes angeklebt ist…. mit 5mm Platz ringsum, nur von einer Seite zugänglich und ohne nachher Loch in der Plattform….

Es musste alles antreten, was Küche und Keller an Rasierklingen, Skalpells und sonstigen scharfen Dingen zu bieten haben.
Butgereit hat sich alle Mühe gegeben und am Ende blieb sogar der Gitterrost unbeschädigt. Die Rettung war auch noch, dass sich genügend Leitungsdraht 'abspulen' ließ, sonst säße ich da wohl immer noch dran. Mit den langen Drähten ging auch das Löten einigermaßen gut, sogar das neue Karton-Zwischenplättchen ist schon aufgeklebt





Der Holzklotz nebendran ist übrigens Gold wert - zum Handauflegen beim Löten und anderen rituellen Handlungen. Ohne den wäre jetzt wohl die halbe Entstaubung verzinnt

So, jetzt muss aber Ruhe sein!
Oder?

Kabel anschließen, einschalten---- brennt! Halleluja!

Jetzt muss man die an den Drähten hängenden LEDs so unter den Masten hinbiegen, dass die neuen Isolierplättchen dazwischen passen.

Huch…. da ist was faul….

DIE SIND WARM!

Sehr warm!

(Der hier folgende Absatz wurde vom Gerichtsschreiber aus dem Protokoll gestrichen)

Warum sind die warm? Alle vier?
Und nicht nur diese vier, sondern auch die acht anderen am Gebäude?

Falsch eingesteckt? Nee, hängt an 12V Netzteil, das eigens für Kontrollanschlüsse eingerichtet wurde.

Mal andere auf der Anlage anschauen. Da ist aber nix warm…..

Herrjettich.

Spannung prüfen: An jeder LED 3,2V. Wie es sein soll. Warum dann warm?
Strom prüfen: 140 Milliamps! Jesses. Das ist viel mehr als 3x20!

Tausend Mal probiert, ein- und ausgeschaltet, Anschlusskabel getauscht…. die blöden Dinger werden einfach immer warm….. und scheinen am Strom zu ersticken….

Vorhandene Literatur sagt zu dem Problem nix, aber im Internet steht was dazu.
LEDs selektieren….. negativer Temperaturkoeffizient….. Millivolts mit kleinen Widerständen austarieren…….

Die können mich mal.
Ich mach' jetzt ein Foto, das nur bei abgebauter Entstaubung geht





Nix besonderes, aber bei der Ablenkung hatte ich doch wahrhaftig einen Einfall.
Das Netzteil ist so ein billiges Universalding mit sechs einstellbaren Spannungen. Der Spannungsprüfer zeigt 12 Volt, aber wer weiß, ob sich da nicht allerhand Wellen durchschmuggeln, die man nur mit einem Oszillonochwas erkennen könnte?

Probehalber hänge ich mal einen dicken Kondensator dran, kann ja nicht schaden.
Der ändert aber nix…. Weiterhin 12V und zu viel Strom.

Jetzt platzt mir der Kragen. Das Ding wird rausgerissen. Ein anderer (richtiger) kleiner Trafo wird mit Brückengleichrichter, Spannungsregler und Glättungskondensator ausgestattet. Macht natürlich eine Menge Arbeit, weil alles fest installiert und beschriftet ist und das Regelzeug erst zusammengelötet und angebaut werden muss.

Und jetzt bin ich da, wo ich vor zwei Tagen zu sein glaubte. Die Beleuchtung flackert nicht, wird nicht warm und man kann sie endlich zusammenbauen.

Mal schauen, was noch alles passiert. Zur Zeit geht eh nix. Und wenn, dann geht gar nix….


Thomas, eine Aufnahmenserie vom Abstich (nicht Anstich ) kann ich im Moment nicht bieten, aber ein Foto mit der Gießrinne von Abstich bis zur Kipprinne liegt gerade rum





Dann bis zur nächsten Katastrophe

Gruß
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.436
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3902 von Hewi62 , 19.05.2019 22:32

Hallo Heinz,


Vielen Dank für den Beitrag, und das nachdem du so viele Nerven lassen musste's...

Meine Elektriker können ja nur LED‘s an Wechselstrom anschließen damit diese flackern... ...

Das Einzige was mir nicht in den Sinn will, da hast (aus meiner Sicht) den weltbesten Trafo entwickelt, und dann kaufst du Billigzeug?...manchmal gilt halt die Weisheit, wer billig kauft kauft zwei Mal...

Also, Nerven einsammeln, sortieren und weiter geht‘s...

Grüße von der RöHWAG
Andreas


N - Eigenbau - RöHWAG-Projekt

Montan im Kleinen

RE: N - Montan Eigenbau - RöHWAG-Projekt


Hewi62  
Hewi62
InterCity (IC)
Beiträge: 794
Registriert am: 19.10.2014
Spurweite N
Stromart Analog


RE: Montan HDAG

#3903 von KleTho , 19.05.2019 22:51

Zitat von hda im Beitrag Montan HDAG


Thomas, eine Aufnahmenserie vom Abstich (nicht Anstich ) kann ich im Moment nicht bieten, aber ein Foto mit der Gießrinne von Abstich bis zur Kipprinne liegt gerade rum



Dann bis zur nächsten Katastrophe

Gruß
Heinz



Heinz,

ich bin halt Bayer und da ist uns der Anstich lieber .

Du hast aber recht, es muss Abstich heißen !

Aber Danke für das Foto und ich bin bei Dir .


Mit herzlichen Grüßen aus Lemvig,

Thomas


Mein Thread über meine Parkettbahn in Schwabing, jetzt mit Inhaltsverzeichnis


 
KleTho
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.407
Registriert am: 24.07.2014
Ort: Midtjylland
Gleise C-Gleis
Spurweite H0
Steuerung CS2 und MS2
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3904 von hda , 21.05.2019 21:33

Hallo,

danke für Euer Mitgefühl, Andreas und Thomas!
Bin zwar immer noch nicht fertig mit dem Lampenzeug, aber bisher hab' ichs überlebt und der Rest wird auch noch werden.

Aber Andreas, Du bist einem zweifachen Irrtum unterlegen
Einen Trafo habe ich nicht entwickelt, nur ein paar handelsübliche Bauteile zusammengesetzt…..
Und so weit wird es nicht kommen, dass ich billige Netzteile kaufe - die bleiben eh zahlreich von allerlei Radios und anderen elektrischen Sachen übrig. Auf der Anlage wird so was nicht eingesetzt, nur dieses eine Exemplar war für 12V-Testzwecke installiert, wenn es schon mal rumliegt.
Entweder habe ich bisher bei den relativ kurzen Prüfphasen nicht bemerkt, dass LEDs warm werden, oder es hat jetzt irgendein Kondensatorchen da drin auskondensiert. Jedenfalls macht nun ein kleiner Conrad Trafo die Arbeit, der hatte bisher eh nichts zu tun. Und wenn man's genau betrachtet, ist er wahrscheinlich auch nicht von edlerer Herkunft als das Netzteil…….

Eine Schreckminute gab es heute noch, als plötzlich gar nix mehr ging - es hatte sich eine der Lötungen 'am offenen Mast' wieder gelöst. Sie war etwas zu mager ausgefallen….
Das ist inzwischen auch behoben und nacheinander wird wieder zusammengeklebt. Mit großen Pausen, um zwischendurch auszuzittern

Die Pausen sind höchst nützlich, weil dabei eine neue Rohrleitung entsteht. Aus Kaa-tong, ausgenommen die Rohre natürlich





Es finden noch Designproben statt für eine 14er Leitung sowie ein paar dreier und anderthalber. In der Mitte soll dann oben Butgereits Spionagelaufsteg Platz nehmen.

Der Steg ist aus 8mm Kartonstreifen und wird mit den Geländern versetzt verklebt, dann gibt es keine Sollbruchstellen. Bei knapp anderthalb Meter Länge muss er stabil sein





Alleine wäre der Steg zu dünn, darum kriegt er halbierte Joswoodsche H-Träger untergeschnallt.

Bin gespannt, was da rauskommt. Aber jetzt ist erst mal Feierabend

Gruß
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.436
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3905 von hda , 22.05.2019 20:17

Hallo,

endlich mal ein Tag ohne Elektroentstaubungslampenreparaturärger.
Da müsste man noch 2 Lämpchen wieder an ihre Masten kleben, anstreichen und schließlich den ganzen Bau wieder auf die Anlage verbringen.

Das macht aber nicht so viel Spaß wie Rohre verlegen!

Gemäß dieser Erkenntnis muss der Staubladen jetzt halt warten.
Das erste 60cm-Stück des Neurohr-Überwachungslaufstegs ist mit Geländern versehen und liegt probehalber noch etwas schief auf den H-Träger Hälften





Damit ist der Steg sozusagen selbsttragend und nicht auf enge Stützenabstände angewiesen.
Nun werden so lange Profile beim Ansetzen allzu leicht krumm, darum habe ich sie mit zwischengeklebten Distanzplättchen richtarell ausgeprallt

?….pararicht….also gerade halt, und nebeneinander





Ob das dann auch funktioniert, werden wir schon sehen


In der Kolumne "Butgereit rät" lautet der Leitsatz heute:
Werft keine Kugelschreiber weg!

Weil, wenn man Rohre unauffällig und evtl. trennbar verbinden will, muss man was reinstecken. Das ist im Falle meiner 14er Rohre schwierig, denn deren Innendurchmesser hat 11 Millimeter. Nu find mal was rundes mit 11mm außen!

Einer alten Gewohnheit gemäß suche ich bei exotischen Maßen erst mal bei alten Kugel- und sonstigen Schreibern nach.
Und siehe, es erschienen vier passende Rohre….





Damit ist der Einbau der 14er Leitung gesichert; es sind nämlich nur relativ kurze Stücke vorhanden, die ich aneinander setzen muss.
Alternativ wären noch längere 12er Rohre da. Von denen habe ich eins für den fliegenden Probeaufbau genommen





Die Leitung soll samt Steg und was sonst noch dran hängt, auf dem dicken Gasrohr weiter in die Anlage vordringen. Da muss sie sich dann überraschen lassen, was sie erwartet……

Bis die Tage

Gruß
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.436
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3906 von maybreeze , 22.05.2019 20:29

Ich hab' als Leser Deiner unendlichen Montan HDAG-Geschichte ob der Probleme und Problemchen schon mehrfach die Nerven weggeschmissen und Dich ob Deiner Gelassenheit und Ausdauer bewundert - erst jetzt wieder mit der LED-Geschichte.

Chapeau!


Liebe Grüße aus Wien
Klaus
------------------
© Sofern nicht anders angegeben stammen publizierte Fotos aus meiner Sammlung

🇦🇹 KLEINBAHN - ein (wesentliches) Stück österreichischer Modellbahngeschichte in 46 Fortsetzungen

24 Anlagen-Besuchstipps - war Maybreeze' Adventkalender 2023

🇦🇹 Nachlese und Termin 12. Wiener Stummi-Stammtisch: Do 16.5.24 ab 17 Uhr Waldtzeile


 
maybreeze
Metropolitan (MET)
Beiträge: 2.571
Registriert am: 13.02.2009
Ort: Wien
Spurweite H0, H0e
Stromart DC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3907 von hda , 25.05.2019 19:59

Hallo,

was Klaus, Du hast die Nerven weggeschmissen?
Hättst die lieber behalten - man weiß ja nie, was noch auf uns zu kommt….

Die beiden letzten noch losen LEDs sind übrigens immer noch nicht angeklebt. Die haben mich ein dreiviertel Jahr hängen lassen und jetzt lass' ich sie hängen.

Lieber mache ich am Laufsteg und seinen Rohren weiter. Zwei T-Träger sind unter den Steg geklebt und damit kann man mal eine zittrige Aufstellung mit den Stützen wagen





Zu beiden Seiten des Stegs sind Rohrhalter in Vorbereitung; dabei ist mir aufgefallen, dass ich ungefähr viereinhalb Meter 3mm Rohr brauchen werde….. Das hat mir vorher keiner gesagt, und jetzt steh' ich da mit ohne Rohre
Da muss ich wohl mal Jagd auf Trinkhalme, Schaschlikspieße etc. machen. Oder irgendwelche Bastelläden durchkämmen. Es bleibt ja noch Zeit, bis mir endlich einfällt, wie das alles montiert werden soll
Weil man ja nach wie vor zu nix kommt.

Lediglich ein Fläschchen Nagellack konnte ich (nach Empfehlung von Kleber-Fachleuten) erstehen.
Dabei hat sich im Kaufhaus ein spannender Dialog entwickelt:

Er: Ich bräuchte ein Fläschchen Nagellack.

Sie: Zu was brauchst Du Nagellack?

Er: Zum Kleben. Ob's den hier wohl gibt?

Sie: Klar. Weiter da vorn.

Er: (hat ein Fläschchen) Es gibt Unter- und Oberlack, der hier ist nur Oberlack. Große Unterschiede?

Sie: Nein. Den kannst Du nehmen.

Er: (nachdem er geprüft hat, ob das Flascherl nicht durchs Gitter des Einkaufswagens fällt) O.K., dann nehm' ich den mit.

Später an der Kasse

Sie: Den hättest Du nicht kaufen müssen. Ich hab' zwei Flaschen zuhause.









Schönen Sonntag.

Gruß
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.436
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3908 von AlpDesign , 25.05.2019 20:06

Sehr schöne Konstruktion!
Sehr guter Modellbau!

Grüße
Florian


Scheibling - Österreichische Alpenbahn 1980er


AlpDesign  
AlpDesign
InterRegio (IR)
Beiträge: 103
Registriert am: 08.10.2018


RE: Montan HDAG

#3909 von KleTho , 25.05.2019 20:39

Zitat

.....,.
Sie: Den hättest Du nicht kaufen müssen. Ich hab' zwei Flaschen zuhause.

.......



Heinz,

solche Sprüche kenne ich auch ‼️


Mit herzlichen Grüßen aus Lemvig,

Thomas


Mein Thread über meine Parkettbahn in Schwabing, jetzt mit Inhaltsverzeichnis


 
KleTho
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.407
Registriert am: 24.07.2014
Ort: Midtjylland
Gleise C-Gleis
Spurweite H0
Steuerung CS2 und MS2
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3910 von Hewi62 , 25.05.2019 20:50

Hallo Heinz,


Da bin ich mal gespannt wie ein Flitzebogen wie Dir der neue Kleber gefällt...also in N halten die Kabel damit ganz prima ...

Das sind ja richtige rohrtechnische Beschaffungssorgen, die sich da aufgetan haben...

Und was die Beschaffung angeht, ich frage immer zuerst, und bisher konnte ich bei der Chefin immer nen Fläschchen abstauben... ...und noch ein Tip, der Nagellack wird mit der Zeit zähflüssiger, dann hilft Nagellackentferner zur Verdünnung...nach Zuführung gut schütteln...

Klebrige Grüße
von der RöHWAG
Andreas


N - Eigenbau - RöHWAG-Projekt

Montan im Kleinen

RE: N - Montan Eigenbau - RöHWAG-Projekt


Hewi62  
Hewi62
InterCity (IC)
Beiträge: 794
Registriert am: 19.10.2014
Spurweite N
Stromart Analog


RE: Montan HDAG

#3911 von hda , 28.05.2019 21:27

Hallo,

danke für Dein Lob, Florian, und Euer Nagellackverständnis, Thomas und Andreas!
Irgendwie misstrauisch bin ich dem Zeug gegenüber schon - mal schauen, wann sich eine Gelegenheit zum Probieren ergibt.
Wegen Eintrocknen mach' ich mir keine Gedanken. Hier steht ein Liter Aceton rum, der wird schon für Liquidität sorgen

Beim Thema Draht-an-Lampen-kleben kommt mir der Gedanke, ob die neue Rohrbrücke evtl. zwei Lämpchen am Laufsteg vertragen könnte?
Bei der bin ich gerade nach dreißigtausend Anläufen und Änderungen ungefähr mit dem Rohbau fertig





Sieht bisschen langweilig aus, weil alles noch in Naturfarben. Das bleibt jetzt ein Weilchen liegen, weil in die Baumaßnahme inzwischen die ganze Gichtgasleitung einbezogen wurde.
Da gab es hinter dem Schornstein eine Verjüngung im Rohr, zu der aber kein Zugang für's Personal bestand. Es wurde endlos überlegt, wie eine eventuelle Plattform erreicht werden könnte und sogar schon eine Treppe angefertigt.
Das war aber von Anfang an halbherzig, weil sich die originale Verjüngung erst nach dem Knick in der Gasleitung befindet. Dort aber ist bei mir ein neu angelegter Bahnübergang, der die Position einer Stütze gerade da hin bestimmt, wo ich die Kegelchen einsetzen möchte…..
Kurz und gut, nach -zig verschiedenen Ansätzen reifte der Entschluss, eine Plattform unters Rohr abzuhängen. Passende Halter wurden sogleich angefertigt





Eine Seite hat einen kleineren Durchmesser und benötigt einen Zwischenring.
Nachdem dieser eingeklebt war, sagte eine Stimme im Urin, dass bei einer Plattform sich eine Stütze doch besser machen würde……
Also eine Seite abhängen und die andere an eine Stütze lehnen?
Nach zehnmal Aufstellen kam raus: Es würde gehen.

Aber nur auf einer Seite eine Stütze? So eine Arbeitsplattform sieht doch viel besser aus mit 'ner Stütze rechts und links…..
Da ist der Bahnübergang im Weg! Herrschaftnei.

Gut, es wurde ja eh schon vorn das Kegelstück durch ein gewöhnliches Rohr ersetzt. Das könnte man ja 10mm länger machen, dann rückt hinten alles ein wenig vom Bahnübergang ab. Aber nicht zu nah an die Weiche, und ein Stückchen vom Verbindungsgleis weg - und nicht hinterm Turbinenhaus verstecken!
Herrjettich, was denn noch alles?

Also ein 10mm-Stück vorn eingesetzt, dann hinten 10mm abgesägt, nochmal 20mm abgesägt, Maße für eine Plattform ermittelt, Maststandorte zwanzigmal überprüft und jetzt steht hinten eine Zwillingsstütze mit Platz für eine Arbeitsplattform dazwischen





Erreicht wird die Plattform über den auf der Gasleitung vorgesehenen Laufsteg.
Der inzwischen heimisch gewordene Bögl Max prüft unter den Argusaugen des Niedersächsischen Hafenamts Brake die Befahrbarkeit des Bahnübergangs in Richtung Hinterhof.

Und mir reichts jetzt.

Wünsche angenehme Nachtruhe

Gruß
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.436
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3912 von hda , 30.05.2019 21:22

Hallo,

vor einem Jahr habe ich ein Büschel Stahlwolle eine Stunde in Essig gelegt, dann mit Wasser kurz ausgespült und stehen lassen.

Jetzt wollte ich die vier anderthalber Stahlstangen, die für die neue Rohrbrücke vorgesehen sind, mit diesem Rost einreiben, damit ich mir das umständliche Anmalen erspare.

Aber Überraschung! Wie ich in das Büschel reingreife, zerfällt alles zu Pulver…..





Da können sich die Steel is King-Day Zelebranten mal anschauen, was ein bisschen Essig mit ihrem 'King' anstellt

Die Stangen habe ich damit eingerieben und leicht angefeuchtet. Sie sind auch gleich schön braun geworden. Tags darauf wollte ich gröbere Partikel abreiben und habe gleich die nächste Überraschung erlebt: Der Rost geht ab, alles ist wieder blank……..

Heutzutage kann man auch wirklich gar nix mehr richtig machen…

Musst ich die Dinger halt doch lästig grundieren und anstreichen - das geht ja so gut bei 60cm Länge und anderthalb Millimeter Durchmesser. Da rutscht der Pinsel rechts und links ab und die Farbe hängt in der Luft….. Kurz gesagt, eine Tätigkeit, zu der es mich ganz und gar nicht hinzieht.
Aber es hilft ja nix. Blank lassen geht fast nicht, also wird in den sauren Apfel gebissen.

Zum Ausgleich gab es danach gleich Stress mit der zugehörigen Rohrbrücke. Die ist mittlerweile so gewachsen, dass man ihr Beine machen muss.
Nun ist sie ja von reichlich knochiger Gestalt und es ist nicht viel Festes an ihr zu finden; entsprechend lange musste ich grübeln, wie ich die beiden Beine jeweils an die richtige Stelle kriege und dann auch noch winklig und parallel und überhaupt…..

Mit vielen Winkeln, Anschlägen und Rumzittern sind die Beine dann doch irgendwie angewachsen und jetzt kann die Brücke schon freihändig stehen. Zwar arg wacklig, aber sie steht








Ab und an fehlt noch Farbe, und ob noch irgendwo ein paar Kabel verlegt werden, wird sich dann schon zeigen.

Bis später

Gruß
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.436
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3913 von Otaku , 31.05.2019 11:45

Ein imposantes Brückchen Mal sehen, wie sie sich bestückt so macht...


Gruß, Sebastian


 
Otaku
InterCity (IC)
Beiträge: 612
Registriert am: 24.04.2014
Ort: Erzgebirge


RE: Montan HDAG

#3914 von hda , 10.06.2019 21:53

Hallo,

da bin ich auch gespannt, wie das Brückchen am Ende aussehen wird, Sebastian!
Vorhersagen gibt es nicht, das gute Stück konzipiert sich sozusagen von selber

Deswegen geht auch ewig nichts vorwärts, weil sich die Diva ständig was anderes überlegt……. und außerdem läuft manches parallel, z.B. der Ausbau der Gichtgasleitung, Standorte der Gebäude fixieren etc, etc……

Jedenfalls herrscht zeitweise reger Zugriff auf die Rohrabschnitts- 'Datenbank'





Das doppelt konische Stück der Gasleitung war bisher nah am Ofen eingebaut, wo die Rohrdurchmesser etwas kleiner sind. Somit ist jetzt der Anschlussdurchmesser auf einer Seite zu klein; aber glücklicherweise lang genug, um eine Zwischenhülse aufzuschieben.

Nun muss man so 'ne Hülse erst mal finden!
Tatsächlich kam aus dem ganzen Haufen eine raus, die genau drauf passt.
Nur außen ist ein knapper Millimeter Luft…… Das hört sich wenig an, aber weil alle Rohre nur zusammengesteckt sind, darf da nix klappern, sonst bin ich ewig am Ausrichten.

Ein knapper Millimeter ist nicht viel, das kann man mit drei Kartonstreifen ausgleichen. Schön auf den Umfang verteilt, damit alles mittig bleibt





Das Rohr wird inwendig mit ein wenig Kleber eingestrichen, und mit den verlängerten Kartonstreifen lässt sich die Hülse locker ohne Verkanten einschieben.

Natürlich muss das Konstrukt dann gleich mal zum Probeliegen





Und dann mal auf der Anlage grob zusammenstecken





Scheint halbwegs zu passen.
Aber es ist offensichtlich, dass bei Auf -und Abbau die Verbindungsstellen der Plattform mit den Stützen kapital knickgefährdet sind……
Darum wurden etwas unterhalb nochmal zwei Längsstreben eingefügt, die aber z.B. gegen Verdrillen weiter verstrebt werden müssen.
Um die Konstruktion nicht zu klobig werden zu lassen, mussten dazu 1mm-Kartonstreifchen herhalten





Damit ist das Ensemble unwahrscheinlich steif geworden und sieht trotzdem noch einigermaßen filigran aus.

Jetzt kommt der unangenehme Knick zwischen neuer Rohrbrücke und Gasleitung…..
Zu Anfang gab es auch noch einen Höhenunterschied, den ich locker mit Rohrknicks auszugleichen vorhatte. Aber bei näherer Betrachtung wäre das eine arg komplizierte Sache geworden….. Es ist ja alles nur fliegend aufgestellt, weil ständig irgendwo irgendwas im Weg steht oder Stützenabstände nicht passen oder sich die Federstahl-'Rohre' miserabel biegen lassen undsoweiterundsofort. Wie soll man da vernünftige Winkel und Abstände berechnen?

Aber die Höhe kann ich messen, wenigstens die der Rohrbrücke. Die Lage des auf der Gasleitung zu installierenden 14er Rohres kann ich nur schätzen, weil es seitlich versetzt angebaut wird und dieser Versatz von der Position der Brücke abhängt und die wiederum von der Situation auf dem Dach des 'Starthauses' und von der Länge des Laufstegs und wasnochalles.

Jedenfalls sind irgendwie 15mm Höhendifferenz rausgekommen. Der Einfachheit halber habe ich dann kurzerhand entsprechende MDF Klötzchen unter die Fundamente der Brückenstützen geklebt.
Somit gehen jetzt die Leitungen einigermaßen höhengleich durch. Es ist nur noch ein Knick in der Länge zu berücksichtigen und das Aussehen der Rohrbrücke hat mit den dicken Pfeilern sogar noch gewonnen.

Wie groß ist jetzt der verbliebene Knickwinkel?
Nach 35 verschiedenen Schätzungen hat man sich auf 8° geeinigt.

Danach begann Butgereit, für die beteiligten Rohrdurchmesser entsprechende Winkelstücke zum Probieren anzufertigen





Nachdem die Rohrbrücke noch schnell weitere Rohrhalter erhalten hatte, wurde mal alles Vorhandene wacklig aufgestellt.
Fängt an mit dem 'Starthaus' am hinteren Anlagenrand, das bisher an der Gasleitung angeschlossen war





(Bitte sich nicht an dem weißen Wandstreifen zu stören - zum da hinten Rummurksen muss die Anlage von der Wand weg)

Mit den neuen 'Schlankpfeilern' ist jetzt sogar für die dicksten Tieflader Platz auf der Straße. Hier sieht man auch eins der neuen 15mm Zusatzfundamente









Das 14er Rohr hängt wie erwähnt seitlich über der Gasleitung - aber der Drehwinkel ist noch nicht klar und wie ich das gleichmäßig durchgehend befestigt kriege. Und der Laufsteg kann ja auch nicht in der Luft hängen……





Die Anfänge der 14er und der vier anderthalber Leitungen sind bald einbaufertig und die drei Walthers Rohre obendrauf kriegen irgendwelche Winkel angeklebt, damit sie sich an geeigneter Stelle verkriechen können. Für den Laufsteg ist eine Treppe in Vorbereitung.

Auf der anderen Seite ist man noch lange nicht so weit








Da gibt es schon allein an der Plattform jede Menge zu tun, ganz davon abgesehen, wie es da überhaupt weiter geht…...





Um mal wenigstens auf dem Dach des Gebäudes eine Grundlage zu kriegen, hat Butgereit eine kleine Stütze für das Rohrbrückenende gebaut





Zwei Gitterteile ein bisschen abgewandelt, für massiveres Erscheinungsbild rückseitig zusammengeklebt und außen mit 'T'-Steifen versehen.
Wenn man unten sorgfältig abschneidet, bleibt das Stützchen sogar alleine stehen


Lassen wir uns mal überraschen, was noch alles auf uns zu kommt……

Gruß
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.436
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3915 von hda , 16.06.2019 21:51

Hallo,

nach langem Widerstand hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass eine Gichtgasleitung halbwegs fertig sein sollte, bevor man ein weiteres Rohr darauf befestigt…..

Das ist leicht gesagt. Denn

Reines Glück genießt doch nie,
Wer bauen soll
Und weiß nicht wie…..

(Der alte Wilhelm Busch hat sich bestimmt nicht träumen lassen, dass sein Text mal zum Bau einer Gichtgasleitung abgewandelt wird )

Also gut. Nochmal kurz von vorn auf die provisorisch gesteckte 14er Leitung geschaut





Und jetzt aber endgültig das 25mm Rohr.
Da wurden ein paar Tage lang die wildesten Theorien aufgestellt, teilweise sogar angefangen und schließlich doch abgelehnt.
Unter anderem wollte ich die Trix'sche ehemalige Kohlenwäsche dreimal durch ein großes Gebäude, eine 70cm Gasfackel und ein kleines Gebäude ersetzen und hab sie dreimal wieder hingestellt. Also steht sie immer noch da, nur ein Stückchen versetzt.

Trotz der im Weg liegenden Gleise ist es schließlich doch gelungen, die Gasleitung um knappe 80cm zu verlängern.
Aber dazu braucht man neue Stützen. Wie üblich musste wieder die Wühlkiste herhalten





Dann hier und da und dort noch was zugefügt





Wo es geht, lasse ich Teile überstehen und knipse sie nachträglich auf Länge, so lässt sich entspannter kleben.

Nun sehen die Stützen recht kurz aus für die hohe Gasleitung…..
Sie haben nämlich einen Unterbau





Das ehemalige Souterrain der Gießhalle. Es war damals 10mm zu lang geraten und musste ersetzt werden. Mit ein paar Türen, Aufgängen und Rohrschnickschnack müsste man damit schon was anfangen können.

Aber die Stützchen sind trotz Verstärkung schon arg dürr!
Weil nun im Bereich dieses fetten 'Fundaments' ohnehin ein zweites 25er Rohr dazu kommen soll, habe ich noch schnell eine dicke Doppelstütze gestrickt, bevor mir die beiden Kerlchen verzweifeln.

Mit zwei neuen Winkelstücken ist der Verlauf der Gasleitung jetzt klar und weil nun auch genügend Stützen da sind, kann ich sie provisorisch aufstellen





(Die Stützen sind größtenteils noch falsch angeordnet, aber anders würden die losen Rohrstücke nicht halten)





Die kleine graue Leitung soll am Gebläsehaus ihr Ende finden und das Gichtgasrohr geht ab dem angedeuteten Winkel in doppelter Ausführung weiter. Vielleicht kommen noch ein paar dünne Kollegen dazu, das wird man sehen.


Wünsche schönen Sommermontag!

Gruß
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.436
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3916 von KleTho , 16.06.2019 23:35

Heinz,

ich bewundere Dich, mit welcher Geduld Du die Rohre auf all den Stützen durch Dein Betriebsgelände führst.

Und doch kam heute ein Aha-Erlebnis durch meinen Kopf.
In meiner Jugend habe ich einen Ostseehafen mit all den Schiffen und Boote nach dänischen Vorbild im Maßstab 1:300 gebaut.
Was natürlich nicht fehlen durfte war neben einen Tanklager, eine Fischmehlfabrik .
Und hier bin ich wieder bei Deinen Rohren. Auch bei der Fischmehlfabrik musste ich so einige Rohre vom Kesselhaus und den Silos gestalten.
Nur ich hatte das Glück, dass ich im Maßstab 1:300 Kabellitzen aus den Abfällen der Umgebung verwenden konnte. Dann noch die passende Farbe drüber und fertig war das authentische Rohrgeflecht.
Dir noch weiterhin viel Spaß an Deinen großartigen Diorama !


Mit herzlichen Grüßen aus Lemvig,

Thomas


Mein Thread über meine Parkettbahn in Schwabing, jetzt mit Inhaltsverzeichnis


 
KleTho
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.407
Registriert am: 24.07.2014
Ort: Midtjylland
Gleise C-Gleis
Spurweite H0
Steuerung CS2 und MS2
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3917 von rex , 17.06.2019 18:30

Hallo Heinz,

in deinem Projekt den einzelnen Leitungen nachzuspüren, zu verfolgen, wie du Rohrschelle auf Rohrschelle, Stütze auf Stütze fertigst und das alles - unter den strengen Augen von Herrn Butkereit - mit sicherer Hand erstellst, das ist sehr, sehr beeindruckend. Zudem sind deine Fotos toll und deine textliche Qualität besitzt einen großen Unterhaltungswert. Zusammen eine meisterliche Leistung und alle genannten Disziplinen zusammengefasst, eine unglaublich zeitintensive und aufwendige Dokumentation.

Ganz herzlichen Dank, dass du uns daran teilhaben lässt. Viele Grüße sendet rex!


Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.

Herzliche Einladung auf meine Website ins detailReich: mit Modellbau Tricks & Tipps

Mein Anlagenporträt findet Ihr hier Sommer im Weserbergland


 
rex
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.081
Registriert am: 21.08.2012
Homepage: Link
Ort: Hannover
Gleise Trix express
Spurweite H0
Stromart Analog


RE: Montan HDAG

#3918 von hda , 22.06.2019 11:32

Hallo,

vielen Dank für Euren Zuspruch, Thomas und rex!

also 'ne Fischmehlfabrik wäre auch mal interessant, Thomas. Und erst recht der Hafen….
Für das Erlebnis mit allen Sinnen bräuchte man nur noch einen alten Hering kurz über die Anlage reiben - das funktioniert mit Roheisen leider nicht so einfach

rex, mit "zeitintensiv" haste den Punkt getroffen. Ich schaffe kaum noch, andere Beiträge zu lesen, geschweige denn zu kommentieren. Jedes Mal, wenn sich wieder ein stiller Mitleser outet, wächst mein schlechtes Gewissen und wieder mal muss ich ob meiner Schreibfaulheit um Vergebung bitten….. dafür wird dieser Beitrag um so länger, weil sich das ursprüngliche Rohrverlegen zu einer vielköpfigen Hydra entwickelt hat....

Als junge, dynamische, flexible und belastbare Arbeitskraft (andere werden werden garnicht gefragt) stellt man sich natürlich sofort allen Anforderungen entgegen.

Manchmal benötigt man aber doch einige Hilfsmittel. Wie z.B. einen alten Höhenreisser und ein Stückchen Schmirgelleinen





Der Höhenreisser teilt die Betonfelder ein und das Schmirgelleinen beseitigt die kleinen Fetzchen, die dabei ab und zu aus der Finnpappe ausreissen.

Damit geht es aber später weiter, denn nebenbei hat man bemerkt, dass Rohrstützen mit kleiner Grundfläche benötigt werden.
Da hat sich der Eigenbau für die 14mm Rohrleitung bewährt, also entstehen zwei weitere Stützen auf gleiche Weise aus Bristol Karton





Beim Kleben muss man ein wenig auf Winkel etc. achten





Dann werden auf bekannte Weise die Rohrhalter aus Joswood Karton geschnitten





Nebenan liegt das 14mm Muster. Die 25er Leitungen sind schwerer und nicht so hoch, entsprechend sind die Abmessungen der Stütze angepasst.

Nach einer Weile kann das erste Exemplar schon stehen





Beim Probeliegen muss Butgereit dann die Höhe des Fundaments ermitteln





Einige Zeit später finden Passproben statt









Wieso wird überhaupt die kleine Grundfläche benötigt?
Weil bei 'Bodenverlegung' der Rohrleitung kein Durchkommen mehr war





Der blöde blecherne Vorbau steht im Weg.
Aber der muss da stehen!
Er verdeckt nämlich schamhaft die Blöße des Stromsteckers





Und wat nu?

Der Blechkasten muss weg. Wenn dann am Rohrknick vor dem Gleis eine schmale Stütze steht, ist genügend Verkehrsraum vorhanden.

Sofort droht der Stecker zu verzweifeln. Weiß wie er ist, holt der sich doch im Freien sofort einen Sonnenbrand!
Er muss ins Haus, egal wie.
Das hat aber wegen schwacher Beleuchtung einen geschlossenen reflektierenden Boden, auch damit unterm Fundament nix rausleuchtet.

Nach ein paar Tagen mit wildesten Theorien kam raus: Der Boden kriegt im Torbereich eine Kerbe für die Kabel und das Loch in der Anlage wird dazu neu gebohrt.
Als Toleranzausgleich soll die Kerbe vier mm breit sein. Das geht am einfachsten mit einem 4mm Bohrer. Vorsichtig schräg angesetzt, müsste das an Ort und Stelle machbar sein. Die verbleibenden Ecken schneide ich dann ab.

Also den Bohrer ganz sachte angesetzt - und sofort fliegt mir alles um die Ohren…….

Ist ja gut, ich seh' es ein.
Wenn jetzt das ganze Gebläsehaus mit allen dran hängenden Brücken, Aufbauten und Leitungen schon zu Hauf liegt, kann ich es auch gleich rausnehmen und endlich mal fertig ausrüsten. War eh alles nur provisorisch zusammen gesetzt.

Dann noch dies und das und jenes, und schon sieht es aus, als ob wahrhaftig jemand tätig wäre.




Men at Work

Und die Aussparung für den Kabelanschluss?
Wegen der Bohrerphobie des Gebäudes wurde schließlich ein kleiner Fräser angewendet





So kann man außerhalb in Ruhe anschließen und die ganze Steckage dann durch's Tor schieben.
Man muss dann nur noch das Tor zu kriegen……und bei Bedarf auch wieder auf….

Nun hat halt so ein Rolltor leider keinen Griff - und selbst wenn es eine Türklinke hätte, würde sie nicht taugen, damit das ganze Tor rauszuheben.

Man muss wieder mal drüber schlafen.
Und wer unruhig schläft, träumt dabei vielleicht von Auswuchtgewichten…..

Gut, ein Versuch kann ja nicht schaden. In halbwachem Zustand habe ich dann ein altes 5 Gramm Gewicht aufgetrieben und von hinten ans Tor gepappt. Nicht ohne ein Distanzstück einzufügen, das dem Gewicht einen größeren Hebelarm verleiht.

Das funktioniert tatsächlich, nur fällt dann halt das Tor durch die Türe

Es sind keine großen Kräfte, die da wirken, das müsste mit Klebeband aufzufangen sein. Das klebt einfach von innen an der Wand. Und damit das Tor nicht mit klebt, wird der offene Bereich mit einem Papierstreifchen abgedeckt

Funktionsprobe:





Es passt und hält, haha!
Steht noch bisschen schief, das kriegt man in den Griff.
Nur zum Rausholen muss man noch mit 'ner Nadel in die Ecke fahren und raushebeln. Weil das nicht oft geschehen wird, kann es so bleiben. Denn eine Palette o.ä. möchte ich auch nicht als Griff direkt vor's Tor kleben.


Aber es gibt noch ganz andere Probleme. Neben der Generalüberholung des Gebläsehauses habe ich nochmal die verkürzten Rohrstützen auf ihren Betonklotz gestellt





Das sieht im ersten Moment nicht schlecht aus - aber im zweiten schon…..
Irgendwas ist da faul.
Ha! An den eisernen Stützen fehlen Bodenflansche!
Herrjettich. Die kann man doch nicht einfach so stumpf auf den Beton stellen

Es müssen Flansche her. Nur, die Höhen sind ja schon angepasst! Mit Flanschen passt nix mehr….. Und Kartonstützen kann man schlecht absägen…..

Aber einen halben mm kann man abfeilen





Das reicht gerade, um ein Kartönchen drunter zu kleben und dabei die Gesamthöhe beizubehalten.
Jetzt sind aber platte Flansche ziemlich nackich, da muss man irgendwie eine Verschraubung andeuten.
Butgereit fängt gleich an, Schraubenköpfe zu fabrizieren





Die Schräubchen (oder Muttern, wer sie lieber mag) werden auf die Stützen verteilt. Zwar sind sie zu wenig und wohl auch zu groß, aber der wegen stabiler Verklebung großzügig eingesetzte Weißleim lässt nicht viel Platz und dünnere Stäbchen sind mir zu fummelig.

Am Ende macht alles einen halbwegs brauchbaren Eindruck





Über die vielen weiteren Baustellen wird ein andermal berichtet, jetzt ist erst mal 1 Pause nötig.

Wünsche schönen Sonntag!

Gruß
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.436
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3919 von hda , 22.06.2019 21:20

Hallo,

nur kurz ein Foto von der Nachtschicht nachgeschoben.....





Gruß
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.436
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3920 von Mercutius , 23.06.2019 11:27

Das mittlerer Bild aus 3901, dass mit der Hintergrundkulisse wirkt täuschend echt! Großes Kino!

Und das letzte mit der Beleuchtung! Ich kann nur Deine Geduld bewundern, mit der Du ein hunterter Konvolut LEDs nach dem anderen Verdrahtest und einbaust! Und dann auch noch auf Fehlersuche gehst! Respekt im positivsten Sinne!

Gruß

Peter


Mein AW:
viewtopic.php?f=27&t=160713

Kleines Photodiorama im bau:
viewtopic.php?f=15&t=167111


 
Mercutius
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 420
Registriert am: 13.05.2018


RE: Montan HDAG

#3921 von Kurt Kraft , 23.06.2019 13:27

Zitat



Ich wusste schon immer, dass Du ein als Modellbauer getarnter Mikrochirurg bist!

Und wenn ich im Besitz eines oder mehrerer Hüte wäre, dann würde ich sie nach Deinen letzten beiden Beiträgen ziehen. Ach was, nie wieder aufsetzen....

Viele Grüße, Jürgen


Das Buch zum Hobby - ein perfektes Geschenk für alle Feuerwehrfans und H0-Modellbauer:

Feuerwehr Nordstadt - eine fiktive Großstadtfeuerwehr im Modell


 
Kurt Kraft
S-Bahn (S)
Beiträge: 19
Registriert am: 29.11.2013


RE: Montan HDAG

#3922 von hda , 26.06.2019 09:29

Hallo,

ja, die LEDs machen allerhand Arbeit, Peter. Und die Drähte erst recht
Von den schlechten LEDs meldet sich schon die nächste an - das wird wohl noch eine Weile gehen, bis die alle ausgetauscht sind…… das hält auch wieder gewaltig auf

Nebenbei muss man halt schauen, ein wenig vorwärts zu kommen. Dazu wollte ich u.a. den langen Trafowagen reanimieren, damit ich ihm nicht irgendwo den Fahrweg zubaue.
Über diesen Wagen hatte ich mich ja früher schon bitter beklagt wegen seiner ausgeblichenen Kunststoffteile.
Nun ist die Wagenfarbe für Probefahrten nicht unbedingt von Relevanz. Aber weil ich jedes Mal Gallensteine kriege, wenn ich den Wage anschaue, musste ich in einen weiteren sauren Apfel beißen und ihn anstreichen. Hilft ja nix.
Farbe hatte ich vor einiger Zeit besorgt; nun noch einen hoffentlich geeigneten Pinsel rausgesucht und losgezittert





Vorn das Bleichgesicht, hinten die bereits angemalte Gegenseite. Ich habe mich nicht getraut, die feinen Metallteile auszubauen und nur um sie rum gemalt.

Also nix Mikrochirurg, Jürgen, höchstens Mini-Maler
Da brauch' ich nur einen gewissen Unimog mit 'ner 1 auf der Motorhaube zu betrachten, um Mikrochirurgie zu sehen……
(Solche Fähigkeiten hätte ich wohl auch gebraucht, um die Gitterchen raus- und unverbogen wieder rein zu kriegen)

Zum Glück hat das Malen bis auf ein paar ganz kleine Ausreißer gut geklappt und der Wagen ist wieder komplett rot wie eine Tomate.
Vor lauter Farbenwahn habe ich anfangs nur die Aufbauten abgestaubt und jetzt ist der ganze Dreck vom Fahrgestell mit auf dem Foto…..
Das rollt mir aber keine große Spule - es wird eh immer gemeckert, bei mir sei alles zu sauber

Jedenfalls kann ich jetzt farbberuhigt Probefahrten unternehmen und irgendwann bringe ich ein paar Gebrauchsspuren an, dann ist der Staub auch vom Tisch.

Nur zusammenstecken muss ich das Wagerl noch





Nach Probefahren mit Trafo fahr' ich dann ein Weile leer rum, das sieht man viel zu selten.

Gruß
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.436
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3923 von KleTho , 26.06.2019 13:07

Herzliche Glückwünsche für den Dienstagsmaler Heinz.
Das Ergebnis sieht ja super aus.
In der Neonatologie nennt man Dein Vorgehen „minimal-handling“!
Der ganze Trafowagen ist eigentlich super .


Mit herzlichen Grüßen aus Lemvig,

Thomas


Mein Thread über meine Parkettbahn in Schwabing, jetzt mit Inhaltsverzeichnis


 
KleTho
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.407
Registriert am: 24.07.2014
Ort: Midtjylland
Gleise C-Gleis
Spurweite H0
Steuerung CS2 und MS2
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Montan HDAG

#3924 von Jör g Schmidt , 27.06.2019 00:04

Zitat

Hallo,

vielen Dank für Euren Zuspruch, Thomas und rex!

Mit Flanschen passt nix mehr….. Und Kartonstützen kann man schlecht absägen…..

Aber einen halben mm kann man abfeilen




Gruß
Heinz



moin Heinz
es gibt tolle feinste Sägen um solche Probleme verlustfrei zu erledigen!


schöne Grüße von der Wupper
Jörg

die Bergischen Hüttenwerke und Belval im Anlagenbau:
viewtopic.php?f=15&t=82704


 
Jör g Schmidt
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.071
Registriert am: 10.01.2006
Homepage: Link


RE: Montan HDAG

#3925 von GSB , 28.06.2019 17:00

Hallo Heinz,

Weiß gar nicht warum Dich das ausgeblichene Rot so stört - das gibt's bei der DB zuhauf, ist also absolut vorbildgerecht.

Aber immer wieder faszinierend zu verfolgen was Du so baust, auch wenn mir oft das Verständnis für die realen Abläufe in so nem Stahlwerk fehlen.

Bin nur jedesmal geschockt wenn ich auf den Fotos sehe wie klein das doch eigentlich echt mächtige Walthers Kraftwerk da in Deiner Umgebung wirkt!

Gruß Matthias


GSB - eine schmalspurige Privatbahn

GSB 2.0 - Neustart mit Modulen


 
GSB
Tankwart
Beiträge: 13.764
Registriert am: 26.08.2013
Ort: Württemberg
Spurweite H0e
Steuerung MultiMaus


   

Regalanlage Märklin H0, Ep. II-IV - Projektname "W003"
🇩🇪 Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB -

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz