Hallo Randolf,
So, das hat jetzt echt lange gedauert mit der Antwort, sorry!
Erst einmal danke für die Blumen, geht runter wie Öl... Ja, Du hast es erkannt, romantische Kleinstädte anzulegen mag ich besonders. Eigentlich gibt es da nur wenige Grundsätze:
1) Häuser eng stellen, denn Platz war Mangelware. Auch die Strassen dürfen eng sein. Ich habe ja selber 6 Jahre in Gent gewohnt, im mittelalterlichen Stadtkern. Da sind viele Strassen, durch die gerade ein Lieferwagen kommt, ohne Gegenverkehr.
2) Gerade Linien vermeiden. Es gibt in meiner Stadt genau eine L-förmige Häuserzeile (vorne vom Patrizierhaus Gernsbach über das Eckhaus Miltenberg nach links die Strasse hoch), ansonsten steht alles schräg, geknickt oder abgewinkelt.
3) Gedanken zur Entwicklung der Stadt machen. Also wann wurden welche Häuser gebaut, dazu später einmal mehr...
4) Höhenstaffelung nicht vergessen! Treppen sind auch was feines, kleine Tore und Durchgänge auch.
Was die unterschiedlichen Stile angeht... Finde ich nicht dramatisch, denn so gross sind die Entfernungen auch nicht. Letztlich liegt alles rund um das Epizentrum in Nordwürttemberg mit Ausläufern nach Franken. Letztlich ist das Rathaus aus dem hessischen Alsfeld der grösste Fremdkörper (aber das wollte ich als Kind schon immer) und die RÖmerberg-Ostzeile-Häuser von Faller mit dem für Frankfurt typischen Zwischengeschoss. Mehr stört mich allerdings der etwas verniedlichte Massstab, weshlab sie eh etwas verschämt versteckt sind...
Im Moment schreitet die Stadt weiter voran, inklusive Belechtung. Demnächst Bilder dazu. In der Zwischenzeit aber noch was anderes. Man sieht ja immer wieder Bilder von gegossenen Gipsmauern. Wunderbare Ergebnisse. Ich wollte nur mal kurz zeigen, dass mit der richtigen Farbgebung die aus geschäumten Kunststoff bestehenden Mauern von Faller, Heki etc. ebenfalls eine gute Figure machen, aber natürlich was Gewicht und Verarbeitung angeht, Riesenvorteile haben.
1) Buntsandsteinmauer, sauber gefugt und glatt bearbeitet. Ordentliche Arbeit aus dem späten 19. Jahrhundert. Grundlage: Faller Platte, Anstrich in einer Mischung aus braun und grau, einzelne Steine mit leicht abweichenden Tönen hervorgehoben, Fugen mit verdünnter Farbe weiss ungleichmÄssig ausgelegt. Einsatz als Stützmauer am Bahnhof.
2) Alte Bruchsteinmauer, deutlich älter
Grundlage: FALLER 170860, Dekorplatte Profi "Naturstein", hat eine tolle 3D-Struktur...
Anstrich flächig in sandbraun/weiss/hellgrau, abschnitssweise. Dann grau in Graniertechnik gestrichen, so dass die Fugen die Untergrundfarbe behalten. Bin selber ein bisschen begeistert vom Resultat... Also ich finde, das steht Gips in nichts nach (den man ja auch aufwendig einfärben muss), und ist natürlich eine Ecke leichter zu verarbeiten. Die Ecken habe ich mit Molto-Tiefenspachtel beigespachtelt und eingeritzt.