Hallo Thomas,
Ok, mit deinen Ausführungen gehe ich soweit konform. Da hast Du Recht.
Aber, Nachteile bei Railcom:
1. Du musst dann in jeden Wagen einen Railcom Decoder einbauen.
=>Aufwändig (Achsen etc.), teuer, Traffic in den recht schmalen DCC-Slots wird sehr hoch.
2. Du musst recht viele Belegtmelder einbauen, also die Gleise trennen und in Blöcke "sägen", dann brauchst Du auch recht viele Belegtmelder, die das Railcom auslesen können.
Und du weißt mit Railcom immer noch nicht, ob der Zug jetzt noch am Anfang vom Block steht oder schon am Ende ist - Du weißt nur, das er im Block ist. Und die Blöcke bei dem System sind recht lang.
3. Wie kannst Du während der Fahrt ohne Programmiergles die Informationen ändern? Zum Beispiel Ladegut zubuchen, oder das Ziel eines Güterwagens eintragen?
Das wird ja benötigt, wenn ich Züge automatisch zusammenstellen will, oder aus einem Zug nur die noch vollen Kohlewagen herauspicken will.
Vorteile bei RFID:
a) Ich habe ein sehr dichtes Netz von Readern (ca. aller 30 cm und vor/nach jeder Weiche, Kreuzung, Entkuppler, Prellbock etc...).
Wenn ich wo noch einen brauchen sollte, den ich vergessen habe, klebe ich den halt dort unter die Platte, fertig. Da muss ich nix am Gleis machen.
b) ich habe das gesamte rollende Material "im Auge". Wenn ein Zug über dem nächsten Reader nur noch 8 statt 9 Wagen dran hat, weiß ich, das einer auf der Strecke steht, und war zwischen dem Reader und dem letzten.
c) Auch wenn ein loser Wagen den Berg runterrollt, weiß ich, wo er ist.
d) Ich kann den Transpondern Informationen mitgeben, z.B. Ladegut, Ziel, und was mir sonst noch so einfällt. Damit kann ich Güterzüge einfach zusammenstellen.
So wie ich das sehe, hat jedes System seine Unzulänglichkeiten. Für mich ist halt RFID mit seinen 4x4x0,6mm großen Transpondern die nur 0,76€ kosten, recht ideal.
Da kann man schon mal 200 Wagen ausrüsten ohne arm zu werden.
Mach das mal mit Railcom.
Gut, die Auswertesoftware, die Reader und die ganzen Protokolle um z.B. Rocrail einzubinden muss man selber machen. Da gibts nichts fertiges. Das ist aber kein Nachteil für mich.
Dafür muss ich das nicht bezahlen, ist halt Hobby.
So ein Reader kostet mich nur ca. 5,40€. Gut. Brauche ich auch fast 130 Melder bei meiner Anlage. Das sind mit Transpondern knapp 900€, aber mit Railcom wird es noch teurer.
So sieht zumindest der Stand meiner Entwicklungen bis jetzt aus. Aber ich bin ja noch am Testen. Mal sehen, ob ich noch was "schwerwiegendes" finde, warum es nicht geht.
Deine Einwände sind Ok, die akzeptiere ich und kenne diese. Aber die Vorteile von RFID überwiegen bei mir.
Und ich fahre nur privat im Keller, da kommt keine "Hand Gottes" und klaut Züge. Wenn was entgleist, abkuppelt oder durch verklemmte Weichen falsch fährt, sehe ich das 30cm später. Dann kann ich darauf reagieren.
Wenn doch mal ein Zug umgesetzt wurde (per Hand), dann weiß ich es spätestens wenn ich damit losfahre. Und die angehängten Wagen sind dann auch registriert.
Vorteil ist auch, wenn ich aus logistischen Gründen Änderungen machen muss, kann ich die Reader einfach versetzen, ohne Eingriffe im Gleis machen zu müssen.
Aber vielleicht kannst Du mich ja doch noch davon abbringen, das System so bei mir aufzubauen, weil ich was übersehen habe
Eine (Deine) andere Denkweise läßt auch meine Sicht auf die Dinge genauer werden und ich überdenke alles noch mal.
LG,
Ingolf