DIE ÄUSSEREN KÄSTEN DER BEIDEN MITTELTEILE
Liebe Stummis, Ihr Ärmsten müsst wieder einmal zusehen, wie ich weiterhin unermüdlich bleche…
Als nächstes setzen wir auf die Mittelteile außen die Diagonalstreben auf. Diese Zick-Zack-Bleche waren übrigens der Grund, warum ich die Brücke nicht aus Profilen gelötet habe, sondern sie ätzen ließ... Ich bekenne, ich war anfänglich manchmal ein wenig feig, wenn es ums Löten ging...
Es sind zwei unterschiedliche Typen von Ätzteilen für diese Diagonalbleche vorhanden, die Krüger vorausschauend nummeriert hat, damit man sie nicht verwechseln kann. Die Diagonalstreben werden entsprechend dieser Vorgabe kreuzweise ineinander gesteckt, aufgesetzt, punktuell mit Heißluft verlötet und gereinigt.
Auf die Laschen dieser Diagonalstreben müssen später die Schlitze der Außenbleche exakt draufpassen. Besonders genaues Arbeiten und insbesondere exakt rechtwinkliges Montieren ist also Voraussetzung für die spätere problemlose Anbringung der Außenbleche:
Das hier sind nun die bereits erwähnten Außenbleche. Die Nietenbleche dieser äußeren Deckbleche werden um 180° umgeklappt, wie beim unteren Blech zu sehen:
Diese Deckbleche werden in entsprechende Schlitze der Querträger eingeschoben, auf die Diagonalstreben aufgelegt und eingerastet, aber noch nicht angelötet oder verklebt. Haarklammern verhindern das Herausrutschen bereits in die Querträger eingerasteter Schlitze. Die äußeren Deckbleche müssen sorgfältig ausgerichtet sein und exakt bündig mit der Oberseite des Tragwerkes abschließen.
Bei dieser Prozedur verbiegt man die eine oder andere Lasche, deshalb müssen anschließend sämtliche Laschen auf der Unterseite der Brücke überprüft und nötigenfalls mit einer kleinen Flachzange wieder exakt gerade gerichtet werden. Denn nun legen wir den unteren Windverband auf - das ist dieses Bodenblech hier, und das muss ganz besonders genau sitzen:
Das Bodenblech wird langsam und behutsam eingesetzt. Wurde bisher genau gearbeitet, rasten alle Laschen problemlos ein. Beim Einrasten ist genau zu prüfen, ob das Bodenblech ohne jeden Luftspalt aufliegt, denn die Laschen sind unterschiedlich lang und zeigen daher nicht zuverlässig an, ob das Blech sauber anliegt.
Die Laschen werden stramm nach innen umgebogen. Dabei passiert etwas für einen "Amateur-Dünnblecher" wie mich sehr Interessantes: soweit die Brücke bisher noch ein wenig verbogen gewesen sein mag, zieht sie sich durch diese Prozedur sozusagen „von selbst“ exakt gerade.
Nun setzen wir noch die Querbleche in die unteren Langträger ein, das sind insgesamt mehr als drei Dutzend dieser „Blechflöhe“:
Und hier kommen sie hin:
Die Bauanleitung verschweigt schamhaft, dass diese Winz-Bleche unsymmetrisch sind. Mir fiel das mit freiem Auge nicht auf (ich sehe seit einigen Jahren nicht mehr wirklich gut), erst durch die Leuchtlupe kam das gerade noch rechtzeitig zu Tage. Nach dem Ermitteln der richtigen Position habe ich diese Querbleche an drei Seiten dünn mit Sekundenkleber benetzt, eingesetzt und mit Haarklammern gesichert, bis der Sekundenkleber ausgehärtet war.
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An dieser Stelle müssten eigentlich die Freunde der Dreileiter-Fraktion begeistert aufjubeln: Sieht das Ganze nicht schon perfekt aus wie eine Brücke aus einem Märklin-Metallbaukasten (kurz vor dem grünen Anstrich)???
Hier noch eine wichtige statistische Mitteilung: Ich zeige heute schon Fotos vom März 2013, d. h. ich bin nur noch ein Jahr „vorne“.
Nächste Woche machen wir Urlaub, unterbrechen kurz diese schauderhafte „Blechlawine“ und schauen uns eine weitere Lokomotive an, die später obenauf auf dem Taggenbrunn-Viadukt fahren soll.
Euer Karl