RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#101 von notbremse , 28.02.2014 20:34

DIE ÄUSSEREN KÄSTEN DER BEIDEN MITTELTEILE

Liebe Stummis, Ihr Ärmsten müsst wieder einmal zusehen, wie ich weiterhin unermüdlich bleche… 

Als nächstes setzen wir auf die Mittelteile außen die Diagonalstreben auf. Diese Zick-Zack-Bleche waren übrigens der Grund, warum ich die Brücke nicht aus Profilen gelötet habe, sondern sie ätzen ließ... Ich bekenne, ich war anfänglich manchmal ein wenig feig, wenn es ums Löten ging...

Es sind zwei unterschiedliche Typen von Ätzteilen für diese Diagonalbleche vorhanden, die Krüger vorausschauend nummeriert hat, damit man sie nicht verwechseln kann. Die Diagonalstreben werden entsprechend dieser Vorgabe kreuzweise ineinander gesteckt, aufgesetzt, punktuell mit Heißluft verlötet und gereinigt.

Auf die Laschen dieser Diagonalstreben müssen später die Schlitze der Außenbleche exakt draufpassen. Besonders genaues Arbeiten und insbesondere exakt rechtwinkliges Montieren ist also Voraussetzung für die spätere problemlose Anbringung der Außenbleche:




Das hier sind nun die bereits erwähnten Außenbleche. Die Nietenbleche dieser äußeren Deckbleche werden um 180° umgeklappt, wie beim unteren Blech zu sehen:




Diese Deckbleche werden in entsprechende Schlitze der Querträger eingeschoben, auf die Diagonalstreben aufgelegt und eingerastet, aber noch nicht angelötet oder verklebt. Haarklammern verhindern das Herausrutschen bereits in die Querträger eingerasteter Schlitze. Die äußeren Deckbleche müssen sorgfältig ausgerichtet sein und exakt bündig mit der Oberseite des Tragwerkes abschließen.




Bei dieser Prozedur verbiegt man die eine oder andere Lasche, deshalb müssen anschließend sämtliche Laschen auf der Unterseite der Brücke überprüft und nötigenfalls mit einer kleinen Flachzange wieder exakt gerade gerichtet werden. Denn nun legen wir den unteren Windverband auf - das ist dieses Bodenblech hier, und das muss ganz besonders genau sitzen:




Das Bodenblech wird langsam und behutsam eingesetzt. Wurde bisher genau gearbeitet, rasten alle Laschen problemlos ein. Beim Einrasten ist genau zu prüfen, ob das Bodenblech ohne jeden Luftspalt aufliegt, denn die Laschen sind unterschiedlich lang und zeigen daher nicht zuverlässig an, ob das Blech sauber anliegt.

Die Laschen werden stramm nach innen umgebogen. Dabei passiert etwas für einen "Amateur-Dünnblecher" wie mich sehr Interessantes: soweit die Brücke bisher noch ein wenig verbogen gewesen sein mag, zieht sie sich durch diese Prozedur sozusagen „von selbst“ exakt gerade.




Nun setzen wir noch die Querbleche in die unteren Langträger ein, das sind insgesamt mehr als drei Dutzend dieser „Blechflöhe“:




Und hier kommen sie hin:




Die Bauanleitung verschweigt schamhaft, dass diese Winz-Bleche unsymmetrisch sind. Mir fiel das mit freiem Auge nicht auf (ich sehe seit einigen Jahren nicht mehr wirklich gut), erst durch die Leuchtlupe kam das gerade noch rechtzeitig zu Tage. Nach dem Ermitteln der richtigen Position habe ich diese Querbleche an drei Seiten dünn mit Sekundenkleber benetzt, eingesetzt und mit Haarklammern gesichert, bis der Sekundenkleber ausgehärtet war.

-----------------------

An dieser Stelle müssten eigentlich die Freunde der Dreileiter-Fraktion begeistert aufjubeln: Sieht das Ganze nicht schon perfekt aus wie eine Brücke aus einem Märklin-Metallbaukasten (kurz vor dem grünen Anstrich)???



Hier noch eine wichtige statistische Mitteilung: Ich zeige heute schon Fotos vom März 2013, d. h. ich bin nur noch ein Jahr „vorne“.



Nächste Woche machen wir Urlaub, unterbrechen kurz diese schauderhafte „Blechlawine“ und schauen uns eine weitere Lokomotive an, die später obenauf auf dem Taggenbrunn-Viadukt fahren soll.

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#102 von notbremse , 02.03.2014 13:17

Zitat
Moin Karl,
das sieht ja schon vielversprechend aus! Ich glaube, bei solchen Bausätzen würde ich einfach nur wahnsinnig werden. Ich bin ja eher ein Freihand-Pfuscher, das Höchste der Gefühle ist mal eine schnell hingeworfene Skizze... So akkurat arbeiten, und das über so einen Zeitraum, das wär nix für mich!
Das mit der Lupenleuchte kenn ich - ohne die wäre ich inzwischen komplett aufgeschmissen. Vor zwei Jahren ging es noch so, aber inzwischen wandert erst die Brille von der Nase und wenn es ganz fummelig ist, muß die Lupe her...
Chapeau,
martiN.
(Der ursprüngliche Beitrag martiNs wurde vom Forumsbetreiber gelöscht und am 11.06.2014 von notbremse rekonstruiert.)


Hallo martiN,

bei mir wurden die Arme vor etwa 10 Jahren immer länger und ich sah irgendwann ohne Lupe nichts mehr.

Seit ich wieder intensiv Modellbau betreibe, beobachte ich eine deutliche Besserung meines Sehvermögens - als ob die ständige Fummelei durchaus eine Art Sehschule wäre. Ich mache heute wieder vieles ohne Lupe, was vor zwei Jahren ohne Lupe niemals geklappt hätte.

Aber bei diesem Winzling mit unsymmetrischen Nullkommairgendwas-Laschen musste ich dann doch passen...

Schönen Sonntag

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#103 von 2043er , 02.03.2014 13:45

Hallo Karl!

Ich bewundere deine Ausdauer beim Bau! Ich hätte hier wohl schon längst die Nerven und den Lötkolben weggeschmissen

Bin schon gespannt auf das nächste Fahrzeug das du uns präsentieren möchtest!

Lg Markus und Lei Lei




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#104 von notbremse , 02.03.2014 21:45

Hallo Markus,

die nächste Maschine wird ein Produkt möglicherweise nicht ganz freiwilliger deutsch-österreichischer Zusammenarbeit...

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#105 von hgolon , 03.03.2014 08:56

Hallo Karl

Wir können nur staunen, wie du diese Feinarbeiten meisterst!
Dein Gesamtkonzept gemäss dem gezeigten Gleisplan überzeugt durchwegs. Wir freuen uns auf deine weiteren Beiträge und bleiben auf alle Fälle dran!


1. Bahnhof Basel SCB 1860 - 1902
2. Waldenburgerbahn anno 1880

Ich (Dominic) habe nun meinen eigenen Account: [user]gerstelfluh[/user]. "hgolon" wird nicht weiterverwendet.


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#106 von notbremse , 04.03.2014 07:11

Hallo Elfi, hallo Dominic,

als Abonnent Eures phantastischen Threads ist das Staunen mehr auf meiner Seite...

Während ich bisher bloß einen Bausatz zeige, habt Ihr unglaublich tolle Dinge selbst gemacht...

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#107 von notbremse , 04.03.2014 21:40

DES PROFESSORS NEUE KLEIDER

„Gemma ane rachn“ [Lass uns eine Zigarette rauchen], hat der Toni gesagt, als er nach der Jause den Tisch abräumte. „Gerne“, hat der Professor erwidert, „ich habe jetzt auch Lust auf eine Zigarette.“

„Sog amol“, hat der Toni draußen unvermittelt gesagt, „host du eppa a neie Hosn on? Wie geht denn dos bei an Hanull-Mankalan?“ [Sag einmal, hast du etwa eine neue Hose an? Wie ist denn das möglich bei einem H0-Männlein?]

„Das ist, weil ich heute bei der Vorbereitung der Fotos der nächsten Lokomotive in den Staubsauger geraten bin.“

„Bist narrisch!!!“ rief der Toni, „Und du bist imma noch do?“ „Naja“, sagte der Professor, „es hat mir einen Arm abgerissen und die Hose war arg zerschrammt. Aber sie haben mich gleich gefunden und haben mich prima repariert. Und außerdem war das noch lange nicht das Schlimmste.“ "Ingottswülln, wos woa denn noch???“ [Um Gottes Willen, was war denn noch???] „Meine Zigarette war weg“, sagte der Professor mit äußerst ernster Miene.




„Es is schon a Schond“, meinte der Toni nach einer Weile nachdenklich, „wonnst ols Hanull-Mankale amol in a poa Joa a frische Wäsch hobm wüllst, muasst die zeascht vom Staubsauga zastickln losn…“ [Es ist schon eine Schande – wenn man als H0-Männlein einmal in ein paar Jahren eine frische Wäsche bekommen möchte, muss man sich zuerst vom Staubsauger schreddern lassen…]

Demnächst mehr.

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#108 von notbremse , 05.03.2014 17:16

Zitat
Servus Karl,
da habt ihr (du und der Professor) ja nochmal richtig Glück gehabt!
Mir ist auch schon allerhand Zeug im Staubsauger gelandet, ich zieh deshalb beim Staubsaugen immer Strapse an... nee, warte.. einen Nylonstrumpf über das Saugrohr! Da kann man dann die feinen Teile leichter wiederfinden.
Die Reparatur, auch der Austria 0.3, ist dir gut gelungen!
martiN
(Der ursprüngliche Beitrag martiNs wurde vom Forumsbetreiber gelöscht und am 11.06.2014 von notbremse rekonstruiert.)



Hallo martiN,

Schluss mit Lustig - ich habe "in der Bucht" ein Exemplar der guten alten "Staubhexe" ergattert.

Aber frag mich besser nicht, wie viele Strümpfe ich um das Geld hätte kaufen können...
(Es war sehr wahrscheinlich das halbe Stummiforum hinter dem Ding her, glaube ich...)

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#109 von notbremse , 07.03.2014 14:45

52.8000

Im März 2012 übergab mir Krüger die hier bereits gezeigten Mittelteile des Taggenbrunn-Viadukts. Ich war von dieser Teillieferung etwas irritiert, denn so lange nicht sichergestellt war, dass er die Vorbrücken um vertretbares Geld tatsächlich herzustellen in der Lage war, halfen mir die Mittelteile wenig. Ich wollte ja nicht den Rosenbach-Viadukt bauen, sondern den Taggenbrunn-Viadukt, und zwar vollständig.

Krüger erklärte mir indes, er wollte mir bloß zeigen, wie filigran seine Produkte sind. Wer aber bereits gekauft hat, ist ohnehin schon vom Produkt überzeugt und braucht keine weiteren Lobpreisungen des Herstellers, sondern will Produktionsfortschritte bei den fehlenden Teilen sehen. Ich legte also die Ätzplatinen für die Mittelteile beiseite und wartete weiter auf positive Nachrichten zur Realisierung der Vorbrücken. Es sollte Oktober werden, bis Krüger vermeldete, dass er die Vorbrücken tatsächlich liefern konnte.

In der Zwischenzeit beschloss ich, (unter anderem) eine Lokomotive herzurichten, die in den 50er Jahren in St. Veit an der Glan beheimatet war und den Taggenbrunn-Viadukt ständig befuhr – die bei Roco „just in time“ erschienene 52.8000.

Es gilt als gesichert, dass diese Lok während des Krieges von Henschel an die serbische Staatsbahn SDZ geliefert wurde. Zum Kriegsende befand sich die Maschine gerade in Villach. Während viele andere Loks nach Osten abgegeben werden mussten, ging diese Maschine quasi "den umgekehrten Weg". Die Villacher haben sich die Lok dem Anschein nach kurzerhand „unter den Nagel gerissen“ und bemalten sie mit einer Nummer, von der man annehmen konnte, dass sie noch nicht vergeben war, eben der „52. 8000“. Hier das bekannte Roco-Modell:




Die Räder meiner Maschine wurden gegen 2,2 mm schmale RP25-Räder von Holger Gräler ausgetauscht. Die Lok erhielt Federpuffer und gefederte Originalkupplungen. Die originalen Roco-Puffer sind nicht in Löcher gesteckt, sondern auf erhabene Stummel. Das Ausbohren der Pufferbohlen gestaltet sich deswegen etwas fummelig. Der Motor wurde gegen einen SB-Motor ausgetauscht.




Der Gussgrat auf dem Kessel wurde vorsichtig abgetragen. Die Ackermann-Ventile erhielten Seilzüge aus 0,1mm Kupferdraht. Die Handräder auf dem Kessel wurden gegen MS-Handräder getauscht. Auf der Rauchkammertür und auf dem Sandkasten wurden Griffe aus 0,3mm MS-Draht angebracht. Das Führerhausdach erhielt Dachhaken. Die Luftpumpe wurde gegen eine solche von Weinert ausgetauscht. Die Rangierertritte auf den Pufferbohlen und die Bleche der Schienenräumer sind selbst „geschnitzt“. Die Schienenräumer-Träger stammen von Christoph von Neumann. Heizleitungs-Absperrhähne und Rangierergriffe aus 0,3mm MS-Draht durften ebenfalls nicht fehlen.
Die Bohrung für die vordere Originalkupplung durchtrennt den Lichtleiter des Roco-Modells. Ich wollte aber sowieso filigranere Laternen in vorbildgerechter Position ganz hinten an der Pufferbohle.

Auf den Fotos der unlackierten Maschine noch nicht zu sehen: Diese Laternen habe ich mit SMD-LEDs versehen und neu verdrahtet, ebenso noch nicht zu sehen ist der Tritt unter der Rauchkammertüre, den ich gegen einen selbst gefertigten aus 0,3mm MS-Riffelblech ersetzt habe.





Der Tender bekam eine neue Wasserkastendeckel-Öffnungsmechanik aus winzigen Blechstreifen. Das ist ein wenig geschummelt, denn wie ich dieser Tage an Hand von mehreren Fotos, die österreichische 52er in den Fünfzigern zeigen, feststellen musste, hat man sehr wahrscheinlich die Wasserkästen 1955 noch ohne diese Mechanik geöffnet – man ist einfach nach oben geklettert. Erst ab ca. 1958 dürfte diese Mechanik eingeführt worden sein – sie war vermutlich ein Kind der rasch fortschreitenden Elektrifizierung und der damit verbundenen Unfallgefahr.
Auf dem Tender befindet sich beim Roco-Modell ein Enthärter-Tank, ein für die 70er Jahre durchaus vorbildgerechtes Detail. Dieser Tank wurde entfernt, denn in den 50er Jahren gab es ihn auf dieser Maschine noch nicht. Die Bremsen des Tenders wurden durchbohrt und mit 0,5 mm MS-Drähten verbunden. Diverse Kleinteile wurden abgeschliffen und durch NS- und MS-Teile ersetzt.




In den 50er Jahren hatte diese Maschine noch Windleitbleche, die ich mir aus 0,15 mm Messingblech selbst zurechtschnitt. Bei dieser geringen Materialstärke verbiegt sich das Blech übrigens, wenn man es nicht vorbildgerecht am oberen und unteren Rand abkantet. Erst mit diesem abgekanteten Rand erhält das Windleitblech ausreichend Steifigkeit. Wie kann man einen so schmalen Rand abkanten, war die Frage... Ich habe schließlich oben und unten einfach einen ausreichend breiten überschüssigen Streifen Blech belassen, damit man mit der Flachzange gut angreifen kann. Es zeigte sich, dass es genügt, das Blech mit einer Reißnadel innen anzureißen und mit einer Flachzange umzubiegen. Fertig. Anschließend mit einer Goldschmiedeschere den zu breiten Rand oben und unten auf annähernd das richtige Maß abschneiden, mit der Flachzange gerade richten und auf das genaue Maß abfeilen.




Abschließend wurden Lokführer, Heizer und Zugführer zurechtgefeilt, bemalt und eingeklebt. Der Tender erhielt echte Kohle.
Die Maschine wurde, wie schon das Modell der 92, schließlich in vielen Schichten mit einem feinen Pinsel lasierend bemalt und gealtert. Dabei kamen abwechselnd matte und glänzende Lacke zum Einsatz, um auch ölige und feuchte Flächen nachzubilden.

Und so sieht sie jetzt aus:




Dieses letzte Foto entstand übrigens heuer unter Zuhilfenahme der Stacking-Methode. An dieser Stelle vielen Dank an Franz-Peter für seine prima Beschreibung dieser mir bis dahin unbekannten Vorgangsweise, mit relativ geringem Aufwand knackig scharfe Modellfotos zu erzeugen.

--------------------

Nach dieser grausamen Messingteilfitzelattacke habt Ihr Euch wieder eine Menge beruhigendes Neusilberblech verdient, finde ich. Nächste Woche geht es wieder weiter mit dem Taggenbrunn-Viadukt...



Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#110 von schaerra , 07.03.2014 15:52

Hallo Karl,

Deine ´´ Zwaarafufzga ´´ ist der absolute Hammer!!!!


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#111 von Bastelharry , 07.03.2014 17:15

Karl

im absolut positivsten Sinne :

Du bist der Knaller !!


Klasse gemacht.

Gruß
Harry


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#112 von 399.03 , 07.03.2014 18:31

Hallo Karl,

wie angekündigt, verfolge ich Deine Aktivitäten hier sehr aufmerksam. Hoffentlich geht Dein Zeitvorsprung nicht zu rasch zu Ende. Aber sollte es dann langsamer weitergehen, könntest Du uns ja mit Berichten über Details bei Laune halten.

Bereits bei der 92.2223 kam zur Geltung, wie akribisch Du Deine Fahrzeug-Verfeinerungen angehst. Die 52.8000 hast Du jetzt konsequenter Weise genauso hervorragend verfeinert. Das Ergebnis ist in beiden Fällen einfach traumhaft schön. Natürlich haben die vielen hochwertigen Zurüstteile einen erheblichen Anteil daran. Etwa die die zierlichen Windleitbleche, bei deren Herstellung Dir vermutlich der eine oder andere Fluch über die Lippen gekommen sein könnte. Aber die aufwändige Handlackierung ergibt dann erst das authentische Finish. Die Industrie kann so etwas nicht produzieren. Eine Dampflok hatte nicht einmal bei der Ablieferung absolut glatte, ebene Flächen. Eine Dampflok nach jahrelangem Betriebseinsatz – und das noch dazu in der Nachkriegszeit - hat rundum Unebenheiten im Blechkleid, seien es Spuren kleinerer Ausbesserungen oder vor allem die Ergebnisse immer wieder notwendiger kleinerer und größerer Anstricharbeiten. Und dann natürlich die Betriebsverschmutzung durch Witterung, Öl, Ruß, Kalk, Bremsstaub und dergleichen mehr.

Nur einen klitzekleinen Vorschlag hätte ich anzubringen: Vielleicht kannst Du der 52er auf den Speichen und Gegengewichten von Treibachse und 4. und 5. Kuppelachse noch ein paar rote Spuren verpassen. Die sehen mir im Gegensatz zu den vorderen Rädern doch ein wenig zu schwarz aus.

Meine aufrichtige Gratulation zu diesen traumhaft gut gelungenen Modellen.

Herzliche Grüße, Willi


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#113 von 2043er , 07.03.2014 19:16

Hallo Karl!

Da kann man sich so manches abschauen! Warum hast du der zwarafufz'ger denn einen neuen Murl verpasst? Warst du mit dem von Roco nicht zufrieden oder hast du hier vorsorglich gearbeitet?

Ich muss gestehen, ich hätt hier nicht die Nerven ein Modell so fabelhaft aufzurüsten und begnüge mich (noch) mit den beigelegten Steckteilen.

Macht jedenfalls Gusto auf mehr...also ab in den Keller mit dir

Lg Markus




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#114 von notbremse , 07.03.2014 23:31

@ Helmut Fritz und Harry: Danke für eure netten Kommentare! - Obwohl es jetzt natürlich passieren könnte, dass ich mit meiner stolzgeschwellten Brust womöglich nicht mehr durch die Kellertür durchkomme...

@ Willi: vielen Dank! Die rot-schwarzen Räder sehen auf dem Foto etwas brutal aus, ich gebe es zu, aber in der Realität ist der Kontrast wesentlich milder. Ist mehr ein Fotoproblem. Aber vielleicht gehe ich über das glänzende Schwarz irgendwann noch mit einer matten Schicht drüber. Mattschwarz ist ja, wie man auf dem Foto gut erkennen kann, wesentlich heller und in Wirklichkeit eher ein dunkles Grau. Das wird den Kontrast sicherlich nochmals mildern.

@ Markus: Ein Murl ist für mein Verständnis - heute als diskriminierend verpönt, aber 1955 noch alltäglicher Sprachgebrauch und daher in diesem Thread ausschließlich aus historischen Gründen wohl zulässig - ein "Schwarzer", womit damals sowohl Menschen afrikanischer Abstammung als auch besonders schmutzige Leute gemeint waren. Wenn der Heizer gemeint ist: sorry, die Roco-Personale gefallen mir nicht mehr, die sehen seit Menschengedenken immer gleich aus. Speziell für offene Führerhäuser sind Rocos Herren ohne Unterleib nicht wirklich ideal geeignet. Aber das macht nichts, Preiser kann auch ein wenig Umsatz brauchen...

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#115 von Carolusmagnus1911 ( gelöscht ) , 08.03.2014 01:10

Hallo Karl,

also bei d e n Windleitblechen bin ich hin und weg, quasi vom Leitwind verweht. Unschlagbar deine Lötkunst.

Ich hab schon selber an ner 52er geschraubt (wohl keine Österreicherin), geheizt auch schon mal...dazu gehört auch das Putzen. Da fällt mir dann direkt auf, das die vorderen Räder so sauber sind, gerade da, wo man am schwersten drankommt mit dem Lappen. Dagegen sind die hinteren Räder dreckig wie die Sau

Die Sechskantschrauben (EDIT: Kuppelbolzen) werden deiner Tuningfeinstleistung nicht gerecht, die Kritik geht dann an Roco

Deine Anlage ist eine der letzten, die ich noch gerne in die geschlossene Abteilung überweisen möchte. Kannst du mal bitte aktuelle Bilder einstellen? Dann schreibe ich die Überweisung. Deal?

Viele Grüße
Daniel


Carolusmagnus1911

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#116 von notbremse , 08.03.2014 08:35

Hallo Daniel,

das Roco-Gestänge tausche ich eher nicht mehr aus. Aber ich glaube, ich werde mir die Vorderräder auf diversen Fotos noch einmal genauer ansehen müssen...

Aktueller Stand ist, dass es noch keine Anlage gibt, denn der Viadukt ist noch nicht fertig. Wie in meinem Vorwort erwähnt, stehe ich ganz am Anfang. In meinem Hobbyraum sieht es derzeit so aus:




Was bisher geschah:

2012 habe ich mir im Keller einen Hobbyraum eingerichtet - Verputz abgeschlagen, neu verputzt, Steckdosen gesetzt, ausgemalt, Boden verlegt (ein ganz helles Laminat, damit man entflohene Kleinteile sofort wiederfindet). Auch ein Sofa habe ich hineingestellt für den Fall, dass mich einmal eine hübsche Psychotherapeutin besucht...



Seit Ende 2012 Bau des Viadukts, unterbrochen von mehreren Lokomotiv-Umbauten (die ich sukzessive bis zum Sommer vorstellen werde) und Tests verschiedener Gleissysteme und Weichenantriebe.

Der Viadukt soll im Sommer 2014 fertig werden. Bis dahin ist noch eine Menge Flugzeugsperrholz zu bearbeiten, denn die Bohlen obenauf mache ich sicher nicht aus Metall-Ätzteilen, die aussehen wie überdimensionale Badezimmerfliesen.

Danach gibts den Holzunterbau für die Anlage und dann schön langsam Schienen drauf. Aber alles zu seiner Zeit und mit Bedacht, denn es soll sich alles auf dem bisher angestrebten Niveau abspielen.

Sorry, wird wohl nix mit der sofortigen Einweisung in die geschlossene Abteilung...



Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#117 von H0er , 08.03.2014 08:44

Hallo Karl!

Da hast du ja ordentlich geschöpft bei deiner Fachwerkskonstruktion!

Wenn der Rest, wie du ja selbst geschrieben hast auf dem selben Niveau wie dir Brücke und deine Lokomotivumbauten geschehen wird dann kommt da ein Hammerding auf uns zu!

Ich bewundere dich für deine Geduld!

Ich bin da leider anders gepolt, bei mir wurde World drauf los gebaut!

Weiterhin so viel Ruhe und Ausdauer, du hast ja auch ein Sofa wo du dich mal zwischendurch hinkönnen kannst!

Liebe Grüße


Gottfried
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#118 von 2043er , 08.03.2014 12:37

Hallo Karl,

Mit Murl war der Motor gemeint flaster:

Lg




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#119 von notbremse , 08.03.2014 14:02

Zitat
Moin Karl,
lange nicht mehr so gelacht wie beim Anblick deines Modellbahnzimmers. Ich hätte wenigstens halbgare Modulkästen erwartet, aber das toppt es noch
Dein Lokumbau ist Dir vortrefflich gelungen. Wie Daniel schon schrieb, ist allein schon das Windleitblech eine Einweisung in die geschlossene Abteilung wert!
martiN.
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@ martiN: Zuerst kommen die Brücken, dann die Gleise und die Unterkonstruktion.

Warum eigentlich diese mein Motto kaltblütig ignorierende unchristliche Hektik? Warum wollt ihr mich jetzt schon in die "Geschlossene" quetschen? So viel habe ich doch noch gar nicht gezeigt, dass man eine vernünftige Bewertung abgeben könnte. Ich würde vorschlagen, ich baue jetzt in aller Ruhe einmal diese Wahnsinnsbrücke fertig, dann den Anlagenunterbau, und dann ein paar Gebäude, und Anfang/Mitte 2015 sehen wir weiter...

(Nur der Vollständigkeit halber: hinterm Sofa liegen seit Mitte 2012 bereits die Hölzer für die Rahmenkonstruktion, aber das sieht man auf diesem Foto nicht... Die werden sich bis zur Fertigstellung der Brücke mit Sicherheit prima ans Raumklima gewöhnt haben... )

@Gottfried: Schon die Brücke wird ein Hammerding, denn da stecken, wie schon erwähnt, bis jetzt ca. 550 Stunden drin und man braucht garantiert nicht einmal halb so lange, wenn man diesen Bausatz so baut, wie Krüger es vorsah. [Heimtückische spannungserhöhende Randbemerkung... ]

@ Markus: Es ist offensichtlich allerhöchste Eisenbahn, dass die bei leo.de endlich ein Österreichisch-Österreichisch-Wörterbuch einführen!!!



Was diesen Murl betrifft, so wollte ich einfach den Unterschied sehen. Natürlich läuft der SB-Antrieb fantastisch, aber der originale Roco-Motor ist auch schwer in Ordnung.

Liebe Grüße

Karl


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notbremse
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#120 von 399.03 , 08.03.2014 15:42

Hallo Karl,

heute habe ich mir in einer Stunde der Muße noch einmal Deinen Gleisplan zu Gemüte geführt und versucht, mir die Fahrmöglichkeiten zu vergegenwärtigen.

Die Paradestrecke und die unteren Gleise im Schattenbahnhof bilden ja eine Ringstrecke. Solange Züge auf diesen Gleisen verkehren, fahren sie im Kreis und werden auch nicht verändert, lediglich die Reihenfolge ist beeinflussbar. Dafür ist eine (vermutlich abschaltbare) Automatik vorgesehen. Ausnahme: Im Uhrzeigersinn kannst Du über die Abzweigstelle Goggerwenig Züge aus dem Kreis abzweigen lassen in Richtung Hüttenberg. Dort hast Du natürlich alle Möglichkeiten und kannst – nach Umstellung der Lok – Züge gegen den Uhrzeigersinn in den Kreisverkehr zurückschicken.

Züge, die verändert werden sollen, müssen im Schattenbahnhof hoch bis zumindest auf Gleis 5. Aus den Gleisen 1-4 heraus wirst Du ja nicht rangieren, weil Du sonst auf die freie Strecke müsstest.

Die oberen Gleise im Schattenbahnhof bilden defacto einen zweiten Kopfbahnhof incl. Heizhaus mit Drehscheibe, allerdings „unter Tage“. Du hast die Absicht, mit Federpuffern und Originalkupplungen zu fahren. Kuppeln und Entkuppeln geht wohl nur durch Eingreifen mit den Pfoten. Oder verstehe ich da was falsch? Zwischen der sichtbaren Anlagenoberkante und den Gleisen im Schattenbahnhof planst Du 30cm Abstand brutto. Segmentaufbauhöhe incl. diverse Antriebe für den Bahnhof Hüttenberg benötigen wohl mindestens 10cm. Verbleiben etwa 20cm für Rollmaterial und Pfoten. Oder hast Du da irgendwelche Tricks vorgesehen, die Du noch verraten könntest?

Ich weiß natürlich nicht, wie weit Du die Raumbreite bereits ausgereizt hast. Aber wäre es vielleicht eine Überlegung, die Segmente des Bahnhofs Hüttenberg und den Schattenbahnhof soweit nebeneinander anzuordnen, dass maximal die Schattenbahnhofsgleise 1-4 „unter Tage“ zu liegen kommen?

Ich habe zwar versucht, Deinen Plan zu vergrößern, aber die Auflösung ist zu gering, als dass ich die diversen Maßangaben entziffern könnte. Könnte ich die Angaben lesen, wären meine Fragen vielleicht schon beantwortet.

Was bedeuten eigentlich die dunkelgrau eingefärbten Flächen auf den Segmenten 4 + 9?

Hoffentlich nicht zu viele Fragen auf einmal. Vielleicht willst Du sie ja trotzdem so weit beantworten, dass meine Neugierde befriedigt wird. Sonst erscheinen mir im Traum womöglich noch der Toni und der Professor und verwirren mich total.

Herzliche Grüße, Willi


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#121 von notbremse , 08.03.2014 18:54

Hallo Willi,

du hast den Plan völlig richtig interpretiert und deine Fragen lassen sich mit einem Satz beantworten: Du hast recht, es wird verdammt knapp!

Die ganze Anlage wird ein Experiment mit dem Thema: "Kann man mit echten Kupplungen, großen Radien und Steigungen von 30 Promille und weniger in einem einigermaßen normal großen Raum fahren oder muss man damit zu Fremo-Treffen?" Scheitern nicht ausgeschlossen. Die Probleme, die sich bei der Planung aufgetan haben, erinnern stark an jene, mit denen die Fans großer Spurweiten kämpfen.

Bei den Außenmaßen gibt es keinen Spielraum mehr, ich werde zugunsten der Heizung eventuell sogar noch einige Zentimeter schmäler werden müssen. Der Rangierbahnhof kann in diesem Raum nur wenig unter dem Bahnhof Hüttenberg herausgezogen werden, ein oder zwei Gleise vielleicht.

Der Höhe nach gibt es noch ein wenig Spielraum, denn ich habe das Thema "Steigungen" im Plan noch nicht voll ausgereizt. Ich hoffe aus mehreren Gründen, auf netto etwa 26cm zu kommen. Oberhalb des kritischen Bereichs gibt es im Bahnhof Hüttenberg bewusst keine tiefen Einbauten wie Weichenantriebe o.ä. Sehr niedrig wird der Raum über der Drehscheibe und über den Weichen, aber dort wird normalerweise nichts gekuppelt.

Du wirst für die Hauptstrecke auf relativ langweilige vier Züge pro Fahrtrichtung gekommen sein. Das lässt sich noch beleben, indem zusätzlich zwei bis vier relativ kurze Triebwagengarnituren (zweiteiliger Blauer Blitz und ähnliches) eingefädelt werden, die nicht im Kreis fahren, sondern jeweils hin und zurück. Für mehrere entsprechende Abstellgleise ist noch Platz, ich habe vorläufig nur eines eingezeichnet.

Die grauen Flächen sind die Bereiche, wo ich die Hauptstrecke mit hügeliger Landschaft und dichtem Pflanzenwuchs wegtarnen will. Alternativ kommen dort einfärbige Boxen hin, in die die Züge verschwinden. Tunnels werde ich dort eher nicht anlegen, das ist aber natürlich auch möglich.

Wird ein spannender Herbst, wenn es ans Überprüfen meiner theoretischen Ansätze und ans Ausprobieren all dieser Dinge geht... Dann erst kann man die Feinplanung der Landschaft beginnen.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#122 von 399.03 , 08.03.2014 22:11

Hallo Karl,

vielen Dank für Deine umfassende Antwort auf meine neugierigen Fragen. Jetzt weiß ich Bescheid und kann ruhig schlafen.

Die 4 Züge je Richtung auf der Paradestrecke sehe ich nicht als Nachteil. Die automatischen Zugfahrten auf der Ringstrecke sehe ich ja nur als „Begleitmusik“ für das eigentliche Hauptthema, den Verkehr zwischen den beiden Kopfbahnhöfen, mitsamt dem Ein- und Ausfädeln bei Goggerwenig. Ich stelle mir das sehr spannend vor. Selbst bei einem vorbildgerecht sicher sehr dünnen Fahrplan auf der Görtschitztalbahn wirst Du da alle Hände voll zu tun haben. Da ist es natürlich ein Vorteil, dass die beiden Bahnhöfe unmittelbar nebeneinander (bzw. leider übereinander) liegen.

Schade, dass der Gedanke mit dem „Hervorziehen“ des Schattenbahnhofs nicht im gewünschten Ausmaß realisierbar ist. Ich muss gestehen, dass ich noch nie mit H0-Originalkupplungen gefahren bin und kann daher gar nicht einschätzen, wie das Hantieren mit den Originalkupplungen bei beschränktem Platz überhaupt funktionieren kann. Du wirst Deinen Anlagenraum jedenfalls ordentlich heizen müssen, damit Du immer mit Kurzarmhemden das Auslangen findest, sonst wirfst Du alle Züge um.

Jetzt, wo ich Deine Absichten und Herausforderungen besser kenne, hoffe ich mit Dir, dass Du Dein ambitioniertes Konzept letztlich irgendwie realisieren kannst. Ich bin da jedenfalls zuvesichtlich, wünsche Dir gutes Gelingen und verspreche, dass ich Dich auf Deinem Weg weiterhin mit voller Aufmerksamkeit und gelegentlicher Wortmeldung begleiten werde.

Auch wenn Du Dich im Moment noch ein wenig zierst, ich bin jedenfalls dafür, dass Dein Thread möglichst sofort in die geschlossene Anstalt verlegt wird. Meine Unterschrift auf der Überweisung hast Du bereits.

Herzliche Grüße, Willi


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#123 von steve1964 , 09.03.2014 07:27

-
Hallo Karl ,
narrisch gfreit hab i mi , wia I deinen Thread ogschaugt hob . . . .
a Supa Idee , mit historische Buidln ofanga ,
Echtes Recherchenbahning , Chapeau , a so a Oabat !
Oder sogt ma Modellbahnrecherching ?
De Gsichta vo de zwa Hauptdarsteller schaung a so fein detailliert aus ,
I hob zerst denkt , dös kannt a Spur 0 sein ..

Ich vermute mal einen beträchtlichen Teil an Gebäudeselbstbau ?
Übrigens " da Wahnsinn " , deine Geduld mit dem klaana Bruckerl und deine
professionelle Montagetechnik .
Hast du zufällig eine Ingenieursausbildung ?

Viele Grüße aus Hamburg
Steve
-


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#124 von notbremse , 09.03.2014 09:55

@ Willi: Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Anlage irgendwann in einen größeren Raum übersiedeln wird. Das Konzept ist vorsorglich so aufgebaut, dass man es später zu einer U-Anlage erweitern kann. Hinsichtlich des Verschiebebahnhofs hast du völlig recht, der gehört nach außen verlagert, sowie der Raum es zulässt. Der aktuelle Plan erlaubt eine spätere problemlose Einbindung ganz unten oder L-förmig unten rechts. Dann wird halt aus Gleis 1 das Übergabegleis und durch 5 fährt man durch... Gehört aber derzeit alles in das Reich der Träume.
Deinen Vorschlag für die "geschlossene Anstalt" empfinde ich als ganz große Anerkennung.

@ Steve: Bei meinen Figuren bist du mir viel zu unkritisch... Hast du denn nicht bemerkt, dass die Augenbrauen fehlen???
Und es heißt nicht "Modellbahnrecherching" sondern "Modellbahnrechnung". Ich weiß das genau, denn ich habe einen gaaaaanz dicken Ordner davon...


Genug des Blödelns: Vielen Dank für deinen netten Kommentar! - Du hat recht, die Gebäude können - von einer Ausnahme abgesehen - nur im Selbstbau entstehen. - Ingenieur bin ich aber nicht, obgleich mich technische Dinge von Kindesbeinen an interessiert haben.

Liebe Grüße

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#125 von notbremse , 09.03.2014 10:04

Zitat
Moin Karl,
ein Wort zu den Weichenantrieben:

Zitat
notbremse hat geschrieben:
Der Höhe nach gibt es noch ein wenig Spielraum, denn ich habe das Thema "Steigungen" im Plan noch nicht voll
ausgereizt. Ich hoffe aus mehreren Gründen, auf netto etwa 26cm zu kommen. Oberhalb des kritischen Bereichs gibt es im Bahnhof Hüttenberg bewusst keine tiefen Einbauten wie Weichenantriebe o.ä.


du kannst das Höhenproblem eventuell entschärfen, wenn Du die Weichenantriebe nicht direkt unter die Weiche setzt, sondern irgendwohin, wo sie nicht stören. Falls Du Servos benutzt, kannst du die gängigen Stangen und Umlenkhebel aus dem Modellbau nutzen, auch Bowdenzüge (aus dem Modellbau, nicht vom Fahrrad) bieten sich an.
HTH,
martiN.
(Der ursprüngliche Beitrag martiNs wurde vom Forumsbetreiber gelöscht und am 11.06.2014 von notbremse rekonstruiert.)



@ martiN: Danke für deinen prima Tipp! Ich habe allerdings die Bereiche, in welchen von Hand gekuppelt werden muss, so angelegt, dass sich darüber keine Weichen befinden. Mit etwas Glück könnte es sich also ganz ohne Bowdenzüge ausgehen. Halt mir die Daumen...

Liebe Grüße

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