RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#126 von notbremse , 14.03.2014 17:14

AB JETZT SUPERN WIR EINEN KRÜGER-BAUSATZ

Manche von Euch werden sich schon länger gedacht haben: Was braucht der Karl über 500 Stunden für einen Brückenbausatz, der doch auf rascheste Fertigstellung ausgelegt ist und den man sicherlich in einem Bruchteil dieser Zeit löten kann? Was macht der heimlich WIRKLICH in seinem Hobbyraum? Wofür braucht der überhaupt dieses Sofa? Hat dieser liederliche Mensch in Wahrheit vielleicht permanent Besuch von Damen fraglichen Leumunds???

Ich denke, ich setze meinen guten Ruf besser nicht aufs Spiel und löse dieses Rätsel endlich...



Sache ist, dass Krüger bei seinem Bausatz zu Gunsten einer raschen und einfachen Montage eine Reihe von Kompromissen gemacht hat.

Er hat dies auch vorab korrekt angekündigt. Manche dieser Kompromisse habe ich durchaus begrüßt. Bei anderen Dingen wiederum habe ich nicht verstanden, wieso Krüger es sich vermeintlich einfach gemacht hat, weil der Zeichnungs-Aufwand für eine perfekte Lösung insgesamt kaum größer gewesen wäre.

So hat Krüger leider keinen oberen Abschluss für die markanten äußeren Längsträger seines Rosenbach-bzw. Taggenbrunn-Viaduktes ausgestaltet. Die äußeren langen Träger sind bei diesem Bausatz oben offen:




Stattdessen hat er einen breiten Bretterbelag geätzt, der vorbildwidrig die Längsträger gleich mit abdecken sollte:




„Schaudaboa“, hat der Toni gesagt. „Schaut aus wia a Blechwond von ana neimodischn Garasch!“ [Schrecklich, sieht aus wie eine Blechwand einer modernen Garage]. – Der Professor schaute nachdenklich, man konnte dem Toni nicht so recht widersprechen. Die Struktur sieht wirklich etwas zu gleichmäßig aus, als dass sie einen Bohlenbelag glaubhaft wiedergeben könnte.

Die Krügersche „Blechwand“ kam in die Bastelkiste, der Viadukt sollte „richtige“ Holzbohlen und einen sauberen Abschluss der oberen Längsträger erhalten.

Damit die neuen hölzernen Bohlen rechts und links der Längsträger vorbildgerecht aufgebracht werden konnten, ohne dass sie die Längsträger überragten, mussten die zu niedrig geratenen Längsträger etwas angehoben werden. Ich sah mich im Flugmodell-Handel um und fand dort Kohlenfaserstoff-Flachprofile, die genau den richtigen Querschnitt aufwiesen und einen glatten oberen Abschluss der Träger lieferten:




Im Foto oben gut sichtbar: die außenliegende Vertikal- und Diagonalverstrebungen. Während Krüger überreichlich Diagonalverstrebungen mitlieferte, fehlten die Vertikalstreben in seinen Paketen gänzlich. Krüger reagierte auf mehrere Reklamationen - per Mail und schließlich mittels eingeschriebenen Briefes - nicht. Ich habe aus zeitökonomischen Gründen davon abgesehen, dem weiter nachzugehen.

Die zahlreichen übrig gebliebenen Diagonalverstrebungen passten nicht in die Schlitze für die Vertikalverstrebungen. Ich habe sie einfach auf die richtige Länge gebracht und die Laschen abgeschliffen.

Wie nun diese Streifen exakt rechtwinkelig aufkleben? Nach einigem Probieren habe ich mir eine ebenso einfache wie wirkungsvolle Lehre geschaffen:




Mit einer Roco-Säge, deren Sägeblatt etwa gleich dick ist wie die Materialstärke des Neusilberblechs dieser Brücke, wurden exakt im rechten Winkel saubere Schnitte in Sperrholz-Restchen gesägt. Diese Sperrholz-Stückchen hielten die schmalen Blechstreifen prima im rechten Winkel fest und mussten nur noch mit Haarklammern fixiert werden. Nach dem Verkleben der äußeren Bereiche der Streifen wurden diese Halter entfernt und der Rest, also der bisher verdeckte mittlere Teil des Streifens, ebenfalls geklebt.

Zum Kleben wurde handelsüblicher dünnflüssiger Loctite-Kleber mit einem 0,3 mm Stahldraht in winzigen Tröpfchen aufgebracht und verbreitete sich durch die Kapillarwirkung von selbst entlang des Bleches weiter.




Die Mittelteile wurden – im Foto oben gut erkennbar - mit je zwei Front-Elementen bestückt, die später die Vorbrücken tragen werden. Die Diagonalstreben dieser Frontelemente sind beim Vorbild doppelt ausgeführt. Die vereinfachte Krüger-Version deuchte mir ein wenig zu flach, ich habe deshalb die 90°-Klötzchen-Methode auch dort angewandt und der Vorbildsituation entprechend im rechten Winkel zusätzliche Streifen aufgebracht.

Krüger hat – leider zu Lasten der vereinfacht ausgeführten Brückenoberseite - sehr viel Zeit darauf verwendet, Elemente zu zeichnen und zu ätzen, mit denen die Brückenelemente untrennbar miteinander verbunden werden sollten:




„Jo sog amol, wie soll denn dos gehn? Wie wüllst den noha mit dem gonzn metalongan Riesntrumm weitaorbatn?“, meinte der Toni. [Sag, wie soll das denn funktionieren? Wie willst du denn später mit diesem meterlangen Riesending weiterarbeiten?]

In der Tat hätte eine starre Verbindung, sofern die filigranen Verbindungsteile den darauf einwirkenden Kräften überhaupt zuverlässig standgehalten hätten, die nachfolgenden Arbeitsschritte immens erschwert. Allein die Vorstellung, ab hier ständig mit einem 1,2 Meter langen sperrigen Teil hantieren zu müssen… Auch beim Lackieren waren Probleme zu erwarten, denn schon bei den einzeln lackierten Brücken erwies es sich später tatsächlich als schwierig, an bestimmte Partien überhaupt heranzukommen. Ich habe mich daher entschieden, sämtliche Brückenteile einzeln abnehmbar zu gestalten.

Statt Krügers Blechelemente sollten – wie beim Vorbild - zwei Druckverteilerplatten die mittleren Brücken ohne jedes Spiel dauerhaft und sicher in der richtigen Position halten. Zwei Plexiglasplatten in vorbildgerechter Stärke wurden dem Originalplan entsprechend an der Oberseite von der Mitte nach außen geringfügig abgeschrägt, der Bereich der Lager ausgenommen. Anschließend wurden die Lager mit ihren Messingstiften in passgenaue Bohrungen in der Brücke gesteckt, exakt ausgerichtet und mit Stabilit Express auf den Plexiglasplatten festgeklebt:




Wenn man sich für diesen Vorgang ausreichend Zeit nimmt und genauestens arbeitet, liegen die Brücken satt auf, wackeln nicht und können später jederzeit einzeln nach oben abgehoben werden.




Die Brückenelemente können nun weiterhin bequem auf dem Basteltisch beliebig gedreht und bearbeitet werden:




Für heute genug Blech geredet - nächste Woche mehr...

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#127 von michl080 , 14.03.2014 19:48

Hallo Karl,

Spitze wie immer!

Allerdings muss ich zugeben, dass ich bei all dem Blech langsam nicht mehr durchblicke. Wo hast Du denn jetzt die Streben angeklebt? Ich kann sie auf den Bildern nicht mehr finden.
Wenn ich in Bildern ein Detail erklären will, mache ich mit Paint einfach einen kleinen roten Kringel drum, dann findet man, was ich erklären will.

Ich fände es auch toll, wenn Du mal Bilder von der Seite, auf die Stirnseite und von oben machen könntest. Dann kann man sich den Verbund besser vorstellen.

Ich lese Deine Berichte immer begeistert, aber heute habe ichs nicht mehr verstanden...

Mach weiter so (und berichte drüber)!!!

Michael


meine Anlage findest Du unter viewtopic.php?f=64&t=65847


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#128 von notbremse , 14.03.2014 23:35

Hallo Michael, danke für deinen Hinweis!

ich habe einige Bilder beschriftet und neu hochgeladen. Bitte einfach zurück nach oben scrollen, jetzt sollte der letzte Beitrag etwas verständlicher sein.

Die äußeren Längsträger sind beim Vorbild mächtige, im Querschnitt rechteckige Stahlträger. Bei Krüger gibt es nur ein einzelnes senkrechtes Blech. Ich habe es wenigstens nach oben hin mit dem schwarzen Zeug abgedeckt.

Die äußeren Diagonal- und Vertikalstreben sind das dünne Zeugs seitlich außen dran, das letztes Mal noch nicht da war... Machen die Brücke außen ein bißchen plastischer und verdecken außen die konstruktiv bedingten unschönen Schlitze im Ätzblech.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#129 von michl080 , 15.03.2014 09:21

Hallo Karl,

danke für die Änderungen, jetzt habe ich es begriffen. Ich lese Deine Berichte mit Begeisterung, auch wenn ich sicher nie eine derartige Brücke bauen werde. Wenn man was lernen will, muss man sich immer nach den Besten richten. Dafür ist ein Forum gut.

schönes Wochenende, wir scheinen ja erstklassiges Bastelwetter zu kriegen...

Michael


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#130 von notbremse , 16.03.2014 13:59

Hallo Michl,

danke für das nette Kompliment, aber zu den besten zähle ich hier doch sicher nicht. Da sind noch eine Menge Leute hier, die sicherlich weit mehr können als ich, die aus "fast nix" (im Sinne von sehr preiswerten Materialien) in kürzester Zeit unglaublich schöne, filigrane Sachen machen. Die spielen, wenn man sich das Preis-Leistungs-Verhältnis anschaut, in einer gaaaaaaaaaaaaaaanz anderen Liga...

Aber jetzt gehe ich in den Hobbykeller, denn auch bei uns braut sich erstklassiges Bastelwetter zusammen...

Schönen Sonntag

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#131 von St. Goar , 19.03.2014 20:16

Hallo Karl,

ich bin mir absolut sicher: Wenn die Brücke mal fertig ist, wird sie ein Modellbahntraum. Schon jetzt im Rohbau kommt die Qualität der Konstruktion und des Modellbaus deutlich zu Vorschein.
Auch dein Anlagen-Konzept ist voll nach meinem Geschmack. Bau schnell weiter!


Gruß aus Bielefeld

Gerhard




 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#132 von notbremse , 20.03.2014 22:04

Hallo Gerhard,

wenn man gute Qualität machen will, muss man die Leute eiskalt ignorieren, die einen zur Eile mahnen...



Spaß beiseite, es war natürlich sehr nett gemeint von dir. Danke für deinen aufmunternden Besuch. Habe ich gerade gebraucht, denn ich habe heute dutzende Riffelblechstücke brünniert, zugeschnitten und zurechtgefeilt. War maximal semi-unterhaltsam...

rost:

Liebe Grüße aus dem sonnigen Süden

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#133 von notbremse , 21.03.2014 15:03

KLEBESTREIFEN UND SCHERENSCHNITTE


Lamellen

In verschiedenen Publikationen über vorbildgerechten Modell-Brückenbau wird beklagt, dass die Hersteller von Brückenbausätzen die Lamellen der Träger sehr oft nicht darstellen.
Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, dass Längsträger von längeren Eisenbrücken meistens nicht durchgehend gleich hoch sind, sondern zur Mitte hin verstärkt wurden. Zu diesem Zweck hat man Blech in mehreren Schichten aufgenietet. Jeweils eine Schicht dieser sogenannten Lamellen war beim Taggenbrunn-Viadukt 1cm dick.

Die äußeren Längsträger, also das schwarze Zeugs in meinen Bildern der letzten Woche, werden bei meiner Brücke sichtbar bleiben und hatten beim Vorbild solche Lamellen.

Ich habe leider keine urheberrechtlich unbedenkliche Draufsicht des alten Taggenbrunn-Viadukts. Hier statt dessen ein von mir aufgenommenes Foto einer ähnlichen Konstruktion, nämlich des Rosenbach-Viadukts:




Ich wollte es ganz einfach wissen: Ist die unermüdliche Forderung der Brücken-Puristen nach Lamellen auf Brückenbausätzen überhaupt realistisch? Wird man die winzigen Stufen von Lamellenschicht zu Lamellenschicht im Modell überhaupt wahrnehmen?

Sowohl Ätzen als auch das saubere Zuschneiden von Blechstreifen wären mir zu zeitaufwändig und zu teuer gewesen. Ich entschloss mich, diese Lamellenschichten ganz einfach mit Klebebändern nachzubilden (hier in topmodischem Rot ):




Der Vorteil diese Methode ist, dass Klebebänder in exakt der richtigen Breite und Materialstärke günstig im Internet bestellt werden können.

Aber Achtung, Klebebänder mancher Hersteller können extrem schrumpfen. Ich habe im Vorjahr ein Klebeband auf einer kleinen Brücke getestet, welches sich bei knapp 30cm Länge - ohne direkte Sonneneinstrahlung und bei konstanter Temperatur - binnen weniger Wochen um 8mm (!) verkürzte.

Verzugsfreie Klebebänder habe ich im Flugmodell-Zubehör bekommen, und zwar solche, die als Zierstreifen auf Flugmodelle aufgeklebt werden. Ich bin davon ausgegangen, dass solche Klebebänder entsprechend dauerhaft und ohne jede Formveränderung perfekt kleben müssen und wurde tatsächlich nicht enttäuscht.


Träger für Brückengeländer (Konsolen)

Ein weiteres Problem Krügerscher Vereinfachung bei diesem Bausatz waren die Träger für die Brückengeländer. Diese lagen bei meinem Exemplar viel zu weit auseinander:




Hier ein Vorbild-Foto, das zeigt, dass dieser Brückentyp zahlreiche eng beieinander liegende Konsolen besaß, welche die Bohlen und die Geländerkonstruktion trugen:




Ich habe mich kurzerhand entschlossen, etwas mehr als 100 Stück dieser Konsolen mit der Goldschmiede-Schere einfach aus dünnem Neusilberblech auszuschneiden, gerade zu biegen, abzukanten, paarweise spiegelbildlich zusammenzukleben und auf den Längsträger aufzukleben:







Die Frage war nun: Wie bekommt man diese vielen Fitzeldinger auf exakt die gleiche Höhe, damit später die Bohlen plan aufliegen?

Ich habe das so gelöst, indem ich die Brücken auf den Kopf stellte und Sperrholzbrettchen unterlegte. Die richtigen Abstände zeichnete ich auf ein Blatt Papier, kopierte es mehrfach und klemmte es einfach unter die Brücke. Damit die Brücke plan auflag, wurde sie mit mehreren Gewichten beschwert:






Na also! Jetzt kann man Bohlen und Geländer vorbildgerecht anbringen:




Aufmerksame Beobachter werden entdeckt haben, dass ich diese Konsolen nur auf den Außenseiten der beiden Brücken angebracht habe. Zwischen den Brücken habe ich mir den Aufwand geschenkt – dort werden die Träger später nicht zu sehen sein, weil sie von den Bohlen komplett abgedeckt sein werden.


So, das wars für heute. Nächste Woche folgt wieder ein weiteres Stück Blechlawine…

Euer Karl

Zitat
Moin Karl,
eine schöne Fitzelarbeit mit all den kleinen Stützen, sieht echt gut aus - ich hoffe, daß man es später am fertigen Modell auch wahrnehmen kann, so daß sich die Mühe lohnt!
Die Idee mit den Modellbau-Klebestreifen ist genial. Ich stimme Dir zu, daß die Hersteller es sich nicht leisten könnten, sie nicht alterungsstabil zu machen, weil so ein Renn- oder Fliegermodell nicht weniger aufwendig ist als eine Brücke.
martiN.
(Der ursprüngliche Beitrag martiNs wurde vom Forumsbetreiber gelöscht und am 11.06.2014 von notbremse rekonstruiert.)


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#134 von Doomsday ( gelöscht ) , 21.03.2014 15:23

Ach was!

Ob Blechlawine, Holzwueste oder explodierende Flora und Fauna, alles egal, solange es nur "Neues aus der Anstalt" gibt!

Das letzte Bild (ist aber *nicht* das Letzte!, hehe) sieht fuer mich, besonders mit den knatschroten Lamellen und der Unterlage auf weissem Grund seeehr unwirklich aus... Bin sehr gespannt, wie es nachher farblich behandelt aussieht!

Gruss,
Michel


Doomsday

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#135 von Norweger ( gelöscht ) , 21.03.2014 16:44

Hallo Karl,

die Brücke ist der Hammer

Aber irgendwie bin ich schon etwas entäuscht das Du die inneren Träger weglassen willst
Nein im Ernst mein aller höchster Respekt zu Deiner Arbeit !!!

Wenn Dir mal langweilig sein sollte darfst Du Dich gerne unseren Dampfern widmen
Deine 2 sehen wirklich spitze aus!!!


Norweger

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#136 von michl080 , 21.03.2014 17:04

Zitat von notbremse
Ich entschloss mich, diese Lamellenschichten ganz einfach mit Klebebändern nachzubilden (hier in topmodischem Rot ):



Hallo Karl, diesmal habe ich alles auf Anhieb verstanden


Aber das mit den Klebebändern würde ich mir schon nochmal überlegen. Wenn aller fertig ist und sich das Band dann verzieht, kannst Du nicht mehr viel machen. Schon mal an glatten Karton als Verstärkung gedacht?

Michael


meine Anlage findest Du unter viewtopic.php?f=64&t=65847


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#137 von El Presidente , 21.03.2014 18:50

Hallo Karl,

will doch mal wieder ein paar Sätze zu deiner Bastel/Lötkunst verlieren
Nee doch nicht, ich bin einfach nur Sprachlos, mit welcher Engelsgeduld und Ausdauer du hier zu Werke gehst

Nur Gut das du Das mit dem Sofa geklärt hast

Zitat
Was macht der heimlich WIRKLICH in seinem Hobbyraum? Wofür braucht der überhaupt dieses Sofa? Hat dieser liederliche Mensch in Wahrheit vielleicht permanent Besuch von Damen fraglichen Leumunds???


Ich hatte mir schon wirklich ernsthafte Gedanken um deinen Lebenswandel gemacht

Gruß Uwe


Wo kämen wir hin, wenn alle sagen:"Wo kämen wir hin,..."
Und niemand ginge, um zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.

viewtopic.php?f=64&t=100192#
viewtopic.php?f=64&t=100743


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#138 von 399.03 , 21.03.2014 19:01

Hallo Karl,

nachdem Du anscheinend schon eine Entscheidung getroffen hast, ersuche ich um Dein Einverständnis, dass ich mich zunächst einmal an den Toni und den Professor wende. Du kannst diesen Teil meiner Nachricht ja überspringen.

Hallo Toni, Hallo Professor, wie von Michael bereits angesprochen, hat sich der Karl, dieser Hallodri, da eine Vereinfachung ausgedacht, wo auch ich schwere Bedenken habe. Vielleicht könntet ihr beide dem Karl ja ins Gewissen reden, damit er die Sache mit den aufgeklebten Klebestreifen noch einmal überdenkt. Erzählt ihm einfach etwas von „minderwertigem Materialmix“ oder so, wenn er schon nicht davon zu überzeugen ist, dass dieses Plastikzeugs sich möglicherweise wirklich irgendwann lösen oder zusammenziehen könnte.

Vielleicht wäre er ja für eine Lösung zu gewinnen, wo er das Ätzprofil aus dem Krüger-Bausatz sogar noch nutzbringend verwenden könnte. Ich stelle mir das so vor: Das Krüger Teil wird so zerteilt, dass es für die obersten Lagen der Aufdoppelungen verwendet wird. Darunter werden Passende Streifen aus Blech, Karton, Papier oder wasweißich verklebt. Auflöten würde ich mich in diesem fortgeschrittenen Stadium des Brückenbaus wohl auch nicht mehr getrauen. Also, ihr beiden, jetzt müsst ihr sehr bedächtig vorgehen. Kommt ihm meinetwegen im Traum, ein paar Andeutungen hier, ein passendesr Stichwort da ... Am Ende muss es jedenfalls so sein, dass ER – sozusagen als Produkt längeren Nachdenkens – selber die entscheidende Idee hat. Sonst wird das nichts.


So Karl, hier kannst Du jetzt ruhig wieder weiter lesen.

Schön zu sehen, dass Du dran bleibst an Deinem Projekt. Bin auch schon neugierig, wie es mit Deinen Fahrzeug-Modifizierungen weitergehen wird. Sehr beruhigend auch zu lesen, dass Du Dich nicht antreiben lässt. Aber da vertraue ich inzwischen voll auf den Spruch in Deiner Signatur betreffend Modellbau und Damen.

Für heute herzliche Grüße, Willi


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#139 von ModellbahnN , 22.03.2014 08:48

Hallo Karl,

Es hat mich viel Spaß gemacht Deine Thread zu lesen. Du hast auf eine ganz originelle Art Deine Handarbeit präsentiert, maW die Leser nimmst Du mit (wie die Preiserlein) in Deine Modellbau Welt

Ich bin gespannt wie es weiter geht mit die Brücke.

Herzlichen Grüße

Jan-Jaap


Es freut mich sehr wenn Du Wolfshagen in N besucht :)

viewtopic.php?f=64&t=107559#p1168969



 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#140 von notbremse , 22.03.2014 10:00

Liebe Stummis, ich habe eure massiven Bedenken wegen der Klebestreifen natürlich unverzüglich an die Projektleitung weitergeleitet, welche dieses ernste Thema sofort aufgegriffen hat:




„Oba echt he“, hat der Toni gesagt. „Dos di nit schomst. Wie konstn nua af a Eisnbruckn so a Plastikglumpat aufepickn!“ [In der Tat – du solltest dich schämen. Wie kannst du nur so ein Kunststoffzeug auf eine Eisenbrücke kleben!]

Der Professor hatte natürlich gemerkt, dass sich der Toni das Lachen kaum verbeißen konnte, wollte aber dennoch eine formelle Erklärung abgeben:

„Naja, zunächst einmal handelt es sich zwar um die Nachbildung einer Eisenbrücke. Wir haben für die Ausführung des Modells mit gutem Grund aber nicht Eisen, sondern Neusilber gewählt. Insoferne war die Materialwahl von Anbeginn an vorbildwidrig.
Zum anderen hat der Brückenbau in den letzten 100 Jahren gewisse Fortschritte gemacht. Moderne Brückenbauten werden in Verbundbauweise hergestellt, das heißt, verschiedene Metalle werden mit Beton und Kunststoff kombiniert. Auch reine Kunststoffbrücken werden bereits erfolgreich gebaut.

Und schließlich kam das Klebeband von der Materialstärke her dem Original am nächsten. Denn Karton ist viel dicker – schon das karierte Papier, auf dem wir beide stehen, hat eine Stärke von mehr als 0,1 mm und ist daher bereits zu dick. Und das Blech da links ist mit ca. 0,15 mm noch dicker. Dazu kommt noch die Materialstärke des Klebers oder des Lötzinns, welche schnell weitere 0,1 mm erreichen kann… Das liefe auf einen mehr als 100% zu hohen Lamellenbelag hinaus.“

„Meina Söl – wonn i ma vurstöll, die Stummis miassatn olle senare Plastikloks in Koloniakibl schmeissn, wal se womeglich irgntamol schrumpfn kenntn – des war a fests Gschra im Forum…“ [Bei meiner Seele – wenn man die Stummis nötigte, alle ihre Kunststoffloks im Mülleimer zu entsorgen, weil die Modelle womöglich später einmal schrumpfen könnten - man stelle sich den Sturm der Entrüstung im Forum vor…]



-------------------------------------------

So weit das ausführliche Statement von der Projektleitung.

Die Klebebänder sind übrigens, um genau zu sein, von Tesa (das neckische rote) und von Trimline (Flugmodellzubehör, Bezugsquelle Conrad). Der Trimline-Behälter enthält wesentlich schmälere Streifen in verschiedenen Breiten, welche für die kleinen Vorbrücken Verwendung fanden.
Wenn Klebebänder schrumpfen, merkt man das nach wenigen Wochen. Die hier verwendeten Klebebänder sind seit Mitte Dezember 2013 auf den Brücken, ohne dass sich irgendein Schwund bemerkbar gemacht hätte.

Aber jetzt muss ich weg… Auf eure netten Kommentare werde ich im Laufe des Wochenendes noch einmal einzeln eingehen.

Liebe Grüße

Karl


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#141 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 22.03.2014 10:24

Hallo Karl,

ich gratuliere Dir zur bestandenen Belastungsprobe - auch wenn die Kräfte von der falschen Seite her gewirkt haben...

Alexander


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#142 von N-Modellbahner , 22.03.2014 16:49

Hallo Karl,
die Neusilberbrücke ist der Oberhammer. So ein filigraner Bausatz benötigt natürlich auch einen entsprechend geschulten Baumeister; Deine Bilder zeigen eindeutig dass Du die Materie beherrscht. Ich glaube dass wir noch sehr vieles an anspruchsvollem Modellbau von Dir sehen werden. Ein Platz in der Ruhmeshalle ist Dir früher oder später sicher!!! Mein Votum hast Du jetzt schon.

Viele Grüsse
Jürgen


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#143 von notbremse , 22.03.2014 17:24

@ Michel: Die österreichischen Brücken sind alle streng nach Vorschrift rot-weiß-rot grundiert. Hätte ich eine deutsche Brücke gebaut, hätte ich gemäß den einschlägigen Vorschriften neben roten natürlich auch gelbe und schwarze Klebestreifen aufgeklebt...



@ Mandy, Lars und Björn: Ihr habt das wahrscheinlich schönste Wohnzimmer überhaupt. Und ich liebe eure herrlichen Lokomotivmodelle.

@ Michael: Keine Bange. Die Klebestreifen halten bombenfest. Ich habe hier ein 10 Jahre altes Lkw-Modell, auf das ich mit dem bekannten Paketklebebänder-Trick ganz feine Zierleisten geklebt habe. Die halten heute noch prima.

@ Uwe: Vielen Dank für deine Obsorge! rost:

@ Willi: Ernst gemeinte Ergänzung zu der etwas minder ernsten Stellungnahme der Bauleitung: Am schönsten wäre natürlich gewesen, Krüger hätte nicht mit hohem Zeitaufwand dutzende vorbildwidrige Brückenverbindungsbleche gezeichnet und geätzt, sondern in der ungefähr gleichen Zeit für obenauf richtige Längsträger-Abschlüsse samt hauchdünnen Lamellen und Nieten. Das ist heute auf dem Computer kein besonderer Aufwand mehr, weil man ja nur einen kurzen Abschnitt zeichnen muss und dann geht es mit Kopieren & Einfügen hurtig dahin... Schade.

@ martiN und @ Jan-Jaap: Danke für eure netten Kommentare! rost:

@ Alexander: Weil die Belastungsprobe verkehrt herum durchgeführt wurde, hat die Behörde bereits rechtskräftig beschieden, dass diese Brücke grundsätzlich nur kopfüber eingebaut werden darf...



Ganz im Ernst: schon genial, was diese Brücken aushalten. Die hier gezeigten vier Kilo sind auch ohne Sperrholz-Unterlage null Problem für diese Konstruktion. Heute habe ich die letzten Riffelbleche aufgeklebt und dabei mit ca. 10 Kilo auf eine Fläche von nur ca. 1 x 10 cm gedrückt - auch bei dieser wesentlich höheren Belastung machen die Brücken keinen Mucks, auch die kleinen Vorbrücken nicht...

@ Jürgen: Dein Lob hat natürlich gaaaaaaanz besonderes Gewicht... Meine Frau sagt allerdings gerade, dass ich auch so schon eingebildet genug wäre...





So, und jetzt gehe ich wieder in meinen Hobbyraum, denn bei uns braut sich erstklassigstes prima-mega-cooles Bastelschlechtwetter zusammen...

Schönes Wochenende euch allen!

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#144 von 399.03 , 24.03.2014 16:51

Hallo Karl,

ich gebe zu, die Plastikbänder auf Deinen Neusilberbrücken haben mir Augenschmerzen verursacht. Aber mir ist schon klar, dass Du in dem Bestreben, eine optisch vorbildgerechte Lösung zu finden, nach einer einfachen Lösung gesucht hast, die Krüger bedauernswerter Weise nicht geliefert hat. Hoffentlich kannst Du mir meinen subtilen Versuch, Dir diese Bänder auszureden, vergeben. In mir nagen jetzt übrigens Zweifel hinsichtlich der Haltbarkeit meiner geliebten Kunststoff-Modelle ...

Nachdem Du die Bänder ja längst auf Deinen Brücken verklebt hast, kann ich gut verstehen, dass Du sie nicht mehr austauschen willst. Ich hoffe daher für Dich, dass sie dauerhaft halten werden, auch nach dem Überlackieren.

Meine Aversion gegen selbstklebende Kunststofffolien hat allerdings auch reale Gründe. Ich habe schon einige Male Ärger gehabt, weil Klebebänder nicht dauerhaft gehalten haben oder weil Verbindungen mit Doppelklebeband sich nach wenigen Monaten gelöst haben. Mit den Klebebändern und -folien für Modellflugzeuge war die Sache nicht so eindeutig. An der geringen Haltbarkeit meiner Flieger waren wohl weniger die Klebefolien, sondern eher meine Flugkünste schuld .

Betreffend die Dicke der im Brückenbau verwendeten Bleche kann ich Deine Ausführungen bestätigen. Hier bei uns wurde vor einigen Jahren die Eisenbahnbrücke über die Donau erneuert. Die ursprüngliche, doppelgleisige, genietete Kastenbrücke mit Feldlängen von 85 bzw. 90 Metern wurde durch eine geschweißte Stahlkonstruktion mit betoniertem Trog ersetzt. Einen Knoten der alten Brücke hat man damals zur Erinnerung an die alte Brücke auf einem Parkplatz aufgestellt. Daran ist gut zu sehen, dass die eigentlichen Träger im Bereich dieses Knotens durch Aufnieten von insgesamt 7 Blechen mit einer Stärke von jeweils ca. 10 bis 15mm verstärkt wurden.

Ich bin nicht absolut sicher, aber aufgrund der jetzigen Lage des Teils nehme ich an, dass es sich um einen Teil vom Untergurt der Brücke handelt. Das könnte dann möglicherweise auch erklären, warum Krüger den Träger oben nicht abgedeckt hat. Vorausgesetzt natürlich, die Trägerkonstruktion auf Deiner Brücke folgt den gleichen Konstruktionsprinzipien. Zur Erklärung meiner Worte füge ich hier zwei Bilder ein. Wenn Du in Deinem Thread lieber nur eigene Bilder möchtest, bitte ich um eine Nachricht, dann entferne ich sie wieder. Diese Sichten auf den Träger zeigen nämlich, dass es sich in Wahrheit um zwei nebeneinander liegende Elemente handelt, die zwar in der Ansicht wie ein Träger aussehen, die aber unten durch einen Spalt getrennt sind und oben überhaupt offen sind. Zu beachten wäre natürlich noch, dass bei „meiner“ Brücke die Gleise innerhalb des Kastens lagen, während bei „Deiner“ Brücke die Gleise auf dem Kasten lagen. Da fehlt mir aber das technische Wissen, um die daraus resultierenden Unterschiede an den Tragwerken zu erkennen. Bin gespannt, wie Du das siehst.





Und da soll noch einer sagen, die Modellbahnerei wäre reine Spielerei. Ich finde, dass wir bei unserem schönen Hobby immer wieder mit Fragen konfrontiert werden, die zum Nachdenken anregen und damit letztlich unser Wissen erweitern.

Herzliche Grüße, Willi


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#145 von notbremse , 24.03.2014 18:55

Hallo Willi,

von den Mittelteilen des Taggenbrunn-Viaduktes habe ich keine Detailpläne, aber eine Menge Fotos (wie schon erwähnt, darf ich diese Fotos aus urheberrechtlichen Gründen nicht veröffentlichen). Die Lamellen waren demnach hier nicht in zwei Bahnen ausgeführt, sondern in einer. Das sah genau so aus wie auf meinem hier gezeigten Foto vom konstruktiv eng verwandten Rosenbach-Viadukt.

Krüger war laut seiner Website seinerzeit unter folgenden Bedingungen in Rosenbach (Zitat von seiner Website): "Im Anschluß an die Spielwarenmesse 2006 wurde das Bauwerk, von dem trotz wochenlanger Recherche kaum Bilder – und noch weniger Zeichnungsmaterial aufzutreiben war, besichtigt; zu dieser Zeit lagen dort noch über 1,2 Meter Schneehöhe. Das Betreten der Brücke, die nur unvollständig mit Riffelblechen abgedeckt ist, war ähnlich gefährlich wie die Einnahme eines geeigneten Fotografierstandpunktes, um die filigrane Profilkonstruktion studieren – und fotografieren zu können."

Gut möglich, dass die Brücke so weit von Schnee bedeckt war, dass man die Oberseite gar nicht vollständig sehen konnte und Krüger daher das schneefreie Aussehen der Oberseite bloß vermutet hat. Oder war ihm die detaillierte Draufsicht bloß zu zeitaufwändig? Wie auch immer: schade, denn die hohe Qualität des unteren Bereiches findet im Bausatz nach oben hin keine adäquate Fortsetzung. Und Modellbauwerke sieht man sich ja eher nicht von unten an, sondern von oben.

Was die Haltbarkeit der Klebebänder betrifft, möchte ich einfach in aller Seelenruhe testen, was solche Klebebänder wirklich aushalten...

Schlimmstenfalls kommt man ja an die Stelle gut heran. Wenn das Material wirklich nicht hält, was es seit drei Monaten verspricht, kann man sie später einmal abziehen und gegen ein anderes Material austauschen... Aber ich glaube eher, dass gute Klebebänder in Modellbahnerkreisen ein zu Unrecht unterschätztes Baumaterial sind.

Die High-End-Automodellbauer haben jedenfalls mit dem "Paketbandtrick" schon seit über einem Jahrzehnt gute Erfahrungen vorzuweisen.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#146 von notbremse , 25.03.2014 07:52

@ Willi: Habe meine Fotos nochmals durchgesehen.

Du hattest recht...

OBEN sind die Lamellen beim Rosenbach-Viadukt aus einem Stück, UNTEN sind es auch hier zwei getrennte Träger, die in Abständen Querverbindungen aufweisen. Auch die unteren Lamellen kann man hier gut sehen:




Dieses Foto kann man übrigens mit einem guten Objektiv zu jeder Jahreszeit gefahrlos von der Bundesstraße aus aufnehmen, die unter dem Viadukt durchführt...

Aber da ich bis auf weiteres nicht beabsichtige, unter dieser Brücke zu übernachten, ist mir die ganz korrekte Untersicht auch nicht ganz so wichtig wie eine einigermaßen stimmige Draufsicht. Wie schon erwähnt, halte ich etliche Vereinfachungen Krügers "unten herum" in diesem Sinne für durchaus o.k. Was "oben herum" zu tun übrig bleibt, ist sowieso noch kompliziert genug.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#147 von Bastelharry , 25.03.2014 08:25

Hallo Karl

also dieses "Obenrum" Untenrum".................macht mich ganz schwindelig

Ich bewundere, nach wie vor, deine Disziplin und Hartnäckigkeit so dicht wie möglich am Original zu bleiben.

Immer wieder erbaulich bei dir vorbei zu schauen.
DANKE dafür.

LG Harry


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#148 von notbremse , 25.03.2014 09:34

@ Harry: Wenn den Besuchern schwindlig wird, dann ist es höchste Zeit, dass diese Brücke endlich ein Geländer bekommt!!!



Spaß beiseite: Danke für deinen netten Kommentar!

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#149 von Bastelharry , 25.03.2014 10:52

Geländer ??

......unabdingbar


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#150 von 399.03 , 25.03.2014 12:28

Hallo Karl,

ist Dir eigentlich bewusst, was Du mit Deinem Brückenbau hier ausgelöst hast? Du bist schuld, dass ich mich plötzlich mächtig für Sachen interessiere, für die ich eigentlich gar keine Zeit habe. Ich muss allerdings gestehen, dass mich diese Stahlkolosse immer schon interessiert haben, nur fehlte bisher der Anlass, mich genauer damit zu beschäftigen.

Bei der Google-Suche zum Thema Windverband bin ich auf eine Leseprobe zu dem Buch „Eiserne Brücken“ von Gottwalt Schaper gestoßen. Das ist eine wahre Fundgrube! Von der Darstellung der unterschiedlichsten Blechverbindungen bis zu komplexen Konstruktionen ist alles da, was es an genieteten Brücken zu finden gibt.
Wen es ebenfalls interessiert, hier der Link:

http://books.google.at/books?id=Jl5jAgAA...3%BCcke&f=false

Ich habe das Buch jedenfalls gleich bestellt.

Dein Foto von unten auf den Rosenbach-Viadukt bietet eine atemberaubende Sicht in dieses Bauwerk. In Bezug auf unsere Diskussion zur Ausbildung der Träger glaube ich jetzt sagen zu können: Die unteren Träger sind prinzipiell genauso aufgebaut wie die „meiner“ Brücke. Da man durch den Spalt zwischen den beiden Trägern Licht sieht, gehe ich davon aus, dass auch diese Träger oben nicht abgedeckt sind.

Ich habe jetzt viele Brückenbilder angesehen und festgestellt, dass die oberen Träger anscheinend grundsätzlich mit Blechen oben verschlossen wurden. Dafür zeigen viele Bilder, dass die oberen Träger unten offen bleiben. In Deinem Fall (Fahrbahn oben auf dem Kasten) kommt ja noch dazu, dass ohne eine derartige Abdeckung eine Grube zwischen Gleis und Fußweg entstanden wäre. Vielleicht finden sich ja Antworten auf diese Fragen in dem bestellten Buch.

Aber lass’ Dich durch unsere Diskussion nicht von Deinem Projekt ablenken. Ich bin natürlich gespannt, wie es bei Dir weitergeht.

Herzliche Grüße, Willi


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