Hallo zusammen,
manchen Loks liegen ja Ätzbögen bei mit Neusilber-Ätzschildern.
Z.B. bei den Roco-Rheingold-/Rheinpfeil-E10 war das der Fall.
Mit diesen Schildern kann man dann bei Bedarf die seinerzeit bei den Original-Loks erhaben ausgeführten (angeschraubten) Lokschilder nachbilden, was den Loks außerordentlich gut steht.
Gelegentlich liest man, dass jemand die Schilder dann mit Sekundenkleber anbringen will/angebracht hat.
Gängiger ist wohl das Anbringen mittels Klarlack, der ja auch eine Klebewirkung hat.
Ich mache das jedoch nochmals anders.
Sekundenkleber ist meiner Meinung nach keine besonders gute Wahl.
Zu groß ist die Gefahr, das Modell zu versauen.
Klarlack verwende ich aber eben auch nicht ...
Ich benutze folgende Werkzeuge:
Im einzelnen:
- eine Pinzette
- eine Pinzettenschere (habe ich von Optitec, gibt es ansonsten im Hobby-/Bastelbedarf)
- UHU Alleskleber "Kraft" lösungsmittelfrei (ganz wichtig, damit Druck/Lackierung nicht angegriffen wird)
außerdem (nicht im Bild):
- Holz-Zahnstocher
- Haftnotizzettel
- Edding schwarz
- Standlupe (bei guten Augen nicht zwingend erforderlich)
Ich gehe folgendermaßen vor:
Zunächst trenne ich mit der abgebildeten Pinzettenschere die Schilder aus dem Ätzbogen.
Die winzige Schneide erlaubt präzises Schneiden auf kleinstem Raum.
Achtung! Am besten das auszuschneidende Schild mit Pinzette halten, damit es nicht gleich auf Nimmerwiedersehen im Teppichboden verschwindet.
Noch besser ist es, man hat unter dem Basteltisch einen Bodenbelag, auf dem man solche Kleinteile wieder finden kann.
Nachdem die Schilder herausgetrennt sind, schwärze ich die Kanten der Schilder rundum mit dem Edding, sieht einfach besser aus als blanke Kanten.
Nun öffne ich den Kleber und gebe auf einen (Haft-)Notizzettel eine kleine Menge.
Ich nehme dazu immer Haftnotizen, weil man sie eben mal schnell fixieren kann am Schreibtisch.
Nun nehme ich ein Schild mit der Pinzette mittig auf und nehme vom ersten Notizzettel mit der Spitze eines zweiten Notizzettels eine hauchdünne Menge an Kleber auf und streiche diese auf die Rückseite des Ätzschildes.
Das Ätzschild lege ich über das original aufgedruckte Lokschild und schiebe es mit dem Zahnstocher vorsichtig in Position.
Dann drücke ich es mit dem Finger einmal fest an und schiebe es nochmals vorsichtig mit dem Zahnstocher in Position, falls ich es beim Andrücken verschoben habe.
Wenn nun etwas Kleber unter dem Schild hervor gequollen ist, ist das kein Grund zur Panik!
Noch ist nichts versaut, denn der Kleber hat eine besondere Eigenschaft:
Er kommt zunächst zwar weiß aus der Tube, bindet aber farblos ab.
Nach dem Aufbringen des Schildes bleibt der Kleber ca. 5 min. elastisch, bevor er beginnt, glasig zu werden und der Abbindevorgang beginnt.
In diesen 5 min. kann man das Schild noch problemlos verschieben.
Der Kleber hat aber noch eine weitere praktische Eigenschaft:
sobald der Kleber beginnt glasig zu werden, kann man überschüssgen Klebstoff noch durch reiben mit dem Zahnstocher rückstandslos entfernen!
Mit dem weichen Holz des Zahnstochers beschädigt man außerdem die Gehäuseoberfläche des Modells nicht.
Wenn man also mit dem Zahnstocher um das Schild herum vorsichtig (um das Schild nicht im letzten Moment noch zu verschieben) hin und her reibt, bildet der Kleber so kleine "Gnubbelchen", ähnlich wie der Klebstoff, mit dem Gewinnspielkarten in Zeitschriften befestigt sind.
Diese bleiben praktischerweise meist auch direkt am Zahnstocher haften.
Spätestens nach ca. 10-15 min. wird es dann fest.
Am besten nur max. 1 bis 2 Schilder anbringen, damit man noch genügend Platz am Modell zum Anfassen hat, ohne dasss Gefahr besteht, die frisch aufgeklebten Schilder doch noch zu verschieben im Abbindevorgang des Klebers.
Das wäre ärgerlich.
Die Schilder dann einfach ein paar Stunden trocknen lassen, bevor man die nächsten in Angriff nimmt.
Ungeduld ist ein schlechter Helfer bei solchen Arbeiten am Modell!
Und so kann das dann nach erfolgter Umnummerierung aussehen:
Meine ehemalige Roco E10 158 (Art.Nr. 62490 DC / 68490 AC) mit Schildern von Gerd Kuswa.
Und hier meine Museumslok E10 1239, die aus einer Roco E10 1241 (43381 DC / 43994 AC ) entstand, bevor die 63696/69696 herauskam: