.
GRIECHISCHE TRAGÖDIE AUF ÖSTERREICHISCHER BAHN
Die Brückenhölzer sind nun eingefädelt. Wie aber nun auf einfache Weise die Abstände ausrichten? Beinahe hätte ich wieder mit hohem Zeitaufwand eine Lehre geschnitzt… Dabei braucht man nur ein Stück Schwellenrost auf die Brücke stecken und schon kann man sich beim Ausrichten der Schwellen prima an den Abständen des Schwellenrostes orientieren:
So jedenfalls habe ich es bei den Vorbrücken gemacht, und so ist es auf einer Epoche III-Hauptbahn schlichtweg falsch.
Ein Jammer wie in einer griechischen Tragödie, findet Ihr nicht?
Denn:
Zitat
Hallo Karl,
bevor Du die wunderschöne Brücke mit einem schnöden Standardgleis eindeckst, möchte ich Dir ein paar Hinweise geben.
Bei offenen Fahrbahnkonstruktionen werden keine Normalschwellen sondern solche mit höherem (quadratischem) Querschnitt herangezogen, in H0 also 3mm x 3mm. Und sie liegen auch noch in einem deutlich engeren Abstand - Lücke zu Holz ca. 1:1.
Grüße aus Nürnberg,
Alexander
Lieber Alexander: wem nicht zu helfen ist, ist nicht zu helfen.
Deinen prima Hinweis erhielt ich ein paar Tage zu spät. Selbst schuld, was präsentiere ich das hier auch scheibchenweise im Nachhinein.
Bis zu Deinem Hinweis bin ich davon ausgegangen, dass Brückenhölzer (laut Freiherr von Röll) in 60cm-Abständen zu liegen hatten, gemessen von Gleismitte zu Gleismitte. Das entspräche ungefähr dem Schwellenabstand von Rolf Weinert seinem Gleis.
Ich gehe aber davon aus, dass Alexander Recht hat. Die Röllschen Angaben sind wohl eher für Länderbahnfreunde und Epoche I-Liebhaber relevant. Die Lücke zwischen den Brückenhölzern betrug auf einer stark befahrenen Hauptbahn-Brücke in den 50er Jahren sicherlich bloß umgerechnet rund 3 mm.
Weil ich ein Faultier bin, und weil ich durch Alexanders Hinweis schon etwas schlauer war, habe ich dann doch nicht alle Brückenhölzer mühsam mit der „Schwellenrost- & Augenmaß“-Methode verlegt, sondern ich habe bei den Hauptbrücken ganz gemütlich Distanzhölzchen eingelegt. Das ging dann wesentlich schneller und komfortabler vonstatten:
Bei diesen Distanzhölzchen handelte es sich um exakt 3 Millimeter breite Brettchen aus dem Weinert-Sortiment. Alexander hat demnach sozusagen "Rolf-seine-Bretter-Breite" empfohlen.
Bei den Vorbrücken ist aber in Wirklichkeit kein großes Malheur passiert.
Wir werden später gemeinsam sehen, warum die Höhe der Brückenhölzer, die Abstände der Brückenhölzer und die Kleineisen bei dieser Brücke mit "unbewaffnetem" Auge fast nicht wahrgenommen werden können.
-----------
Bei dieser Gelegenheit vielleicht noch eine nützliche Kleinigkeit:
Wer hat sich nicht schon einmal über Kunststoffe geärgert, die sich mit nahezu nichts auf der Welt ordentlich verkleben lassen?
Man kann das auch positiv sehen. Ich bin auf diese Weise auf die „Löffel“ gestoßen, die den Stabilit-Express-Packungen beiliegen. Abgeschnitten und auf einem Hölzchen so festgeschraubt, dass sie nicht versehentlich umgeworfen werden können, ergeben sie prima Behälter für Superkleber:
Ich hoffte, für etwa 10 Minuten wenigstens.
Überraschung, Überraschung:
Tatsächlich bleibt flüssiger Superkleber in diesem Mini-Behälter länger als eine Stunde verarbeitbar! Wenn man das Löffelchen nach Gebrauch mit einem Stück Küchenrolle auswischt, ist es sogar wiederverwertbar. (Gute Belüftung des Raumes ist dabei natürlich unabdingbar, wie eigentlich sowieso bei jeder Arbeit mit Klebstoffen.)
Und ein abgekantetes und V-förmig eingeschnittenes Stück "Post It" hält auf dem Foto oben auf einfachste Weise den dünnen Stahldraht griffbereit, mit dem ich den Superkleber aufbringe.
Das ist nun natürlich kein besonders revolutionärer Tipp. Aber: Hülfts nix, schodats nix, würde der Toni sagen...
Ein schönes Wochenende wünscht Euch
Karl