RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#426 von 2043er , 26.08.2014 17:19

Hallo Karl!

Bei meiner heutigen Bahnfahrt ist mir ein besonderes Detail aufgefallen welches es möglicherweiße zu "deiner" Zeit noch nicht gegeben hat.

Die Eisenplatten sind miteinander durch Kabel verbunden und geerdet. Gabs das damals schon?




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#427 von notbremse , 26.08.2014 17:23

Hallo 2043er,

das ist mir auf alten Fotos noch nicht aufgefallen. Werde in nächster Zeit gerne ein wenig darauf achten, weiß aber nicht, wie das genau aussieht. Hast Du ein Fotobeispiel?

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#428 von 2043er , 26.08.2014 19:49

Eine kurze Internetrecherche förderte folgende Bilder zu Tage. Die von mir gefertigten Bilder während der Zugfahrt waren leider nicht zu gebrauchen, da das iPhone mit dem sich bewegenden Fotografen (im Zug) nicht klar kam.

http://www.leyrer-graf.at/images/lg/unterretzbach33.jpg

Die Kabel sind hier bereits teilweiße abmontiert. Man kann die ursprüngliche Lage allerdings noch gut erkennen (mittleres Riffelblech, rechter Schienenstrang)

Ich hoffe mal, ich hab dir jetzt nicht noch mehr Arbeit aufgehalst

Lg Markus




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#429 von michl080 , 26.08.2014 20:07

Zitat von 2043er
[...]Die Eisenplatten sind miteinander durch Kabel verbunden und geerdet. Gabs das damals schon?


hallo Leute, unter Fahrdraht sind alle Eisenteile geerdet. In diesem Fall sind die Teile miteinander verbunden. Irgendwo wird es dann eine Verbindung zu den Schienen geben. Das muss aus Sicherheitsgründen sein, sonst würde u.U. die gesamte Brücke unter Spannung stehen, wenn die Fahrleitung herabfällt.

Man sieht diese Verbindung überall bei der Bahn, jedes popelige Geländer und jeder Lampenmast muss geerdet sein.

Kein Problem, wenn man keinen Fahrdraht auf der Modellbahn hat

Michael


meine Anlage findest Du unter viewtopic.php?f=64&t=65847


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#430 von notbremse , 26.08.2014 22:27

@ Markus: Super Foto, es zeigt zusätzlich auch den gleichen Typ Zwangsschienen wie bei meiner Brücke. Ich dachte schon, die gäbe es heute nicht mehr...

@ Michael: Super, danke, das erkärt alles! rost:

Meine Fotos stammen aus der Zeit vor der Elektrifizierung, daher konnte ich auf meinen Bildern nichts Derartiges sehen. Da werden die ganz Präzisen unter den Fahrdrahtenthusiasten vermutich demnächst noch einiges nachrüsten müssen...

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#431 von H0er , 27.08.2014 08:17

Hallo Karl,

des Brücker´l wird ja wirklich ganz imposant!

Sehr schön und mit viel Geduld und Liebe gemacht, des sieht man in jedem Detail!

Gefällt mir ausnehmend gut, ich könnt das nicht, das würde mir viel zu lange dauern, leider!

Aber Geduld ist eine Tugend die nicht jeder in diesem Ausmaß hat wie du!

Ich freu mich immer wieder über Updates von dir, derzeit ist das Wetter ja so herrlich in Österreich das du ja viele Stunden in deinen Modellbahnkeller verbringen kannst, da versäumst du draußen nichts!

Liebe Grüße ins schöne Kärnten!


Gottfried
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#432 von notbremse , 27.08.2014 12:32

Zitat von H0er
... derzeit ist das Wetter ja so herrlich in Österreich das du ja viele Stunden in deinen Modellbahnkeller verbringen kannst, da versäumst du draußen nichts!


Hallo Gottfried,

im Moba-Keller hocke ich nur Abends oder bei schlechtem Wetter am Wochenende.

In Wirklichkeit sind Juni und Ende August die schönsten Zeiten in Kärnten. Kaum Leute in den Bädern, es ist herrlich ruhig, das Wasser hat meistens deutlich mehr als 20° Celsius und ist blitzsauber. O.k., es ist ein bisschen wechselhaft - manchmal ist es regnerisch am Morgen und am Nachmittag richtig heiß, manchmal am Vormittag wunderschön und am Nachmittag Gewitter. Aber das kann man sich ja einteilen. Auf den Bohlen am See ist es um diese Zeit fast immer herrlich warm, auch wenn man ein paar Kilometer abseits schon manchmal eine Jacke braucht.

Ich bin selbstständig und mache keinen "richtigen" Urlaub. Aber ich bin auf diese Weise heuer in den letzten beiden Wochen fast täglich für zwei oder drei Stunden am Wörthersee gewesen... Länger hält man es eh nicht aus. Ich will ja keinen Sonnenbrand kriegen.

So, jetzt muss ich meinen Strandrucksack packen, denn am Nachmittag fahre ich wieder rüber ins Strandbad. Und für Morgen/Übermorgen ist ein Italien-Hoch angesagt, da wird es bei uns nochmals richtig heiß. Jipppieh!



Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#433 von notbremse , 29.08.2014 13:08

.
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Die Frage war nun: Wie könnte man so einer unvergleichlich faden, völlig toten Eisenbrückenkonstruktion irgendwie ein wenig Leben einhauchen?

Naja, indem sie zum Beispiel gerade saniert wird. Es müssten also z.B. bloß ein paar Maler und Anstreicher anrücken (eine Idee, die ich nicht zuletzt Euren Kommentaren verdanke, vielen Dank!).

Das ist aber leichter gesagt als getan. Habt ihr schon einmal probiert, Epoche III-Miniatur-Arbeiter für eine glaubhafte Baustelle im heißen südösterreichischen August auf einer glosenden Eisenbrücke zusammenzustellen? Mit kurzärmeligen Hemden, mit kurzen Hosen oder mit nacktem Oberkörper? Miniatur-Arbeiter OHNE warme Stiefel? OHNE Helm und OHNE die damals noch lange nicht erfundene Warnjacke??

Ihr werdet beim Moba-Händler Eures Vertrauens oder in der „Bucht“ rasch einen Herrn mit nacktem Oberkörper gefunden haben, der gerade schaufelt, und einen weiteren, der wie wild hämmert. Das war‘s dann aber wahrscheinlich auch schon. Das Sommer-Angebot an arbeitenden Oben-ohne-Miniaturmenschen der Epoche III ist nicht wirklich berauschend vielfältig.

Und dann immer diese unchristliche Hektik! Die meisten Miniatur-Figuren müssen dringend etwas Rasantes tun, was sich nur mit einem Ausfallschritt machen lässt, wie er einem Eiskunstläufer zur Ehre gereichte, oder sie müssen schräg nach oben deuten, als ob sie "den Österreicher" grüßen müssten, und sie sehen meistens recht „eingefroren“ aus.

In Wirklichkeit war das Leben in den 50ern davon geprägt, dass immer irgendetwas abzuwarten war. Den Mangel, dass das Smartphon noch nicht erfunden war, substituierte man in diesen Pausen durch analoge Kontakte wie Gespräch und Kartenspiel. Ich habe mir in den Kopf gesetzt, dass auch meine Figuren nicht hektisch erstarrt aussehen sollen, sondern dass allesamt aus gutem Grund auf irgendetwas warten sollen.

Solche ruhenden Figuren gibt es aber, von wenigen Ausnahmen abgesehen, kaum zu kaufen. Also ist Selbstbau angesagt.

Für meine Maler habe ich in diesem Sinne, ihr habt es sicher gleich erraten, zunächst einmal badende Figuren bestellt. Der Herr rechts auf dem folgenden Foto hatte ursprünglich eine ähnliche Badehose wie die Figur links. Der rechte Herr wurde grundlegend überarbeitet. Er hat Schuhe, Socken und eine zeittypische Klothhose bekommen:




Eine Klothhose war eine bequeme Turnhose aus schwarzem oder dunkelgrauem Baumwollstoff, wurde aber nicht nur zum Turnen verwendet. Man trug sie z.B. auch unter der Lederhose. Im Sommer wurde sie auch gerne auf heißen Baustellen getragen. Allerdings wirkte das Teil im Vergleich mit modernerem Hosengeröhr kurzen Schnitts, milde ausgedrückt, etwas minder schick, und ist deshalb rasch aus der Mode gekommen.

Die Maler auf einer Brücke warten gewöhnlich das Passieren eines Zuges ab und machen dann rasch weiter. Da auf meiner Moba jedoch permanent Züge vorbeikommen, ist ihnen vernünftiges Arbeiten so gut wie unmöglich. Die Herren machen bei mir deshalb grundsätzlich eine längere Rauchpause, wenn ich den Moba-Keller betrete – bis ich mich wieder entferne. Dann aber arbeiten sie angeblich wie wild...



Mit eingestemmten Armen raucht es sich ein wenig umständlich, also habe ich dem kurzbehosten Jüngling dann noch den rechten Arm ausgetauscht:




Das Foto oben zeigt den Zustand noch vor dem finalen Feinschliff der Figur.

Da das Rauchen seinerzeit ein geselliges Ereignis zu sein pflegte, habe ich zwei weitere Herren hergestellt, die aus Oberkörpern, Beinen und Armen jeweils dreier verschiedener Figuren bestehen. Beim rechten der beiden aufrecht stehenden Raucherbeinundlungenkrebsaspiranten ging mein Ehrgeiz dahin, eine in die Hosentasche gesteckte Hand nachzubilden. Auch hier war nach dem Fototermin noch etwas Schleifen angesagt:




So, jetzt fehlen noch die Zigaretten aus 0,2 mm-Draht (klar ist das zu dick, aber ich hatte einfach nichts Dünneres zur Hand), und es kann losgepofelt werden.

Hier die drei Herren mit "Tschik" und Neulack:





Die Monturen der beiden oben herum etwas sittsamer bekleideten Gentlemen tragen reichlich Farbspuren auf Ärmeln, Oberschenkeln und Knien. Bei den stehenden Herren habe ich, wie schon beim Toni und beim Professor, darauf geachtet, die Schuhsohlen so zu schleifen, dass die beiden ohne Kleber und Fußplatte auf ebenem Terrain prima stehen.


Die Brückenbaustelle mit allen Farb- und Lösemittelbehältern werde ich erst später endgültig einrichten können, wenn die Brücke fix eingebaut ist. Aber ich möchte Euch vorab wenigstens einen ungefähren Eindruck vermitteln, wie diese Baustelle aussehen könnte. Ich habe die Herren Sepp, Rudi und Heinrich sowie einige lose Bohlen, die abgeschraubten Riffelbleche und die Behälter für Euch schon einmal provisorisch aufgestellt bzw. lose aufgelegt und dahinter eine alte Himmel-Tapete an die Wand gepinnt. (Der Herr von der ÖBB links im Bild ist für die Jahreszeit viel zu warm gekleidet und kommt wieder weg):




Aus der Nähe sieht das dann so aus:





Und kaum waren die Herren für den Fototermin aufgestellt, sagte der Heinrich auch schon: „Long moch i de teppate Orbat neama.“ - „I a nit“, sagte der Rudi. „Vül zgfährlich. Passt amol lei kuaz nit auf, reisst da a Zug den Oasch wek.“ - „Oasch sog ma nit“, korrigierte streng blickend der Sepp. „Wal dos is nit epochngerecht. In Epoche drei sog ma hextns ‚O…‘ mit drei Punkte. Wal mia Epochedreila samma noch heflich und mia wissen ma noch, wos sich keat!“

(Lange mache ich diese blöde Arbeit nicht mehr. – Ich auch nicht. Viel zugefährlich. Passt man einmal nur kurz nicht auf, schon reißt einem ein Zug den Arsch weg. – Arsch sagt man nicht, denn das ist nicht epochengerecht. In Epoche drei sagt man höchstens „A…“ mit drei Punkten. Denn wir Epochedreier sind noch höflich und wir wissen noch, was sich gehört!)



Anmerkung vom 11.12.2014: Ursprünglich stand hier "Job". Der Aufmerksamkeit des "Prof. m. c." Wolfram1 verdanke ich den Hinweis, dass das Wort "Job" aber eher zu den jüngeren Anglizismen gehört und 1955 in Kärnten wohl noch nicht gebräuchlich war - trotz des Umstandes, dass Kärnten bis dahin zur britischen Zone gehörte.

----------------------

Soweit die Maler auf dem Taggenbrunn-Viadukt.

Apropos Maler: Die Antwort auf die immer wieder gestellte Frage nach der richtigen Farbe für eine Eisenbahnbrücke lautet ab sofort: weiß!



…wie ein Schild „beweist“, das ich kürzlich auf einer Brücke vorfand:




Liebe Grüße vom Wörthersee

Karl


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zuletzt bearbeitet 17.05.2023 | Top

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#434 von H0er , 29.08.2014 13:13

Hallo Karl!

ja wo sind die Zeiten wo man nur O... gesagt hat!

leider schon lange Vergangenheit, heute gehört das bald oder schon zum guten Umgangston!

Möchte hier aber keine Diskussion über Benimmregeln starten!

Sehr schöne Szene, liebevoll umgesetzt, und der Karl muss halt a bisserl aufpassen, die Loks werden ja nicht mit vollem Karacho durchdampfen, oder?

Liebe Grüße


Gottfried
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#435 von SpaceRambler , 29.08.2014 19:24

Servus Karl,

die drei "Typen" sind Dir einfach hinreißend geraten! Volle Epoche 3!

Dass man eine Eisenbahnbrücke weiß streicht, darauf muss auch erst mal einer kommen! Da wird wohl die Freude am neuen Anstrich nicht allzu lange gewährt haben

Grüße, Randolf



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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#436 von notbremse , 29.08.2014 22:13

@ Gottfried:

Zitat von H0er
...die Loks werden ja nicht mit vollem Karacho durchdampfen, oder?


Das ist ja gerade das Schöne an dieser Baustelle: Alle Züge müssen hier gaaaanz langsam durch, auch die Schnellzüge. Entschleunigung pur. Damit kann man durchaus etwas anfangen.

Ich meine das so: Auf manchen Anlagen mit Paradestrecken kommen z.B. Figuren in den Schnellzugwagen kaum zur Geltung, weil die Züge so schnell vorbeisausen, dass man die Details gar nicht erfassen kann. Die Figuren in den Abteilen kann man oft nur dann genauer betrachten, wenn der Zug im Bahnhof zum Stillstand kommt. Auf meiner Hauptstrecke hingegen könnte man die Schnellzugwagen ohne weiteres exzessiv mit sorgfältig bemalten Reisenden ausstatten, denn bei dem geringen Tempo an dieser Langsamfahrstelle wird man sie dann sicherlich auch während der Fahrt gut sehen können.

Außerdem kann man die Strecke vor und nach der Brücke mit weiteren Figuren beleben, denn die Baustelle muss ja gesichert werden.

@ Randolf:
Vielleicht wollte man mit dieser Farbwahl in den 70er Jahren die neue "saubere" Bahn betonen? Keine gute Idee, finde auch ich, denn das hat sicher nicht lange gehalten.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#437 von ardez09 , 30.08.2014 12:15

Hallo Karl,

jetzt muss ich nach langem stillen Mitlesen auch endlich einmal einen Kommentar bei Dir hinterlassen:
Hut ab vor Deinem Modellbau; eine so detailgenauen Modellbau sieht man nicht oft
(mir würde die Geduld dafür fehlen ...)

Die "Weiße"-Brücke hat mir allerdings keine Ruhe gelassen, weil ich so etwas noch nie gesehen habe.

Zitat von notbremse

----------------------
Apropos Maler: Die Antwort auf die immer wieder gestellte Frage nach der richtigen Farbe für eine Eisenbahnbrücke
lautet ab sofort: weiß!



…wie ein Schild „beweist“, das ich kürzlich auf einer Brücke vorfand:




Ich glaube, die Antwort liegt in der zweiten Deckschicht: die ist nämlich Bleiweiß + Eisenglimmer ...
und der Eisenglimmerzusatz wird abhängig vom Anteil für eine hell- bis mittelgraue Brückenfarbe sorgen.

Aber egal, Deine Brücke hat ja schon einen schönen Farbton ... da freue ich mich auf weitere schöne Fotos von Deinen Baufortschritten.

Viele Grüße
Volker


Einladung nach Guardez ... für alle, die Alpen und Schmalspurbahnen mögen:
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#438 von notbremse , 31.08.2014 19:20

Hallo Volker,

wieder was gelernt. Du wirst recht haben. Ich habe mich auf Deinen Hinweis hin unter "Hämatit" in der Wikipedia eingelesen. Sieht tatsächlich so aus, als könnte Eisenglimmer schon in kleinen Mengen ein recht dunkles Grau erzeugen.

Und vielen Dank "für die Blumen"!

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#439 von SauerlandFerdi ( gelöscht ) , 31.08.2014 19:51

Hallo Karl!
Der Umbau der kleinen Mannschaft ist dir super gelungen!
Auch dein Brückenbau absolut top und vom allerfeinsten.
Deine Berichte gehören schon zur sonntäglichen Pflichtlektüre.

Besten Gruß
Ferdi


SauerlandFerdi

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#440 von notbremse , 31.08.2014 22:10

Zitat von Leasingdaddy
Deine Berichte gehören schon zur sonntäglichen Pflichtlektüre.


Na, so sehr wollte ich Dich eigentlich nicht in die Pflicht nehmen! Ich will hier ja bloß eine Moba bauen und mich nicht als Diktatorrrr prrrrofilierrren!



Spaß beiseite: Fein, dass es Dir gefällt und vielen Dank für Deinen netten Kommentar!

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#441 von notbremse , 05.09.2014 18:05

.
MYTHEN, SEKUNDEN UND "KRÖTEN"

Pünktlich zum Ende des Sommerlochs ein paar Gedanken zur Fertigstellung der eisernen Tragwerke

Zitat
Drei Dinge braucht der Modellbahner: Platz, Zeit und Geld (Ralf)



Mythen

Ich wollte es einfach wissen. Ich wolle wissen, was es mit einigen „modelleisenbahnfachliterarischen“ Mythen wirklich auf sich hat, die sich um das Thema „Brücken“ ranken. Wie „wichtig“ sind die folgenden Brücken-Merkmale wirklich?

    Kleineisen

    Wuchtige Brückenlager

    Schwellenabstände

    Ausgebleichte Bohlen


Mythos Kleineisen:
Kleineisen sind aus normaler Distanz kaum zu sehen. Auf meiner Brücke liegen sie zudem zu tief zwischen Schienen und Bohlen bzw. Zwangsschienen, als dass sie beeindruckende Wirkung entfalten könnten. Hier nochmals das Bild mit den irrtümlich verwendeten Peco-Schwellen, die trotz meines ausdrücklichen Hinweises offenbar mehreren hundert Stummi-Besuchern gar nicht aufgefallen sind:




Mythos Schwellenabstand:
Die Brückenhölzer sind kaum zu erkennen, wenn sie mit Riffelblechen, Zwangsschienen und Bohlen versehen sind. Daher kann man am Modell auch ihre Abstände kaum erahnen. Die Abstände der Brückenhölzer waren offenbar durchaus unterschiedlich. Brückenhölzer lagen und liegen keineswegs
immer deutlich enger als „normale“ Schwellen. Ich nehme an, dass Brückenhölzer wahrscheinlich eher auf Hauptstrecken sehr eng lagen. Auf einer Nebenbahn habe ich kürzlich Brückenhölzer fotografiert, die mit rund 33 cm (3,8mm im Modell) fast so weit auseinander liegen, wie Schwellen mit „normalen“ Abständen, jedenfalls nicht „Lücke zu Holz 1:1“:




Mythos Brückenlager:
Wuchtige Brückenlager sind keinesfalls zwingend notwendig. Es gab und gibt auch sogenannte Flächenlager, nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland, wie z.B. dieses Foto von CR1970 hier im Stummiforum beweist. Wer also eine 20-Meter-Brücke mit einer dünnen Platte scheinbar direkt auf eine Mauer aufsetzt, tut sicher nichts, was es nicht auch beim Vorbild gab.
Hier ein weiteres Foto aus Österreich, das die selbsternannten Brückenwiderlagerfachleute eindrucksvoll widerlegt - die Brücke vor Hüttenberg, die bis in die 70er Jahre mit schweren Erzzügen befahren wurde. Auch hier finden sich Flächenlager, die den Eindruck erwecken, die Brücke läge direkt auf der Mauer auf:




Mythos ausgebleichte Bohlen:
Bohlen auf Brücken müssen keineswegs ausgebleicht und silbergrau sein. Auf in kurzen Intervallen gepflegten Brücken können sie sehr dunkel sein. Ich kenne vom Taggenbrunn-Viadukt fast nur Fotos, die dunkle, vom Bremsstaub rötliche Bohlen zeigen. Selbst Brücken auf wenig befahrenen Nebenbahnen sind nicht notwendigerweise stark ausgebleicht. Hier ein aktuelles Foto
der Brücke vor dem Übergabebahnhof der Donau-Chemie in Brückl in Kärnten:




Auf diesem Foto sieht man zudem sehr gut, wie unregelmäßig breit Bohlen sein können und wie breit die Abstände zwischen ihnen sein können.

Ich alter Ketzer meine mit dieser sicherlich unvollständigen Aufzählung von „Mythen“, dass einige Brückenmerkmale in der Modellbahn-Literatur zu Unrecht ein wenig zu sehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückt werden und eher zu Unrecht für „seeeeeehr wichtig“ gehalten werden.



Andere Brückenmerkmale dagegen werden gerne ein wenig vernachlässigt, obwohl die bei der Modellbahn übliche Draufsicht gerade hier deutlich mehr Sorgfalt im Detail fordern würde.

Starke Wirkung auf Modellbrücken entfalten:

    Geländer (überdimensionierte, verbogene oder unnatürlich flache Geländer fallen sofort auf)

    Riffelbleche

    Zwangsschienen

    Schrauben auf den Zwangsschienen

    Bohlen.


Etwas weniger augenfällig sind Lamellen und Nieten. Bei guter Beleuchtung treten aber auch diese schön hervor.

Hier bleibt der Industrie noch so manches Optimierungspotential. Geländer sind bei Kunststoffbausätzen häufig um 100 bis 200% zu dick. Riffelbleche sind zu grob. Zwangsschienen und ihre Verschraubungen fehlen fast immer völlig. Bohlen werden meistens ohne die vorgeschriebenen Abstände und viel zu gleichförmig gegossen oder geätzt.

Hier nun die Eisenbrücken des Taggenbrunn-Viadukts am 3.08.2014 in einem weitgehend fertigen Stadium:




Ein interessanter Effekt vorbildlich verlegter Bohlen zeigt sich übrigens aus einem Blickwinkel, aus dem man sich einer „echten“ Brücke normalerweise nicht ohne Fluggerät annähern kann:




Aus diesem Blickwinkel sieht man gegen einen hellen Hintergrund durch die Bohlen hindurch wie durch einen Vorhang. Man sieht auch die Konsolen darunter, wenn auch nur schemenhaft.


Der schnöde Mammon

Ich bin im Laufe dieses Threads einmal gefragt worden, was diese Brücke gekostet hat. Ich habe damals auf die Website Krügers verwiesen. Sorry, mit so wenig Interesse an der professionellen Pflege einer Business-Website habe ich nicht gerechnet: Krüger hat bis heute seine Preise-Seite nicht gewartet. Er hält das hoffentlich nicht für eine geschickte Marketing- Maßnahme…?
Wie auch immer, ich versuche nun hier, einen Eindruck von den ungefähren Kosten dieser Eisenbrücken zu geben (Bruttopreise inkl. Versandkosten):



Ich habe sicherlich etliches Kleinmaterial nicht erfasst, der Betrag ist eher knapp angesetzt.


Der Faktor Zeit

Der reine Brückenbau vom 28.10.2012 bis 2.08.2014 belief sich auf 717 Stunden, die Maler-Figuren samt Werkzeug und Behältern nicht eingerechnet. Dazu kommen noch etwa 50 Stunden an Recherchen und Fahrten vorab.


Zitat von MicroBahner
… Was mich aber schon mal interessieren würde: Wie weit eilt den der Bau deinen Berichten hier voraus : .
Oder ist etwas schon alles fertig, und Du machst hier nur eine spannende Geschichte daraus wink:


Mit meinen Berichten bin ich derzeit nur noch etwa 14 Tage „voraus“.

Dann kann dieser Thread nicht mehr pünktlich jeden Freitag fortgesetzt werden, sondern ich berichte dann, wie die meisten hier, nur mehr nach entsprechendem Baufortschritt.

- - - - - - - - -

So, das war‘s für heute. Genug Mythen, der „Kröten“ und der Sekunden. Nächstes Mal gibt’s wieder etwas mehr Modellbahn...

Liebe Grüße aus Kärnten

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#442 von Aedelfith , 05.09.2014 18:23

Moin Karl, die Brücke lässt einen ja schon neidisch werden und man kann sich kaum satt sehen.
Einfach eine schöne Arbeit bisher die sich auf der späteren Anlage sicherlich sehr machen und schmuck aussehen wird.

Btw, danke für den Link mit den "Flachwiderlagern", das lässt mich meine derzeitigen Brückenköpfe doch nochmal überdenken

Gruß
Stephan


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#443 von Guppy6660 , 05.09.2014 19:46

Servus Karl,

Danke für die Aufdeckung von Mythen! Es ist tatsächlich so, dass viele Meinungen zwar immer wieder verbreitet werden, wie was wo wie warum auszusehen hat, und wenn man dann wirklich einmal beim Vorbild nachrecherchiert sieht man, dass es in Wirklichkeit wieder gaaanz anders aussieht.
Natürlich ist fast alles möglich, von wie neu bis Abriss- reif. Und trotzdem ist immer eine gewisse Authentizität vorhanden, dass man beim Modell sagen kann ob etwas passt oder nicht....
Bei dir passt es jedenfalls bravourös!

Du hättes dir aber viiieeeeel Geld sparen können, wenn du dir beim Löten nicht die Hose versaut hättest...


Schönes Wochenende mein Lieber! rost: rost: rost:


Viele Grüße,

Richard

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... und Neu! Altmühl- Module





Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte.
F.W. Nietzsche


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#444 von nortim , 05.09.2014 20:28

Hallo Karl,

ich finde das sehr mutig von Dir, in Sachen Kosten Zahlen zu veröffentlichen.
Meistens bleiben ja die monetären Angelegenheiten unter dem Deckmantel des Schweigens...
Was mich aber mehr in Erfurcht erstarren läßt, sind die aufgelaufenen Stunden!
Die Zeit, wo es Spaß gemacht, kann man ja mit Null ansetzen, aber es gab und gibt sicher auch " nervige"
Arbeiten.... Was wird da der Gegenwert wohl sein??
Wobei das " Kühlmittel" wiegt vielleicht so einiges auf.
Jedenfalls wünsch ich Dir noch 'ne ruhige Hand in der Zielgeraden.
Bin schon auf die Pfeiler gespannt.

viele Grüße
Norman

ps: Du solltest dringend! Deinen Versicherungsvertreter kontaktieren, um die Deckungssumme der
Hausratversicherung zu erhöhen....




eine Feldbahn in Spur Null entsteht hier:
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=50&t=124174

Wo die Hasen Hosen haßen und die Hosen Husen haßen, ja
do bie iech dorham!


www.bimmlbahner.de


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#445 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 05.09.2014 21:29

Hallo Karl,

ich bekenne mich natürlich schuldig bezüglich des Schwellenabstands. Zu meiner Verteidigung darf ich aber tatsächlich das Ausgehen von einer Hauptstrecke nennen. Und die Wirkung ist natürlich auch stärker, wenn der Betrachter das Gleis von unten gut sehen kann - so wie bei "meiner" Brücke über die Pegnitz mit tiefer liegendem (öffentlichen) Fußgängersteig.

Danke für die tolle Doku,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#446 von notbremse , 06.09.2014 00:10

@ Stephan: Mir geht es nicht anders. Der hohe Spezialisierungsgrad bringt es mit sich, dass eine Menge Könner hier im Stummiforum Dinge machen, die man selbst nicht haben kann. Und sei es nur, weil man sich eine konsequente Sebstbeschränkung hinsichtlich der Epoche auferlegt hat und dann auf wunderschöne Anlagen trifft, die sich in einer ganz anderen Epoche abspielen. Ich werde den Zustand der Strecke VOR der Elektrifizierung darstellen. Deshalb bekomme ich z.B. bei schönen E-Loks und perfekten Oberleitungen manchmal weiche Knie. Aber Neid? Davon muss man sich lösen. Das geht am besten, wenn man sich einfach auf die eigene Arbeit konzentriert.

@ Richard: Diese verdammte Hose! Ohne diesen Vorfall hätte die Brücke nur einen Bruchteil gekostet!

Vielen Dank für Deinen netten Kommentar!


@ Norman: Der Mut hält sich in Grenzen. Mut wegen des Diebstahlsrisikos? Diebstahl ist wenig sinnvoll. Einfach runternehmen und wegtragen ist nicht. Wer die Details nicht ganz genau kennt, keine Übung, keine ruhigen Hände und nicht viiiieeel Zeit hat, zerstört das extrem filigrane Ding beim beim Abbau garantiert irreparabel. Mut wegen des Neides hinsichtlich des investierten Betrages? Neid ist hier schade um die Zeit. Wenn man die Gesamtdauer des Projektes mit allen Vorlaufzeiten (Recherchen, Fahrten etc.) berücksichtigt, dann verteilt sich der Betrag auf fast 3,5 Jahre. Das sind dann monatlich gerade einmal etwa Euro 100,00, die hier ausgegeben wurden. Damit bewege ich mich in diesem Forum sicher bei weitem nicht im Spitzenfeld.

Die Frage der Arbeitskosten stellt sich nur dann, wenn jemand diese Brücke noch einmal von mir gebaut haben will. Das sind dann etwa 500 Stunden (auf Grund der inzwischen erworbenen Routine deutlich weniger als beim ersten Mal) mal vernünftiger Stundenlohn plus Einkommenssteuer plus Sozialversicherung plus Umsatzsteuer plus variable Kosten (Heizung, Strom, Werkzeugverschleiß etc.). So gesehen wird das natürlich richtig exklusiv...

Die Pfeiler kommen später einmal. Die Pfeiler können erst gebaut werden, wenn die Trassenführung fertig ist. Heißt: Zuvor kommt die Holz-Unterkonstruktion für die gesamte Anlage.

Zitat
Du solltest dringend! Deinen Versicherungsvertreter kontaktieren, um die Deckungssumme der Hausratversicherung zu erhöhen....


Guter Tipp. Kann man nicht rot genug und groß genug schreiben...

Das gilt nämlich so gut wie für ALLE nicht ganz kleinen Anlagen hier im Stummiforum!!!!!!!!!!!!!!!!


@ Alexander: Deine Beiträge waren mir sehr wichtig. Ich wäre sonst niemals auf die Idee gekommen, mir das beim Vorbild einmal näher anzusehen. Vielen Dank!



Schönes Wochenende Euch allen! rost: rost: rost:


Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#447 von notbremse , 12.09.2014 18:28

.
DAS HOLZ DER APACHEN

(Ein Bericht für die LESER unter Euch... )


In älteren Veröffentlichungen Josef Brandls wurde „Apache-Holz“ als das beste Material für den Rahmen einer Modellbahn beschrieben. Ich suchte einen Nachbarn auf, der früher einmal bei den Karl May-Festspielen in Weitensfeld als Komparse aufgetreten war und daher in unserer Gegend als Sachverständiger in Apachen-Angelegenheiten gilt. Er bat mich in sein Wohnzimmer, bot mir sein Sofa und Feuerwasser an, und dann stellte er fest, dass es verlässlich kein Apache-Holz gibt. Er wisse das genau – weniger, weil er mit Winnetou schon öfters Biergelage gefeiert, sondern weil er in seiner Jugend eine Tischlerlehre (Kärntnerisch für Schreiner-Grundausbildung) abgeschlossen hatte.


Yellow Poplar für die Rahmenkonstruktion

Es war vielmehr Abachi-Holz gemeint. Laut Wikipedia ist das ein besonders verzugsfreies, astarmes afrikanisches Holz hoher Qualität. Genau das wollte ich haben. So schritt ich denn frohgemut zur Bestellung. Indes, mein Holzhändler weigerte sich überraschend, meine Order entgegenzunehmen.

Er empfahl mir vielmehr Yellow Poplar. Wörtlich übersetzt heißt das „Gelbe Pappel“. Man konnte mir nicht erklären, wieso der Baum so heißt, zumal es sich um keine Pappel handelt, sondern um ein Magnoliengewächs. Wegen seiner hübschen Blüten nennt man den Baum bei uns „Tulpenbaum“. Yellow Poplar hat wie Abachi-Holz kaum Äste und zudem ein um bis zu ein Drittel geringeres spezifisches Gewicht als dieses. Im Nordosten der USA wird es im Möbelbau verwendet beziehungsweise für Sperrholz. In Italien beizt man es dunkelbraun und imitiert damit Nussholz. Dieses phantastische Material war in unserer Gegend auch noch wesentlich günstiger zu haben als Abachi-Holz. So lagerte ich vor über zwei Jahren ausreichend Tulpenbaumbretter ein, um Euren immer wieder erhobenen berechtigten Forderungen nach "Modulkästen" dereinst nachkommen zu können:





Sperrholz für die Spanten

Die Spanten sollten aus Sperrholz entstehen. Das Sperrholz aus dem Baumarkt erschien mir jedoch suspekt, denn es hing verbogen wie ein Waschlappen im Regal. Es hatte so gar keine Ähnlichkeit mit dem Sperrholz, das ich aus Abbildungen in Modellbahn-Zeitschriften kannte. So beriet ich mich denn mit einem Holzhändler und lernte, dass Sperrholz nicht gleich Sperrholz ist. Er zeigte mir ein Birkensperrholz, das sich selbst in nur vier Millimeter Stärke kaum verzog und bis in über zwei Meter Höhe erstaunlich stramm im Regal stand.

Er erklärte mir, dass die Qualität des Sperrholzes in erster Linie eine Frage der Verleimung sei. Hochwertiges Sperrholz, wie es im Flugzeugbau und im Schiffbau Verwendung findet, wird mit speziellen wasserfesten und wärmeresistenten Leimen verleimt. Nur Sperrholz dieser Qualität sollte man einsetzen, wenn mit feuchten Massen wie z.B. Kleber, Farben und Gips gearbeitet wird und man leichtes Holzmaterial benötigt, das trotz dieser Einflüsse weitgehend verzugsfrei sein soll.

----------------------------


Soweit alles klar. - Eine ganz andere Frage, die das Stummiforum bewegt, ist nun jedoch noch offen:


Und was ist mit dem Sofa?

Sorry, das Sofa ist weg, denn der Platz wird jetzt gebraucht:




Und wir befinden uns jetzt im Echtzeit-Modus! Das - und die Sache mit dem Sofa - hat zwei weitreichende Konsequenzen:

    1.) Es sind aus Komfortgründen prinzipiell nur noch seriöse Damenbesuche sinnvoll.

    2.) Es wird jetzt einige Zeit des Schreinerns vergehen, bis ich wieder etwas zeigen kann.



Daher heißt es jetzt:

Bitte waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarten!

Aber die Großwetterlage gibt zu Hoffnung Anlass…



Liebe Grüße aus dem gemütlich verregneten Kärnten



Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#448 von Nutri , 12.09.2014 18:43

Servus Großbaumeister Karl,
kaum hatte ich angefangen Deinen neuen Statusbericht zu lesen, musste ich schon das erste Mal lachen.
Von wegen Winnetou, Apachen, Abachi Holz und so, toller Beitragseinstieg wie man es nicht besser machen kann, typisch Karl.
Es war wieder einmal sehr amüsant, Deinen Worten zu folgen.

Du musst natürlich wieder das Beste vom Besten nehmen.
Aber nach der Kostenaufstellung Deiner Brücke zu urteilen, war ja eigentlich nichts anderes zu erwarten.
Schlussendlich kann man nur noch sagen:
Wenn Karls Anlagenbau genau so ausgefeilt wird wie die Karlsbrücke ( ), wird uns wohl demnächst das Näschen in Pinocchio Dimensionen lang gemacht werden, da bin ich mir mehr als sicher.

Herzliche Grüße


Markus
(alias Rhön-Yeti, alias Nutri)
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Erfahrungen vererben sich nicht - jeder muss sie allein machen.(Tucholsky)

Und jetzt NEU:Diorama mit Feldbahn


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#449 von UPBB4012 , 12.09.2014 19:27

Hallo Karl!

Seit Beginn Deines Freds hier, verfolge ich Deine Aktivitäten.
Zuerst immer mal nur sporadisch, aber mit der Zeit wartete ich dann
schon am Samstag auf den nächsten Freitag und die neuen Geschichten
von Deinen beiden kleinen Helferlein
(Bestelle den beiden Bitte viele Grüße!)

Du hast einfach eine unheimlich nette Art, Deine Berichte hier
zu verfassen, die mich sofort angesprochen hat - gaaanz zu schweigen
von deinem wirklich hervorragendem Modellbau
Die Brücke (und ihre Herstellung) ist einfach der absolute Ober-


Und als alter Karl-May-Fan mußte ich bei Deinem heutigen Berichtseinstieg
wie erwartet herzhaft lachen Nachdem es jetzt ja dann endlich "richtig"
losgeht bei Dir, freue ich mich schon mal wieder auf Deinen nächsten Beitrag
hier - hiermit habe ich Dich dann auch endgültig "aboniert"!

Viele liebe Grüße
Dein
Axel


Mein "Zuhause":
http://www.bahnhof-odendorf.de
Der "Zweitwohnsitz":
viewtopic.php?f=51&t=48501

"Bevor ich mich jetzt Aufrege, isses mir lieber egal!"


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#450 von 2043er , 12.09.2014 19:41

Lieber Karl!

Bitte unbedingt auch Bilder von deinen Tischlerarbeiten zeigen! Da hast du bestimmt auch so manche Tricks und Kniffe die wir uns noch abschaun können

Lg Markus




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