RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#476 von notbremse , 03.10.2014 19:31

.
KREUZÜBERBLATTUNG DIE ZWEITE - UND ETWAS WERKZEUG


Ein Plädoyer für die Kreuzüberblattung

Ich persönlich bevorzuge weiterhin die Kreuzüberblattung. Ich denke mir, dass – saubere Schnitte vorausgesetzt – auf diese Weise
rechte Winkel etwas einfacher hergestellt werden können als mit einer größeren Anzahl kleiner Querbretter. Die Tragfähigkeit der
Konstruktion empfinde ich für mich als völlig ausreichend, zumal ich die Kreuzüberblattungen sowieso verleime und verschraube.
Bei der alternativ aufgezeigten Dübel-Methode wird die Tragfähigkeit der Längsbretter sicherlich höher sein, man muss
aber wahrscheinlich sehr sorgfältig vorgehen, dass man nicht aus dem Winkel gerät.

Auf Wolfgang Scharfes schreinerseiten.de wird die Kreuzüberblattung noch einmal ein wenig anders beschrieben und ausführlich
illustriert. Dort finden sich aber auch eine Reihe weiterer nützlicher Beschreibungen von Holzverbindungen.


Noch ein paar Worte zum Werkzeug

Absetzsägen, Feinsägen und japanische Sägen
Warum übrigens Absetzsäge und nicht Feinsäge für den Job? Das ist mir inzwischen auch klar geworden: Die meisten guten
Feinsägen haben nicht die erforderliche Schnitttiefe. Der 4 cm tiefe Schnitt ging sich bei mir nur mit meiner relativ großen
Feinsäge zufällig gerade noch aus.

Absetzsägen gibt es in meiner Gegend in den Baumärkten nicht mehr, sie wurden von japanischen Sägen aus den Regalen
verdrängt, welche offenbar den europäischen Handsägen als überlegen gelten:



Foto: Beispiel einer japanischen Ryoba aus dem Baumarkt - mit zwei Schneiden für Schnitte in Längs- und Querrichtung
(manchen von Euch schon bekannt aus dem volkstümlichen japanischen Holzfällerlied „Im Wald, da sind die Royba…“ )

Eine sehr professionell gemachte Produkt-Website, auf der man abseits vom sonst üblichen Werbegesülz sehr gut verständlich
und sachlich (neben anderen Produkten) unzählige Profi-Sägen und ihren Einsatzzweck beschreibt, ist
www.feinewerkzeuge.de.

Hier gibt es auch erschwingliche Gestellsägen (zu denen die Absetzsäge gehört), sowie eine Anleitung zum Selbstbau:
www.feinewerkzeuge.de/gestell.htm

Vielleicht sehen wir in diesem Forum bald auch eine selbstgebaute Absetzsäge mit Servoantrieb, LED-Beleuchtung,
Förderleitung zur Bierkiste (wegen der unbedingt notwendigen Kühlung des Hobby-Schreiners) und Sound-Modul (damit
die Säge nicht kreischt, sondern wahlweise erotisch stöhnt oder die aktuellen Nachrichten vorliest)…




Werkzeugwagen
In einem bekannten schwedischen Möbelhaus fand ich einen prima Werkzeugwagen. Dort wird er allerdings in Verkennung
seiner einzig wahren Bestimmung in grob irreführender Weise in der Küchenabteilung als „Servierwagen“ angepriesen:






Stichsäge

Zitat von Doomsday
Ich habe schon recht genaue Schnitte hinbekommen (Ok, fuer meine Zwecke genau genug *g*). Nach
meiner Erfahrung ist es wichtig, dass der Schlitten fest, und waagerecht fixiert ist, das Blatt duenn, jedoch fest und feine
Zaehne hat (wie eine Feinsaege), und vor allem die Pendelbewegung des Blattes ausgeschaltet ist! Und dann mit niedriger
Geschwindigkeit gesaegt behaelt man die Kontrolle. Eine per Raendelrad einstellbare Maximalgeschwindigkeit ist da sehr hilfreich
(meine Bosch kann das)


Meine über 15 Jahre alte, ruppig ratternde Stichsäge, die schon beim Umbau meines Hauses recht rüde verwendet worden
war, geriet auf Grund dieses Hinweises in Verdacht, nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit zu sein. Ich legte sie beiseite und
machte mich schlau, was aktuell Sache ist.

Das seinerzeit übliche Universalsägeblatt ist offensichtlich Geschichte. Heute wird eine Vielzahl von Sägeblättern für ver-
schiedenste Zwecke angeboten. Unterschieden wird unter anderem nach Sägeblättern für

  • harte und weiche Hölzer und Metall,

  • schnelle, grobe Schnitte und besonders feine Schnitte,

  • gerade Schnitte und Kurvenschnitte,

  • Spezial-Sägeblätter, zum Beispiel zum Schneiden von Schaumstoffen


Hier eine kleine Auswahl von wahrscheinlich für uns sinnvollen Sägeblättern:





Von links nach rechts: Breites Sägeblatt für grobe gerade Schnitte, schmales Blatt für grobe Kurvenschnitte, breites Blatt für
gerade feine Schnitte, Sägeblatt für Schaumstoffe.

Wer keinen gut sortierten Baumarkt oder Werkzeughändler in seiner Nähe hat, kann im Internet auf verschiedenen
Hersteller-Seiten einen guten Überblick gewinnen, zum Beispiel hier bei Bosch.

Ich habe mir schließlich eine preiswerte Hobby-Stichsäge mit verstellbarer Geschwindigkeit und ein paar Sägeblätter besorgt.


Inzwischen steht das erste Segment auf eigenen Beinen:




Nächste Woche mehr darüber.

Schönes Wochenende!
Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#477 von Ralf Franke , 03.10.2014 19:42

Hallo Karl,
bei der Absatzsäge geht es nicht unbedingt um die Schnitttiefe, sondern um die Möglichkeit einer Schnittkorrektur, das heißt sollte der Schnitt schief werden (Fachausdruck - verlaufen) so Kann man diese bei einer Absatzsäge korrigieren, dass ist bei einer Feinsäge oder auch bei den Japansäge nicht möglich.

mfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#478 von notbremse , 03.10.2014 23:11

@ Michel, Harry, Richard und Markus: Vielen Dank für eure herrlich humorigen Beiträge!

@ Ralf: Herzlichen Dank für deine fachlich fundierten Anmerkungen und dafür, dass du dir die Mühe nimmst, dir auch die Details genau anzusehen!

rost: rost: rost: rost: rost: rost:

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#479 von 2043er , 04.10.2014 00:05

Zitat von notbremse
.


Von links nach rechts: Breites Sägeblatt für grobe gerade Schnitte, schmales Blatt für grobe Kurvenschnitte, breites Blatt für
gerade feine Schnitte, Sägeblatt für Schaumstoffe.



Solltest du nicht gerade Schaumstoffplatten zuschneiden kannst mit dem letzten Sägeblatt auch dein Brot zum Frühstück aufschneiden wenn es schon etwas altbacken ist

Solide Arbeit, wie man es von dir gewohnt ist!


Lg Markus




Hier gehts zur Homepage


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#480 von notbremse , 04.10.2014 13:43

@ Markus: Ich könnte mit meiner Stichsäge überhaupt die ganze Landschaft aus Brötchen schnitzen, euch alle einladen und dann fürs Stummiforum filmen, wie man exakt im Maßstab 1:87 eine rapide Geländeerosion als bewegtes Modell nachbildet...



Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#481 von 1zu87 , 04.10.2014 14:37

Hallo Karl,
als Ergänzung zu deinem Bericht "Sägen im Allgemeinen und Besonderem" möchte ich noch auf die elektrischen Säbelsägen hinweisen. Die sind besonders hilfreich beim schnellen Sägen von Holz und Eisen auch an unzugänglichen Stellen. Mit einer Flex lässt sich Eisen auch schnell sägen, der Funkenflug im Zimmer ist aber eher suboptimal. Besonders handlich sind die kleinen Akku-Säbelsägen.

Beste Grüße
Karl Heinz


Ein Städtchen in Niederbayern - Burghofen a. d. Donau


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#482 von notbremse , 04.10.2014 18:32

Hallo Karl Heinz,

Säbelsägen habe ich noch nicht probiert, weil ich dachte, dass sie bei besonders feinen geraden Schnitten den Stichsägen gegenüber eher im Nachteil sind. Wie genau sind die Dinger im Vergleich mit Stichsägen wirklich?

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#483 von 399.03 , 04.10.2014 19:11

Zitat von notbremse
Hallo Karl Heinz,

Säbelsägen habe ich noch nicht probiert, weil ich dachte, dass sie bei besonders feinen geraden Schnitten den Stichsägen gegenüber eher im Nachteil sind. Wie genau sind die Dinger im Vergleich mit Stichsägen wirklich?




Hallo Karl,

Du liegst mit Deiner Einschätzung schon richtig. Säbelsägen, auch "Tigersägen" genannt, sind eher "fürs Grobe" zuständig. Bretter ablängen, Äste vom Baum schneiden, ein Wasserrohr in der Wand abschneiden etc. Für genaue Schnitte ist die Stichsäge sehr gut geeignet. Ein fein gezahntes Blatt für Holzschnitte (z.B. T 101B von Bosch) - nicht die zarten kurzen für Kurvenschnitte - verwenden. Eine vorhandene Pendelmechanik entweder ausschalten oder nur auf der ersten Stufe nützen und vor allem: nicht drücken, die Maschine ohne Druck exakt an der Markierung entlang führen, dann gelingt es sofort, jedenfalls mindestens so gut wie mit jeder Handsäge. Mit einer Gestellsäge würde ich es gar nicht erst probieren. Es erfordert einige Übung, bis man damit zufriedenstellende Ergebnisse erreicht.

Herzliche Grüße, Willi


399.03  
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#484 von br42 9001 , 04.10.2014 22:50

Hi!
Auch wenn mein Bahnhof gefällt, einen solchen Profiunterbau habe ich nicht.
Respekt. Super wie Du da rangehst.

Viele Grüße
Steffen


Endlich mal die Eifel
Altenahr 1959 im Modell


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#485 von notbremse , 05.10.2014 13:16

@ Willi: Danke für Deine prima Tipps. Klingt so, als hättest Du mit dem Tischlerhandwerk näher zu tun (gehabt)?

@ Steffen: Du hast einfach einen anderen Weg gewählt. Ich gehe davon aus, dass Dein Unterbau, soweit auf Deinen Fotos erkennbar, dem meinen hinsichtlich Haltbarkeit und Präzision in nichts nachsteht.

Schönen Sonntag!

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#486 von derOlli , 10.10.2014 13:16

Hallo Karl,

schöne, saubere Holzarbeiten. Ich bin auch gerade dabei. Nur die Kreuzüberlattung habe ich mir nicht zugetraut. Daher habe ich Winkel verwendet die ich mal geschenkt bekommen hatte. Bin gespannt wie es bei dir weiter geht. Vielleicht kann ich mir noch was abgucken


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#487 von notbremse , 10.10.2014 18:32

.
BOHRUNGEN UMS ECK, HÜBSCHE BEINE UND BILLIGE SCHRAUBEN



Lieber Olli, weiter geht's... aber:

ACHTUNG!!!!! Die folgende Beschreibung ist nur für blutige Laien!

Bevor Du weiterliest, musst Du HIER KLICKEN oder auch nicht und bestätigen oder auch nicht, dass Du 18 Jahre alt bist bist
oder auch nicht, und dass Du an meinen weiteren Ausführungen selbst dann keinen Anstoß nimmst, wenn Du Modellbauprofi
bist.



Der erste Segmentrahmen steht, wie erwähnt, auf eigenen Beinen. Hier kann man schon die Befestigung der Tischbeine gut
erkennen, die ich weiter unten detailliert beschreibe:




Bohrungen für Kabeldurchführungen

Josef Brandl bohrt die Bohrungen für die Kabeldurchführungen offenbar, NACHDEM er die Segmente gezimmert hat.

Brandl ordnet die inneren Bretter 20cm vom Rand an. Und eine ordentliche Bohrmaschine, wie sie in den meisten Hobby-
kellern zur Verfügung steht, ist ein respektables Teil, das inklusive Bohrer sicher länger ist als 20 cm. Mit so großen Geräten
kann man diese Bohrungen niemals nachträglich durchführen:




Brandl hat einen Winkelbohreraufsatz für seine Bohrmaschine zur Verfügung, mit dem er Bohrungen in einem Winkel von 90°
durchführen kann. Damit kann er zwischen den Brettern prima nachträglich arbeiten. Das dürfte deswegen sinnvoll sein,
weil man sich vor dem Zusammenbau der Bretter leicht hinsichtlich der Lage der Bohrungen irren kann, wenn man Segmente
mit ständig wechselnder Breite baut.

Wer aber für so ein schickes Adapter-Teil kein Geld ausgeben will, muss zwingend wie folgt vorgehen:

- Zuerst denken,
- dann bohren,
- und dann erst zusammenleimen.


Für die Bohrungen verwendete ich sogenannte Forstner-Bohrer, die ich im Set als Sonderangebot für weniger als 20 Euro erstand.
„Bei dem Preis kon dos siha lei a Glump sein“, sagte der Toni. (Bei diesem Preis kann das sicher nur ein höchst minderwertiges
Gerät sein.) Egal, sie schneiden ausreichend gut und sie müssen ihren Dienst nur 13 Segmente lang tun, dann brauche ich sie
voraussichtlich nicht mehr.




Anti-Fransen-Mittel

Habe ich „blutiger Laie“ leider erst gemacht, nachdem ich zwei hässlich aufgerissene Bretter produziert hatte: Die Bohrungen
fransen an der Rückseite stark aus, es sei denn, man unterlegt ein „Opferholz“, also ein Stück Abfallholz, dass beschädigt werden
darf. Das funktioniert natürlich auch an bereits verleimten Segmenten, indem man das Opferholz mit Schraubzwingen befestigt.


Tischbeine

Zunächst experimentierte ich mit 2 x 2 cm-Tischbeinen. Vergesst es Leute, das wackelt wie ein Hundsschwaf. Die Tischbeine,
die ich jetzt verwende, haben 6 cm Durchmesser, sind höhenverstellbar, und zu einem vertretbaren Peis erhältlich.






Ich entschied mich für eine 80 cm hohe Variante. Mit einer lichten Höhe im Bereich des Schattenbahnhofs von rund 30 cm komme
ich auf eine mittlere Gesamthöhe der Segmente von ca. 110 cm (Höhe Schienenoberkante).

Die Qualität der Verarbeitung dieser Tischbeine überzeugte mich allerdings nicht restlos, denn es gelang mir beim Zusammenbau,
einen Schweißpunkt eines Tischbeines mit der bloßen Hand abzureißen. Hoffentlich ein „Ausreißer“. Die anderen Tischbeine
scheinen alle zu halten.

Die Segmente 1 und 2 werden den Taggenbrunn-Viadukt aufnehmen. Diese beiden Segmente wurden um 20 cm tiefer gelegt.

Da der Hersteller keine 60-cm-Tischbeine anbietet, wurden 8 Tischbeine sorgfältig um je 20 cm gekürzt. An dieser Stelle
vielen Dank an die hilfreichen Kollegen von den Nostalgiebahnen in Kärnten, die das mit der notwendigen Präzision perfekt
für mich erledigten.

Brandl nimmt für die Befestigung der Tischbeine kurze Schrauben von ca. 20 mm Länge. Ich fand in meinem Baumarkt keine
gleichartigen Schrauben. Ich beschloss, die Tischlerplatten mit einem Bohrer mit Durchmesser 6 mm zu durchbohren,
die Schrauben hindurch zu führen und mit Muttern und Beilagscheiben zu befestigen. Damit die Löcher genau dort hin kommen,
wo sie hin sollen, habe ich die Tischbeine beim Anzeichnen mit Klemmen fixiert. Fürs Anzeichnen habe ich mir wieder einmal
viiiiiel Zeeeeeeeeiiiiiiiiiit gelassen.

Zum Testen nahm ich Schrauben M6 x 30 mit Muttern und Beilagscheiben, sowas hier, 10 Stück um ca. Euro 8,00:




Diese Verbindung überdauert garantiert den nächsten Weltkrieg, hätte aber für die gesamte Anlage den Gegenwert eines
stattlichen Lokomotivmodells gekostet. Ich lernte bei dieser Gelegenheit, dass man Schrauben besser nicht in 10-Stück-Einheiten
kauft, sondern in einem Geschäft, das Schrauben zum Kilopreis anbietet.



In so einem "richtigen" Schraubengeschäft fand ich schließlich diese Schrauben hier:




Diese kosteten nur rund ein Zehntel der in den kleinen Verpackungen im Baumarkt angebotenen Schrauben und waren auch
noch wesentlich schneller montiert.

Der erste Segmentrahmen dient inzwischen schon mittels lose aufgelegter Sperrholzplatten der Bauleitung als provisorisches Büro:






Genug für heute. Jetzt geht es wieder ab in den Hobbyraum. Dort harrt ein stattlicher Bretterstapel der Verarbeitung.



Nächste Woche mehr aus dem „Tagebuch eines blutigen Laien“.

Liebe Grüße von der Görtschitztalbahn
Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#488 von Ralf Franke , 10.10.2014 19:24

Hallo Karl,
da staunt der Fachmann, über deine doch hervorragende Verarbeitung deiner Rahmen, Hut ab!
Was Baumarktpreise betriff kann ich nur jeden raten, durchaus auch mal Holz- und Baustoffhändler aufzusuchen.
Ich habe sogar den Vorteil dank meines Berufes bei der Fa. Wü....... (Fachhandel für Tischler, Schlosser, Kfz usw.) einkaufen zu können.
Da habe ich festgestellt wenn ich z.B. einen 12 Kg Eimer Leim dort kaufe und die hälfte wegschmeißen muss weil das Verfalldatum abgelaufen ist, es mich immer noch preiswerter kommt, als die kleinen Becher aus dem Baumarkt.
Im Fachhandel gibt es auch bessere Qualität.
Du wohnst leider zu weit weg, sonst würde ich sagen, das ich für einen guten Hobby Kollegen was beschaffen könnte.

mfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#489 von notbremse , 12.10.2014 09:15

Hallo Ralf,

vielen Dank dafür, dass sich ein Profi wie Du die Zeit nimmt, mein Projekt mit fachkundigen Kommentaren zu begleiten.

Einen "Wü" haben wir bei uns, ich kann davon Gebrauch machen. Vielen Dank für Dein nettes Angebot!

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#490 von notbremse , 12.10.2014 09:44

.

t:


JIPPPIIIEEEEEH, ER FÄHRT!!!

Seit gestern fährt er wieder, der ehemalige ÖBB Elektrotriebwagen 4042.01, vormals BBÖ ET 11 aus 1936. Hier ein Foto von
unserer Probefahrt am 11.10.2014 auf dem "neuen" Taggenbrunn-Viadukt:




An dem Fahrzeug wurde bisher fünf Jahre gearbeitet.

"Ober der Gürtellinie" ist das Fahrzeug außen und innen fertig und im Stile der 60er Jahre lackiert, als es im Kärntner
"Seendreieck" Villach - St. Veit - Klagenfurt - Villach eingesetzt war. Nun kommen noch zeitaufwändige Verbesserungen
im Bereich des Fahrgestelles dran. Wir hoffen, den 4042 in ca. zwei Jahren für den Publikumsverkehr freigeben zu können.

Weitere Infos zum 4042.01 auf der Website der Nostalgiebahnen in Kärnten.

Liebe Grüße vom "neuen" Taggenbrunn-Viadukt

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#491 von Ralf Franke , 12.10.2014 19:05

Hallo Karl,
freut mich das ich dich mit meinen Kommetaren in deinem Bericht unterstützen konnte, kann ja sonst nich viel hilfreiches hier im Forum verbreiten da ich immer noch nicht meine Planung soweit vorbereiten konnte, das ich sie hier im Forum einstellen kann
Und ich somit auch noch keine fundierten Kommentare mit Fachwissen hier im Forum hinterlassen konnte.

mfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#492 von Der Dampfer , 14.10.2014 21:45

Hallo Karl
Habe die letzte Stunde damit verbracht mal in Deinem Thread herumzustöbern. Als erstes möchte ich Dir sagen das ich Deine Meinung was den Humor angeht absolut teile.Es war für mich eine Offenbarung hier im Forum auf Gleichgesinnte zu stoßen,die man ja draußen in der normalen Welt unter den ganzen Computerfreaks und Videogamern kaum noch ausfindig machen kann.Und wenn man dort was von Eisenbahn oder gar Modelleisenbahn verlauten läßt ,läuft man ernsthaft Gefahr "fortgeschafft" zu werden. Darum ist es unabdingbar hier neben der Fachsimpelei den Humor ausgiebig zu pflegen.
In diesem Sinne darf ich Dir sagen das Du nicht nur detaillverliebt ,sondern absolut wahnsinnig bist..... Deine Brückenbauten gereichen wohl einem Ingenieursstück oder Meisterstück zur Ehre. Was die Alterung Deiner Fahrzeuge angeht bin ich ganz bei Dir. Wie Du vermutlich schon einmal gesehen hast fahren in Neustadt überwiegend ,wie Du es sagst"eingebatzte" Fahrzeuge umher.Wie ich an anderer Stelle in meinem Trööt schon mal beschrieben habe ,ist es kein großes Problem ein FzG wieder "rein zu kriegen" oder die Alterung zu verändern. Die von mir verwendeten Tuschkastenfarben(Farbkasten) lassen sich hervorragend mischen,auftragen und auch wieder verändern oder entfernen.Wenn ich mir also die Mühe mache und versuche die Anlage und die darauf nachempfundene Natur nach meinem Können und meiner Interpretation bestmöglich wiederzugeben, erscheint es als barer Unsinn,das mit den Fahrzeugen nicht zu tun.(abgesehen natürlich von Probefahrten neuer Loks etc.)Ich kann nur sagen ,das das was Du hier tust meine Hochachtung,aber ab und an auch mein Unverständnis hat. Du hast sicher Recht, das wer schnell fertig sein möchte lieber gewisse Damen aufsuchen sollte... Dennoch und ich frage das mit allem gebührenden Respekt.....wann glaubst Du jemals fertig zu werden,wenn Du weiter so akribisch an jedem Detail werkelst......
Unabhängig davon darf ich Dir auch danke sagen, für den Spaß den Deine oft bittersüßen Kommentare bereiten können.....In diesem Sinne weiter so Karl und Liebe Grüße nach Klagenfurt und hoffentlich bis später sagt Willi...Der Dampfer

PS. Wenn Deine Bahn dann eines Tages wirklich fertig wird, wird das eine Pilgerstätte für klasse Modellbau sein


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#493 von notbremse , 14.10.2014 22:22

Hallo Willi der Dampfer,

zunächste einmal vielen Dank für Deinen Kommentar. Ganz so einzigartig fühle ich mich allerdings nicht, wenn ich mir ansehe, was sich hier im Stummiforum an phantastischen Modellbahnen tut. Und es sind noch längst nicht alle in der Ruhmeshalle, die dort wahrscheinlich hingehören.

Zitat
Und wenn man dort was von Eisenbahn oder gar Modelleisenbahn verlauten läßt ,läuft man ernsthaft Gefahr "fortgeschafft" zu werden.

Sorry, dem kann ich nicht vollinhaltlich zustimmen: Wenn man Außergewöhnliches zeigt, kann man die meisten Menschen durchaus für Modelleisenbahnen begeistern. Anders wäre z.B. der durchschlagende Erfolg des MiWuLa nicht vorstellbar.

Es kommt aber natürlich immer darauf an, wie man die Sache präsentiert. Ich spreche beispielsweise attraktive Damen nie so an, indem ich sie frage, ob sie meine Modelleisenbahn sehen wollen. Die Antwort "nein danke, ich interessiere mich nicht für Briefmarken" wäre mir gewiss.



Ich bringe vielmehr die Rede auf die Palmers-Strümpfe-Werbung in den 50er Jahren, was es damals sonst noch für Plakate gab, was damals modern und neu war, wie vieles es davon heute nicht mehr gibt. Wenn die Diskussion in Fahrt gekommen ist, kann ich dann ohne weiteres einflechten, dass ich das alles darzustellen versuche, und dass mir als Plattform für die Präsentation dieser entschwundenen Welt eine exklusive Modelleisenbahn dienen soll. Die meisten Gesprächspartner interessieren sich dann durchaus ernsthaft und ohne Spott.

Faktor Zeit? Ich habe mein Projekt auf eine Bauzeit von etwa 10 Jahren angelegt. Wenn's weniger wird, ist's recht, wenn's etwas mehr wird, ist es auch keine Katastrophe.

In Wahrheit bin ich damit sowieso garantiert schneller als alle jene, die schon ein halbes Dutzend unbefriedigende Modellbahnen wieder zerlegt und entsorgt haben und immer noch glauben, weiterhin faule Kompromisse eingehen zu können - mit vorhersehbarem Ergebnis. So viel Zeit habe ich nicht fürs Hobby übrig, deswegen baue ich lieber langsam und genau.



Liebe Grüße

Karl


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#494 von Der Dampfer , 14.10.2014 22:30

Hallo Karl

Deine Antwort ist sehr gut und durchdacht. Was ich mir auf jeden Fall merken werde ist das vorgehen bei den Damen....habe mir schon diverse alte Werbeschilder aus meinem Modellbahnfundus heraus geholt.....
Bis später Willi!


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#495 von 2043er , 16.10.2014 15:41

Zitat von notbremse

Es kommt aber natürlich immer darauf an, wie man die Sache präsentiert. Ich spreche beispielsweise attraktive Damen nie so an, indem ich sie frage, ob sie meine Modelleisenbahn sehen wollen. Die Antwort "nein danke, ich interessiere mich nicht für Briefmarken" wäre mir gewiss.



Karl, du sagst es!

Ich bin, ebenso wie Du, bei einem Verein zur Restaurierung und Erhaltung von Oldtimerfahrzeugen ehrenamtlich tätig und kann dir und allen die hier anders denken nur sagen, dass es immer darauf ankommt, wie man das Hobby betreibt! Wenn man sich still und heimlich in sein Kellerchen verkriecht und dort sein eigenes Süppchen kocht, ist es vorprogrammiert, dass man von außenstehenden Belächelt wird. Geht man jedoch offen damit um und ist auch bemüht den interessierten oder übrigem Publikum die ganze Sache näher zu bringen, erntet man sehr oft Bewunderung und Lob.
Denn so wie du es selbst sagst, geht es hier vielmehr um die Bewahrung von Geschichte und Kulturgut als um das reine Spielen. Das Spielen ist nur Nebensache...wenn auch eine ganz schöne

Und genau durch die offene Herangehensweise kann man angefangen von der netten Blondine mit mitte Zwanzig bis hin zum Pensionisten der mit knappen 90 Jahren noch rüstig unterwegs ist, jeden begeistern oder zumindest ansatzweiße interessieren und erklären worum es eigentlich geht.

Das war jetzt etwas OT, aber gerade in Bezug auf dein letztes Posting und das Posting bezüglich der Wiederinbetriebnahme eures 4042 wohl passend.

Besten Gruß!




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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#496 von notbremse , 17.10.2014 13:59

@ Willi & Markus: Danke für Eure netten Kommentare!

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#497 von notbremse , 17.10.2014 14:29

.
WINKELWERK, STAUB UND TEUFLISCHE RAUMNOT

Wie schon erwähnt, stehen meine Segmente auf 80 Zentimeter hohen Tischbeinen. Die beiden Segmente, welche den
Taggenbrunn-Viadukt tragen werden, sind um 20 Zentimeter tiefer gelegt und stehen also auf 60 Zentimeter hohen Beinen.
Die Anbindung an die um 20 Zentimeter höher liegenden Nachbarsegmente bereitete etwas Kopfzerbrechen.

Zunächst probierte ich Winkel aus einem Bücherbord-Sortiment aus:




Es stellte sich aber rasch heraus, dass es keines Metalls bedarf, weil auch mit zwei bis drei angeleimten und T-förmig
verschraubten Hölzern ausreichend stabile Verbindungen möglich sind.




Ursprünglich dachte ich, ich müsste diese Steher durch diagonal angebrachte Verbindungen verstärken. Dafür besteht kein
Bedarf, die Steher halten auch ohne solche diagonale Verbindungen bombenfest.

Zum Zuschneiden der Hölzer steht mir kein separater Raum zur Verfügung. Besonders staubempfindliches Inventar muss
daher staubdicht abgedeckt werden:





Ein Tischler empfahl mir, stets peinliche Sauberkeit walten zu lassen, denn wer beim Arbeiten mit einer Säge auf Sägespänen
oder Abfallhölzern ausrutscht oder stolpert, ist ein Kandidat für die Unfallchirurgie.

Ich habe daher praktisch nach jedem Arbeitsgang Staub gesaugt.

Dass Ihr mir das aber bitte keinesfalls meiner Frau erzählt! Ich zähle auf Eure Diskretion!!!




Zu Beginn litt ich unter schwerem Raummangel.

Je länger das Brett, das man zerschneidet, desto geringer der Verschnitt. Theoretisch jedenfalls. Um möglichst wenig Verschnitt
zu erzeugen, lieferte mir mein Holzhändler meine Hölzer als 5-Meter-Bretter.

Anfänglich war die Arbeit mit diesen langen Brettern reichlich unhandlich. Mein Hobbyraum ist ja nur um weniges länger
als 5 Meter. Die Sache erinnerte vertrackt an das Märchen vom Teufel und der Näherin, wobei mir eher die Rolle des
tollpatschigen Teufels zukommen dürfte...






Ich habe aber einfach jedes der für die ersten vier Segmente bestimmten Teile jeweils von einem anderen Brett abgeschnitten.
So wurden alle Bretter rasch deutlich kürzer und die Arbeit schnell wesentlich einfacher.

----------

Nächste Woche mehr aus dem „Tagebuch eines blutigen Laien“.

Schönes Wochenende!

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#498 von BR 70 083 , 17.10.2014 14:55

Hallo Karl,

hast du die Kappsäge überhaupt schon benutzt? flaster: Die sieht aus, als wäre sie direkt aus dem Karton.

Ein wirklich erstklassigen Bericht deiner Holzarbeiten hast du hier mal wieder abgeliefert. Ich finde es sagenhaft, wie akribisch du deine Anlage baust. Da habe ich absoluten Respekt davor.

Da kann man den nächsten Bericht nicht abwarten. Weiter so!!!

Liebe Grüße
Sebastian


Schöne Grüße aus Buchenbach!

Herzlich willkommen in Buchenbach

Howdy von der US-Rangieranlage Denver-Yard

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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#499 von nortim , 17.10.2014 16:02

Hallo Karl,

auch ich kann nur bestätigen, daß sich Dein Bautagebuch sowohl kurzweilig, als auch zum
Nachahmen inspirierend, liest! Kann mich nicht entsinnen ( vielleicht liegts auch am Alter ), schon mal
eine so umfassende Dokumentation zum Thema Holz im Modellbahnbau gelesen zu haben.
Der Laie staunt und der Fachmann wundert sich, ob Deiner Akribie.

Deine Aussage:

Zitat von notbremse


In Wahrheit bin ich damit sowieso garantiert schneller als alle jene, die schon ein halbes Dutzend unbefriedigende Modellbahnen wieder zerlegt und entsorgt haben und immer noch glauben, weiterhin faule Kompromisse eingehen zu können - mit vorhersehbarem Ergebnis. So viel Zeit habe ich nicht fürs Hobby übrig, deswegen baue ich lieber langsam und genau.


...kann ich mindestens zu 120 Prozent bestätigen.
Und dies ist doch gerade das Schöne am Hobby, daß man eben auch mal ein Projekt auf die Seite legen kann, weil die
Inspiration fehlt und es in Krampf ausartet und sich faule Kompromisse einschleichen. Dafür kann man sich ja mit
kleinen Basteleien die Freude am Hobby erhalten. So gehts mir jedenfalls, siehe z.B. viewtopic.php?f=50&t=114647

Alternativ wären da noch die losen Damen...

Bin auf weitere Berichte gespannt und hoffe, daß Deine Formulierung " blutiger" Laie, nur im übertragenen Sinn
zu verstehen war.

Viele Grüße aus dem Vogtland
Norman




eine Feldbahn in Spur Null entsteht hier:
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=50&t=124174

Wo die Hasen Hosen haßen und die Hosen Husen haßen, ja
do bie iech dorham!


www.bimmlbahner.de


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#500 von Ralf Franke , 17.10.2014 17:38

Hallo Karl,
ich kann meinen Vorschreibern nur zustimmen.
Du hast wirklich eine erfrischende Art die Bautagebuch zu schreiben.
Deine Rahmen sehen sehr sauber verarbeitet, da habe ich schon Fachleute gesehen, bei denen das nicht so sauber aussah.
Zu Sägespänen auf dem Boden kann ich meinem Tischlerkollegen nur zustimmen, gerade auf eh schon glatten Laminatboden können Sägespäne eine rutschige Angelegenheit geben, auch wenn sie im Winter auf Eis eine rutschhemmende Wirkung haben.

mfG
Ralf


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