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KREUZÜBERBLATTUNG DIE ZWEITE - UND ETWAS WERKZEUG
Ein Plädoyer für die Kreuzüberblattung
Ich persönlich bevorzuge weiterhin die Kreuzüberblattung. Ich denke mir, dass – saubere Schnitte vorausgesetzt – auf diese Weise
rechte Winkel etwas einfacher hergestellt werden können als mit einer größeren Anzahl kleiner Querbretter. Die Tragfähigkeit der
Konstruktion empfinde ich für mich als völlig ausreichend, zumal ich die Kreuzüberblattungen sowieso verleime und verschraube.
Bei der alternativ aufgezeigten Dübel-Methode wird die Tragfähigkeit der Längsbretter sicherlich höher sein, man muss
aber wahrscheinlich sehr sorgfältig vorgehen, dass man nicht aus dem Winkel gerät.
Auf Wolfgang Scharfes schreinerseiten.de wird die Kreuzüberblattung noch einmal ein wenig anders beschrieben und ausführlich
illustriert. Dort finden sich aber auch eine Reihe weiterer nützlicher Beschreibungen von Holzverbindungen.
Noch ein paar Worte zum Werkzeug
Absetzsägen, Feinsägen und japanische Sägen
Warum übrigens Absetzsäge und nicht Feinsäge für den Job? Das ist mir inzwischen auch klar geworden: Die meisten guten
Feinsägen haben nicht die erforderliche Schnitttiefe. Der 4 cm tiefe Schnitt ging sich bei mir nur mit meiner relativ großen
Feinsäge zufällig gerade noch aus.
Absetzsägen gibt es in meiner Gegend in den Baumärkten nicht mehr, sie wurden von japanischen Sägen aus den Regalen
verdrängt, welche offenbar den europäischen Handsägen als überlegen gelten:
Foto: Beispiel einer japanischen Ryoba aus dem Baumarkt - mit zwei Schneiden für Schnitte in Längs- und Querrichtung
(manchen von Euch schon bekannt aus dem volkstümlichen japanischen Holzfällerlied „Im Wald, da sind die Royba…“ )
Eine sehr professionell gemachte Produkt-Website, auf der man abseits vom sonst üblichen Werbegesülz sehr gut verständlich
und sachlich (neben anderen Produkten) unzählige Profi-Sägen und ihren Einsatzzweck beschreibt, ist
www.feinewerkzeuge.de.
Hier gibt es auch erschwingliche Gestellsägen (zu denen die Absetzsäge gehört), sowie eine Anleitung zum Selbstbau:
www.feinewerkzeuge.de/gestell.htm
Vielleicht sehen wir in diesem Forum bald auch eine selbstgebaute Absetzsäge mit Servoantrieb, LED-Beleuchtung,
Förderleitung zur Bierkiste (wegen der unbedingt notwendigen Kühlung des Hobby-Schreiners) und Sound-Modul (damit
die Säge nicht kreischt, sondern wahlweise erotisch stöhnt oder die aktuellen Nachrichten vorliest)…
Werkzeugwagen
In einem bekannten schwedischen Möbelhaus fand ich einen prima Werkzeugwagen. Dort wird er allerdings in Verkennung
seiner einzig wahren Bestimmung in grob irreführender Weise in der Küchenabteilung als „Servierwagen“ angepriesen:
Stichsäge
Zitat von Doomsday
Ich habe schon recht genaue Schnitte hinbekommen (Ok, fuer meine Zwecke genau genug *g*). Nach
meiner Erfahrung ist es wichtig, dass der Schlitten fest, und waagerecht fixiert ist, das Blatt duenn, jedoch fest und feine
Zaehne hat (wie eine Feinsaege), und vor allem die Pendelbewegung des Blattes ausgeschaltet ist! Und dann mit niedriger
Geschwindigkeit gesaegt behaelt man die Kontrolle. Eine per Raendelrad einstellbare Maximalgeschwindigkeit ist da sehr hilfreich
(meine Bosch kann das)
Meine über 15 Jahre alte, ruppig ratternde Stichsäge, die schon beim Umbau meines Hauses recht rüde verwendet worden
war, geriet auf Grund dieses Hinweises in Verdacht, nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit zu sein. Ich legte sie beiseite und
machte mich schlau, was aktuell Sache ist.
Das seinerzeit übliche Universalsägeblatt ist offensichtlich Geschichte. Heute wird eine Vielzahl von Sägeblättern für ver-
schiedenste Zwecke angeboten. Unterschieden wird unter anderem nach Sägeblättern für
- harte und weiche Hölzer und Metall,
- schnelle, grobe Schnitte und besonders feine Schnitte,
- gerade Schnitte und Kurvenschnitte,
- Spezial-Sägeblätter, zum Beispiel zum Schneiden von Schaumstoffen
Hier eine kleine Auswahl von wahrscheinlich für uns sinnvollen Sägeblättern:
Von links nach rechts: Breites Sägeblatt für grobe gerade Schnitte, schmales Blatt für grobe Kurvenschnitte, breites Blatt für
gerade feine Schnitte, Sägeblatt für Schaumstoffe.
Wer keinen gut sortierten Baumarkt oder Werkzeughändler in seiner Nähe hat, kann im Internet auf verschiedenen
Hersteller-Seiten einen guten Überblick gewinnen, zum Beispiel hier bei Bosch.
Ich habe mir schließlich eine preiswerte Hobby-Stichsäge mit verstellbarer Geschwindigkeit und ein paar Sägeblätter besorgt.
Inzwischen steht das erste Segment auf eigenen Beinen:
Nächste Woche mehr darüber.
Schönes Wochenende!
Euer Karl