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Der Fluch der Akribik, Teil 59
DAS BASTELTISCH-PARADOXON
Segment 12, das vorletzte, ist ein bisschen weniger uuuuuuurfaaaad, denn es ist wieder fünfeckig. Hier liegen die Bretter bereits zugeschnitten und von Zwingen provisorisch zusammengehalten auf:
Ein Fünfeck dieser Form ist sogar eine richtige kleine Denksportaufgabe. Die Längsträger schließen – im Gegensatz zu allen anderen bisher gebauten Segmenten – nirgends außen an einer Ecke mit einem rechten Winkel an. Wo also beginnen? Ich entschloss mich auch hier, die inneren Längsträger einige Zentimeter länger zu belassen als nötig. Anschließend habe ich sie mit Kammschlitzen versehen, aber nicht gleich mit den Querträgern verleimt, sondern nur zusammengesteckt und rechtwinklig ausgerichtet.
Nun konnte ich den Verlauf der äußeren Bretter bequem anzeichnen und alle Bretter zuschneiden. Nachdem einige Bretter noch Bohrungen für die Kabeldurchführungen erhalten hatten, wurden die inneren Träger exakt rechtwinklig miteinander verleimt und verschraubt. Anschließend konnten die äußeren Bretter problemlos reihum befestigt werden. Hier der verschraubte und verleimte, schon mit den Trägerplatten für die Tischbeine versehene Segmentrahmen Nummer 12:
Als das Segment dann schuhmachermäßig mit seinem Nachbarsegment verbunden ist, wird es in dem ehedem großzügig wirkenden Raum recht eng:
Ich beschließe, jetzt auch meinen alten Schreibtisch zu entfernen. Ab sofort verwende ich einen kleinen Tisch mit rund 80 x 80 cm Fläche, den man bei Bedarf unter die Anlage schieben kann. Überraschung, Überraschung, ich gewinne dadurch nicht nur Raum, sondern auch eine deutlich größere Arbeitsfäche!
Ich habe nämlich das Basteltisch-Paradoxon entdeckt!
Dieses lautet:
Je größer der Basteltisch, desto kleiner wird die zur Verfügung stehende Arbeitsfläche.
Dies deshalb, weil ein großer Arbeitstisch dazu verführt, allerhand Dinge darauf abzustellen. Je größer der Arbeitstisch, desto größer wird die Versuchung, ihn als Abstellfläche zu verwenden. Die zum Basteln zur Verfügung stehende Netto-Fläche schrumpft auf diese Weise dramatisch.
Ich verwende jetzt einen wesentlich kleineren, handlicheren Tisch. Auf diesen Tisch kommt nichts als die Lupenlampe, die Schneidematte und das Bastelobjekt. Alles andere kommt auf meine Servierwagen oder auf einen kleinen Beistelltisch. Stehe ich das mental durch, habe ich auf diese Weise garantiert wesentlich mehr Arbeitsfläche als auf meinem bisherigen 200 x 100cm-Schreibtisch-Monstrum!
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Uuuuups - schon wieder ein Jahr vorbei!
Euch allen vielen Dank für eure netten Besuche und alles Gute im Neuen Jahr - und vor allem Gesundheit!
(… naja, oder wenigstens einen halbwegs stabilen Zustand den vom gemeinhin als völlig unheilbar geltenden Moba-Virus Befallenen unter uns…
Liebe Grüße aus dem tiefverschneiten Kärnten
Euer Karl