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Der Fluch der Akribik, Teil 68
DIREKTÜBERTRAGUNG VON DER GÖRTSCHITZTALBAHN
Wie berichtet, wird der Gleisplan der Görtschitztalbahn nicht durchgepaust, sondern gleich direkt übertragen.
Zunächst waren Grundlagen zu recherchieren. Es war zu klären, wie breit die Trassenbretter werden müssen. Zunächst einmal waren also die Abmessungen von Schotterbett und Damm einer zweigleisigen Strecke gefragt.
Ich zog HP1, von Röll, Miba und andere Quellen zu Rate und fand erheblich voneinander abweichende Maßangaben vor. Es kommt - wie sehr oft bei Diskussionen um Vorbild-Maße – auch hier darauf an, von welcher Zeit genau man spricht. Man kann annehmen, dass das Schotterbett des Vorbildes im Laufe der Zeit immer höher wurde, je mehr die Beanspruchung wuchs. Anders ausgedrückt: die Freunde der Epoche I brauchen am wenigsten Schotter...
Ich testete ein wenig mit Korkstreifen…
…und fand schließlich, dass die in HP1 Nummer 42, Seite 42, die für mein Vorhaben am besten passende Version war. Die dort gezeigten KPEV-Maße ähneln dem, was man in Österreich in den 50er Jahren auf Hauptbahnen vorgefunden haben dürfte. Ich habe die Skizze neu gezeichnet und an den Peco- bzw. Weinert-Gleismittenabstand von 52mm angepasst. Hier die für Weinert bzw. Peco adaptierten H0-Maße - vielleicht kann ihn außer mir noch jemand brauchen, den preußisch-österreichisch-Weinertschen Mobatrassenbrettkompromissquerschnitt... :
Wer die Gleise enger legen will, kann den Gleismittenabstand auf vorbildgerechte 4 m bzw.in H0 um 5 mm auf 47 mm reduzieren.
Wie schon früher in diesem Thread erwähnt, war der Gleisplan anzupassen, weil ich bei der Erstellung des Rahmenunterbaus vom ursprünglichen Plan abgewichen bin. Die Anlage ist um 10 cm schmäler und um 5 cm kürzer geworden, als ursprünglich geplant.
Da die ersten vier Weichen des Schattenbahnhofs im ursprünglichen Plan auf einer Geraden lagen, bot es sich an, diese Weichen in einem Bogen zu verlegen und so den größten Teil der fehlenden 10 Zentimeter zu kompensieren. Ich habe kurzerhand mit einem Zeitaufwand von etwa drei Stunden die gesamte Weichenstraße des linken Schattenbahnhofskopfes neu gezeichnet, und zwar gleich auf das Sperrholz. Zur Kontrolle wurden Peco-Papierschablonen mit Klebestreifen aufgeklebt, die Gleislage wurde vorsichtshalber auch mit einigen "echten" Peco-Weichen überprüft.
Zur Erinnerung: Alle Weichen in meinem Schattenbahnhof sind so angeordnet, dass es keine Gegenkurven ohne langes gerades Zwischenstück gibt. Damit ist trotz Radien von nur rund 150 cm vorbildgerechtes Puffer-an-Puffer-Fahren mit Weinert-Echtkupplungen problemlos möglich.
Auch die Einbindung der Görtschitztalbahn kurz vor dem Viadukt ist bereits vorbereitet:
Hier kommen anstatt der ursprünglich geplanten langen geraden Weichen drei sanft gebogene Weinert-Flexweichen hin. (Die abenteuerlich aussehenden Weichenschablonen sind auf dem Foto nur lose aufgelegt, die Kurven der langen Flexgleise werden noch optimiert.)
Soweit der dieswöchige Baubericht.
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@ Gottfried: Vielen Dank für deinen netten Kommentar!
Liebe Grüße vom Wörthersee, wo jetzt der „Kehraus“ (ein starker Frühlingswind) braust.
Euer Karl