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Der Fluch der Akribik, Teil 81
DEUTSCHE GÖTTER- UND MOBASAGEN
Das sagenumwobene Bröselmonster
Nun, da seit letztem Freitag unter 3.464 Besuchern nicht ein einziger zu finden war, der aus eigener Erfahrung – wirklich aus eigener Erfahrung - bestätigen kann, dass Pattex nach einigen Jahren bröselig wird, schließen wir dieses gruselige Kapitel aus den „Deutschen Götter- und Mobasagen“ ab. Ich setze unbeeindruckt fort und klebe weiterhin mit diesem Kontaktkleber.
Natürlich besteht die Gefahr, dass mich ob dieses Frevels der Hammer des Thor trifft. Aber das ist eine Gefahr, die beim Festhämmern von Kontaktklebern immer besteht. Man muss dabei halt achtgeben, dass man nicht auf den eigenen Daumen drischt.
Das Ungeheuer von Loch Sommer
Besonders grausam ist das zu dieser Jahreszeit immer wieder zitierte Ungeheuer des schottischen Loch Sommer. Es hält ganze Heerscharen von Modellbahnern davon ab, ihre Moba-Räume aufzusuchen. Sie fliehen in Scharen aus ihren Behausungen und verstecken sich hinter Grillgeräten, in Bädern und hinter Biergläsern, wo das Ungeheuer sie nicht finden kann.
Auch dieses Ungeheuer kann mich nicht davon abhalten, in meinem Tun fortzusetzen und so gibt es ein aktualisiertes „Fernsehtestbild“, diesmal mit einem Waggon, wie CR1970 es sich berechtigterweise wünschte:
20 m² Modellbahn, im Alleingang auf hohem Niveau gebaut, sind, wie man in Wien zu sagen pflegt, „ka Lercherlschaß“ (Übersetzung: „nicht gerade der zarte Darmwind eines Löweneckerchens“). Es geht recht zäh voran, aber immerhin, auch auf der anderen Seite der Brücke kleben schon die Dämmstreifen:
Der grauenhafte Fehlerteufel schlägt zu
Auch das Fehlerteufelchen hat zugeschlagen, ich habe den Niveauunterschied zwischen Schattenbahnhof und freier Strecke irrtümlich nicht beachtet. Aber das ist nichts, was man nicht mit einer Säge, einem Holzklötzchen und etwas Leim beheben könnte:
Eine kleine Randnotiz vielleicht noch: Bei der Brücke bleiben die Rampen weiterhin in der Lotrechten beweglich, bis die Gleise befestigt sind. An dieser Stelle habe ich vorsichtshalber Holzklötzchen eingefügt, um die Trasse hier bei den weiteren Arbeiten kräftig vertikal belasten zu können.
In der Zwischenzeit sind die Tillig-Überhöhungsstreifen eingelangt.
Sie sind tatsächlich rund 6 Zentimeter breit und demnach also für den Fuß der Gleisbettung gedacht. Das ist zwar bequem, führt aber dadurch, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung das gesamte Gleisbett geneigt wird, auf der Außenseite zu einem flacheren Böschungswinkel.
Ich verstehe nun auch, warum der Handel Schwierigkeiten hat, die Dimensionen dieser Streifen anzugeben. Es gibt nämlich beachtliche Fertigungstoleranzen. In der Stärke variieren sie zwischen 2,5 und 3 Millimeter auf der Außenseite und zwischen fast null und etwa 1 Millimeter auf der Innenseite:
Das Material verschweigt der Hersteller auf der Verpackung schamhaft, aber es sieht nach einem Styrodur-artigen Schaumstoff aus. Was ein rechter Ketzer ist, klebt solche Streifen versuchsweise gleich einmal mit Pattex auf ein Sperrholzbrettchen mit Dämmmaterial.
Obwohl die Pattex-Dose vor solchem Irrsinn ausdrücklich warnt, passiert keine Katastrophe – das Material löst sich während des Ablüftens zwar etwas an, klebt dann aber bombenfest, und verändert sich dann nicht mehr.
Man soll nicht übertreiben, schon gar nicht dem Dativ. Das nächste Mal nehme ich Uhu Por, versprochen. Nicht dass die Styroporschützer mich wegen Schaumstoffquälerei vor den Kadi zerren…
Wie schon früher in diesem Thread ausgeführt, sind 3 Millimeter Erhöhung auf 6 cm Breite ein beim Vorbild eher recht geringes Maß. Dem kann man abhelfen. Ich klebe die Überhöhungsstreifen nicht unter das Dämmaterial, sondern drauf. Mit einem Schleifklotz mache ich die Neigung auf meinem Versuchsbrettchen etwas steiler. Es gelingt, die Streifen lassen sich recht gut schleifen:
Es wäre also möglich, die Tillig-Überhöhungsstreifen bestimmungswidrig oben auf das Dämmmaterial zu kleben und mit ruhiger Hand in vertretbarer Zeit 2,5 bis 3 Millimeter Überhöhung auf rund 3cm Breite hinzubekommen.
Ich werde berichten.
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Kleber-Empfehlungen
@ Steffen, Andreas, Ralf, Hartmut, CR1970, Randolf, Jürgen, Thomas, Michel und Martin (ich hoffe, ich habe niemanden vergessen!):
An dieser Stelle möchte ich für eure netten Beiträge danken und dafür, dass ihr euch mit euren Erfahrungen betreffend eine ganze Reihe von brauchbaren Klebern zu Wort gemeldet haben.
Wer also Dämmstreifen und Gleise mit flexiblen Klebern befestigen will, ist keineswegs eingeschränkt auf die beiden von Rolf Weinert empfohlenen Produkte. Das ist deswegen wichtig, weil es eine Illusion ist zu glauben, „in der Provinz“ sei jeder beliebige Kleber jederzeit verfügbar. Da ist man vielmehr darauf angewiesen, was der lokale Baumarkt gerade anbietet, es sei denn, man akzeptiert hohe Versandspesen. Und wenn man dann vom Stummiforum her schon ein bisschen weiß, was für unsere Zwecke taugt und was nicht...
rost:
@ Martin:
Zitat
P.S.: Kann mir jemand verraten, warum die url-Wurscht nicht als Link angezeigt wird?
Das ist so, weil diese URL-Wurscht regelwidrige Zeichen enthält, nämlich innerhalb der zulässigen eckigen Klammern nochmals - diesmal unzulässige - eckige Klammern. - Vielleicht sollte man dem fahrlässigen Urheber dieser amateurhaften URL eine picken?
Liebe Grüße aus dem Sommer in Kärnten
Euer Karl