RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#1 von Kupzinger , 17.06.2015 22:14



Hallo Kollegen,

nachdem mein Lieblingstool für's Gleisplanen an seine Grenzen gekommen war, als ich angefangen hatte, über Modellweichen (d.h. Weichen mit maßstäblicher Geometrie) nachzudenken, habe ich kurzerhand eine eigene Lösung gebaut, die ich hiermit auch der Forumgemeinde zur Verfügung und zur Diskussion stellen möchte.

http://sourceforge.net/projects/sketchtrack/

Ich verwende schon etwas länger die freie Version des 3D-Zeichenprogramms SketchUp http://www.sketchup.com/de für die Anlagenplanung, aber Gleise zeichen darin ist ein Graus. Da man aber in SketchUp Skripte schreiben kann, habe ich ein System entwickelt, dass einen Gleisplan aus einer Textdatei einliest und im SketchUp-Modell die Gleise entsprechend platziert.

In diesem Thread möchte ich in loser Folge einige Anleitungen und Workshops zu SketchTrack veröffentlichen.


Inhaltsübersicht



Erst einmal zum Mund-Wässrig-Machen: was kann man damit alles anstellen?




Zunächst kann man einmal einen Gleisplan erstellen und ihn sich aus allen Perspektiven anschauen. Das finde ich sehr praktisch zur Überprüfung der Wirkung. So kann man sehr dynamisch wirkende Gleisentwicklungen entwerfen und überprüfen.




Zu SketchUp gibt es ein freies Rendering-Plugin "Visualizer" https://www.getvisualizer.com/, welches vielfältige und beeindruckende Vorschaumöglichkeiten auf die geplante Anlage ermöglicht.




Qualitativ hochwertige Planansichten sind damit umsetzbar.




In Verbindung mit frei verfügbaren SketchUp-Modellen, wie hier, oder auch mit selbst erstellten 3D-Modellen von Gebäuden etc. ist ein Eintauchen in die geplante Anlage vorab möglich. Man kann so Ansichtsperspektiven austesten und das Design entsprechend optimieren. Wie weit man dabei geht, wieviel Aufwand in die Visualisierung gesteckt wird und wann echte Hardware den virtellen Test ablöst, muss man natürlich nach eigenem Geschmack aussuchen.




SketchTrack hat einige ausgesuchte Features, die das Erstellen von Modulanlagen-Plänen und -Arrangements erleichtern.




Vor allem aber: SketchTrack unterstützt das automatische Zeichnen von verbildgerechten Schwellenanordnungen bei Weichen. Damit lässt sich mit sehr wenig Aufwand ein Planausdruck komplexer Weichenstraßen erstellen, der dann als Grundlage für den Gleisselbstbau dient. Es wäre sogar in Zukunft denkbar, hier CAM-Daten zu generieren, die dann z.B. eine Fräse dazu bringen, den Schwellenrost der Anlage automatisch zu erstellen.



In der nächsten Folge geht es um die ersten Schritte zum Erstellen eines einfachen Modulplans.

Beste Grüße
Kupzinger



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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#2 von AW-Bleckede , 17.06.2015 22:38

Hallo Kupzinger

Das sieht ja schon mal sehr interessant aus,was du hier präsentierst. Mir gefällt das bisher und ich habe mir die Seite gespeichert, um das Programm/das Script in Ruhe zu testen.
Erstmal besten Dank und weitere Rückmeldung folgt.

Schöne Grüße
Christian


 
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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#3 von Kupzinger , 17.06.2015 23:28



Hallo Kollegen, hier gleich die erste Folge:

Das erste Mal Arbeiten mit SketchTrack: Ein Beispielmodul


Es müssen drei Vorbereitungen getroffen werden. Dies sind:
1. SketchUp runterladen und installieren http://www.sketchup.com/de
2. Die Datei "SketchTrack.rb" von hier http://sourceforge.net/projects/sketchtrack/ in das richtige Verzeichnis legen (für SketchUp 2014 war das C:Users[UserName]AppDataRoamingSketchUpSketchUp 2014SketchUpPlugins, für folgende Versionen entsprechend)
3. Es wird ein einfacher Texteditor benötigt. NotePad tut es z.B. voll und ganz, ich finde aber NotePad++ für SketchTrack gut geeignet, weil es Worte die im Text vorkommen bei der Eingabe vorschlägt.

Ob die Installation funktioniert hat, kann man überprüfen, ob der Eintrag "SketchTrack" im Erweiterungs-Menü von SketchUp auftaucht.



Wenn nicht, vielleicht einfach mal nach "SketchUp PlugIns installieren" recherchieren.


So, jetzt sind wir bereit für das erste Stück Gleis bzw. die ersten SketchTrack-Kommandos. Alle Befehle sind hier im Detail dokumentiert: http://sourceforge.net/p/sketchtrack/wik...0Documentation/ Wir verwenden hier nur ein paar davon, und ich werde sie jeweils in Kontext erklären.

Starten wir also den Texteditor, und tippen (oder kopieren) diese Zeilen in eine neue Datei:

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Label A
Straight 10
Curve 15 100 l
Label B
Modulebox A B
 



Was bedeutet das?

Bei SketchTrack muss man sich immer vorstellen, dass es einen Cursor im Raum gibt, den man mit Gleisbauarbeiten bewegen kann. Das ist fast wie Modellbahnschienen zusammenstecken. Da wo das letzte Gleis auhört, fängt das nächste an. Es gibt auch Kommandos um den Cursor zu bewegen, ohne Gleise zu zeichnen. Und, das allerwichtigste: man kann sich Positionen merken. Der erste Befehl "Label A" ist das Kommando zum Merken: die Kursorposition wird mit dem Namen A abgespeichert. Dann werden zwei Gleise positioniert: eine Gerade mit der Länge 10, und eine 15°-Linkskurve mit Radius 100. Die neue Position nennen wir "B". Das letzte Kommando schließkich zeichnet einen Modulkasten von Anfang A bis Ende B unserer kurzen Strecke.

Natürlich muss man in SketchTrack nicht immer einen Modulkasten zeichnen. Eine Anlagenplatte, offene Rahmensegmente etc. gehen auch, die muss man aber dann in SketchUp selber zeichnen.


Die Datei wird dann an geeigneter Stelle abgespeichert. Wichtig: die Dateiendung muss .trk lauten!

Jetzt öffnen wir SketchUp und wählen den SketchTrack-Eintrag aus dem Erweiterungs-Menü. Hier können wir dann die Datei wieder öffnen und siehe da, es tut sich was:



Schaut doch schon mal ganz gut aus. Den freundlichen Herrn können wir auch löschen, damit er nicht weiter im Bild steht (selektieren und Entf) und dann in das Modul reinzoomen (mit Strg+Mausrad). Mit der Rotierfunktion (rechts neben dem Farbeimer) kann man die Betrachtungsrichtung ändern.

Was soll das denn für den Maßstab sein?
Da wir in der .trk-Datei keine weiteren Angaben zu Maßstäben gemacht haben, werden die Zahlen als Zentimeter interpretiert und ein Gleis mit 9 mm Spurweite erzeugt (bzw. hier nur die Mittellinie davon). Das kann man natürlich ändern:

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# Gleis inklusive Schwellen zeichnen
Draw sleepers
 
# Schotterbett zeichnen
Ballast on
 
# Faktor mit dem Angaben unten auf 1:1 hochzurechnen wären
Inputscale 1
 
# Faktor mit dem 1:1 wieder runterskaliert werden soll
Outputscale 87
 

Label A
 
# 20 m Gerade
Straight 20
 
# Kurve mit Radius 190 m
Curve 15 190 l
Label B
 
# Modulkasten mit 40 m Breite und 20 m Höhe
Modulebox A B 40 20
 



Im neuen Code-Beispiel habe ich jetzt einige Kommentarzeilen mit # eingefügt. Achtung: Kommentare müssen immer in einer eigenen Zeile stehen

Nicht erschrecken, das Beispiel ist nur wegen der ganzen Kommentare so umfangreich geworden. Als erstes sagen wir SketchTrack einmal explizit, wie es zeichnen soll. Wir hätten gerne ein ganzes Gleis mit Schwellen (Draw sleepers). Dazu bitte noch Schotterbett (Ballast on).

Dann kommen zwei wesentliche Angaben den Maßstab betreffend.
1. Inputscale: dieser Faktor gibt an, in welchem Maßstab die Zahlenangaben im Textfile sind. Hier (eher unüblich): in 1:1. Man kann also in anderen Maßstäben planen als zeichnen, was hier und da ganz praktisch ist.
2. Outputscale. SketchTrack rechnet intern immer 1:1 und skaliert dann vor dem Zeichnen mit diesem Faktor runter. In diesem Fall habe ich mal H0 eingestellt.

Ganz unten beim Befehl Modulebox habe ich die optionalen Parameter für die Modulmaße eingefügt. Es passen jetzt 40 m Originalbreite aufs Modul. Ohne diese Angabe sind die Module in N 30 cm breit und 11 cm hoch.


Für den neuen Versuch selektieren wir das alte Model mit Strg+A, und löschen es mit Entf. Dann kann das neue Bild gezeichnet werden.



So schaut der Output aus.



Hat man einen Renderer, z.B. Visualizer installiert, kommt so etwas dabei heraus.

Damit haben wir SketchTrack das erste Mal erfolgreich verwendet. Ich kann nur empfehlen, gleich mal tief in die imaginäre Gleiskiste zu greifen und mit Hilfe der Kommandodokumentation http://sourceforge.net/p/sketchtrack/wik...0Documentation/ noch etwas weiterzeichnen.



Beim nächsten Mal werfen wir einen kleinen Blick auf das Thema Weichen in SketchTrack.

Beste Grüße
Kupzinger



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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#4 von lernkern , 18.06.2015 10:09

Servus Kupzinger!

Danke, das liest sich doch gut.

Zu deinem zweiten Codebeispiel:

Wenn ich zum Input- bzw- Outputscale nichts angebe, dann ist der Maßstab 1:160?
Wenn ich schreibe: "Inputscale 87" und zum Outputscale nix, dann ist der Maßstab 1:87?
Wenn ich "Label B" vor die Angabe "Curve" setze, dann ist der Punkt am Ende der Graden definiert, oder?

Mein Maßstab ist H0m, also 1:87, aber Meterspur, Spurweite 12mm. Der Einfachheit halber würde ich hier "Inputscale 120" schreiben, da sollte dann die Gleislage passen, oder? Gebäude wären halt zu klein...

Auf deine Beschreibung der Weichen freue ich mich schon!
Die Swedtramweichen (Straßenbahn-Rillenschienen) haben eine Besonderheit: Länge 12cm, bis zum Herzstück r=36, ab dem Herzstück r=25. Ist das darstellbar?

Edit: Noch eine Frage. Beim Start von Sketchup soll ich eine Vorlage auswählen. Egal, oder empfiehlst du eine?

Gruß und Dank!

Jörg

P.S.: Danke für deinen Besuch in meinem Thread und das Lob!-)


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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#5 von lernkern , 18.06.2015 11:40

So, das hast du jetzt davon

Ich habe angefangen. Und stecke schon fest.

Die erste Frage nur zur Sicherheit. Wenn ich in der "SketchTrak.rb" die Spurweite anpasse auf:

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3
 

$gauge = 0.6*1.6
 
 



Dann müsste ich bei einem Meterspurgleis landen, oder?
Ich habe gesehen, dass ich da so ziemlich alles für meinen Maßstab anpassen kann. Aber das hebe ich mir für später auf.

In meiner "*.trk" habe ich folgendes gemacht:

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Inputscale 1
 
Outputscale 87
 
 



Damit bin ich beim Maßstab 1:87, wenn ich meine Größen in 1:1 angebe, gell?

Und letzte Frage:

Ich habe einen Modulkasten von 40cm auf 90cm. Die Gleislage ist aber nicht mittig sondern 5cm von der langen Kante. Das müsste über "init" einzustellen sein. Meine Einstellung

1
2
3
 

Init a x y 0 13.05 0
 
 



ist aber ziemlich ergebnislos.

Ich mach jetzt lieber mal Pause, sonst werden es zu viele Fragen.

Auf alle Fälle funktioniert dieser Code hier schonmal sehr gut:

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Draw sleepers
 
Ballast on
 
Inputscale 1
 
Outputscale 87
 
Label A
 
Straight 4.35
 
Label B
 
Straight 10.44
 
Label C
 
Straight 63.51
 
Label D
 
Modulebox A D 34.80 8.7
 
 





Das war ein schnelles Erfolgserlebnis

Gruß

Jörg


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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#6 von Kupzinger , 18.06.2015 14:09

Hallo Jörg,

Zitat von lernkern
$gauge = 0.6*1.6
Dann müsste ich bei einem Meterspurgleis landen, oder?



Ja, fast (0,96m). Hast Du z.B. in H0 ein 15mm-Gleis (frei Erfunden), dann würde ich 0.015*87 einstellen.

Zitat von lernkern

In meiner "*.trk" habe ich folgendes gemacht:

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5
 

Inputscale 1
 
Outputscale 87
 
 


Damit bin ich beim Maßstab 1:87, wenn ich meine Größen in 1:1 angebe, gell?




Ganz genau. Richtig.

Und letzte Frage:

Zitat von lernkern

Ich habe einen Modulkasten von 40cm auf 90cm. Die Gleislage ist aber nicht mittig sondern 5cm von der langen Kante. Das müsste über "init" einzustellen sein.



Ja, das kann man mit init machen. Aber geschickter ist, nur relative Move- und Turn-Befehle zu verwenden. Dann lassen sich die Module später aneinanderhängen.

Versuch mal:

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#Angaben in cm
Inputscale 0.87
 
#Maßstab H0
Outputscale 87
 
#Gleis von A nach B
Label A
Straight 90
Label B
 
#Modulkasten 15 cm außermittig verschoben
Goto A
Turn 90
Move 15
Turn -90
Label M1
Move 90
Label M2
Modulebox M1 M2 40 10
 
# Am Ende nach B gehen, damit das nächste Modul nahtlos drangezeichnet werden kann
Goto B
 
 



Zitat von lernkern

Die Swedtramweichen (Straßenbahn-Rillenschienen) haben eine Besonderheit: Länge 12cm, bis zum Herzstück r=36, ab dem Herzstück r=25. Ist das darstellbar?



Ja, das geht. Du müsstest wissen, welche Steigung deine Weiche am Ende von r=36 hat. Dann zeichnest Du die Weiche einfach nur bis da hin. Ab da kommt ein Bogen mit r=25 dran.

Ich zeige das bei Gelegenheit in der nächsten Folge.

Beste Grüße
Kupzinger



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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#7 von Kupzinger , 18.06.2015 14:26

Zitat von lernkern
Noch eine Frage. Beim Start von Sketchup soll ich eine Vorlage auswählen. Egal, oder empfiehlst du eine?



Ja, das ist wurscht. Ist Geschmacksache. Ich würde was mit mm nehmen. Z.B. Architektonisches Design mm.

Schöne Grüße
Kupzinger



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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#8 von wknarf , 18.06.2015 20:04

Hallo Kupzinger,

Danke, dass Du Dir die Arbeit machst, Tutorials für Deine Erweiterung zu schreiben.

Ich habe gestern und heute ein wenig herumprobiert und einen kleinen Zwischenbahnhof auf 2,7x0,5m in H0 gezeichnet (Ein Klick auf das Bild öffnet das Bildschirmfoto in einer größeren Version):



Auf dem Bildschirmfoto haben die Modulkästen schon etwas Holzdekor erhalten und ich habe begonnen, den Hausbahnsteig zu zeichnen.

Das Zusammenstellen eines Gleisplans erfordert etwas mehr Hirnschmalz als bei der Verwendung eines Gleisplanprogramms. Das Ergebnis ist grandios.

Ich habe mir für Weichen und Gegenbögen in Notepad++ Snippets abgelegt, so dass ich einmal konstruierte Elemente schnell verfügbar habe.

Auf besonderen Wunsch des Programmierers hier noch der Quelltext meines kleinen Bahnhofs:

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###############################################
# Typischer Bayerischer Lokalbahnhof in H0
# Version 1
# Gemacht mit Weinert-Weichen
# Letzte Änderung: 18.06.2015
################################################
 
#################
# Initialisierung
#################
 
Draw s49
Ballast on
Inputscale 0.87
Outputscale 87
Labels on
 
#######################
# 1. Modulkästen
# 90x50, 10cm hoch
#######################
 
# Modulkasten 1
Init 0 0 130
Label MK1.1
Move 90
Label MK1.2
Modulebox MK1.1 MK1.2 50 10
 
# Modulkasten 2
Goto MK1.2
Label MK2.1
Move 90
Label MK2.2
Modulebox MK2.1 MK2.2 50 10
 
# Modulkasten 3
Goto MK2.2
Label MK3.1
Move 90
Label MK3.2
Modulebox MK3.1 MK3.2 50 10
 
#############
# 2. Gleise
#############
 
Goto MK1.1
Straight 17.5
Label GMK1.1
 
# Weiche 1
Goto GMK1.1
Point 32.9 218.39 6.6 l W01 a
 
# Zwischengerade 5cm
Goto W01.c
Straight 5
Label GMK1.3
 
# Weiche 2
Goto W01.b
Point 32.9 218.39 6.6 r W02 a
 
# Zwischengerade 5 cm
Goto W02.c
Straight 5
Label GMK1.2
 
# Weiche 3
Goto GMK1.2
Point 32.9 218.39 6.6 r W03 c
 
# Güterschuppengleis
Goto W03.b
Straight 45
 
# Ladestraßengleis
Goto W03.a
Turn 180
Straight 120
 
# Gleis 1
Goto W02.b
Straight 145
Label GMK3.1
 
# Weiche 4
Goto GMK3.1
Point 32.9 218.39 6.6 r W04 b
 
# Zwischengerade
Goto W04.c
Straight 5
Label GMK3.2
 
# Gleis 1 von Weiche 4 bis zum Ende des Modulkastens
Goto W04.a
Straight 8.8
 
# Gegenbogen Weiche 1
Goto GMK1.3
Curve 8.6 218,39 r
Label GMK1.4
 
# Gegenbogen Weiche 4
Goto GMK3.2
Curve 8.6 218,39 l
Label GMK3.3
 
# Gleis 2
Goto GMK3.3
Straight 103.2
 

 



Viele Grüße,

Frank

Edit 18.06.2015, 23:12: Quelltext hinzugefügt


 
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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#9 von Kupzinger , 18.06.2015 22:36

Zitat von wknarf
Danke, dass Du Dir die Arbeit machst, Tutorials für Deine Erweiterung zu schreiben.

Das Zusammenstellen eines Gleisplans erfordert etwas mehr Hirnschmalz als bei der Verwendung eines Gleisplanprogramms. Das Ergebnis ist grandios.



Hallo Frank,

freut mich sehr, dass Dir das Ergebnis gefällt! Das beflügelt mich im Tutorial-Schreiben
Vielleicht magst Du noch den Quellcode Deines Bahnhofs posten? Dann können andere sehen, wie es geht, und vielleicht kann ich noch ein paar Tipps geben. Natürlich nur, wenn Du nichts dagegen hast ...

Beste Grüße
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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#10 von wknarf , 18.06.2015 23:15

Hallo Kupzinger,

Zitat von Kupzinger
(...)
Vielleicht magst Du noch den Quellcode Deines Bahnhofs posten? Dann können andere sehen, wie es geht, und vielleicht kann ich noch ein paar Tipps geben. Natürlich nur, wenn Du nichts dagegen hast ...



Als Freund quelloffener Software habe ich nichts dagegen. Ich habe den Quelltext in das Posting oben eingefügt, damit alles zusammen ist.

Viele Grüße,
Frank


 
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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#11 von Kupzinger , 18.06.2015 23:24



Weichen in SketchTrack

Weichen bestehen in SketchTrack wie auch im Original aus einem Stamm- und einem Zweiggleis. Das Stammgleis ist gerade, das Zweiggleis ein druchgehender Bogen (mit konstanter Krümmung). Bei Bogenweichen sind beide Gleise konstant gekrümmt. Die Krümmungsradien und Gleislängen sind komplett frei definierbar und können so z.B. maßstäblich von realen Weichentypen übernommen werden. ANatürlich kann man auch Modellbahnnweichen zeichnen, eine Kenntnis von Radius und Abzweigwinkel ist aber vorausgesetzt.

Anmerkung: Für Sonderfälle mit veränderlicher Krümmung (z.B. Klothoidenweichen) muss man die Weiche auf ein Minimum runtertutzen und dann den weiteren Verlauf von Stamm- oder Zweiggleis im komplizierten Bogen selbst konstruieren.

Dreiweg- und Doppelkreuzweichen sind zur Zeit nicht Teil des "Wortschatzes" von SketchTrack. Man kann sich aber behelfen, in dem man mehrere einfache Weichen übereinanderzeichnet.


Die Abbildung unten zeigt die Parameter der beiden Weichentypen.



Beginnen wir mit einfachen Weichen. Eigentlich ist die Sache ganz einfach.

Zunächst einmal das gerade Gleis. Weil es eben gerade ist, können wir hier nicht viel rumkonfigurieren, lediglich die Länge ist anzugeben. Es ist sinnvoll, die Länge so zu wählen, dass die Weiche nach dem Herzstück erst zuende ist. Das muss aber nicht unbedingt so sein (siehe Anmerkung oben).

Dann das Zweiggleis. Hier wird es etwas interessanter. Wie beim großen Vorbild gibt man in SketchTrack den Weichenwinkel in Form einer Steigung an. D.h. man stelle sich die Frage, wie weit muß ich vorrücken, um den mit Länge 1 im rechten Winkel abknicken zu können. Das ist die Weichensteigung. Die Angabe 9 (d.h. Steigung 1:9) ist also ein flacherer Winkel als 7.5. Über tan(a) = 1/Steigungswert kann der Weichenwinkel in rad oder grad auch berechnet werden, wenn notwendig. Achtung: das ist nicht der Winkel im Herzstück, sondern dort, wo die Weiche aufhört.

Außerdem müssen wir noch angeben, ob es eine Links- oder eine Rechtsweiche ist.

Jede Weiche hat einen Namen. Mit Hilfe dieses Namens werden automatisch drei Labels mit der Weiche angelegt. Name.a, Name.b und Name.c. .a ist die Weichenspitze, .b das Ende vom Stammgleis, und .c das Ende vom Zweiggleis. Zuguterletzt müssen wir SketchTrack noch sagen, von welchem Ende aus die Weiche an die aktuelle Cursorposition gezeichnet werden soll (a, b oder c).




Im Bild zu sehen ist eine EW190 1:7.5 links. Die Schwellenanordnung entspricht der Vorbildbauart aus Epoche II (das war eine Schweinearbeit ).


Das folgende Beispiel zeigt die Verwendung einer EW300 1:9 für einen Abzweig zu einem Parallelgleis (in N). Der Gegebogen ist mit dem Kommando "CurveGrade" gezeichnet: hier gibt man keinen Winkel sondern auch eine Steigung an. Das Kommando ist praktisch für Weichen-Gegenbögen.


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Draw draft
 
#Angaben in cm
Inputscale 1.6
Outputscale 160
 

Label A
Straight 10
 
#Die Weiche
Point 15 187.5 9 r W1 a
Straight 40
 
Label B
 
#Zweiggleis weiterzeichnen
Goto W1.c
Straight 3.75
CurveGrade 9 220 l
Straight 6.1
 
Modulebox A B 40 10
 






Weil es jetzt schon spät ist, nur ein paar wenige Anmerkungen zu Bogenweichen. Die Bogenweichen leitet sich aus den einfachen Weichen durch Krümmung beider Gleise um ein und die selbe Krümmung ab. Man spezifiziert also erst eine nicht-gekrümmte Weiche, und verkrümmt sie dann. Das mag etwas umständlich erscheinen, wenn man Modellbahngleisbibliotheken gewohnt ist, ist aber die übliche Vorgehensweise bei realen Weichen.

Wenn wir jetzt das Beispiel von oben in einen - sagen wir mal - 480m-Bogen (= 300 cm in N) legen, ist dies durch Austausch aller Graden durch Bögen und umrechnen der vorhandenen Bögen (1/r_neu = 1/r_alt + 1/krümmung) leicht machbar:

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Draw draft
 
#Angaben in cm
Inputscale 1.6
Outputscale 160
 
Label A
Curve 1 480 r
PointBent 15 187.5 9 r 480 r W1 a
Curve 5 480 r
 
Label B
 

Goto W1.c
Curve 0.1 480 r
Curve 3.8 406 l
Curve 1 480 r
 
Modulebox A B 40 10
 





Jetzt wird der Abzweigradius der Weiche kleiner als 300 m, da er nach innen gekrümmt wird. Wie viel genau, kann man sich ansehen, wenn man im Menü Fenster die Ruby-Konsole vor dem Zeichnen öffnet.



Und ganz zum Schluss: damit niemand meint, SketchTrack ist nur was für Modellweichen-Fetischisten





Damit noch einen schönen Abend
Kupzinger



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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#12 von Kupzinger , 18.06.2015 23:29

Zitat von wknarf
Ich habe den Quelltext in das Posting oben eingefügt, damit alles zusammen ist.



Cool. Genauso hätte ich's auch in SketchTrack gemacht. Nix zu meckern Höchstens: Gegenbogen für Weichen ist einfacher mit CurveGrade. Aber wenn man den Winkel in ° kennt ists eh wurscht....

Viel Spaß beim Weiterplanen!
Schöne Grüße
Kupzinger



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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#13 von BoboEGR , 19.06.2015 09:22

Hi Kupzinger,

so ein Tool habe ich schon immer gesucht! Damit kann man einfach und fix geniale Sketches von Anlagen visualisieren!
Weiter so

Ein Vorschlag, mach doch die Variable "$gauge" auch modifizierbar, habe fix das Plugin angepasst, wäre aber auch für andere Schmalspurbahner wie mich interessant!

Gruß
Sven


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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#14 von Kupzinger , 19.06.2015 15:47

Hallo zusammen, man soll das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Für die Freunde der schmalen Spur daher die heutige Folge zum Thema:



Spurweitenwechsel und Schmalspurgleise in SketchTrack

Soeben habe ich das neue Kommando "Gauge" hinzugeführt. https://sourceforge.net/p/sketchtrack/wiki/Gauge/ Das ermöglicht, ohne Systemeinstellungen zu verändern jederzeit in einem SketchTrack-Skript die Gleisgeometrie zu wechseln.

Ein Beispiel:

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Draw s49
 
# Angaben in cm in H0
Inputscale 0.87
 
#H0 Output
Outputscale 87
 
# Normalspur
Gauge 1.65
Straight 5
 
# H0m
Gauge 1.2 2 0.9 0.2 0.05
Straight 5
 
#H0e
Gauge 0.9
Straight 5
 



Hier also mal ein H0-Beispiel. Zuerst setzten wir den Spurweite auf genaue 1.65 und zeichnen ein Normalspurgleis. Dann schalten wir auf 1,2 cm um zeichnen ein Meterspurgleis. Hier sind nun auch die Schwellen weiter voneinander weg und haben andere Maße. Zuletzt ein Stück H0e.




Als zweites Beispiel ein Stück Dreischienengleis. Hier werden einfach zwei Gleise übereinandergezeichnet, wobei das Schmalspurgleis um die halbe Spurweitendifferenz verschoben ist. Das führt dann auch zu leichten Radien-Differenzen.

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Draw s49
 
# Angaben in m 1:1
Inputscale 1
 
# 1:1 output
Outputscale 1
 

 
# Normalspur
Label A
Gauge 1.435
Straight 2
Curve 5 190 l
Straight 50
 

# Meterspur
Gauge 1 2
 
Goto A
Turn 90
Move 0.2175
Turn -90
 
Straight 2
Curve 5 189.7825 l
Curve 90 80 l
 








Beste Grüße
Kupzinger



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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#15 von Kupzinger , 19.06.2015 21:49

Hallo zusammen,

und gleich noch einer: heute abend erstellen wir einen etwas komplexeren Plan. Den Workshop hatte ich zugegebenermaßen schon in der Schublade. HIer liegt ein Bahnhof in einem Bogen, was die Sache gegenüber dem schönen Beispiel von Frank viewtopic.php?p=1402734#p1402734 etwas verkompliziert.


Workshop Bahnhof im Bogen

Anmerkung: dieser Workshop ist mit einer älteren Version von SketchTrack erstellt worden. Es kann daher zu geringen Abweichungen in der Darstellung kommen.


In diesem Workshop geht es darum, einen vorgegebenen Gleisplan (hier von einer Handskizze, dies könnte aber auch ein skalierter Originalgleisplan sein) in ein SketchTrack-Modell in 1:160 umzusetzen, und dies nach allen Regeln der Kunst. Die Gleise sollen danach mit Code 40-Profilen selbst gebaut werden. Der hier entstehende Plan wird dabei in 1:1 ausgedruckt als Hilfsmittel dienen.




Die Handskizze zeigt einen Durchgangsbahnhof mit einigen Gütergleisen, der in einer langgestreckten Kurve liegt, welche sich auf der linken Seite verengt. Der Gleisplan entspricht keinem konkreten Vorbild, ist jedoch von der Grundstruktur her aus einigen Originalbeobachtungen zusammengesetzt. Lage und Abstand der Gleise sind vornehmlich der vorgegebenen Raumsituation geschuldet, in die sich dieser Bahnhof einpassen muss. Hier gibt es eine Besonderheit: es handelt sich sozusagen um einen modularen Bahnhof bestehend aus drei Segmenten, wobei linke Segment weggelassen werden kann und so ein Endbahnhof entsteht. Hier kurz die Randbedingungen, die dem Plan zugrunde liegen:

  • Eigene Modulnorm. Links Anschluss Typ B: 30 cm Modulbreite, ein Gleis in der Mitte. Rechts Anschluss Typ A: 20 cm Modulbreite, Gleis 5 cm vom Rand entfernt.
  • Länge als Endbahnhof auf 165 cm beschränkt
  • Als Durchgangsbahnhof muss das linke Gleisende horizontal 220 cm gemessen vom rechten Ende in einem Winkel von 27° liegen. Vertikal darf es maximal 23 cm von der Gleisachse des rechten Anschlusses abweichen.
  • Verwendung realer Weichentypen soweit wie möglich, aus Platzgründen typischerweise EW 190 mit Mindestradius (in N 118,75 cm). Kein Herzstückwinkel steiler als 1:7,5
  • Mindestradius 80 cm, d.h. im Gegensatz zum Vorbild können z.B. EW190 noch enger gebogen werden.




Schritt 1: Skizze einrichten


Also legen wir los. Als erstes importieren wir uns die Handskizze in SketchUp, um die Gleisform der Skizze anzugleichen. Dazu wird das JPG einfach in SketchUp gezogen, auf Höhe 0 gelegt (das passiert üblicherweise automatisch) und etwas verzerrt, damit es den vorgegebenen Maßen entspricht. In diesem Fall muss es etwas langgezogen werden.





Siehe auch vorbereitetes Sketchup-File mit Skizze: http://sourceforge.net/projects/sketchtr...ed.skp/download

Schritt 2: Grundlinie

Bei jedem Projekt macht es Sinn, die Grundlinie (z.B. das durchgehende Hauptgleis oder sonstige bestimmenden Gleisachsen) zuerst in voller Länge zu zeichnen, auch wenn wir sie später wieder mit Weichen zerschneiden.

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Draw line
 
Init 180 165 0
 
Straight 1
Point 21 118.75 7.5 l W1 a
Curve 1 900 r
Curve 7 900 l
Curve 6 320 l
Curve 15 160 l
 




Nach ein paar Experimenten stellt sich die Grundlinie wie oben gezeigt dar. Nach einem cm Sicherheitsabstand folgt zunächst W1 als Beginn der rechten Weichsenstraße. Mit Radius 900 wird etwas ausgeholt, was sich auch günstig auf die Platznutzung nach hinten auswirkt. Dann folgt ein 900er-Gegenbogen. Der Bogen verengt sich dann auf 320 cm, die letzten 15° sind es 160 cm. Der Radius ist hier immer noch großzügig genug, um später eine Innenbogenweiche einzusetzen.




Schritt 3: Bogeneinfahrt

Genau diese Innenbogenweiche konstruieren wir im nächsten Schritt. In SketchTrack entstehen Bogenweichen wie im Original durch Verbiegen einer Standardweiche. Dabei addieren sich die Krümmungsgrade beim Zweiggleis. Bei Innenbogenweichen muss man aufpassen, dass dadurch der Mindestradius nicht unterschritten wird. Eine Liste von Standardweichen findet sich z.B. in [1] S. 65 oder [2] S. 252.

Testweise hängen wir einmal eine verbogene EW500 1:12 ans Ende unserer Grundlinie. Das sind 312,5 cm Abzweigradius bei der nicht-gebogenen Weiche in N. Auf dieser Bahnhofseite kann man damit immerhin mit 60 km/h auf das Zweiggleis einfahren.

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Draw line
 
Init 180 165 0
 
Straight 1
Point 21 118.75 7.5 l W1 a
Curve 1 900 r
Curve 7 900 l
Curve 6 320 l
Curve 15 160 l
PointBent 21 312.5 12 r 160 r W7 b
 



Vor dem Zeichnen sollte man in SketchUp im Menü Windows die Ruby-Console anzeigen.




Hier bekommen wir nämlich die Geometrie der verbogenen Weiche angezeigt (Weichen sind immer mit einem * markiert, damit sie im Listing besser auffindbar sind):

1
 
* Bent Point r Label=W7 with main_radius=160.0 (7.520071061092055°), turnout_radius=105.82010582010581 (14.067629367925743°) and point angle=4.763641690726177
 



Wichtig zu wissen ist der Winkel des Stammgleises (7,52° und der Radius des Zweiggleises, der mit 105,8 cm größer als der hier zu beachtende Mindestradius 80 ist. Beim Vorbild wäre diese Weiche jedoch nicht möglich, denn der Zweigradius in 1:1 ist kleiner als 190 m.

Mit dem Wissen, dass die Weiche 7.52° unserer Grundlinie belegen wird, können wir sie nun an die richtige Stelle legen. Der Winkel entsteht durch die Längenangabe des Stammgleises (21 cm). Wenn wir hier größere Zahlen eingeben, belegt die Weiche auch einen größeren Winkel. Da es nach der Weiche aber mit einem 160er-Bogen weitergeht, spielt das hier keine Rolle.
Wir teilen also das 15°-Bogenstück auf und die Weiche wird dazwischengeschoben. Ein frei gewählter Bogenteil (0.48° verbleibt zwischen Weiche und Modulende, damit der Gleisbau hier einfacher ist.

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Draw line
 
Init 180 165 0
 
Label A
Move 105
 
Label B
Move 60
 
Label C
 
Modulebox A B
Modulebox B C
 
######################
# Gleis 3
######################
 
Goto A
Straight 1
Point 21 118.75 7.5 l W1 a
Curve 1 900 r
Curve 7 900 l
Curve 6 320 l
Curve 7 160 l
 
PointBent 21 312.5 12 r 160 r W7 b
Curve 0.48 160 l
 

Label D
 
Modulebox D C
 




Das Listing oben ist nun noch um einiges erweitert worden: zur Orientierung sind auch die Modulkästen eingezeichnet. Dazu wird der Cursor durch den Move-Befehl an einige Eckpunkte bewegt und Labels (A, B, C, D) definiert. Mit dem Befehl Modulebox werden dann die Modulkästen gezeichnet. Die sind allerdings alle 30 cm breit, das ändern wir später per Hand.





Schritt 4: Parallelgleis und Segmentübergang

Der Übergang vom mittleren zum linken Segment hat eine besondere Aufgabe für diesen Plan: erstens soll der rechte Teil auch ohne das linke Vorfeld als Endbahnhof funktionieren. Das bedeutet, dass die Ausfahrsignale auf dem äußeren Bogensegment stehen sollten. Hier muss der Gleisabstand also zumindest am Anfang noch 4,5 Vorbildmeter = 2,8 cm betragen, damit ein Schmalmastsignal dazwischen passt. Zweitens sollte der Bahnhof auch irgendwann einmal ggf. verlängert werden. Das nötige Zwischensegment soll genau hier ansetzen. Das bedeutet, dass (vom EG gezählt) die Gleise 2 und 3 am Segmentübergang parallel verlaufen müssen.

Beginnen wir mit dem Segmentübergang. An die Trennstelle setzen wir auf Gleis 3 ein entsprechendes Label.



Bis jetzt läuft der 320er Bogen ohne Unterbrechung über die Segmentgrenze. In SketchUp messen wir die Gesamtlänge und das Stück bis zum Übergang, und kommen auf 170/335*6° = 3,17014925° für den rechten und 6°-3,17014925° = 2,82985075° für den linken Bogenteil.


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######################
# Gleis 3
######################
 
Goto A
Straight 1
Point 21 118.75 7.5 l W1 a
Curve 1 900 r
Curve 7 900 l
Label Gl3_A
 
Curve 3.17014925 320 l
Label Gl3_S
Curve 2.82985075 320 l
Curve 7 160 l
 
PointBent 21 312.5 12 r 160 r W7 b
Curve 0.48 160 l
 







Vor Beginn des 320er-Bogens setzen wir noch das Lable Gl3_A, das können wir nämlich gut verwenden, um ein Parallelgleis zu konstruieren.
Dazu gehen wir zu diesem Label, drehen um 90°, bewegen und um den Gleisabstand weg und drehen.

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Goto Gl3_A
Turn 90
Move 3
Turn -90
Label Gl2_A
Curve 3.244712991 317 l
Label Gl2_S
 



Das ganz schaut nun so aus:



Wie sich im Vergleich zur Skizze zeigt, sollte in diesem Bereich bereits die Weiche zu Gleis 1 liegen. Das werden wir in unserem Plan aber etwas anders abbilden, damit auf diesem Segment, sollte es ohne Bogeneinfahrt verwendet werden, noch genug Platz zum Umsetzen ist. Die Weiche schieben wir also etwas weiter nach rechts parallel zum 900er-Bogen.

Bleiben wir aber einmal bei Gleis 2, und versuchen die Lücke zu W7 zu schließen. Die Aufgabe, die sich hier stellt, ist letztlich eine mit r=320 verbogene S-Kurve mit Zwischengerade zu konstruieren. Da W7 (ungebogen) einen Abzweigradius von 312,5 cm hat, nehmen wir diesen am besten auch für den Gegenbogen her. Verbiegen ergibt R = 1/(1/312,5 – 1/320) = 13.333,3. Der Wert ist so hoch, dass man hier praktisch auch eine Gerade einsetzen kann. Bleibt die Zwischengerade der S-Kurve, die auch verbogen wird, damit also R=320 hat. Die Längen von Zwischengerade und Gegenbogen könnte man theoretisch berechnen, den Schnittpunkt können wir aber auch zeichnerisch bestimmen. Dazu setzen wir an Gleis 2 eine Gerade, und an W7.c einen Bogen:

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Goto Gl3_A
Turn 90
Move 3
Turn -90
Label Gl2_A
Curve 3.244712991 317 l
Label Gl2_S
 
Straight 40
 
Goto W7.c
Curve 6 320 r
 






Es zeigt sich leider, dass auf diese Weise auf dem linken Segment allein kein geeigneter Gegenbogen konstruierbar ist. Der Gegenbogen muss aber allein dort liegen, damit an dieser Segmentgrenze ggf. ein Verlängerungssegment angesetzt werden kann.
Aus der Traum mit der 500m-Weiche. Nehmen wir stattdessen eine 300m-Weiche 1:9.

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# Gleis 3
######################
 
[…]
 
PointBent 21 187.5 9 r 160 r W7 b
Curve 0.48 160 l
 
Label D
 
Modulebox D C
 

######################
# Gleis 2
######################
 

Goto Gl3_A
Turn 90
Move 3
Turn -90
Label Gl2_A
Curve 3.244712991 317 l
Label Gl2_S
 
Straight 40
 
Goto W7.c
Curve 6 320 r
 








Das passt jetzt schon nahezu perfekt. Um einen knappen Millimeter verfehlen sich die beiden Linien, das können wir durch anpassen des Weichenwinkels noch ausgleichen.




1:9,2 passt sehr genau. Die Länge des geraden Stückes ergibt sich mit 13 cm (durch Nachmessen).

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# Gleis 3
######################
 
[…]
 
PointBent 21 187.5 9.2 r 160 r W7 b
Curve 0.48 160 l
 
Label D
 
Modulebox D C
 

######################
# Gleis 2
######################
 

Goto Gl3_A
Turn 90
Move 3
Turn -90
Label Gl2_A
Curve 3.244712991 317 l
Label Gl2_S
 
Straight 13
 
Goto W7.c
Curve 4 320 r
 




So schaut die Bogeneinfahrt jetzt mit dem fertig konstruierten linken Anfang von Gleis 2 aus. Das zweiflügelige Signal passt als Schmalmastsignal tatsächlich genau an die Stelle, wo es in der Skizze eingezeichnet ist (Glück gehabt).






Schritt 5: Gleis 2 weiter zur W2

Jetzt können wir Gleis 2 fertig konstruieren. Zunächst kommt die Weiche 6 Richtung Gleis 1. Die ist mit r=897 verbogen. Dann folgen wir der Grundlinie weiter mit 3 cm verringertem Radius. Von der gegenüberliegenden Seite wird W2 eingebaut.

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# Gleis 2
######################
 

Goto Gl3_A
Turn 90
Move 3
Turn -90
Label Gl2_A
Curve 3.244712991 317 l
Label Gl2_S
 
Straight 13
 
Goto W7.c
Curve 4 320 r
 

Goto Gl2_A
Turn 180
PointBent 20 118.75 7.5 r 897 r W6 a
Curve 5.625 897 r
 
Goto W1.c
Straight 5.8
Point 21 118.75 7 r W2 a
Goto W2.c
 



Mit ein paar Versuchen ergeben sich die Länge der Zwischengerade (5.8 cm) und der Weichenwinkel (1:7). Der 897er Bogen muss entsprechend gekürzt werden.




So schaut nun der Gesamtplan aus. Es fehlt noch Gleis 1 und die Abstellgleise.




Schritt 6: Gleis 1 und Abstellgleise

Wenden wir uns der Vervollständigung der rechten und linken Weichenstraße zu. Das untere Bild zeigt die Minimalgleisabstände (2,8 mm) ausgehend von der Grundlinie. In der Tat gehen sich hier alle Gleise wie geplant aus.




Konstruieren wir zunächst wieder eine Grundlinie. Ein guter Ausganspunkt für den Gleisabstand ist W2.c. Von hier aus gehen wir 2 x 2,8 cm nach außen und folgen dann der Grundlinie von Gleis 3.

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# Gleis 1
######################
 
Goto W2.c
Turn 90
Move 2.8
Move 2.8
Turn -90
Curve 7 891.4 l
Curve 7 311.4 l
 
 






Zur genauen Position der Weiche W5 auf der Grundlinie ist es hilfreich, sowohl an W6.c als auch an W5.c jeweils den Übergangsbogen anzuhängen, und dann so lange die Winkel zu verändern, bis die beiden möglichst genau übereinanderliegen. Genauso gehen wir auch mit W4 um.






Nach diesen Experimenten ergibt sich dieser finale SketchTrack-Plan:


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Draw sleepers
 
Init 180 165 0
 
Label A
Move 105
 
Label B
Move 60
 
Label C
 
Modulebox A B
Modulebox B C
 
######################
# Gleis 3
######################
 
Goto A
Straight 1
Point 21 118.75 7.5 l W1 a
Curve 1 900 r
Curve 7 900 l
Label Gl3_A
Curve 3.17014925 320 l
Label Gl3_S
Curve 2.82985075 320 l
Curve 7 160 l
 
PointBent 21 187.5 9.2 r 160 r W7 b
Curve 0.48 160 l
 
Label D
 
Modulebox D C
 

######################
# Gleis 2
######################
 

Goto Gl3_A
Turn 90
Move 3
Turn -90
Label Gl2_A
Curve 3.244712991 317 l
Label Gl2_S
 
Straight 13
 
Goto W7.c
Curve 4 320 r
 

Goto Gl2_A
Turn 180
PointBent 20 118.75 7.5 r 897 r W6 a
Curve 5.625 897 r
 
Goto W1.c
Straight 5.8
Point 21 118.75 7 r W2 a
 
######################
# Gleis 1
######################
 
Goto W2.c
Turn 90
Move 2.8
Move 2.8
Turn -90
Label Gl1_S
Curve 1.412618847 891.4 l
PointBent 20 118.75 9 l 891.4 r W4 b
Curve 0.31 891.4 l
PointBent 20 118.75 7.1 r 891.4 l W5 a
Curve 3.6 891.4 l
 
Curve 5 311.4 l
 
Goto W6.c
Curve 1.847 894.2 r
 
######################
# Abstellgleise
######################
 
Goto W2.b
Point 15 118.75 9 r W3 b
 
Goto W4.c
Straight 10.2
 
Goto Gl1_S
Turn 180
Curve 2.4 891.4 r
 
Goto W3.c
Curve 2.8 894.2 r
 
 



Wir sind fertig. Per Hand werden nun noch die Modulkästen in SketchUp angepasst. Man hätte durch Angabe von spezifischen Kastenbreiten auch die 20 cm breiten Kästen direkt zeichnen können, da aber der mittlere Kasten keine parallelen Seiten hat, ist in jedem Fall Handarbeit gefragt.
Jetzt können in SketchUp ein paar Renderings erstellt werden.







Die fertige SketchUp-Datei ist auch hier zu beziehen: http://sourceforge.net/projects/sketchtr...op.skp/download


Referenzen
[1] P. Rau, Weichen für Katzenzoll, Teil 1, Miba 04/2012
[2] L. Fendrich, W. Fenglers, Handbuch Eisenbahninfrastruktur, Springer, 2. Auflage, 2013



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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#16 von Kupzinger , 20.06.2015 23:40

Hallo zusammen. Die Folge heute zu:



Wie plane und visualisiere ich ein Modularrangement in SketchTrack?


Wie eingangs in diesem Thread erwähnt hat SketchTrack ein paar Funktionen, die sehr gut zur Planung von Modularrangements herangezogen werden können. Grundsätzlich hat man zwei Möglichkeiten, wenn bereits SketchTrack-Pläne der Module vorliegen:

1. man gruppiert die Modelle der einzelnen Module und schiebt sie händisch in SketchUp passend zusammen. Das ist intuitiv, aber mit Aufwand verbunden, da die Gleisenden nicht "aneinanderschnappen" und exaktes drehen und schieben angesagt ist. Oder:

2. der Modulplan ist selbst ein SketchTrack-File und die einzelnen Module werden mittels des Kommandos "Call" aufgerufen http://sourceforge.net/p/sketchtrack/wik...20label_prefix/

Die zweite Option möchte ich hier etwas genauer darstellen.

Zunächst bauen wir uns einmal zwei Module, die mehrfach verwendet werden. Ich habe hier einmal ein 45°-"Korbbogen"-Modul erstellt, welches im Grunde aus zwei angenäherten Übergangsbögen (Klothoiden) besteht. Der Krümmungsgrad nimmt stufenweise linear auf der Strecke zu, bis wir von Radius unendlich bei Radius 50 cm angelangt sind. Dann wird die Krümmung wieder reduziert und das Modul ist aus.

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# Datei BspModul_l.trk
# Modulplan
# Absichtlich ohne Angaben zu Ausgabegröße etc.
# da dies aus BspModulPlan übernommen werden soll
 
Label A
Straight 6.545
Curve 1.5 250 l
Curve 3 125 l
Curve 4.5 83.333333 l
Curve 6 62.5 l
Curve 7.5 50 l
Curve 7.5 50 l
Curve 6 62.5 l
Curve 4.5 83.333333 l
Curve 3 125 l
Curve 1.5 250 l
Straight 6.545
Label B
Modulebox A B 50 15
 

 



Das war eine Linkskurve, dazu noch eine Rechtskurvenversion:

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# Datei BspModul_r.trk
# Modulplan
# Absichtlich ohne Angaben zu Ausgabegröße etc.
# da dies aus BspModulPlan übernommen werden soll
 
Inputscale 1.6
 
Label A
Straight 6.545
Curve 1.5 250 r
Curve 3 125 r
Curve 4.5 83.333333 r
Curve 6 62.5 r
Curve 7.5 50 r
Curve 7.5 50 r
Curve 6 62.5 r
Curve 4.5 83.333333 r
Curve 3 125 r
Curve 1.5 250 r
Straight 6.545
Label B
Modulebox A B 50 15
 

 
 



Wichtig bei Modulplänen in SketchTrack ist, das keine absoluten Angaben drin stehen. Also keinen Init-Befehl verwenden sondern alle Koordinaten mit Turn- und Move-Befehlen anpeilen. Außerdem die Befehle Outputscale, Draw und Ballast vermeiden, das sollte genau einmal im übergeordneten Plan stehen, damit es für alle Module gilt.

Jetzt können wir den übergeordneten Plan erstellen.

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# Datei BspModulPlan.trk
# Setzt einzelen Module zu einer Anlage zusammen
 
Outputscale 160
Draw draft
 
Call BspModul_r.trk m1
Call BspModul_r.trk m2
Call BspModul_l.trk m3
Call BspModul_r.trk m4
Call BspModul_r.trk m5
Call BspModul_r.trk m6
 
 



Der letzte Parameter des Call-Kommandos ist sozuagen der Name der Modulinstanz und muss eindeutig sein. Das Label A im Modul heisst dann m1.A beim ersten, m2.A beim zweiten bis m6.A beim sechsten Modul.

Wenn es Abzweige in den Modulen gibt oder Module aus einer anderen Richtung als der gerade notwendigen gezeichnet werden müssen, werden Move- und Goto-Befehle im Modulplan notwendig. Das Beispiel hier ist so einfach, dass es ohne diese auskommt.

Das ganze schaut dann so aus:



Beim Rendern mit dem Visualizer gehen alle Linien verlohren, wir sehen die Moduloberseite als durchgehende Fläche:



Wen das stört, kann kleine Abstände zwischen die Module einplanen, die bei den Materialtoleranzen wohl nicht ins Gewicht fallen.

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# Datei BspModulPlan2.trk
# Setzt einzelen Module zu einer Anlage zusammen
# Kleiner Abstand macht Modulkanten bei Rendering sichtbar
 
Outputscale 160
Draw draft
 
Call BspModul_r.trk m1
Move 0.1
Call BspModul_r.trk m2
Move 0.1
Call BspModul_l.trk m3
Move 0.1
Call BspModul_r.trk m4
Move 0.1
Call BspModul_r.trk m5
Move 0.1
Call BspModul_r.trk m6
 
 



Das Ergebnis lässt Modulkanten etwas besser erkennen:





Als nächstes versuchen wir einmal, die Module in ein Modellbahnzimmer einzubauen. Dazu löschen wir noch mal alles aus dem SketchUp-Modell (Strg-A und dann Entf) und beginnen mit einem Rechteck als Grundriss, z.B. 4000 x 5000 mm. Durch Eingabe von "4000;5000" nachdem das erste Stück des Rechtecks aufgezogen ist, erreichen wir genau diese Maße.



Danach malen wir noch ein zweites Rechteck etwas größer (pi mal Daumen) darum herum. Dadurch ergibt sich eine Grundfläche für die Zimmerwände, die wir dann mit dem "Drücken/Ziehen"-Werkzeug hochziehen können.




Es fehlt eine Tür. Dazu zeichnen wir ein Rechteck z.B. 2200 x 800 mm auf die Wand.





Dann drücken wir die Türfläche ein. Mit etwas Glück (ggf. mehrmals probieren) ist nach Beendigung dieses "Drückens" die Wand sauber durchbrochen und eine Türöffnung vorhanden.



Jetzt noch schnell ein Fenster mit der gleichen Technik. Dann können wir mit dem Farbeimer einen Parkettboden entstehen lassen.




Es fehlen noch ein paar Möbel. Das ist schnell erledigt, dazu einfach mal auf Datei -> 3D Warehouse -> Modelle übernehmen klicken und nach "Billy" suchen.



Das gute Stück eines schwedischen Möbelhauses ist auf diese Weise schnell im Zimmer platziert. Das verschieben von Objekten in SketchUp ist nicht ganz so intuitiv wie der Rest des Programms, zumindest ich habe mir am Anfang schwer getan. Hilfreich ist, sich bei einer Verschiebung immer Stück für Stück entlang der Achsen zu bewegen, nie windschief im Raum rumschieben, da kommen unerwartete Ergebnisse bei raus. Durch Drücken von Pfeiltasten kann man beim Schieben auch die Achse fixieren.



Ähnlich bin ich mit einem Sitzmöbel verfahren (einfach nach "Sofa" suchen und was passendes aussuchen) und auch mit einem Anlagenbediener (Suchbegriff "man 3d").

Um nun die Module in das Zimmer zeichnen zu können, kann man sinnvollerweise wie folgt verfahren:
- alle zum Zimmer gehörenden Komponenten gruppieren
- Das Zimmer so drehen und schieben, dass die vom Nullpunkt aus gezeichneten Module gut im Raum liegen. Dazu z.B. das Zummer im die Höhe der Schienenoberkante absenken und ggf. entsprechend rotieren.
- Jetzt SketchTrack anwerfen und den Masterplan zeichnen lassen.



Wenn etwas am Plan nicht passt, kann man alle Objekte markieren und dann mit Shift+Click das Zimmer wieder deselektieren. So kann man schnell alle SketchTrack-Artefakte wieder loswerden, ohne am Zimmer zu kratzen.

Noch ein Tipp: eine Beschränkung der freien SketchUp-Version ist, dass der "Sonnenstand" nicht veränderbar ist. Man kann aber das Modell entsprechend drehen, damit das Licht aus der gewünschten Richtung kommt.

Zum Schluss noch ein etwas genauer ausgearbeiteter Modulplan aus der Betrachterperspektive.




Viel Spaß beim Ausprobieren wünscht
Kupzinger



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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#17 von Kupzinger , 22.06.2015 22:00

Hallo Liebe Kollegen,

zum Abschluss der ersten Workshop-Serie hier noch zwei Beispiele. Diesen Nebenbahn-Endpunkt hatte ich etwas genauer modelliert, mich dann aber zugunsten von Reith viewtopic.php?f=24&t=125740 gegen eine Umsetzung entschieden.



Beispiel Nebenbahn-Endpunkt

Die hier gezeigte ausgestaltete Bahnhofsanlage ist in 1:1 gehalten, damit Bildfüllungen in SketchUp (Gras, Pflaster) in richtiger Größe dargestellt werden.



Zur Ausgestaltung von 3D-Plänen kann man z.B. folgende im "3D Warehouse" frei verfügbare Modelle verwenden:

Rollmaterial
Köf: https://3dwarehouse.sketchup.com/model.h...f0dc0283248057d
Triebwagen-Beiwagen https://3dwarehouse.sketchup.com/model.h...09f5afba3da25ed
1. Klasse Schnellzugwagen: https://3dwarehouse.sketchup.com/model.h...b0b2e6e63122009
Güterzugbegleitwagen: https://3dwarehouse.sketchup.com/model.h...fe9c5b3d0bb33e1
Schiebewandwagen: https://3dwarehouse.sketchup.com/model.h...b34db531a289b8e
CSD-Dampflok mit K&K-Wurzeln: https://3dwarehouse.sketchup.com/model.h...7842f47edc8079c

Gebäude
Bahnhofsgebäude mit Güterschuppen: https://3dwarehouse.sketchup.com/model.h...3403c9b8b061b8b

Bäume
Ulme https://3dwarehouse.sketchup.com/model.h...9e8cd846ef13776

Die Anzahl der verfügbaren Modelle ist manigfaltig, etwas genau passendes zu finden aber letztlich nicht so leicht.


Der folgende Code wurde zum Zeichnen der Gleisanlage verwendet. Die Gleise sind nach einzelnen Modulen zusammengefasst.

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Draw s49
Ballast on
Inputscale 1.6
Outputscale 1
Labels on
 

 
##################################################
# Idee modularer Endpunkt Oberpyrkersdorf
##################################################
 

 
# Modul 3.5° Kurve mit Heizhaus
Init 180 0 0
Label HH.2
Move 30
Label HH.3
Turn 3.5
Move 20
Label HH.4
Turn -90
Move 4
Turn -90
Label HH.5
 
Modulebox HH.2 HH.3 30 9
Modulebox HH.3 HH.4 30 9
Goto HH.2
Point 16 118.75 6.6 l W01 a
Straight 4
Label HH.7
Goto HH.2
Turn -90
Move 3.6
Turn 90
Straight 23.1
Curve 3.5 444.15124173274836 l
 
Connect HH.7 HH.4
 

Goto W01.c
Curve 2 118.75 l
Straight 25
 
#############################
# Modul Einfahrbereich
#############################
 
Init 0 0 0
Label EFB.1
Move 60
Label EFB.2
Modulebox EFB.1 EFB.2
 
Goto EFB.1
Straight 1
Point 5 118.75 9 r W10 a
Point 14 118.75 6.6 l W11 a
 
# Gleis 1
Goto W11.c
Straight 6.25
Point 15 118.75 6.6 l W12 c
Straight 32.8
 
Goto W12.a
Turn 180
Straight 12.2
 
# Gleis 2
Goto W11.b
Straight 40
 
# Gleis 3
Goto W10.c
Straight 10.5
CurveGrade 9 150 l
Straight 18.9
 
Goto EFB.2
 
#############################
# Modul Bahnsteigbereich
#############################
 
Label BSB.1
Move 60
Label BSB.2
Modulebox BSB.1 BSB.2
Turn 180
Straight 12
Point 18 118.75 9 l W20 a
 
#Gleis 1
Goto BSB.2
Turn 90
Move 3.6
Turn 90
Straight 60
 
#Gleis 2
Goto W20.b
Straight 30
 
#Gleis 3
Goto W20.c
Straight 12.3
Point 18 118.75 9 l W21 c
 
Goto W21.b
Straight 32.5
 
Goto W21.a
Turn 180
Straight 9.7
 

 
 


















Eine leichte Variante mit einem dezidierten Umfahrgleis und einem zweiten Gleis in Richtung Lokschuppen wird durch den folgenden Code erzeugt. Diese Variante basiert auf der Gleisanlage von Wasserburg (Inn) Stadt.






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Draw s49
Ballast on
Inputscale 1.6
Outputscale 1
Labels on
 

 
##################################################
# Idee modularer Endpunkt Oberpyrkersdorf
# Variation: Anlehnung an Wasserburg/Inn Stadt Bf
##################################################
 

 
# Modul 3.5° Kurve mit Heizhaus
Init 180 0 0
Label HH.2
Move 19
Label HH.3
Turn 3.5
Move 19
Label HH.4
Turn -90
Move 4
Turn -90
Label HH.5
 
Modulebox HH.2 HH.3 30 9
Modulebox HH.3 HH.4 30 9
Goto HH.2
Turn -90
Move 3.6
Turn 90
Label HH.6
 
Straight 13.1
Curve 3.5 411.421 l
 
Connect HH.2 HH.4
#Connect HH.5 HH.6
 

#############################
# Modul Einfahrbereich
#############################
 
Init 0 0 0
Label EFB.1
Move 60
Label EFB.2
Modulebox EFB.1 EFB.2
 
Goto EFB.1
Straight 1
Point 5 118.75 9 r W10 a
Point 14 118.75 6.6 l W11 a
 
# Gleis 1
Goto W11.c
Straight 6.25
Point 15 118.75 6.6 l W12 c
Straight 32.8
 
Goto W12.a
Turn 180
Straight 12.2
 
# Gleis 2
Goto W11.b
Straight 40
 
# Gleis 3
Goto W10.c
Straight 12.3
Point 16 118.75 9 r W13 c
Goto W13.a
Turn 180
Straight 3.75
Point 16 118.75 9 r W14 a
Straight 0.75
 

# Abstellgleise
Goto W14.c
Straight 15
Point 16 118.75 9 r W15 c
Goto W15.a
Turn 180
Straight 20
Goto W15.b
Straight 30
CurveGrade 6.6 320 l
Curve 4 320 l
Straight 5
 
# Schuppengleis 2
Goto W13.b
Straight 23.5
CurveGrade 6.6 118.75 l
Curve 2 118.75 l
Straight 15
 

 
Goto EFB.2
 
#############################
# Modul Bahnsteigbereich
#############################
 
Label BSB.1
Move 60
Label BSB.2
Modulebox BSB.1 BSB.2
Turn 180
Straight 12
Point 18 118.75 9 l W20 a
 
#Gleis 1
Goto BSB.2
Turn 90
Move 3.6
Turn 90
Straight 60
 
#Gleis 2
Goto W20.b
Straight 30
 
#Gleis 3
Goto W20.c
Straight 12.3
Point 18 118.75 9 l W21 c
 
Goto W21.b
Straight 32.5
 
Goto W21.a
Turn 180
Straight 9.7
 

 








Ich freue mich über Diskussion und Rückmeldungen zu SketchTrack in diesem Thread!

Beste Grüße
Kupzinger



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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#18 von wknarf , 23.06.2015 18:55

Moin Kupzinger,

vielen Dank für die schönen Anleitungen, die Du hier in den letzten Tagen gepostet hast.

Ich komme zur Zeit nicht dazu, mich weiter mit SketchTrack zu beschäftigen, werde aber in Zukunft sicher den einen oder anderen Plan mit Hilfe Deiner Erweiterung illustrieren.

Viele Grüße,

Frank


 
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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#19 von Shoogar , 24.06.2015 01:24

Diesem Dank möchte ich mich uneingeschränkt anschließen.

Das Programm gewährt eine außergewöhnliche Flexibilität, die Darstellungen sind unübertroffen, die Anleitung ist schön erklärt.
Kurz: ein wunderbares Planungswerkzeug.


Im Augenblick kämpfe ich noch mit meinem Computer (WIN7), der das .NET - Paket (Voraussetzung für die Installation von Sketchup-make) bislang partout nicht integrieren will.
Und so langsam werde ich auch echt grantig.

Aber ich bin überzeugt, den längeren Atem zu haben.


viele Grüße

Armin


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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#20 von ET 65 , 24.06.2015 07:37

Zitat von wknarf
... vielen Dank für die schönen Anleitungen, die Du hier in den letzten Tagen gepostet hast. ...

Guten Morgen Kupzinger,

ich kann mich Frank nur anschließen. Eine richtige tolle Arbeit, die Du hier machst.

Zitat von Shoogar
... Das Programm gewährt eine außergewöhnliche Flexibilität, die Darstellungen sind unübertroffen,

Ist das der Ur-Ur-Ur-Enkel von AutoSketch? Habe damals damit meine ersten Gleispläne am PC gelegt. Die Gleisplanbibliothek gab es von einem Fremdhersteller (Name vergessen ops: ).

Da Sketch heute dreidimensional arbeitet, hoffe ich für alle Teilnehmer des Kurses, dass es die Schwächen der 2D-Version beseitigen kann.

Zitat von Shoogar
die Anleitung ist schön erklärt.
Kurz: ein wunderbares Planungswerkzeug.

Wunderbar?

O.k. als bekannter Wintrack-Befürworter hier mal ein paar Fragen an Dich, Kupzinger, die Du hoffentlich als Experte in den nächsten Folgen beantworten kannst?

Können auch
1. eine Stückliste der Gleise, Weichen, Fahrleitung, Signale, Gebäude, Fahrzeuge, etc. automatisch erstellt
2. Steigungen und Gefälle mit fließenden Übergängen erzeugt
3. in unterschiedlichen Höhen verlaufende Gleise dargestellt
4. Gleiswendeln erzeugt
5. Steigungen von Gleisen ermittelt
werden?

Das soll erst einmal als Fragenkatalog reichen.

Zitat von Shoogar
Im Augenblick kämpfe ich noch mit meinem Computer (WIN7), der das .NET - Paket (Voraussetzung für die Installation von Sketchup-make) bislang partout nicht integrieren will.
Und so langsam werde ich auch echt grantig.

Aber ich bin überzeugt, den längeren Atem zu haben.

Ich drücke Dir dafür die Daumen!

Gruß, Heinz


Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder.
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ET 65
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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#21 von kartusche , 24.06.2015 08:31

Hallo,
ich finde die Anleitungen ebenfalls sehr aufschlussreich und würde das mal beim meinem Bahnhof ausprobieren, insbesondere da ich nicht alles aus Standardkaufweichen bauen will. Da mein Bahnhof aber nicht in der Ebene liegt würden mich die Punkte 2,3 und 5 aus der Liste von User ET65 auch interessieren. Die Punkte 1 und 4 wären mir dagegen völlig unwichtig.


Gruss, Ralf
—————————
RE: Personenwagen im Bau: Meine Eigenbauten nach Vorbild der DR


 
kartusche
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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#22 von Kupzinger , 24.06.2015 08:48

Hallo Heinz,


Zitat von ET 65

Können auch
1. eine Stückliste der Gleise, Weichen, Fahrleitung, Signale, Gebäude, Fahrzeuge, etc. automatisch erstellt
2. Steigungen und Gefälle mit fließenden Übergängen erzeugt
3. in unterschiedlichen Höhen verlaufende Gleise dargestellt
4. Gleiswendeln erzeugt
5. Steigungen von Gleisen ermittelt
werden?

Das soll erst einmal als Fragenkatalog reichen.



danke für die kritische Auseinandersetzung mit dem Tool! Zu allen Punkten muss ich leider sagen: nein. SketchTrack ersetzt nicht die Funktionen klassicher Gleisplantools sondern hat seine Stärken woanders.

Allerdings - betreffend 2, 3 und 5 - macht es für ein 3D-Gleisplantool schon sehr viel Sinn, auch Gleise in verschiedenen Ebenen und Steigungen zeichnen zu können. Ich werde mal schauen, wie sich das einbauen lässt. Das mit den unterschiedlichen Ebenen ist recht einfach und lässt sich als Workaround auch jetzt schon "per Hand" hoch- und runterschieben. Die Steigungen sind schon komplizierter, da hier die Elemente im Raum gedreht und ggf. verzerrt werden müssen. Ich schau mir das mal an.

Hallo

Zitat von ET 65

Ist das der Ur-Ur-Ur-Enkel von AutoSketch?



Nein, zumindest nicht in direkter Linie. Wie weit SketchUp mit AutoSketch verwandt ist, weiß ich nicht, ich denke aber, es ist eine komplette Neueuntwicklung.

Beste Grüße
Kupzinger



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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#23 von Shoogar , 26.06.2015 01:38

Zitat von ET 65

Zitat von Shoogar
die Anleitung ist schön erklärt.
Kurz: ein wunderbares Planungswerkzeug.

Wunderbar?




Ja, finde ich schon, denn dies ist ein schönes Tool, einen Gleisplan auszufeilen.
Einen Bahnhof würde ich sowieso nicht ins Gefälle legen.

Aber mir (persönlich) gefällt es, auszuloten, was in der Weichen- und Gleislage eines Bahnhofes optimiert werden kann.
Mit Biegen von Weichen, bzw. Kürzen von Anschlüssen.
Da scheint mir dieser Weg sehr erfolgversprechend.
Anleitung und Bilder sprechen ja für sich.

Für die weitere Strecken-/Höhenplanung kann dann ein anderes Programm, SCARM oder Wintrack, etc., dienen.


viele Grüße

Armin


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RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#24 von pfahl_04 ( gelöscht ) , 26.06.2015 09:39

Zitat von Shoogar
Für die weitere Strecken-/Höhenplanung kann dann ein anderes Programm, SCARM oder Wintrack, etc., dienen.


Und dann bist du überzeugt, dass das dann nachher auch wieder zusammen passt??? Von der doppelten Arbeit mal ganz abgesehen

Bevor Missverständnisse entstehen: Ich möchte jetzt ganz gewiss nicht den Ansatz mit diesem Programmes "niedermachen". Mir gefällt sogar die bessere optische Darstellung besser als bei WT. Aber man sollte den Gesamtzusammenhang nicht aus den Augen verlieren, in einem begrenztem Zeitraum (ca 40-60 Stunden, bei sehr viel Erfahrung, ansonsten >100 Std) einen Gleisplan zu entwerfen.


pfahl_04

RE: SketchTrack - Skript-basierte Gleisplanung mit 3D-Visualisierung

#25 von Kupzinger , 16.01.2016 23:18

Hallo zusammen,

nach langer Pause mal wieder ein Anwendungsbeispiel: Überprüfung von Größenverhältnissen und Kurvenradien für ein Diorama in Baugröße T (1:450). Das Diorama soll 80x60cm groß werden und die dargestellte Strecke etwa dreimal so lang sein wie ein typischer Zug. Bei umgerechneten 60 km/h ergibt sich in T immerhin eine Fahrzeit von ca. 20 Sekunden.








Siehe auch http://stummiforum.de/viewtopic.php?p=1488000#p1488000



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# Idee T-Diorama
#
# 80x60 cm
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Draw sleepers
Ballast off
Inputscale 1
Outputscale 450
Labels off
 
# Hauptlinie
Label A
 
Inputscale 450
Move 0.8
Label B
Inputscale 1
 
Goto A
Turn 90
Move 70
Turn -90
Turn -22
Straight 75
Curve 2 800 l
Curve 8 400 l
Curve 2 800 l
Straight 50
Curve 2 800 r
Curve 12 400 r
Curve 2 800 r
Label B
 
Inputscale 450
Modulebox A B 0.6 0.05
 

 



Beste Grüße
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