Hi Frank,
die Idee ergab sich aus dem Foto weiter oben im Thread - relativ neues trimodales GVZ Dörpen mit aktuellen Spundwänden, die ich so auch im Harener Eurohafen gesehen hatte. Nach langer Suche im Modellbaubereich nix gefunden, dafür aber Infos aus dem realen Bereich.
Der Rest ist halt per 3D-Zeichenprogramm (Autodesk 123D --> http://www.123dapp.com/), versucht, einigermaßen maßstabsgetreu umzusetzen (einige Ungenauigkeiten sind durchaus da). Die erste Version der Spundwand war gut nen Stündchen, Leiter war 10 Minuten, Poller gut 30 Minuten (gut, ich hocke täglich mehr als 8 Stunden am PC, zwar nicht mit CAD Kram, aber ich denke das erleichtert die autodidaktische Einführung in die Software).
Danach gehts halt vom 3D-Entwurf in die Druckvorbereitung mit Einstellungen für Schichthöhe (der Dremel Idea Builder hat als "höchte Qualität" 0,1mm Schichtdicke bei 0,4mm Düsendurchmesser, für den Ulitmaker2 gibts auch 0,25mm Düsen, die entsprechend noch feinere Ergebnisse geben müssten), Füllmuster etc.
Der Druck selber dauert bei hoher Auflösung (0,1mm Schichtdicke) pro Spundwandteil (ca. 18cm, 3,3cm hoch) gute 3 Stunden - dat ist schon einiges. 4 Poller, eine Leiter und ein Bügel (hatte ich als einen Druck am Stück angelegt - zu jeder Leiter sind eh 2 Poller da, und durch abzählen am Hafen je 10 "U" ein Poller) brauchen allerdings nur 10 Minuten.
Ob das so beindruckend weiss ich nu nicht - man sieht halt durchaus die Muster vom Drucker und auch die Schichtung der Poller ist durchaus sichtbar - das Fotos ist per Smartphone entstanden - die Makrolinse auf der Spiegelreflex wollte ich da nu nicht auspacken. Vielleicht könnte man da durch Schleifen & Farbe noch ein wenig rausholen, wird aber bei den filigranen Teilen sicherlich schwierig.
Zu schaffen macht mir aktuell das "Warping" - das Verziehen der Modelle beim Druck durch unterschiedlich starkes Erkalten und schlechte Haftung auf der Druckplattform . Die Ecken biegen sich nach oben - das ist der Nachteil der beim Dremel nicht beheizten Druckplattform, selbst beim verwendeten PLA-Filament. Ich experimentiere da gerade mit verschiedenen Möglichkeiten, das in den Griff zu bekommen.
Thema klassischer Modellbau vs. 3D-Druck: wenn ich könnte, würde ich den klassischen Modellbau sicherlich vorziehen. Anfertigen eines Urstückes mit anschließendem Abguss würde sicherlich wesentlich bessere Ergebnisse bringen, vor allem was die Oberflächen angeht. 3D-Druck ist (noch) nichts für feinste Details. Vom "Abschaltfaktor" her ist der kl. Modellbau sicherlich auch besser.
Ich hab als Vergleich mal fix nen Bild gemacht, Faller Container vs. Container ausm Drucker:
PS: Bei Shapeways (3D-Druck Dienstleister) gibt es auch eine Kanalspundwand - durch deren Druckverfahren nochmal wesentlich "smoother": http://www.shapeways.com/product/GAWUCWL...ptionId=2739965
Aber bei 3m Kaimauer im Hafen käme man auf über 400 EUR (gut, immer noch preiswerter als jetzt der 3D-Drucker...). Die Modelle bei Shapeways zeigen aber sehr gut, wo die Reise hin geht. Nebenbei hat die Kanalspundwand da noch 2-3 Dinge, die ich bis jetzt noch nicht so umgesetzt habe, weil gefühlt erstmal zuviel: schönerer Spundwandholm, Eingriff in den Spundwandholm an der Leiter, Andeutung der "Schlösser" (Verbindung der einzelnen Stahlprofile) - vielleicht baue ich die nochmal in eine Testspundwand ein, genauso wie die Noppen auf dem Spundwandholm.