RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1001 von notbremse , 22.07.2015 00:23

@ Hartmut: Das ist leider nicht das einzige Argument.

Moba-Händler aktualisieren immer wieder ihre Internetauftritte schleppend, denken geografisch zu kleinräumig und haben zu geringe Stückzahlen auf Lager.

Heute morgen erlebt: Ein Händler bietet in seinem Internet-Shop Artikel nicht bzw. erheblich verzögert an, von denen ich weiß, dass er sie auf Lager hat [editiert]. Wer kaufen will, kann daher die Shop-Funktionen nicht nutzen, sondern muss eine individuelle E-Mail-Bestellung schicken und auf Antwort warten... warten... warten...



Zu regionales Denken: Häufig werden von Webshop-Betreibern nur die deutschen Versandkosten angegeben, wie wenn das Ding nicht Internet, sondern DE-Net hieße. Und zwar mit ungemeiner Hartnäckigkeit auch bei Artikeln, welche eine Nachfrage außerhalb Deutschlands geradezu zwingend erwarten lassen. Wenn z.B. ein Österreicher typisch österreichische Artikel (ÖBB-Modelle) in Deutschland kaufen will, die in Österreich schon ausverkauft sind, in Deutschland aber noch in den Regalen stehen (dort vielleicht sogar Ladenhüter), muss er erst einmal auf die Knie und untertänigst um Bekanntgabe der Versandkosten nach Österreich flehen, um zahlen zu dürfen, und warten... warten... warten...



Ein weiteres Eigentor des Handels ist, wenn die auf Lager befindlichen Stückzahlen zu gering sind, um eine nicht gaaanz kleine Bestellung zügig abzuwickeln. Wenn ich für einen Schattenbahnhof 32 Weichenantriebe brauche und ich dann wochenlang warten muss, weil der Importeur nur 9 Stück auf Lager hat und die fehlenden erst in den USA bestellen muss - wieso bitte bestelle ich sie dann nicht gleich selbst in Amerika und erspare mir den verzögernden Umweg über diesen Händler, der sich entweder nicht um seinen Lagerbestand kümmert oder - noch schlimmer - nicht das Vertrauen seiner Bank genießt? (Beispiel gerade vor ein paar Minuten gesehen.)



Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1002 von notbremse , 24.07.2015 19:29

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Der Fluch der Akribik, Teil 87

IDENTITÄT UND AUFENTHALT DES SOMMERLOCHS GEKLÄRT


Diese Woche ist ein Paket eingelangt, darin eine ESU ECoS 50200 und ein Handbuch, welches sich wohltuend von jenem des LokProgrammers des selben Herstellers durch Aktualität, Verständlichkeit und Übersichtlichkeit unterscheidet. Dieses Handbuch war zu studieren und die Funktionen der ECoS waren auszuprobieren. Zum ersten Mal seit langer Zeit wieder richtig fahrende Lokomotiven!!!



Notwendige und zeitaufwändige Aktivitäten, aber mäßig herzeigbar. Oder wolltet ihr ein Selfie sehen, auf dem ich um zwei Uhr Nachts im Pyjama auf der Terrasse in ein gelb-blaues Papier stiere?



Dafür kann die Polizei auf einen sensationellen Fahndungserfolg verweisen - sie hat einen der letzten großen Fälle von Aktenzeichen XY geklärt: sie hat das berüchtigte Sommerloch gefunden und gestellt. Hier nun ein Foto vom Eingang zum Versteck dieses Lochs:






Spaß beiseite: Diese Woche habe ich nicht nur ein Handbuch studiert, sondern auch ein bisschen geholfen, die Arbeiten am 4042.01 (BBÖ ET 11) voranzutreiben.

Der Kasten des 4042.01 ist weitgehend fertig und hat im Vorjahr eine Probefahrt zur Erprobung der elektrischen Anlagen erfolgreich absolviert. Da sich die Drehgestelle des ebenfalls bei den NBiK befindlichen 4042.02 in wesentlich besserem Zustand befanden, wurde der Beschluss gefasst, die Drehgestelle der beiden Fahrzeuge vorerst zu tauschen. So werden nun die Drehgestelle des 4042.02 für den 4042.01 aufgearbeitet. Hier ein paar lackierte und für den Einbau vorbereitete Teile:



Angesichts dieses erfreulichen Fortschritts haben sich die NBiK zu einerm phantastischen Sonderangebot für Modellbahnfreunde entschlossen:

Sommeraktion der NBiK: Gratis Rost-Pulver für Modellbauer

Wer nach echtem Rost sucht, um seine Modelle kompromisslos vorbildgetreu zu altern, kann sich diesen ab sofort bei den NBiK kostenlos holen - unter der Bedingung, dass man sich den Rost selbst von einem zu restaurierenden Fahrzeug schabt und dass eine Mindestmenge von 8 Kilogramm genommen wird. Diese Aktion gilt, solange der Vorrat reicht. Aktion nicht mit anderen Aktionen kombinierbar.




So, jetzt aber genug des Scherzens. Nächste Woche wieder mehr über die Fortschritte bei meiner Moba.

Liebe Grüße aus dem Sommerloch

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1003 von ardez09 , 25.07.2015 16:38

Zitat von notbremse
[color=#dce1e5] Oder wolltet ihr ein Selfie sehen, auf dem ich um zwei Uhr Nachts im Pyjama auf der Terrasse in ein gelb-blaues Papier stiere?



Ja, ... und was machst Du nun??




Hallo Karl,

ich habe lange nichts geschrieben, aber gerade weil Du aus dem Sommerloch nichts zu berichten hast möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich herzlich für Deine fundierte und sehr unterhaltsame Berichterstattung zu bedanken.
Mach bitte weiter so ... ich lese jeden Freitag mit.

Viele Grüße und viel Erfolg weiter
Volker


Einladung nach Guardez ... für alle, die Alpen und Schmalspurbahnen mögen:
viewtopic.php?f=51&t=42951


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1004 von Guppy6660 , 27.07.2015 22:06

Servus Karl,

Vor lauter , , , meinerseits, aber auch und vergesse ich glatt immer, einen Beweis meiner ständigen Anwesenheit hier zu lassen.

ops:

Aber ich KLEBE förmlich an diesem Thread! Warum? Siehe oben.

So viel Recherche, Fachwissen und gute Unterhaltung bekommt man schließlich nicht überall geboten!
Pünktlich jeden Freitag aufs Neue! Da kann der See anscheinend rufen was er will!

Dieses Mal habe ich sogar eine Ahnung, um was es kommenden Freitag gehen könnte:

Du hast einen tollen Kleber für's Sommerloch ausfindig machen können...


Viele Grüße,

Richard

Lust auf einen Kurzurlaub in Buchenhüll?

... und Neu! Altmühl- Module





Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte.
F.W. Nietzsche


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1005 von notbremse , 31.07.2015 19:13

@ Volker: Aus den Fotos ist leider nichts geworden, das Handy-Display ist beim Fotografieren gesprungen… Vielleicht hätte ich mich doch nicht mit den Lockenwicklern fotografieren lassen sollen?


@ Richard:

Zitat
Du hast einen tollen Kleber für's Sommerloch ausfindig machen können...


Mit dem Kleben von Löchern kenne ich mich nicht wirklich gut aus. Vielleicht sollte man das Sommerloch zum Kleben zu einem Fahrradmechaniker bringen?


Vielen Dank für Eure netten Kommentare!

- - - - - - - - - - - - - - - - - -


.
Der Fluch der Akribik, Teil 88

MAULWURF AUF DRAHT

Heute schwelge ich quasi in Antriebs-Nostalgie.

„The Mole“ („Der Maulwurf“ habe ich vor vielen Jahren gekauft, als andere Motorantriebe noch rasselten wie Arnold Schwarzeneggers Gatling-Mini-Kanone im „Terminator“ und Modellbahn-Servoantriebe noch in den Kinderschuhen steckten, statt in einbaufertigen Halterungen. Damals war dieser Antrieb im Vergleich mit den wenigen wirklich leisen, zuverlässigen Mitbewerbern wie Feather und NMW auch noch geradezu spottbillig und außerdem deutlich kleiner:




Der Maulwurf braucht auch heute einen Vergleich nicht zu scheuen - ein feiner, vornehm leiser und leicht zusammenzufügender Antrieb.

Das Prinzip des Stall-Motors, eines elektrischen Motors also, der mechanisch blockiert wird und dabei weder brummt noch durchbrennt, wurde allerdings von der Australischen Firma DCCconcepts zwischenzeitlich deutlich weiterentwickelt. Die australischen „Cobalt“-Antriebe müssen nicht mehr wie „The Mole“ zusammengebaut und gelötet werden, sondern sind einbaufertig, haben Klemmverbindungen, damit auch Lötkolben-Allergiker damit zurechtkommen, und haben in der digitalen Version einen Decoder bereits eingebaut.

Ein Testexemplar dieses blauen Antriebs ist bereits eingelangt, ich werde in Kürze darüber berichten:




Der Maulwurf hat keinen Decoder, er will erst einmal zusammengebaut werden und es fallen Lötarbeiten an. Dennoch gebe ich ihn nicht weg. Bei mir wird er an einer ESU SwitchPilot Extension ein würdiges, digital gesteuertes Ausgedinge finden. Da er nicht über einen Weichenlaternenantrieb verfügt, werde ich ihn im Schattenbahnhof einsetzen.


Er wird als Bausatz mit etlichen Ätzteilen, Schrauben und Ösen geliefert. Als erstes sortiere ich die Teile für 15 Maulwürfe in einer geeigneten Box. Man ahnt, da kommt einiges an abendfüllender Arbeit auf mich zu:





Der Maulwurf wird an je zwei Widerstände angeschlossen, die in der Box auf dem Foto oben nicht mehr zu sehen sind, weil ich sie vor dem Fotografieren bereits angelötet hatte.

Die Bauanleitung sieht vor, dass man diese Widerstände an ihren Enden einfach zu Ösen umbiegt und sie mit diesen Ösen an die zum Motor führenden Litzen lötet. Diese einfache Lösung erfordert aber natürlich, dass die Widerstände so unter der Anlage befestigt werden, dass sich ihre Lötfahnen keinesfalls berühren können oder dass man sie isoliert. Ich wähle einen anderen Weg und beuge dem KurzschLussrisiko vor [Edit 24.08.2015: Hier wird nicht geschossen, basta!], indem ich mit einer Mini-Tischkreissäge eine Anzahl kleiner Quadrate aus einer Lochplatine heraussäge und die Widerstände in diese kleinen Platinen-Stücke einlöte. Der Mehraufwand ist gering, denn die Platinen sind schnell gesägt und gelötet muss sowieso werden. Damit ist eine Berührung der beiden Widerstände untereinander kaum mehr möglich:




Die Bauanleitung schlägt vor, diverse Teile probeweise zu montieren und dann nochmals zum Anlöten der Litzen abzunehmen, und teilweise erst abschließend zurechtzubiegen. Ich wähle einen anderen Weg, kante alle Ätzteile sogleich ab und löte alle Litzen an ihre Ösen. Danach können die Teile sofort endgültig fixiert werden, ein neuerliches Abnehmen ist entbehrlich.




Beim Studium der Betriebsanleitung der ESU ECoS stellte ich fest, dass ESU für Litzen mit einer Länge von mehr als 5 Metern einen Querschnitt von mindestens 1,5mm² empfiehlt. Dieser Empfehlung werde ich folgen und habe mich mit entsprechenden Litzen-Vorräten eingedeckt. Nur auf den letzten paar Zentimetern zum Antrieb verwende ich einen geringeren Querschnitt, und zwar 0,25mm². 0,25er Litzen sind etwas flexibler und passen gut in kleine Ösen und Stecker.

Die Herzstückpolarisation des Maulwurfs besticht durch Einfachheit und Zuverlässigkeit:




Auf den mit dem Stelldraht gekoppelten Draht in der Mitte wird eine Öse geklebt, auf welche ich zuvor jene Litze gelötet habe, die zum Herzstück führt (bei mir braun). Die beiden abgekanteten Ätzteile rechts und links blockieren den Motor in den beiden Endlagen. Sie bekommen Anschlüsse zu den Schienen, hier rot und schwarz. In der Endlage berührt die Öse das jeweilige Ätzteil, wodurch dieses die Stromversorgung zum Herzstück herstellt. Stelldraht und Ätzteile bilden somit einen einfachen und wirkungsvollen Schalter.

Der Maulwurf kann liegend eingebaut werden oder unterflur senkrecht stehend. Ich zeige hier die Unterflur-Version.

Der Antrieb ist für eine Betriebsspannung von 12V Gleichstrom gebaut. Für eine optimale, vorbildgerechte Stellgeschwindigkeit wird ein Netzteil empfohlen, das eine stabilisierte Gleichspannung von 7,5 Volt liefert. Ich habe mir einen solchen Adapter bestellt. Bis er einlangt, verwende ich einen alten Roco-Trafo zum Testen.

Das alles aber nur mehr der Vollständigkeit halber und mit etwas nostalgischer Wehmut, denn es steht nicht zu erwarten, dass der aktuelle "Cobalt" sich dem nicht mehr ganz taufrischen "The Mole" gegenüber irgendeine Blöße erlaubt.

Nächste Woche wieder mehr, wenn das Wetter es zulässt (laut Wetterbericht soll es ab morgen in Kärnten wieder hochsommerlich warm werden).

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1006 von derOlli , 01.08.2015 08:53

Hallo Karl,

Zitat von notbremse
Damit ist eine Berührung der beiden Widerstände untereinander kaum mehr möglich:



Die Lösung mit den Lochrasterplatinen ist nicht schlecht. Für eine Massenproduktion könntest du auch die Anschlussdrähte an die Widerstände direkt anlöten und danach Schrumpfschlauch drüber ziehen.
Der Vorteil: Du sparst dir die Arbeit mit dem Sägen. Die Widerstände sind dann elektrisch isoliert. Bei einem verlegen in einem Kabelkanal / Kabelbaum kein zusätzlicher Platzverbrauch.
Der Nachteil: Nicht jeder hat den passenden Schrumpfschlauch griffbereit in der Schublade.

Auf diese Art verlängere ich auch alle nicht austauschbaren und zu kurzen Kabel bis zur nächsten Schraubklemme.


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1007 von notbremse , 06.08.2015 15:08

Hallo Olli,

ich gehöre zu jenen, die immer einen Schrumpfschlauch bei sich haben. Nein, nicht was manche jetzt wieder unter der Gürtellinie herumdenken werden, sondern elektronische natürlich!



Egal, ob man an eine kleine Platine lötet oder direkt auf das Bauteil - der Zeitaufwand für das Löten ist ungefähr gleich. Das Zersägen der Platine geschah in wenigen Minuten und danach wurde sowieso gelötet. Ich glaube, ich hätte für das Zuschneiden, das Auffädeln und und das Schrumpfen der Schläuche deutlich mehr Zeit benötigt. Es sind einfach etliche Handgriffe mehr.

Wer aber unter seiner Anlage wenig Platz und viele sich kreuzende Litzen hat, die sich mit blanken Stellen berühren können, ist natürlich gut beraten, sich nicht nach dem Zeitaufwand zu orientieren, sondern der sollte vorsorglich gut isolieren und "Kurzschluss-Verhüterli" drüberziehen.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1008 von notbremse , 07.08.2015 18:19

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Der Fluch der Akribik, Teil 89

SCHALTEN UND WALTEN


So, liebe Stummis, da bin ich nun wieder, auf meinem Balkon, um 1 Uhr früh, und immer noch beim Studium der ECoS-Betriebsanleitung:




He - was ist mit euch? Beruhigt euch wieder! Habt Ihr denn noch nie Lockenwickler gesehen?



Warum ich die ECoS gekauft habe und nicht eine andere Zentrale? Mit Bauchgefühl, ohne besonderen Grund, denn auch andere Hersteller bieten gute Zentralen an. Nach den ersten Tests fühle ich mich aber recht wohl damit. Die ECoS ist ein rundum feines Gerät, das kaum Wünsche offen lässt. Wenn in verschiedenen Threads immer wieder behauptet wird, es handle sich um eine „Eier legende Wollmilchsau“, so kann ich das durchaus unterschreiben.

Wäre aber nicht ich, wenn ich nicht ein paar Kleinigkeiten zum Meckern fände:

• Die Stecker sind schwer erhältlich, ein paar zusätzlich beigepackte Stecker wären hilfreich
• Die empfohlenen Kabelquerschnitte passen nicht in die Ösen bzw. Stecker aller Weichen-Decoder des Hauses ESU
• Die Beschreibung der Adressierung der Magnetartikel und des Einrichtens der Fahrwege könnte etwas leichter verständlich geschrieben sein
• Getrennte DCC-Ausgänge für Schienen einerseits und für Magnetartikel andererseits wären nett



Reservestecker

Bei mir tat sich das Problem auf, dass die ECoS manchmal an meiner Moba steckt, manchmal aber auch nicht. Nun, ich meine das so, dass ich sie einerseits zur Steuerung der Moba anstecke, andererseits aber, wenn ich ein gutes Dutzend Weichenantriebe auf einmal adressiere, das ganz gerne an lauen Sommerabenden in netter Gesellschaft bei einem Gläschen Wein auf meinem Balkon durchführe.

Bei einem „Stellungswechsel“ muss man nun jedes Mal mit entsprechendem Zeitaufwand den einzigen Stecker abschrauben, den das geile Gefühl des Geizes den ESU-Leuten der ECoS-Packung beizugeben gestattete. Reservestecker, welche diese Prozedur überflüssig machen würden, werden der Ecos leider nicht beigegeben und man kann sie auch nicht in sinnvollen kleinen Mengen bei ESU kaufen.

Also bei einem Elektronikversandhaus bestellen? Das ist gar nicht so einfach. Denn wenn man dort als blutiger Laie „Steckbare Schraubverbindung“ o.ä. eingibt, kommen hunderte ähnlich aussehende Stecker in verschiedensten Größen zum Vorschein. In der Anleitung zur ECoS wird ein Pin-Abstand von 5,08mm erwähnt. Die Frage, woran man denn erkennen kann, dass das Ding auch der Form nach passt, wird aber nicht beantwortet. Ich beschloss, mich mit den von ESU verwendeten Steckern etwas näher zu beschäftigen.

Unter der Lupenleuchte entdeckte ich, dass die auf Grund meiner Alterskurzsichtigkeit vermeintlich unbeschrifteten Seiten meines Steckers sehr wohl Inschriften tragen, und zwar:




"KEFA / KF2EDGK" und "300V / 10A / 10 – 24 AWG"

"KEFA" identifiziere ich als einen chinesischen Hersteller, dessen Stecker z.B. auf alibaba.com wohlfeil um USD 0,001 pro Stück erhältlich sind, wenn auch bei einer Mindestabnahmemenge von 2000 Stück. (Ich glaube, Ihr versteht nun, warum sich ESU in diesem Zusammenhang dem Verdacht des Geizes aussetzt, denn ein Stückpreis von umgerechnet Euro 0,00091008 kann beim besten Willen keine ernstzunehmende kalkulatorische Größe sein, wenn es um die Entscheidung geht, ob man einem hochwertigen und nicht gaaaanz billigen Steuerungssystem ein paar Reservestecker beilegt oder nicht.)

Auch einzeln sind diese Stecker in der "Bucht" um wenig Geld erhältlich. Ich habe allerdings ausschließlich chinesische Anbieter gefunden, die von vornherein bitten, sie nicht wegen ihrer langen Lieferzeiten zu steinigen. Es werden Wartezeiten von drei und mehr Wochen angekündigt. Bis dahin, liebe ESU-Leute, ist der Sommer vorbei und das Balkon-Problem stellt sich dann nicht mehr...


Kabelquerschnitte

Die ECoS-Anleitung empfiehlt, zum Anschluss der ECoS Leitungsquerschnitte von mindestens 1,5mm² oder besser 2,5mm² zu verwenden. In diesem Zusammenhang entpuppt sich “AWG“(American Wire Gauge) als ein amerikanisches Maß für Leitungsquerschnitte.

Scrollt man im Wikipedia-Artikel etwas nach unten, so stößt man auf eine Umrechnungstabelle, mit deren Hilfe man feststellt, dass diese Stecker, die für Leitungsquerschnitte von 24 bis 10 AWG gebaut wurden, Leitungen mit einem Querschnitt von 0,205mm² bis 3,31mm² aufnehmen.

Nicht so aber die entsprechenden Eingänge z.B. am Switchpilot Servo. Dort sind 22 bis 16 AWG vorgesehen, d.h. Leitungen mit einem Querschnitt von maximal 1,31mm². Wer also auf ESUs Rat hört und mit dickem 1,5 oder 2,5mm²-Gelitze in der Meinung anrückt, damit auf besonders wenig Widerstand zu stoßen, der kommt damit schlicht und einfach nicht rein in die entsprechende Klemme des SwitchPilot Servo.



Aderendhülsensolutions

Ein weiser Ratschlag dazu in einem anderen Forum: man müsse bloß Aderendhülsen nehmen, die sind auf einer Seite dünner, die kriegt man problemlos rein.

Also begab ich mich auf die Suche nach der Firma Aderend. Es dämmerte mir allerdings bald, dass die Dinger ihrer Bestimmung nach eher Ader-Endhülsen sein dürften, bei denen man den Bindestrich für entbehrlich hielt, und keine Firma... Insoweit erinnern mich Aderendhülsen ein wenig an "Blumento-Pferde".



Das Problem des blutigen Laien mit den Aderendhülsen ist, dass die zum Aufpressen notwendigen so genannten Crimpzangen, die auch kleine Querschnitte wie 0.14mm² verarbeiten, richtig abschreckend teuer sein können. Für professionelle Presszangen kann man ohne weiteres den Gegenwert mehrerer mit Sound ausgestatteter Lokomotivmodelle auf den Ladentisch legen. Mit etwas Ausdauer findet man aber auch modellbahnerbörsentaugliche Zangen. Für meine Zwecke genügt ein einfaches Modell um ca. Euro 30,00 wie dieses hier:



Aderendhülsen kosten kein Vermögen. Ich legte mir gleich einen ordentlichen Vorrat an Hülsen der Querschnitte 0.14, 0.25, 0.75, 1.5 und 2.5mm² zu und testete.



Für alle jene, die es bis jetzt noch nicht wenigstens geahnt haben: dass man eine dicke Litze mit einer dünnen Aderendhülse in ein zu kleines Loch kriegt, gehört ins Reich der Fabel. Die Aderendhülse muss innen mindestens den Durchmesser der Litze haben, sonst geht gar nix.

Sonst aber bin ich restlos begeistert. Ich mache bei Schraubverbindungen nichts mehr ohne diese Hülsen – sie halten wesentlich besser in den Schraubklemmen als blanke oder verzinnte Litzen.


Fahren und Schalten

Bejammernswert fand ich ferner, dass es nur einen einzigen Ausgang für Magnetartikel und Fahrzeuge gemeinsam gibt, aber das ist meines Wissens - sehr wahrscheinlich aus durchaus nachvollziehbaren finanziellen Erwägungen - bei allen anderen Anbietern auch so. Wer die Steuerung von Magnetartikeln und Fahrzeugen trennen will, braucht zwei Zentralen, auch wenn bloß eine relativ kleine Modellbahn damit gesteuert werden soll.

Ich schreibe das mal so hin, vielleicht liest das ESU-Christkind hier mit und erbarmt sich irgendwann. Man weiß ja nie…





Weichen und Fahrwege

Während die erste Lokomotive auf Grund meiner Erfahrungen mit dem ESU LokProgrammer rasch fährt und auch das Einfügen eigener Symbolbilder mit Hilfe eines Grafik-Programmes (bei mir Photoshop, es geht aber auch mit dem kostelosen Gimp) kein Problem ist, löst das Erfassen von Weichen und das Einrichten von Fahrwegen Stress aus, denn hier ist mir das Handbuch zu technisch. (Wer mich kennt, ahnt, dass mir hier statt „technisch“ fast ein Schimpfwort ausgekommen wäre). Obgleich das Fahren und Schalten mit der ECoS kinderleicht funktionieren, ist das Handbuch im Abschnitt über die Magnetartikel nicht wirklich anfängersicher geschrieben und das „Programmieren“ anfänglich nicht wirklich einfach. Vielleicht hat man es verabsäumt, es gemeinsam mit einigen technischen Laien vor der Veröffentlichung gründlich zu testen?

Das Thema Weichenadressierung ist für mein Gefühl zu oberflächlich abgehandelt und setzt etwas Erfahrung voraus, die ich als Hobby-Wiedereinsteiger von meinem über 20 Jahre alten Roco-System her nicht mitbringe.

Youtube sei Dank gibt es aber einige brauchbare Videos, welche die einzelnen Schritte vom Anlegen der Weiche bis zum Einrichten der Fahrstraße mit Hilfe der ESU ECoS verständlich erklären, wie z.B. diese hier:

https://www.youtube.com/watch?v=xKGXaNP5MSU
https://www.youtube.com/watch?v=fK7lVwk2eyA


Schalten die ersten paar Weichen richtig, ist die erste Fahrstraße erfolgreich angelegt und sind damit die ersten Hürden überwunden, ist das weitere „Programmieren“ pro Magnetartikel oder Servo ganz einfach geworden und nur mehr eine Frage von jeweils wenigen Minuten:



Jippie! Die Abzweigung ins Görtschitztal ist angelegt und funktioniert!

Auch ein passendes Pult (ca. 75 x 75 x 53cm) für meine Zentrale ist rasch gefunden – in einem schwedischen Modellbahngeschäft, das sich allerdings in irreführender Weise als Möbelhaus zu bezeichnen pflegt. Obenauf wird noch ein kleines Notebook Platz finden, in der Schublade kommen Kabel, Stecker, LokProgrammer, Betriebsanleitungen etc. unter, und für den "Kabelsalat" gibt es hinter der Schublade eine Ablage:




Fast glaube ich, von Ferne schon das Herannahen einer Testlokomotive zu hören…




Liebe Grüße vom Sommer am Wörthersee

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1009 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 07.08.2015 22:18

Sehr schön, Karl!

Wenn Du jetzt noch den Elch dazu bringen könntest, die Stecker von Onkel Wu ins Programm aufzunehmen und in haushaltsüblichen Mengen abzugeben...

Alexander


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1010 von SpaceRambler , 07.08.2015 23:45

Servus Karl,

dafür gibt's kein Smiley mehr: ich schmeiß mich einfach weg!!!!! Man muss sich schon fragen, in welche Gemütsverfassung Dich der Bau Deiner Anlage befördert - oder wirkt die Beschäftigung mit der Anleitung der ESU-Zentrale etwa als Braintwister???

Nach DEM Joke, der eines Rheinländers wahrhaft würdig ist, wirst Du zum Ehren-Kölner h.c. ernannt.

Egal, jetzt lese ich erst mal den Rest. Und dann melde ich mich wieder zu Wort.

Schwer erheiterte Grüße
Randolf



mein Epoche2-Trennungsbf. "Mühlfeld im Wald" (TC8 Gold) (Link: Bild klicken)
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1011 von Transalpin , 08.08.2015 00:39

Hallo Karl,

bitte schreibe ein Buch oder gib eine Miba-Ausgabe mit deinen Erfahrungsberichten heraus. Ich fange an zu lesen und bin immer wieder begeistert, wie du alles genau schilderst.
LG und gratuliere zu den hübschen Lockenwicklern, sie stehen deiner Glatze ausgezeichnet,

Bahram


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1012 von notbremse , 08.08.2015 08:32

@ Alexander: Gute Idee. Da könnten wir gleich einige andere Dinge miterledigen. Zum Beispiel: ECoS - was bedeutet das eigentlich? Gar nix vermutlich. Ein Phantasiename, der technisch anmuten soll, nehme ich an. Da könnte man bei der Gelegenheit gleich einen ordentlichen Namen daraus machen, der was bedeutet und unter dem man sich was vorstellen kann. "ELCHOS" zum Beispiel.




@ Randolf: Lieber Randolf, ich bitte dich inständig, schmeiß' dich nicht weg, wir brauchen dich noch!

Da ich nicht genau wusste, wo Köln ist, habe ich bei den hiesigen Experten angefragt - beim Villacher Fasching. Dort hat man mir erklärt, dass Köln ein Vorort von Villach sei. Unter diesen Umständen fühle ich mich natürlich zutiefst geehrt, zum Ehren-Kölner h.c. ernannt zu werden.

Meine Frau telefoniert offenbar gerade mit einem Baumeister. Ich glaube, es geht darum, dass sie die Eingangstüre verbreitern lassen will, weil ich sonst mit meiner stolzgeschwellten Brust nicht mehr ins Haus komme...




@ Transalpin: Vielen Dank für deine netten Komplimente!

Wenn das mit dem Buch ernst gemeint ist, dann bin ich allerdings der falsche Ansprechpartner. Man müsste vermutlich einen Verlag dafür interessieren...

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1013 von Transalpin , 08.08.2015 08:54

Zitat von notbremse

Wenn das mit dem Buch ernst gemeint ist, dann bin ich allerdings der falsche Ansprechpartner. Man müsste vermutlich einen Verlag dafür interessieren...

Liebe Grüße

Karl



Stimmt, aber woher soll der Verlag wissen, dass du überhaupt Material hast? Man muss schon an ihn herantreten.


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1014 von Doomsday ( gelöscht ) , 08.08.2015 12:59

Servus Karl,

Selbstverlag ist das Schlüsselwort! Im Ernst, schau dich mal bei Amazon um, denn die bieten annehmbare Konditionen für Autoren, sogar mit Buchdruck on demand!

So und jetzt zurück zum Klamauk (liegt mir eh besser): Ich unterstütze Randolf voll und ganz, und da ich wegen Friedl ohnehin meinen eisernen Zahnstocher mit mir rumschleppe, schlage ich Dich hiermit zum edlen Ritter der Kokosnuss, und verleihe Dir den Titel "Karl Ritter zu Lockenwickler, Herr von d'r 'Schäl Sick'", so daß uns im Gegenzug weiter herrliche Geschichen erfreuen im wöchentlichen Rhythmus

Und da ich vergaß, Friedl seinen Standestitel zu nennen, hole ich dies hiermit nach (leider gibt's hier im Forum kein tag für Proklamationen):

Zitat
*Trommelwirbel* Hiermit gebe ich kund und zu wissen, dass Friedl in den Stand eines Ritters der Kokosnuß erhoben, und von nun an ehrenvoll als 'Friedl Ritter von der Kuhweide, Herr von und zu Fladen' anzusprechen ist! *Tusch-Umpfda-Umpfda-Trommelwirbel*



*Verbeug*

LG,
Michel Habe wohl zu viel Eric Idle gefrühstückt, hihi


Doomsday

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1015 von notbremse , 08.08.2015 15:17

@ Bahram und Michel: Zuerst einmal schreibe ich das Buch fertig, das ich sowieso vorbereitet habe (das wird noch eine Weile dauern), und dann werde ich einen der Verlage mehr treten als "an heran", die, wie ich euren Hinweisen zu entnehmen glaube, offenbar nicht wirklich auf der Höhe der Zeit sind, weil sie sich nicht ständig im Stummiforum (wo sonst!) kundig machen, was aktuell Sache ist...



Vergesst aber nicht, das Buch rechtzeitig vorzubestellen, denn ohne wenigstens zwei Leser wird das nichts. PN genügt.

@ Michel: Vielen Dank für diesen würdigen Titel. Die Wikipedia hat allerdings von denen von der Schäl Sick eine nicht ganz so nobliche Meinung:

Zitat
Die Schäl Sick wäre demnach diejenige Rheinseite, auf der die unkultivierten Barbaren ihren Schäl Wodan verehrten.





@ alle miteinander: VIELEN DANK FÜR 150.000 BESUCHE!

Barbarische Grüße von eurem

Karl Ritter zu Lockenwickler, Herr von d'r 'Schäl Sick


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1016 von 1zu87 , 08.08.2015 20:19

Hallo Karl,

dein Selfie ghört zu der Kategorie des "lapsus linguae" (Freudscher Versprecher), hier kommt eine unbewusste Aussage zum Vorschein
(Psychopathologie des Alltagslebens)-
Im tiefsten Grund deines Herzens wärst du eben gerne ein Lo(c)ken(t)wickler. .

Beste Grüße

Karl Heinz


Ein Städtchen in Niederbayern - Burghofen a. d. Donau


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1017 von notbremse , 08.08.2015 22:28

@ Karl Heinz: Du hast mich durchschaut. Aber sag's nicht weiter. ICH ZÄHLE AUF DEINE DISKRETION! (Wenn meine Frau mir auf die Schliche kommt, nimmt sie mir meine Modellbahn weg und steckt mich hinters Ohr...)



Liebe Grüße

Karl Ritter zu Lok-Enwickler


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1018 von Ralf Franke , 09.08.2015 11:18

Hallo Karl Ritter zu Lok-Enwickler,
ich bestelle hiermit auch schon mal ein Buch vor
Ich hoffe das, dass auch so voll Humor stecken wird, wie deine Bericht, die trotzdem sehr aufschlussreich und sachkundig sind.

MfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1019 von Doomsday ( gelöscht ) , 09.08.2015 11:59

Guten morgen,

Zitat von notbremse
Vergesst aber nicht, das Buch rechtzeitig vorzubestellen, denn ohne wenigstens zwei Leser wird das nichts. PN genügt.



Ich bestelle denn auch schon mal vor. Aber, aus reiner Neugier, welches Thema hat denn das aktuelle Buch?

Zitat von notbremse
@ Michel: Vielen Dank für diesen würdigen Titel. Die Wikipedia hat allerdings von denen von der Schäl Sick eine nicht ganz so nobliche Meinung:

Zitat
Die Schäl Sick wäre demnach diejenige Rheinseite, auf der die unkultivierten Barbaren ihren Schäl Wodan verehrten.




Naja, das hat - wie immer, zwei Seiten:

Die Schäl Sick wurde (im weitesten Sinne) nie von den Römern latinisiert (Limes und so) und hat so seine barbarische Ursprünglichkeit erhalten - der Preis für unsere Latinisierung sind elend lange Bauprojekte weil zumindes in Köln *immer* irgendwas Römisches gefunden wird, wenn Fundamente gelegt werden sollen, und dann sind die Archäologen erstmal wieder für ca. 10 Jahre beschäftigt *ARGH*

Viele Grüße,
Michel


Doomsday

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1020 von notbremse , 09.08.2015 13:24

@ Ralf und Michel: Vielen Dank für eure Buchbestellungen. Zusammen mit einer Bestellung per PN, die inzwischen eingelangt ist, sind das schon drei. Ich denke, damit müsste sich ein Verleger finden, der sich davon beeindruckt zeigt.

Zitat
welches Thema hat denn das aktuelle Buch?


Eventuell irgendwas mit Modellbahn. Meine Frau sagt, sowas Fades würde sie sich nie kaufen. Aber das sagen wir dem Verleger besser nicht...

Zitat
der Preis für unsere Latinisierung sind elend lange Bauprojekte


Darauf braucht Ihr auf der anderen Seite des Rheins Euch nichts einzubilden. Ich habe hier auf der Schäl Sick auch ein elendslanges Bauprojekt...

Allerdings schlage ich den Archäologen ein Schnippchen: ich baue mit Holz. Holz verrottet. Dann sehen die in 1000 Jahren garantiert nix mehr.

Ich denke mir gerade, das wird den Verleger sicher beeindrucken. Wenn die Archäologen sich dann für die Schäl Sick interessieren, müssen sie zuerst einmal mein Buch kaufen...



Liebe Grüße vom Wörthersee

die Badehose einpackend

Euer Karl Ritter zu Lok-Enwickler


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1021 von Doomsday ( gelöscht ) , 09.08.2015 18:13

Karl,

Zitat von notbremse
Ich denke, damit müsste sich ein Verleger finden, der sich davon beeindruckt zeigt.



Wie gesagt, schau' Dich mal auch Amazon POD um: http://www.amazon.co.uk/b?node=4780051031

Zitat von notbremse
die Badehose einpackend

Euer Karl Ritter zu Lok-Enwickler



Grmpft - ich packe gerade meine Arbeitshandschuhe und die Bitumenpaste ein, um mich auf unserem Flachdach bei Sonnenschein grillen zu lassen

Außerdem, Karl, Deine Rechtschreibung läßt zu wünschen übrig - es sei denn Du willst einen ordentlichen Antrag auf Urkundenänderung stellen - aber was das wieder kostet...

Schwitzenden Grüße,
Michel


Doomsday

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1022 von notbremse , 14.08.2015 15:15

.
Der Fluch der Akribik, Teil 90

BEVORZUGEN DER HERR BLOND ODER BRÜNIERT?

Bevor ich die Schienen einbaue, brüniere ich sie.

Wenn man lackierte Schienen genauer betrachtet, sieht man auch bei ansonsten perfekten Modellbahnen immer wieder Stellen, an welchen der Lack ein wenig abgeplatzt ist und wo dann das Neusilber keck hervorleuchtet.

Ich erhoffe mir, dass dieser Effekt stark gemildert wird, wenn die Schienen vor dem Lackieren geschwärzt wurden. Wenn ich die Schienen auf der Hauptstrecke überhaupt noch lackiere. Denn „Schwärzen“ trifft die Sache eigentlich nicht ganz. Ich würde eher sagen, es entsteht ein elegantes Dunkelbraun ähnlich dem Farbton, den man beim Vorbild an neueren Schienen finden kann:




Aber womit brüniert man Neusilber eigentlich?

Mein Favorit ist das hier gezeigte Mittel von Birchwood Casey, welches man mittels der „Bucht“ in Großbritannien erwerben kann. Anders, als die Aufschrift es verspricht, schwärzt es nicht nur Messing, Kupfer oder Bronze, sondern auch Neusilber.




Edit 24.08.2015:

Folgende weitere Brüniermittel werden von Stummis erfolgreich verwendet, siehe auch die nachfolgenden Kommentare:

Empfehlung Dirk: Pariser Oxid, ein klassisches Mittel zum Schwärzen von Silber
Empfehlung Norman: Ballistol Klever Schnellbrünierung

___________________

Wessen Ausdauer allerdings gerade einmal so weit reicht, dass er beim Wegräumen eines Schienenovals schon meint, das sei eine langwierige Arbeit, der sollte besser die Finger vom Brünieren lassen. Ich benötigte etliche Minuten je Profil, das Brünieren wurde bei mir eine mehrere Abende füllende Beschäftigung.

Zunächst ziehe ich die Schienenprofile der Flexgleise aus den Schienenrosten heraus. Weichen zerlege ich, soweit dies ohne besonderen Aufwand möglich ist.




Dann geht es ans Brünieren. Als Unterlage verwende ich einen glatten Karton. Zum Abwischen liegt eine Küchenrolle bereit. Ich will nicht brünieren, "bis ich schwarz werde". Daher ist die linke Hand (ich bin Rechtshänder) mit einem Maler-Handschuh geschützt. Mit der rechten Hand bestreiche die Profile mit Hilfe von Wattestäbchen.



Das Brüniermittel wird mehrfach aufgetragen und jedesmal mit einem Tuch oder mit einem Stück Küchenrolle abgewischt, bis der gewünschte Grad an Dunkelheit erreicht ist. Bei manchen Profilen platzt mir die Brünierschicht beim Wischen ab wie schlecht haftender Lack. Wieder und wieder massiere ich das Brüniermittel mit dem Wattestäbchen ins Neusilberprofil, bis eine einheitliche Färbung es schließlich gestattet, das Profil als fertig anzusehen.



Ursprünglich habe ich versucht, das Brüniermittel vom Schienenfuß her so aufzutragen, dass ich die Oberseite der Schienenköpfe gar nicht erst nicht benetzte. Ihr werdet es nicht glauben, das geht durchaus. Wenn man sich viiiiiiieeeeel Zeit nimmt. Ich hatte diesmal die Geduld nicht, brünierte generell die Oberseite des Schienenkopfes mit und legte anschließend das Neusilber mit dem Roco Rubber wieder frei.

Als Modellbahn-Wiedereinsteiger erlebe ich dabei eine recht positive Überraschung. Wenn man den Roco-Radiergummi nicht andrückt, sondern einfach nur sanft über die Schienenoberfläche streicht, trägt er die Brünierung rasch ab, kerbt aber keine sichtbaren Riefen ins Gleis, wie das früher bei den damals meiner Erinnerung nach viel gröberen Schienenradiergummis häufig der Fall war.




„Jessas, Mara und Josef“, sagte der Toni, „wos da Koal schon wieda umatschuat. Won I so long brauchat, bis i mei Gwea briniat hob, is eanta Schonzeit und die Hasalan lochn mi aus! [Jesus, Maria und Josef, was der Karl schon wieder trödelt. Wenn ich so lange bräuchte, mein Gewehr zu brünieren, beginnt eher die Schonzeit und die Häschen lachen mich aus!] „Das ist natürlich sehr schlimm“, feixte der Professor mehr ein- als zweideutig, „wenn ein gestandenes Mannsbild von den Hasen ausgelacht wird.“

Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1023 von nortim , 14.08.2015 15:59

Hallo Karl,

nun fällt mir aber grade ein recht großer Stein vom Herzen, weil ich nun weiß, daß ich nicht der einzige bin, der
sich die Mühe mit dem (Nach)Brünieren macht.
Es soll sogar Modellbahner geben, die wissen gar nicht, daß man Flexgleise auch zerlegen kann
Bei mir ist der Grund eben der, den Du geschildert hast.
Die Abplatzer fallen vor allem beim Fotografieren des Modellbahnmachwerkes auf, denn hier wird jedes "Geschlamper"
gnadenlos aufgedeckt.
Für meinen Teil schwöre ich übrigens auf die Kalt-und Schnellbrünierung von Ballistol aus dem Waffengeschäftl
meines Vertrauens.

Noch ein Tip, die Brünierung haftet wesentlich besser und gleichmäßiger, wenn Du die Profile zuvor durch einen mit
Nitroverdünnung (oder andre schön giftige Entfetter, wie Bremsflüssigkeit...) getränkten Lappen ziehst.

Wirst sehen, das Brünieren lohnt sich, weil der folgende Farbauftrag nun wesentlich weniger Mühe macht und besser deckt.

viele Grüße aus dem Vogtland
Norman




eine Feldbahn in Spur Null entsteht hier:
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=50&t=124174

Wo die Hasen Hosen haßen und die Hosen Husen haßen, ja
do bie iech dorham!


www.bimmlbahner.de


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1024 von notbremse , 14.08.2015 17:46

Hallo Norman,

der Mensch steht ungern ganz alleine als seltsam da... Freut mich, dass ich dich ein wenig damit beruhigen konnte, dass es mindestens noch einen zweiten hier gibt, der brüniert!



Vielen Dank für deinen super Tipp mit dem Entfetten! rost: rost: rost:

Ich werde das natürlich in Kürze ausprobieren. An warmen August-Abenden geht das prima, da kann man am Abend im Freien arbeiten, ohne dass man sich Opas Gasmaske überziehen muss.

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#1025 von Der Dampfer , 14.08.2015 22:49

Hallo Karl

Man merkt , das es wahrlich Sommer ist.....alles bräunt sich ....Menschen fahren nach Spanien oder Italien um dies zu tun ... Schienen reisen dazu nach Österreich,um genau zu sein nach Klagenfurt

Es ist schön zu sehen wie gut Du voran kommst werter Stummifreund.Auch wenn ich nicht so oft bei Dir zu Gast bin verfolge ich doch den Fortgang der Dinge hier. Ich glaube Du bist ein Pefektionist par excellence ...
Gleise die nur bemalt wurden, weisen tatsächlich hier und da noch diese Neusilberblitzer auf und man ist dann und wann mit dem Pinsel unterwegs um nachzuarbeiten. Das dürfte bei Dir wohl entfallen. Klasse Look diese brünierten Gleise....... Viele hier bauen mit dem Herzen an ihrer Bahn...Du auch mit dem Kopf.........!Klasse Karl...Deine Ideen gefallen mir
Grüße und gerne bis später sagt Willi


Durch dieses Wurmloch gelangen Sie nach Neustadt am Wald in den 1950ern

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Ebenfalls im Klub bekennender Marzibahner


 
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