Kleine Basteleien an Roco und Piko 110/140ern

#1 von Der Krümel , 26.05.2015 16:42

Hallo zusammen,

kein großer "Umbau", eigentlich habe ich nur umbeschriftet und einige kleine Mängel aufgearbeitet.
Trotzdem zeige ich hier mal meine neueste Errungenschaft:



Es handelt sich um eine Roco 63697 (DC), ab Werk als E10 340 beschriftet.
Ein Freund hatte mich (eigentlich) gebeten, sie für ihn hier anzubieten.
Sie war aber etwas untypisch für ihn, da die meisten seiner Loks neuwertig sind und kaum mehr als eine Proberunde hinter sich haben.
Diese Lok hatte er vor einigen Jahren gebraucht gekauft, nie wirklich ausgepackt und nicht bemerkt, dass sie einige Schwächen hat.
Beim gemeinsamen Betrachten fiel auf, dass an der Lok viele Steckteile nachträglich teils recht unsauber angeklebt worden waren.
Außerdem gab/gibt es einige kleine Lackschäden und beschädigte bzw. Fehlteile, die ich aber, bis auf eine Ausnahme (s.u.) ersetzen konnte durch Teile aus meinem Ersatzteilfundus.

Nachdem ich etwas recherchiert und mit Hilfe einiger Forenkollegen einige Daten der Lok zusammen getragen habe (so kam u.a. auch >dieser Thread< zustande), habe ich beschlossen, die Lok selbst zu nehmen und wieder herzurichten.
Für 50,-€ bekam ich so das Modell, das bei eBay oder im Verkauf übers Forum sicher kaum mehr gebracht hätte.
Die Umrüstung für Märklin + Decoder steht noch aus.

Nach genauerer Begutachtung der besonders unsauber geklebten Pufferverkleidungen, an denen eine gelbe Schmiere hervor gequollen war, nahm ich an, dass es sich bei dem Kleber um Pattex gehandelt haben mag.
Ich habe daher mal wieder die "Gefrierschrankmethode" angewendet, das Gehäuse also mehrere Tage tiefgefroren.
Danach ließen sich die Pufferverkleidungen mit wenig Kraftaufwand abziehen.

Anschließend wurden die Reste des Klebers weitgehend (im später sichtbaren Bereich) entfernt mit dem kleinen Plastik-Stäbchen, das früheren Märklin Digital-Umbausätzen bei lag zum Umschubsen der DIP-Schalter auf den 6090x-Decodern.

Und nun wurde dann noch die Lok von der Epoche III als E10 340 zur Epoche IV als 110 340-7 umbeschriftet.
Dabei kamen Decals von Andreas Nothaft zum Einsatz.
Die aufgedruckten Betriebsnummern der ursprünglichen E10 340 hatte ich zuvor schwarz überlackiert, damit sie nicht durch die Decals hindurch scheinen können.
Nach meinen Recherchen müsste die E10 340 einige Monate vor der Umlackierung auf die Standard-Rahmenfarbe schwarz bereits zur 110 340-7 umbeschriftet worden sein.
Wie dem auch sei:
Im aktuellen Zustand passt sie nun jedenfalls besser zu meinem Fuhrpark, der nur noch ganz wenige Epoche-III-Modelle beinhaltet, von denen ich mich bisher nicht trennen mochte.

Ein paar winzige Lackfehler (an einer Pufferverkleidung und am Dach) werde ich noch bearbeiten und natürlich den Umbau für Märklin analog meinem Umbaubericht >hier< (aaargh! Die Bilder sind weg! :? ) angehen, dann ist mein Bügelfalten-Sonderling fertig. :D

Ach so:
Mir fehlt noch ein Eck-Trittbrett rechts.
Da war ein Stück abgebrochen.
Ich habe es einstweilen durch ein Trittbrett einer Kasten-110 ersetzt, das ich noch in der Ersatzteilkiste hatte. Das passt aber genauso wenig und sieht nicht besser aus als das abgebrochene.
Vielleicht hat ja einer von Euch eins aus dem entsprechenden Teilesatz da.


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#2 von Der Krümel , 09.06.2015 16:35

Hallo zusammen,

auch wenn mein Thema für die wenigsten interessant zu sein scheint, folgendes Update:
Das o.g. "Trittbrett-Problem" konnte ich mithilfe meiner Bastelkiste lösen.

Ich erinnerte mich, dass ich einmal eine gebrauchte Roco-Einfachlampen-110/140 gekauft hatte mit einseitig beschädigtem/abgebrochenem Front-Trittbrett.
Dafür hatte ich seinerzeit den entsprechenden Teilesatz bestellt.
Das ausgetauschte kaputte Teil wanderte in die Bastelkiste, die ich jetzt durchsucht habe.
Ich wurde fündig und hatte Glück, dass die "richtige Seite" abgebrochen war.
Also habe ich ein Bügelfalten-Eck-Trittbrett ausgebaut und angehalten, festgestellt, dass das Schrott-Teil von der Form passt und daraus ein neues Eck-Trittbrett mit einer scharfen Schere zurecht geschnitten.

Hier das Ergebnis:


Im Inneren der Lok sieht man, dass das Trittbrett nicht das Original ist, äußerlich ist praktisch nichts davon zu erkennen.
Wir lernen daraus:
Keine wegen Defekt ausgetauschten Teile einfach in die Mülltonne werfen. Sie könnten später noch zu gebrauchen sein.
Auch der im Moment unnütz erscheinende Rest des Spender-Trittbretts ist wieder in der Bastelkiste gelandet.
Nimmt ja auch keinen Platz weg ...


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#3 von Volvivo , 09.06.2015 20:00

Servus Hendrik,

mich interessiert jeder Umbau einer Epoche III-Maschine in eine der Epoche IV . Falls Du noch mehr Umbauberichte hast immer gerne.


Gruß aus Niederbayern
Michael

Die gute alte Bundesbahn in den 70igern und 80igern ... schön war's in der Epoche IV


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#4 von Kehrdiannix , 15.06.2015 19:16

Hallo Hendrik,

ich freue mich auch über jede Art von Umbauberichten. Dass die aber viel weniger Rückmeldungen bekommen als Anlagen, ist mir auch schon oft aufgefallen. Aber vielleicht gibt es einfach wenig anzumerken, eine interessierte Leserschaft scheint ja da zu sein.

Ich finde Deinen Umbau auf jeden Fall spannend! Und lese gerne mit


Gruß,
David



Mein Selbstbau- und Bastelthread


Meine Dachbodenbahn: Analog auf M-Gleisen mit viel Betrieb


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#5 von Der Krümel , 15.06.2015 22:23

Danke für Eure netten Rückmeldungen!
Habe ich natürlich etwas provoziert.
Ein echter Umbau ist sicher etwas anderes als diese Umbeschriftung und Instandsetzung dieser Lok passend für meine bevorzugte Epoche.
Ich bin auch weder Umbau-, noch Lackierkünstler, sondern hier allenfalls "Kreisliga B". ops:
Diese Lok hat für mich aber durch meine "Behandlung" gewonnen und ist zu einem meiner Lieblings-Sonderlinge geworden.

Ich habe jetzt auch beschlossen, hier in loser Folge mehr meiner kleinen "Umbauten" und Umbeschriftungen zu zeigen, daher benenne ich diesen Thread gleich mal entsprechend um.


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#6 von Der Krümel , 16.06.2015 10:00

Moin zusammen,

die Gesichter der Einheits-Elloks der Baureihen 110/140/141 sind vielfältig, im Laufe der Zeit wurden immer wieder Änderungen vorgenommen.
Ich nenne hier mal beispielhaft die Anordnung der Regenrinnen, Frontgriffe und Trittbretter.
Neben den ganzen Lackierungsvarianten, die diese Loks im Laufe ihres langen Lebens durchliefen, änderte sich durch solche Detailänderungen immer wieder das Erscheinungsbild dieser Loks.
Als sich z.B. herausstellte, dass die umlaufenden Regenrinnen unterhalb der Dachkanten auf Dauer recht rostanfällig wurden, baute man diese kurzerhand ab und ersetzte sie durch aufgeklebte Gummilippen oberhalb der Frontfenster und Türen.
In den langen und aufwändig gebogenen Griffstangen unterhalb der Frontfenster erkannte man Sparpotential und ersetzte sie nach und nach durch standardisierte kleine Handgriffe an sinnvoller Stelle.
Die ebenfalls teuren an den Fronten umlaufenden Trittbretter entfernte man schließlich ebenfalls und baute nur noch ein kleines (UIC-)Trittbrett oberhalb des in Fahrtrichtung rechten Puffers an, um die Erreichbarkeit der UIC-Dose zu gewährleisten.

Es wurde aber selten alles auf einmal umgebaut, daher gab es zahlreiche Zwischenvarianten.
Hier daher mal eine kleinere Umrüstung auf Basis einer Roco Kasten-110 (ursprünglich 110 233-4, Art.Nr. 43392 DC/43990 AC):



- Eck-Trittbretter jeweils in Fahrtrichtung rechts entfernt, Löcher verschlossen und nachgepinselt
(nicht so gut geworden wie ich es mir erhofft hatte ops:, sieht man auf dem Bild aber nicht )
- UIC-Griffe, -Steckdosen und -Tritte angebracht
- neue Betriebsnummer, aktuell noch in Form von selbstklebenden Papierschildern, Decals liegen vor, müssen aber noch angebracht werden

>Hier< ein Bild einer ähnlich teil-umgebauten Vorbild-Lok.


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#7 von Der Krümel , 16.06.2015 10:28

Hallo zusammen,

hier noch ein Basteltipp für die Roco Einheits-Elloks, der besonders bei den Einfachlampen-110/140 wirkt, aber auch die Doppellampen-Loks aufwertet, ist dort aber nicht so auffällig. Die gleiche Behandlung wird die oben gezeigte 110 340-7 ebenfalls noch erhalten.
Das ist auch nichts, was ich "erfunden" habe, sondern eigentlich ein Basteltipp, den man an vielen Stellen im Internet immer mal wieder entdeckt.
Mario alias "Cyberrailer" hat das >hier< auch mal beschrieben.

Es geht um die Lampen, die bei Roco-Loks durch die Lichtleiter immer wie "schwarze Löcher" wirken.
Das ist umso auffälliger bei den großen Lampen der Einfachlampen-Loks.

Beim Vorbild sind die Lampenspiegel wohl weiß, möglicherweise emailliert.
Echte Spiegel sind es in dem Sinne gar nicht, aber die Lokbeleuchtung war teils bis weit in die 1990er Jahre hinein auch eher Positionslicht.
Der Lokführer sah bei Nachtfahrten auf offener Strecke fast nichts und fuhr sozusagen ins Ungewisse.

Bei vielen Roco-Einfachlampen-E10/E40 mit Beleuchtung durch Glühlampen (bei den Loks mit LEDs wurde die Beleuchtung nochmal geändert seitens Roco) ist leider der äußere Knick im Lichtleiter noch im Bereich des eigentlichen Scheinwerfers.
Bei genauem Hinsehen (oder auf Fotos) sieht man daher, dass die großen Einfachlampen gar nicht komplett, sondern nur zu etwa 3/4 beleuchtet sind, nach innen hin der Lichtkegel eine Kante aufweist und ein Teil der Lampe dunkel bleibt.
Suboptimal.

Der erste Schritt der Bearbeitung für ein vorbildgerechteres Aussehen ist daher das Abfeilen des klaren Lichtleiters.
Der Winkel der Ecken an den Außenseiten wird also so befeilt, dass der Lichtleiter-Knick weiter innen liegt - außerhalb des Bereichs der Scheinwerfer.

Falls Ihr das ebenfalls machen möchtet:
Vorsicht! Der Lichtleiter ist empfindlich und bruchgefährdet !

Vor dem Befeilen bitte die Lichtleiter vorsichtig von außen mit Zahnstocher aus dem Gehäuse herausdrücken.
Dann die kleinen roten Lichtleiter aus den klaren Lichtleitern herausziehen.
Achtung! Auch diese sind sehr empfindlich!

Nach dem Befeilen (ich benutze eine feine kleine Dreieckfeile) bemale ich dann die Rückseiten der klaren Lichtleiter im befeilten Bereich mit weißer Revell-Farbe 32371 (habe ich halt noch da, geht natürlich auch mit anderer weißer Farbe).
Nach dem Trocknen setze ich die roten Lichtleiter vorsichtig wieder in die klaren ein.
Dann kommt die schwarze Lichtleiter-Abdeckung drauf.
Zum Schluss kommt noch ein Klecks Farbe in die letzte Biegung unter dem Dach des Lichtleiters für das Spitzenlicht.

Die Wirkung ist toll!
Ganz besonders, wenn das Licht nicht eingeschaltet ist!
Nur das Spitzenlicht profitiert leider wenig davon, da der Lichtleiter im vorderen Bereich (wo einseitig für die Aufnahme der ZBF-Antenne eine Aussparung ist) ein paar Kanten hat und der Lichtleiter im hinteren Bereich durchgängig einen deutlich kleineren Querschnitt hat.

Hier mal der Vergleich einer unbehandelten E40 mit einer behandelten 140:



Verblüffend, oder?

Das eingeschaltete Licht ist eine Idee dunkler durch die Farbe, wirkt aber insgesamt auch homogener.
Außerdem fehlt natürlich die "Kante" im Lichtkegel.

Auch wenn das Ergebnis anders wirkt:
Es wurde wirklich lediglich der abgefeilte Bereich auf der Rückseite des Lichtleiters mit etwas weißer Farbe versehen.
Ich schreibe das deshalb dazu, weil manche Umbauer hier noch die Lampenöffnungen im Gehäuse leicht auffeilen und die Innenseite dann ebenfalls weiß lackieren.

>Hier< noch der Vorbildvergleich.


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#8 von Der Krümel , 16.06.2015 10:56

Hier noch eine Ergänzung zum Thema Roco E41/141:

Bei der E41 ist die Wirkung nicht ganz so auffällig, aber es funktioniert natürlich auch dort.
Bei der E40 ist der Lichtleiter sehr klar, bei der E41 wirkt er leicht mattiert, außerdem hat die E41 keinen eingesetzten kleinen Lichtleiter für die rote Schlussbeleuchtung.

Hier mal der Vergleich:


rechts vor, links nach der Behandlung

Bei der E41 kann man sich außerdem das Abfeilen der Lichtleiter sparen, da dort der Knick gerade so eben außerhalb der Lampenöffnung sitzt.

Die Vorgehensweise ist daher einfach:


vor der Behandlung


etwas zu viel Farbe genommen, macht aber nichts ...

Beim Spitzenlicht ist die Wirkung bei der E41 besser als bei der oben gezeigten E40, da bei der E41 der Lichtleiter nicht hinten um den Führerstandseinsatz geführt wird, sondern direkt hinter der Stirnfront verläuft und ein Teil mit dem Fenstereinsatz ist.
Der Lichtleiter wird dann im oberen Bereich zunächst leicht nach hinten geführt, macht fast einen 90°-Winkel nach vorn.
Der Lichtleiter wird dann quasi schräg von unten in die Spitenlicht-Aussparung geführt.

Vor der Behandlung ist das noch nicht besonders gut zu erkennen, aber es gibt nach dem 90°-Knick eine Lücke zwischen Dach und Lichtleiter:



Nach der Behandlung sieht man es deutlicher:


Ich habe genau in diese Lücke mit dem Pinsel weiße Farbe getupft.
Das war es schon für die E41.
Die Lichtleiter müssen bei diesem Modell nicht einmal entnommen oder bearbeitet werden.


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#9 von Eisdrache , 17.06.2015 20:03

Zitat von Kehrdiannix
Hallo Hendrik,

ich freue mich auch über jede Art von Umbauberichten. Dass die aber viel weniger Rückmeldungen bekommen als Anlagen, ist mir auch schon oft aufgefallen. Aber vielleicht gibt es einfach wenig anzumerken, eine interessierte Leserschaft scheint ja da zu sein.

Ich finde Deinen Umbau auf jeden Fall spannend! Und lese gerne mit


Gruß,
David



Hallo David,
das liegt vermutlich daran, dass ein Anlangenbau sich über einen längeren Zeitraum hinzieht, als Umbauten oder ähnliches.

Ich schau mir aber lieber die Umbauten an, da ich diese eher nachbauen kann als eine komplette Anlage und die Threads einfach kürzer sind.

Das Tuning von den Roco Einheitsloks finde ich persönlich einfach super. Ich will mir auch schon die ganze Zeit bei Ebay ne DC Version kaufen und auf AC umbauen und tunen. Leider bin ich mir nie sicher wegen den Classic und Expert Versionen.

Schönen Gruß
Michael


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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#10 von Der Krümel , 17.06.2015 21:40

Zitat von Eisdrache
Leider bin ich mir nie sicher wegen den Classic und Expert Versionen.


Hallo Michael,

da darfst Du mich gern fragen (z.B. einfach per PN), wenn es um konkrete Angebote geht.
Ich denke, ich habe da schon einen gewissen Überblick ...


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#11 von Der Krümel , 27.11.2015 09:58

Hallo zusammen,

hier mal wieder eine kleine Umrüstung an einer Roco 140.
Diesmal geht es um die verkehrsrote 140 815-2 (Roco 62348/68348).

Ich hatte mir interesshalber einfach mal den Teilesatz für die Dachausrüstung einer aktuellen Fleischmann 141 bestellt.
Die neue Flm 141 ist ja im Prinzip eine komplett überarbeitete Roco 141.
Auf dem Dach hat die Modelleisenbahn GmbH der 141 bei der Überarbeitung eine neue Ausrüstung spendiert.
Dazu gehören Senkantriebe ohne Verkleidung für die Pantographen.
Die Leitungen, die zu den Senkantrieben führen sind außerdem separat angesetzte Teile.
Außerdem gibt es jetzt als Ätzteile ausgeführte Trittbretter.

Der Fleischmann-Teilesatz, den ich bestellt hatte, hat die ET-Nr. 104328011.
So sieht es aus, was man für eine UVP von 4,55 € erhält:

Eingekreist habe ich den ab Werk auf der Roco 140 815-2 verbauten Senkantrieb, der die mit Schutzblech verkleidete Variante darstellt.
Die Lage des Pins zum Einstecken auf dem Dach stimmt bei beiden Senkantriebe in etwa überein, der Pin des Flm-Senkantriebes ist jedoch etwas zu lang und eckig (Roco: rund).
Ich habe daher den Pin beim Flm-Senkantrieb etwas gekürzt und den Rest anschließend etwas mit einer kleinen Feile bearbeitet.

Eingebaut sieht es nun auf meiner Roco 140 so aus:


Hier zum Vergleich der Zustand ab Werk:


Beim Vorbild gibt/gab es beide Varianten.
>Hier< das Vorbild meiner Roco-Lok mit unverkleidetem Senkantrieb.
>Hier< die Variante mit Schutzhaube.
Ab Epoche V traf man kaum noch Lokomotiven der Baureihen 110/140 an mit Schutzhauben über den Senkantrieben.

Bei der Roco 140 sind die Leitungen zu den Senkantrieben Teil nicht separat angesetzt und enden jetzt im Nirgendwo.
So sind jetzt ja quasi die Senkantriebe meiner Roco 140 nicht angeschlossen.
Die gravierten Leitungen abschleifen und das Dach neu lackieren möchte ich bei der Lok nicht.
Ich habe vor, Teilstücke der im Fleischmann-Teilesatz enthaltenen Leitungen zu verwenden, die ich dann vom senkantrieb senkrecht nach unten zur gravierten Leitung führen will.
Zum Befestigen werde ich wohl jeweils eine winzige Bohrung im Dach ausführen.

Auch überlege ich, eine meiner Roco 110/140 mit den geätzten Trittbrettern aus dem Flm-Teilesatz zu bestücken.
Mal sehen ...


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#12 von Der Krümel , 14.12.2015 12:35

Hallo zusammen,

am Wochenende war ich mal wieder etwas aktiv.
Klar: Ich bin mit meinen kleinen Basteleien und Umbeschriftungen weit entfernt von den Umbau- und Umlackierungskünstlern hier im Forum, aber es macht trotzdem Freude, sich mit einfachsten Mitteln seine kleinen Unikate zu schaffen oder seine Modelle mit ein wenig Farbe etwas vorbildgerechter zu gestalten.

Aktuell geht es wieder um eine Umbeschriftung sowie kleine Farbakzente auf einem Ellok-Dach.

Vor wenigen Wochen, als ich mal wieder beruflich unterwegs war, stöberte ich in eBay-Kleinanzeigen und stolperte über eine Roco E10 383 (Art.Nr.43793 DC aus 1998).
Es fehlte ein kleines Teil der Dachausrüstung (hatte ich noch in der Ersatzteilkiste 8) ) und die OVP, außerdem war sie ziemlich staubig.
Ein ansonsten schönes und ungelaufenes Vitrinenmodell, das ich noch etwas herunterhandeln konnte, deshalb kam es nun trotz Epoche III doch noch zu mir.
Als Roco-Bügelfalten-Fan konnte ich (mal wieder) nicht widerstehen.

Zum Vorbild der Versuchslack-Schwester-Lok E10 340 habe ich seinerzeit recherchiert, dass diese Lok (siehe 1. Beitrag dieses Threads) evtl. noch vor der Umlackierung des Lok-Rahmens in die Standardfarbe der übrigen blauen E10er die Umzeichnung zur 110 340-7 erhalten haben könnte.
Die Lok ist also möglicherweise monatelang mit Epoche-IV-Nummer und dunkelgrauem Rahmen herumgefahren.
Nur Fotos davon gibt es anscheinend (zumindest im Internet) keine, aber 1968/1969 wurden von den Fotofuzzis wohl auch eher die letzten Dampfrösser "gejagt" als die noch fast brandneuen Elloks der BR110.
Ich habe ich mir also diesen Epoche-IV-Exoten für meine Epoche IV geschaffen.

Für die E10 383, um die es in diesem Beitrag geht, habe ich zugegebenermaßen nicht weiter recherchiert, sondern einfach für mich beschlossen, für diese Lok eine ganz ähnliche Geschichte wie für die E10 340 anzunehmen.
Die dritte E10 mit Versuchsanstrich im Rahmenbereich, die E10 384 mit hellgrauem Rahmen, gab es ja in H0 bisher nicht, sonst wäre sie mir vielleicht noch einen dritten Epoche-IV-Exoten wert ...

Hier also nun mein fertig gestelltes Schätzchen:





Umbeschriftet wurde wieder mit Decals von Andreas Nothaft.
Zuvor hatte ich das schwarze Beschriftungsfeld mit der alten Epoche-III-Nummer etwas breiter mit Tamiya Masking-Tape abgeklebt und schwarz vorlackiert, damit die etwas breiteren Epoche-IV-Nummern drauf passen.
Nach dem Umbeschriften kam dann Tamiya-Klarlack seidenmatt drüber (für eine gleichmäßige Wirkung wurde der gesamte graue Rahmenbereich lackiert).

Es wurden auch wieder die Lichtleiter der Lok im abgeschrägten Bereich von hinten mit weißer Farbe behandelt (wie im Beitrag weiter oben beschrieben), daher sind auch bei dieser Lok die Lampen keine "schwarzen Löcher" mehr.

Außerdem habe ich noch ein paar farbliche Akzente gesetzt auf dem Dach:
- Ein roter Klecks auf Rocos Panto-Schraube, damit sie unauffälliger wird.
Mache ich inzwischen eigentlich immer so: Der kleine Klecks Revell Matt 36 wirkt Wunder, finde ich.
- Außerdem wurde den Spitzen der Dachisolatoren ebenfalls ein kleiner roter Punkt spendiert.
- Dazu wurde vorn an den Panto-Antrieben ebenfalls mit rot und mattschwarz getupft.
Im Ablieferungszustand in der Epoche III war dieser Bereich wohl rot wie die Pantos, wurde aber im Betrieb schnell schmutzig schwarz.
Auf manchen Bildern aus den Epochen III und IV sieht man aber auch das Rot noch hier und da hervorblitzen, was ich so am Modell ebenfalls erreichen wollte.
Viele meiner Elloks sind inzwischen so behandelt.





Bevor in nun noch das DC-Fahrgestell für Märklin umbaue: >Hier< ist mein Tauschgesuch, falls einer ein entsprechendes AC-Fahrgestell hat. :D


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#13 von silz_essen , 14.12.2015 12:39

Hallo Hendrik,

anstatt der Schraube am Panto einen roten Kleks zu spendieren, lackiere ich immer dieses häßliche rote Blechteil, das bei den Modellen zum Festschrauben des Pantos dient, in Dachfarbe. Damit ist es komplett optisch weggetarnt.

Gruß
Martin


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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#14 von Der Krümel , 14.12.2015 12:55

Auch 'ne Möglichkeit, Martin.
Hast Du mal ein Bild davon?


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#15 von silz_essen , 14.12.2015 13:39

Hallo nochmal,

ich muss heute Abend mal ein Photo machen.

Gruß
Martin


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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#16 von silz_essen , 16.12.2015 08:43

Hallo zusammen,

hier die versprochenen Photos:



In diesem Fall war das Dach einfach silbern, also ein kurzer silberner Pinselstrich und der häßlich Querbalken ist zwar nicht weg, aber doch optisch unauffälliger. In normaler Entfernung auf der Anlage sieht es fast so aus, als ob der Panto an an den Isolatoren befestigt wäre (wie es beispielsweise Piko bei seinen E-Loks schon zu Urzeiten vorgemacht hat!)

Gruß
Martin


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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#17 von Der Krümel , 16.12.2015 12:42

Danke, Martin, wirkt ja nicht schlecht ...


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#18 von Br151Fan ( gelöscht ) , 17.12.2015 18:13

Hallo Hendrik,


echt klasse deine Umbauten an der 110er und 140er.
Gefallen mir echt gut. Bin gespannt auf weitere Basteleien.





Bis dahin,


Br151Fan

RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#19 von Der Krümel , 21.01.2016 16:55

Hallo zusammen,

hier mal die Metamorphose einer Roco 110 126-0 (62493 DC / 68493 AC digital)...

So kommt sie aus der Schachtel:



Ihre Fehler ab Werk müssen nicht ungenannt bleiben:
- falsche (zu dunkle) Farbe
- Revisionsdatum von 1956 (identisch mit der Ep.III-62490/68490: E10 158)
- keine ZBF-Antenne (richtig für Ep.III, aber eben nicht für Ep.IV)
Trotzdem ein reizvolles Teil, finde ich, daher habe ich auch von dieser Einheits-Ellok nicht nur eine ... ops:

Das oben abgebildete Modell bleibt wie es ist, die nun veränderte 110 126-0 ist das "Zweitmodell", das allerdings erst nach und nach den Weg in meine Sammlung fand:
Ein Fahrgestell einer ausgeschlachteten Schrottlok war vorhanden und ich hatte einen eBay-Suchagenten auf Roco 110/140-Gehäuse angesetzt.
Das Gehäuse einer leicht beschädigten (einseitig etwas verkratzten) 110 126-0 konnte ich dann günstig abgreifen.
Dann kam die Frage auf: Wie verändern?
Klar: 1. Betriebsnummer ändern.
Den Rest hätte man so lassen können, aber es macht ja auch Spaß, an den Roco-Modellen durch Kleinigkeiten den Gesamteindruck zu verändern.
Und genau das ist ja schließlich auch beim Vorbild passiert, wo unzählige unterschiedlich ausgestattete Loks der BR 110 gab, weil im Aw selten alles auf einmal umgebaut wurde.

Nun hatte ich noch einen Satz Klatte-Lüfter da, also mal ausprobieren, ob dem Modell diese ungewöhnliche Kombination steht:



Wie man sieht, hatte ich sie zu diesem Zeitpunkt bereits zur 110 147-6 umbeschriftet.
110 125-2 fuhr eine Zeit lang tatsächlich in dieser Ausstattung herum.
Normalerweise hatten die 110er aber zumindest die umlaufende Regenrinne lange verloren, bevor die Lüfter auf Klattegitter umgerüstet wurden.
So richtig gefallen wollte mir die Lok in dieser Ausstattung nicht, also hat sie jetzt Doppel-Düsen-Lüftergitter erhalten:



Diese Ausstattung ist für eine 110 der frühen Epoche IV nicht allzu ungewöhnlich, da sich an den Schweiger-Lüftergittern mit den waagerechten Lamellen, mit denen die Loks ab Werk ausgerüstet worden waren, schnell Rostprobleme zeigten.
Bei manchen 110ern wurden daher, noch vor dem Entfernen der umlaufenden Regenrinne (auch hier gab es Rostprobleme) die Lüfter von Schweiger- auf DDL-Gitter umgerüstet.
Gefällt mir gut so.
Evtl. wird das Spitzenlicht noch umgerüstet auf die kleine Bauform.
"Chef-Umbauer" Mario (Cyberrailer) hatte mir freundlicherweise mal Überreste von ausgeschlachteten Spenderloks zukommen lassen, die man dafür verwenden könnte.


Viele Grüße
Hendrik


 
Der Krümel
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#20 von Der Krümel , 26.01.2016 18:58

Hallo zusammen,

wenn ein Modell umbeschrifte, dann meist mit Decals (für die älteren unter uns: Schiebebilder ), da Loks meiner bevorzugten Epoche IV üblicherweise auflackierte Schriften hatten oder aber auch aufgeklebte.
Manchmal aber, z.B. bei den unten gezeigten Museumsloks, kam ich zu dem Schluss, dass Ätzschilder besser wirken würden.
Ich übernehme daher mal meine kleine Anleitung zum Anbringen von Ätzschildern in diesen Thread.
Ist zwar schon eine Weile her, aber für manchen unter Euch vielleicht gerade aktuell und daher evtl. hilfreich.


Also:

Manchen Loks liegen ja Ätzbögen bei mit Neusilber-Ätzschildern.
Z.B. bei den Roco-Rheingold-/Rheinpfeil-E10 war das der Fall.
Mit diesen Schildern kann man dann bei Bedarf die seinerzeit bei den Original-Loks erhaben ausgeführten (angeschraubten) Lokschilder nachbilden, was den Loks außerordentlich gut steht.

Gelegentlich liest man, dass jemand die Schilder dann mit Sekundenkleber anbringen will/angebracht hat.
Gängiger ist wohl das Anbringen mittels Klarlack, der ja auch eine Klebewirkung hat.

Ich mache das jedoch nochmals anders.
Sekundenkleber ist meiner Meinung nach keine besonders gute Wahl.
Zu groß ist die Gefahr, das Modell zu versauen.
Klarlack verwende ich aber eben auch nicht ...

Ich benutze folgende Werkzeuge:



Im einzelnen:
- eine Pinzette
- eine Pinzettenschere (habe ich von Optitec, gibt es ansonsten im Hobby-/Bastelbedarf)
- UHU Alleskleber "Kraft" lösungsmittelfrei (ganz wichtig, damit Druck/Lackierung nicht angegriffen wird)
außerdem (nicht im Bild):
- Holz-Zahnstocher
- Haftnotizzettel
- Edding schwarz
- Standlupe (bei guten Augen nicht zwingend erforderlich)

Ich gehe folgendermaßen vor:

Zunächst trenne ich mit der abgebildeten Pinzettenschere die Schilder aus dem Ätzbogen.
Die winzige Schneide erlaubt präzises Schneiden auf kleinstem Raum.
Achtung! Am besten das auszuschneidende Schild mit Pinzette halten, damit es nicht gleich auf Nimmerwiedersehen im Teppichboden verschwindet.
Noch besser ist es, man hat unter dem Basteltisch einen Bodenbelag, auf dem man solche Kleinteile wieder finden kann.

Nachdem die Schilder herausgetrennt sind, schwärze ich die Kanten der Schilder rundum mit dem Edding, sieht einfach besser aus als blanke Kanten.

Nun öffne ich den Kleber und gebe auf einen (Haft-)Notizzettel eine kleine Menge.
Ich nehme dazu immer Haftnotizen, weil man sie eben mal schnell fixieren kann am Schreibtisch.

Nun nehme ich ein Schild mit der Pinzette mittig auf und nehme vom ersten Notizzettel mit der Spitze eines zweiten Notizzettels eine hauchdünne Menge an Kleber auf und streiche diese auf die Rückseite des Ätzschildes.

Das Ätzschild lege ich über das original aufgedruckte Lokschild und schiebe es mit dem Zahnstocher vorsichtig in Position.
Dann drücke ich es mit dem Finger einmal fest an und schiebe es nochmals vorsichtig mit dem Zahnstocher in Position, falls ich es beim Andrücken verschoben habe.

Wenn nun etwas Kleber unter dem Schild hervor gequollen ist, ist das kein Grund zur Panik!
Noch ist nichts versaut, denn der Kleber hat eine besondere Eigenschaft:
Er kommt zunächst zwar weiß aus der Tube, bindet aber farblos ab.
Nach dem Aufbringen des Schildes bleibt der Kleber ca. 5 min. elastisch, bevor er beginnt, glasig zu werden und der Abbindevorgang beginnt.
In diesen 5 min. kann man das Schild noch problemlos verschieben.

Der Kleber hat aber noch eine weitere praktische Eigenschaft:
sobald der Kleber beginnt glasig zu werden, kann man überschüssgen Klebstoff noch durch reiben mit dem Zahnstocher rückstandslos entfernen!
Mit dem weichen Holz des Zahnstochers beschädigt man außerdem die Gehäuseoberfläche des Modells nicht.
Wenn man also mit dem Zahnstocher um das Schild herum vorsichtig (um das Schild nicht im letzten Moment noch zu verschieben) hin und her reibt, bildet der Kleber so kleine "Gnubbelchen", ähnlich wie der Klebstoff, mit dem Gewinnspielkarten in Zeitschriften befestigt sind.
Diese bleiben praktischerweise meist auch direkt am Zahnstocher haften.
Spätestens nach ca. 10-15 min. wird es dann fest.

Am besten nur max. 1 bis 2 Schilder anbringen, damit man noch genügend Platz am Modell zum Anfassen hat, ohne dasss Gefahr besteht, die frisch aufgeklebten Schilder doch noch zu verschieben im Abbindevorgang des Klebers.
Das wäre ärgerlich.
Die Schilder dann einfach ein paar Stunden trocknen lassen, bevor man die nächsten in Angriff nimmt.

Ungeduld ist ein schlechter Helfer bei solchen Arbeiten am Modell!


Und so kann das dann nach erfolgter Umnummerierung aussehen:


Meine ehemalige Roco E10 158 (Art.Nr. 62490 DC / 68490 AC) mit Neusilber-Ätzschildern von Gerd Kuswa.

Und hier meine Museumslok E10 1239, die aus einer Roco E10 1241 (43381 DC / 43994 AC ) entstand, bevor die 63696/69696 herauskam:



Und nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Ausprobieren und, natürlich, gutes Gelingen!

Meine nächste Umbeschriftung wird auch wieder mit Ätzschildern erfolgen.
Allerdings wird das diesmal nicht in diesem Thread landen, da es sich, völlig untypisch für mich, um eine Dampflok handeln wird, noch dazu um eine Länderbahn-Lok:
Ich werde, etwas vorbildwidrig, eine Märklin >36741< zur T11 7512 "Hannover" der Museumseisenbahn Minden umbeschriften.
Die entsprechenden Ätzschilder von Gerd Kuswa liegen bereit.
Vorbildwidrig ist das insofern, da die Märklin-Lok eine T12 ist.
Die preussischen T11 und die T12 gingen in bei der Reichsbahn in der Baureihe 74 auf, allerdings mit unterschiedlichen Ordnungsziffern.
Die T11 ist außerdem etwas kleiner als die T12.
Da ich eine ganz besondere Erinnerung mit dieser Lok (und dem >Preussenzug< verbinde, das Brawa-Modell der T11 mir einerseits zu teuer und andererseits durch sein problematisches Verhalten auf Weichen und Kreuzungen zu heikel ist, begnüge ich mich mit meiner Märklin "Pseudo-T11".
Aber das ist ein anderes Thema ...


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#21 von Der Krümel , 16.02.2016 16:37

Hallo zusammen,

ich bringe mal wieder einen Beitrag gemäß dem Motto "Schrott wird flott"...

Kürzlich ersteigerte ich bei eBay eine Roco E10 472 (43791) für kleine 36,60 €.
Auf den Bildern des Angebotes war eine teildemontierte Bügelfalte zu erkennen, sehr wahrscheinlich mit einigen Fehlteile sowie eindeutig einem falschen Pantographen.
Der kurze Originaltext des Anbieters "Dekoder ist noch eingebaut und fabrikneuer Roco - Motor anbei ! Gehäuse ohne Puffer, ansonsten ohne optische Mängel." schreckte mich jetzt nicht ab, sofern der Preis im Rahmen blieb.
Und das blieb er (s.o.).

Ich bekam folgendes:





Auf den ersten Blick quasi ein Schrotthaufen, teilweise demontiert, allerhand Einzelteile in der Schachtel, Fehlteile bei der Dachausrüstung.
Ziel wird es sein, die Lok in einen optisch ansprechenden und fahrfähigen Zustand zurück zu versetzen.

Den Decoder habe ich bisher weder getestet, noch den Hersteller ausgelesen.
Auf den ersten Blick sagt mir das Teil nichts.
Vielleicht kann ja einer aus dem Stehgreif etwas dazu sagen (Hersteller/Typ).

Hier weitere Bilder der Lok im Lieferzustand:




An den Kontaktblechen zu den Dachstromabnehmern hat der Vorbesitzer anscheinend Origami-Falttechniken ausprobiert.
Hinbiegen dürfte schwierig werden.
Wahrscheinlich werde ich sie abkneifen, nutze den Oberleitungskontakt eh nicht.




Der messingfarbene Draht gehört nicht zum Modell, könnte von einer älteren 110/140 oder einer 181.2 sein und verbindet dort die beiden Pantos im Inneren des Gehäuses, da es bei den älteren Roco-Modellen nur einen Oberleitungskontakt von der Platine zu den Pantos gab.
Kommt in meine Bastelkiste.
Das rote Teil ist die Dachleitung.




Hier zwar schlecht zu erkennen, da der Autofocus irgendwas scharf (?) gestellt hat, aber einseitig fehlt die Kardanschale auf der Getriebeachse.
Beide Kardanwellen sind da, eine davon lag in der Schachtel, die andere war noch im Modell, aber einseitig ausgehängt.
Da ich noch solche Getriebeachsen da habe aus ausgeschlachteten Schrott-Loks, kein Problem.
Ob der Motor wirklich, wie in der Artkelbeschreibung des Verkäufers "fabrikneu" ist, weiß ich nicht. Ein test steht noch aus.

Äußerlich fehlen alle Puffer, außerdem eine Pufferverkleidung.
Falls einer von Euch noch sowas in der Bastelkiste hat: Nur her damit!
Sonst muss ich die Verkleidung neu bestellen.
Puffer habe ich, glaube ich, noch da.
Im Inneren fehlt einseitig ein Lichtleiter für die unteren weißen Lampen, die zugehörige Lichtleiterabdeckung lag in der Schachtel.
Den Lichtleiter habe ich allerdings noch in meinem Ersatzteilfundus.
Die folgenden Bilder habe ich mal etwas aufgehellt, damit man die Fehlteile erkennt:




Die Pantos hatte ich hier bereits abgeschraubt.
Der eine falsche (alte) Pantograph passte eh nicht auf die Isolatoren, der andere ist insgesamt noch ok, war nur etwas verbogen.
Hingebogen ist er schon wieder, aber ich habe noch zwei andere Dachstromabnehmer im Ersatzteilfundus, die die beiden mitgelieferten ersetzen werden.

Bis jetzt kann ich sagen: Nichts was man nicht wieder hinbekommen würde.

[to be continued]


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#22 von Der Krümel , 16.02.2016 20:23

Weiter geht's ...

Was habe ich also bisher mit dem Modell angestellt?
Erst einmal habe ich mich um das Gehäuse gekümmert.

Dazu wurde das komplette Dach abgeräumt sowie alle weiteren Anbauteile.
Die Türgriffstangen habe ich ebenfalls abgebaut und dabei festgestellt, dass zwei der acht Stück fehlen.
Eine hatte sich im Styropor des Inlays der Schachtel verhakt, fünf weitere waren noch montiert.
Macht aber nichts, denn ich habe noch einige der Griffstangen im Fundus.

Kleiner Tipp zu den Türgriffstangen:
Bei den Roco "Exclusive" 110/140 waren sie bei vielen Modellen ab Werk montiert, in der Anfangszeit lagen sie jedoch dem Zurüstbeutel bei.
Kauft man also eine gebrauchte Lok ohne Türgriffstangen und der Zurüstbeutel fehlt, darf man für diesen für 9,20 € zuzüglich Versand (aktueller ET-Preis bei Direktbestellung) nachbestellen.
Da wird eine preiswert gebraucht gekaufte Lok schnell teuer, auch wenn man beim Modellbahnhändler des Vertrauens vielleicht nur 9,-€ und kein Porto zahlt.
Das Praktische ist jedoch, dass die Griffstangen der E41 (43636/43956 u.ä.) identisch sind mit denen der "Exclusive" 110/140.
Und zu den E41ern gibt es den "Zurüstbeutel 1", der ausschließlich die Türgriffstangen enthält.
Der kostet aktuell zum Glück "nur" 6,20 € (bei Direktbestellung natürlich auch zzgl. Versand), enthält aber immerhin nicht nur die erforderlichen acht Griffstangen, sondern deren 12.
Und beim ET-Händler ist er ggf. auch etwas günstiger zu haben.
Vier Stück kann man sich dann also noch an die Seite legen für spätere Verwendung.

Schluss mit dem Exkurs!

Ich habe das Gehäuse also demontiert ...


... und anschließend gesäubert (weiches feuchtes Tuch mit einem Tröpfchen Spüli) und trocken gewischt.
Die Pantographenantriebe hätte ich auch gern abgebaut, aber die hatte der Vorbesitzer wohl mit Sekundenkleber oder so angeklebt, sitzen bombenfest und einer leider nicht ganz gerade, dafür hat er immerhin nicht mit Kleber herumgesaut.

"Ansonsten ohne optische Mängel", wie der Verkäufer geschrieben hatte, ist das Gehäuse leider nicht:
Es gibt im schwarzen Rahmenbereich ein paar kleinere Kratzer, ebenfalls einen Kratzer auf dem Dach und einen kleinen Bruch am Gehäuse, der aber von einer Pufferverkleidung verdeckt wird. Die entsprechende Pufferverkleidung sitzt gesteckt auch etwas zu locker und muss dann wohl angeklebt werden.
Ich lasse es mal drauf bewenden und mache keinen Aufstand beim Verkäufer, auch wenn es Argumente für Nachverhandlungen gäbe.

Anschließend wurde die teilweise abgegriffene schwarze Umrandung des Lüfterbandes vorsichtig mit einem schwarzen Edding nachgezogen.
Sieht doch wieder gut aus:





Meine neue Lok soll sich von anderen blauen Bügelfalten auf einen Blick etwas unterscheiden, daher wird sie neben neuen Epoche-IV-Betriebsnummern auch ein geringfügig anderes Aussehen erhalten.
ich habe mir dazu >dieses Vorbild (110 453-8)< ausgesucht.
Die Besonderheit: Diese Lok hatte schon recht früh die verchromten Fensterrahmen.
Anfangs sah man bei den Bügelfalten Frontfenstern nur die schwarzen Gummidichtungen, später wurden diese Fensterrahmen aufgesteckt.
Das Bild zeigt die Lok fast noch im Bügelfalten-110-Ablieferungszustand, allerdings musste sie bereits ihre Pufferverkleidungen abgeben und hat bereits erste UIC-Griffe und den UIC-Tritt oberhalb des einen Puffers erhalten.
Schürzen und Lüfterband sowie silbernes Dach hat sie aber noch.
Ich nehme mir für mein Modell die "künstlerische Freiheit" heraus und nehme an, dass das Vorbild die verchromten Fensterrahmen schon bekam, bevor die Pufferverkleidungen ab- und UIC-Griffe/-Tritte angebaut wurden.

Meine Ersatzteilkiste ist bzgl. Roco "Exclusive" 110/140 gut gefüllt.
Ich habe eine ganze Menge von diesen Loks.
Und wenn man mal Ersatzteile benötigt, muss man oft gleich irgendwelche Teilesätze kaufen, die vieles beinhalten, was man gar nicht braucht.
Das wandert dann in meine ET-Kiste.
Hinzu kommt, dass ich gelegentlich auch mal, wenn es besonders preiswert war, Schrottmodelle gekauft und diese ausgeschlachtet habe.
So hat sich mit den Jahren einiges angesammelt.

Ich habe also u.a. auch Bügelfalten-Frontfenster mit verchromtem Rahmen im Programm:


Die angravierten Scheibenwischer habe ich mit einem Folienstift etwas geschwärzt.
Chromglänzend dürften diese im Betrieb nur selten ausgesehen haben.

Zum Ausbau müssen die Führerstände ausgebaut werden und mit ihnen die oberen Lichtleiter (vorsichtig von außen mit Zahnstocher ins Gehäuse drücken).
Dabei durfte ich dann noch feststellen, dass auf einer Seite der Lichtleiter angebrochen war. :?
Da er so vermutlich blind und fast lichtundurchlässig sein wird, wurde er ausgetauscht (auch den hatte ich noch in der ET-Kiste).



Hier nun also der Vorher/Nachher-Vergleich:





Weiter ging es mit dem Dach.
Dort fehlte ein Trittbrett, das ich aber ersetzen konnte. 8)



Voilà:


Nebenan warteten schon zwei Schwestern, die so auch gleich halfen, die Dachausrüstung wieder korrekt zusammen zu puzzeln.



Ein Isolator fehlte auf dem Dach, den ich jedoch ersetzen konnte.
Hier seht Ihr im Hintergrund auch den Beutel mit meiner Isolator- und Dachleitungsteile-Sammlung:



Was ich nicht in der Ersatzteilkiste hatte, war ein Stück Dachleitung zwischen Hauptschalter und dem Rest der Dachleitungen.


Ich habe da jetzt ein paar kurze Reste von Dachleitungsteilen zurecht gebogen und mit Farbe bearbeitet, sodass es jetzt ganz gut aussieht, denke ich.
Passt nicht ganz, fällt aber zumindest weniger auf, als wenn da eine Lücke wäre.
Hier kann man im Hintergrund erahnen, wie das bei Roco im Original aussieht.
Also Original: orange / meine "Fälschung": gelb:



Hier nochmal etwas besser erkennbar, diesmal Original: grün / "Fälschung": gelb:


Mir genügt die Rekonstruktion so.
Auch dieses winzige fehlende Teil der Dachausrüstung ist Teil eines recht teuren Teilesatzes mit allen Isolatoren und Dachleitungen.
Das Geld dafür spare ich mir.


Das war es für den Moment.
Wenn ich Euch bis hierher nicht gelangweilt habe, geht es im nächsten Beitrag dann ans Fahrgestell der Lok.


Viele Grüße
Hendrik


 
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zuletzt bearbeitet 23.04.2024 08:58 | Top

RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#23 von Bernd der Baumeister , 16.02.2016 20:56

Servus Hendrik,
also ich finde den Bericht klasse! Erstens bin ich auch ein Fan der Einheitsloks und zweitens kann ich da noch eine Menge lernen und mich vielleicht auch mal an den ein oder anderen Umbau wagen. Wenn nur die liebe Zeit nicht wäre...

Danke also für die ausführliche Berichterstattung und weiter so.

Gruß


Bernd

Meine Anlage Neustadt a.d. Sand, schaut doch mal in den 70ern vorbei (Bild klicken):



"Lang ist der Weg durch Lehren, kurz und wirksam durch Beispiele"; Seneca


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#24 von Der Krümel , 17.02.2016 14:40

Hallo Bernd,

herzlichen Dank für Dein Lob!
Deine hübsch versauten Modelle auf der wunderschön gestalteten Paradestrecke bewundere ich auch immer wieder gern.


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Kleine Basteleien an Roco 110/140ern

#25 von Derrick23 , 17.02.2016 18:45

Beim Decoder würde ich Lenz LE 130 behaupten, geht nur per Registerprogrammierung, evtl sogar mit 80 oder 100 Adressen, 14 Fahrstufen.

Geht vielleicht nochmal fürn Steuerwagen. War damals Roco Werksdecoder....


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